GOLGATHA AUS DER SICHT DES ALTEN
UND DES NEUEN TESTAMENTES
Einige verwirrende Probleme kommen auf viele Bibelleser zu, welche die wichtige Tatsache, die im letzten Teil der vorigen Lektion enthalten war nicht verstehen. Wenn nicht erkannt wurde, dass die Bibel von zwei verschiedenen Gesetzen spricht, dann ist es schwierig, besonders die Schriften von Paulus zu verstehen. Er setzt diese Erkenntnis voraus, wenn er vom Zeremonialgesetz als von einem „Zuchtmeister, der uns zu Christo führt", spricht. Das Moralgesetz kann nicht als Hinweis auf Christus angesehen werden. Das Zeremonialgesetz mit all seinen Diensten und Forderungen schattete Christus vor oder symbolisierte seinen Dienst als Opfer und Priester.
Für viele aufrichtige Seelen ist das Alte Testament wenig mehr als eine ermüdende Geschichte der Juden und ihrer Erfahrungen. Wenn die Absicht Gottes mit dem Zeremonialgesetz aber verstanden wird, wirft das Alte Testament eine Flut von Licht auf das Neue Testament und den Dienst Christi. Aus diesem Grunde hat der Herr diesen Bericht in allen Einzelheiten so sorgfältig für uns aufbewahrt.
Lasst uns kurz einige Gedanken wiederholen, um ein klares Bild zu bekommen. Der Herr gab sein Moralgesetz, die Zehn Gebote, am Sinai. Das Volk hörte es, stimmte ihm zu und versprach Gehorsam; aber innerhalb von sechs Wochen brachen sie ihr Versprechen. (Lesen Sie bitte 2. Mose 32,1-8.) Da sie nun unter der Verdammnis standen, weil keine Vorkehrung für die Übertretung jener Gebote getroffen war, offenbarte Gott ihnen in seiner Barmherzigkeit einen göttlichen Weg des Entrinnens - die Möglichkeit eines Aufschubs. Es war jemand da, der die Strafe für ihre Übertretung tragen konnte und würde. Durch das Heiligtum und die Dienste des Zeremonialgesetzes wünschte der Herr ihnen die Tatsache nahezubringen, dass er tatsächlich und wirklich unter ihnen war, dass er unter ihnen wohnte.
Dies ist genau das, was wir nach Christi Wunsch auch heute erkennen sollen. Er sagt: "Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. So jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich eingehen...“(Offenbarung 3,20). „Ich will unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein“ (2. Korinther 6,16). „Dass Christus wohne durch den Glauben in euren Herzen..." (Epheser 3,17).
Wir brauchen über die Tatsache, dass die Zehn Gebote auch im Zeremonialgesetz zum Ausdruck kommen, nicht verwirrt zu sein, denn der ganze Dienst hat mit ihnen zu tun. Gäbe es kein Moralgesetz, bestände weder die Notwendigkeit eines Erlösers noch eines Zeremonialsystems. In der Zeit des Neuen Testamentes gibt es keine Veränderung in den Lektionen, die zu lernen sind. Wir benötigen immer noch ein Verständnis der Tatsache, dass unser Schöpfer und Erlöser unter uns wohnen möchte und dass durch sein Opfer auf Golgatha eine Vorkehrung für uns getroffen ist, falls wir durch Übertretung des Gesetzes Gottes unter seine Verdammnis geraten.
Nur lernen wir in unserer Zeit die Lektionen anders. Wir müssen im Glauben zurückschauen aufs Kreuz und auf denjenigen, der für uns starb. Die Kinder Gottes im Alten Testament schauten auf das gleiche Ereignis im Glauben voraus. Israel besaß Vorbilder von etwas, das zukünftig war.
DER PLAN GOTTES IM ZEREMONIALGESETZ
Zu welcher Zeit war der Opferdienst schon bekannt? | Bitte lesen Sie Hebräer 11,4 und 1. Mose 8,20. |
Mit welchen Worten wurde das Zeremonialgesetz eingeführt? | "Dies ist das Gesetz des Brandopfers, des Speisopfers, des Sündopfers, des Schuldopfers, der Füllopfer und Dankopfer." 3. Mose 7, 37. |
Warum ist es nicht möglich,das Zeremonialgesetz, welches aus vielen Vorschriften bestand, als einen Teil des Gesetzes Gottes - der Zehn Gebote - zu betrachten? | Von den Zehn Geboten wird gesagt: "Das sind die Worte, die der Herr redete zu eurer ganzen Gemeinde auf dem Berge aus dem Feuer und der Wolke und dem Dunkel, mit großer Stimme und tat nichts dazu ..-" 5. Mose 5,19 (22). |
Konnten die Opfer, die das Zeremonialgesetz forderte, das Gewissen des Gläubigen befriedigen oder vollkommen machen? | "Damit deutete der Heilige Geist, dass noch nicht offenbart wäre der Weg zum Heiligen, solange die vordere Hütte stün- de, welche ist ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit, nach welchem Gaben und Opfer geopfert werden, die nicht können vollkommen machen nach dem Gewissen den, der da Gottesdienst tut allein mit Speisen und Trank und mancherlei Taufen und äußerer Heiligkeit, die bis auf die Zeit der Besserung sind auferlegt." Hebräer 9,8-10. |
Bis zu welcher Zeit sollten die Dienste des Zeremonialgesetzes im Heiligtum auf Erden ausgeführt werden? | "Christus aber ist gekommen, dass er sei ein Hoherpriester der zukünftigen Güter und ist durch eine größere und vollkommenere Hütte, die nicht mit der Hand gemacht ist, das ist, die nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht durch der Böcke oder Kälber Blut, sondern durch sein eigen Blut einmal in das Heilige eingegangen und hat eine ewige Erlösung gefunden." Hebräer 9,11.12. |
DAS ENDE DES ZEREMONIALGESETZES
Welchen Einfluss hatte der Tod Christi auf das Zeremonialgesetz? | Bitte lesen Sie Epheser 2,14.15 und Kolosser 2,14. |
Welches übernatürliche Ereignis zur Zeit des Todes Christi lieferte den unmissverständlichen Beweis, dass das Zeremonialgesetz sein Ende gefunden hatte? | "Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von obenan bis untenaus.“ Matthäus 27,50.51. Das Zerreißen des Vorhangs, der das Heilige vom Allerheiligsten des Tempels trennte, geschah nicht von unten nach oben, wie es gewesen wäre, wenn Menschen es getan hätten, sondern "von obenan bis untenaus“, was zeigt, dass es von göttlicher Seite erfolgte. Das Allerheiligste, das nur einmal im Jahr allein vom Hohenpriester betreten werden durfte, war nun für alle Blicke offen. Der heiligste Ort des irdischen Heiligtums war nicht länger mehr eine geweihte Stätte. |
Welche alttestamentliche Prophezeiung sagte dieses Ereignis voraus? | "Er wird aber vielen den Bund stärken eine Woche lang, und mitten in der Woche wird das Opfer und Speisopfer aufhören ..." Daniel 9,27. |
Welche Ermahnung erteilte der Apostel Paulus jenen, die versucht waren, auch nach Christi Tod noch das Zeremonialgesetz mit seinem Ritus der Beschneidung zu beobachten? | "So bestehet nun in der Freiheit, zu der uns Christus befreit hat, und lasset euch nicht wiederum in das knechtische Joch fangen. Siehe, ich, Paulus, sage euch: Wo ihr euch beschneiden lasset, so nützt euch Christus nichts. ... Ihr habt Christum verloren, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, und seid von der Gnade gefallen." Galater 5, 1.2.4. Nachdem Christus als das wahre Opfer am Kreuz gestorben war, konnte keine Rechtfertigung oder Vergebung mehr durch die Riten des Zeremonialgesetzes erlangt werden. Das "Knecht- schaftsjoch des Zeremonialsystems hatte sein Ende gefunden, war abgetan für immer. Seine Beobachtung konnte nicht mehr empfohlen werden. Das "königliche Gesetz" aber das "Gesetz der Freiheit" (Jakobus 2,8.12) bestand weiter und besteht für immer, um diejenigen zu bewahren, die es lieben und ihm gehorchen. |
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