12. Lektion Sabbat, den 18. Juni 2022


Das Amt des Neuen Bundes

Leittext: „Denn das ist das Testament, das ich machen will dem Hause Israel nach diesen Tagen, spricht der Herr: Ich will geben mein Gesetz in ihren Sinn, und in ihr Herz will ich es schreiben, und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.“ (Hebräer 8, 10.)

„Der Neue Bund beruhte auf ‚besseren Verheißungen‘, den Verheißungen der Sündenvergebung und der Gnade Gottes, die das Herz erneuert und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Gesetzes Gottes bringt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 350. 351.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 348-351.

Sonntag, 12. Juni

1. Der Alte Bund

a. Welches Versprechen gab das Volk Israel, als die Zehn Gebote am Berg Sinai verkündet wurden? 2. Mose 19, 8; 24, 7.

„Die Volksmenge aber erkannte weder ihre Sündhaftigkeit noch die Unmöglichkeit, ohne Christus Gottes Gesetz halten zu können! Bereitwillig ging sie den Bund mit Gott ein. In dem Bewusstsein, aus sich heraus zur Gerechtigkeit fähig zu sein, erklärten die Israeliten: ‚Alles, was der Herr gesagt hat, wollen wir tun und darauf hören.‘ (2. Mose 24, 7.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 350.

b. Welche Bedingungen hatte der Bund, der am Sinai geschlossen wurde? Hesekiel 20, 11; 3. Mose 18, 5; 5. Mose 27, 26.

c. Wohin schrieb Gott die Zehn Gebote, und warum konnte das Volk sein Versprechen nicht halten? 2. Mose 31, 18; Römer 10, 3; 9, 30-32.


„Ihre eigene Gerechtigkeit hielten [die Priester und Obersten] für völlig ausreichend und trugen kein Verlangen danach, dass ein neuer Bestandteil in ihre Religion gebracht wurde.“ – Das Wirken der Apostel, S. 14.

Montag, 13. Juni

2. Das Amt des Todes

a. Warum nennt Paulus die Zehn Gebote „das Amt, das den Tod bringt“? 2. Korinther 3, 7.


„Der Glanz, der sich auf dem Gesicht Moses widerspiegelte, war für die Kinder Israel äußerst schmerzhaft, weil sie Gottes Gesetz übertreten hatten. Dies ist ein Bild für die Gefühle jener, die Gottes Gesetz mit Füßen treten.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 245.
„[Moses] erkannte, dass der Mensch nur durch Christus das Sittengesetz halten kann. Mit der Übertretung dieses Gesetzes brachten die Menschen die Sünde in die Welt, und die Sünde zog den Tod nach sich …
Mose sah den Sinn hinter all dem, was abgetan werden musste; er sah im Gesetz Christus offenbart, und das erleuchtete sein Antlitz. Der Dienst, den das in Stein eingeschriebene und eingravierte Gesetz leistete, war ein Dienst zum Tode. Ohne Christus blieb der Gesetzesübertreter seinem Fluch unterworfen ohne Hoffnung auf Vergebung. Der Dienst an sich besaß keine Herrlichkeit. Allein der versprochene Erlöser, der in den Gleichnissen und Sinnbildern des Zeremonialgesetzes offenbart wurde, verherrlichte das Sittengesetz.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 251.
„[Die Israeliten] wünschten sich Mose als Mittler. Sie verstanden nicht, dass Christus ihr berufener Mittler war und dass sie ohne seine Vermittlung ganz sicher gestorben wären.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 252.

b. Was ist der wahre Zustand der ganzen Menschheit? Römer 3, 23; 6, 23 (erster Teil).

„Weiter sagt das Wort Gottes: ‚Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.‘ (Römer 3, 23.) ‚Sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben. Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.‘ (Römer 3, 12.) Viele täuschen sich über ihren eigenen inneren Zustand. Sie sehen nicht ein, dass sie von Natur aus maßlos unaufrichtig und von Grund auf verdorben sind. Sie zimmern sich ihre eigene Gerechtigkeit zusammen und sind zufrieden, wenn sie den menschlichen Maßstäben genügen, die sie an ihren Charakter anlegen. Das aber ist tödlich, denn sie werden scheitern, wenn sie dem göttlichen Maßstab nicht entsprechen. Die Anforderungen Gottes aber kann niemand von sich aus erfüllen.
Wir können uns an unseren Mitmenschen messen, uns mit ihnen vergleichen. Wir können sagen, dass wir mindestens genauso gut sind wie dieser oder jener. Aber das steht gar nicht zur Debatte. Vor dem Gericht Gottes werden wir andere Fragen beantworten müssen: Sind wir den Forderungen des Himmels gerecht geworden? Hat unser Leben dem göttlichen Maßstab entsprochen? Haben wir so gelebt, wie der Gott des Himmels es wünscht?“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 338. 339.

Dienstag, 14. Juni

3. Die Bedingungen und Segnungen des Neuen Bundes

a. Was sind die Bedingungen des Neuen Bundes? Hebräer 8, 10-12.


„Den Bund der Gnade schloss Gott mit dem Menschen schon in Eden, als er ihm nach dem Sündenfall die Verheißung gab, der Nachkomme des Weibes werde der Schlange den Kopf zertreten. Dieser Bund bot jedem Menschen Vergebung und die helfende Gnade Gottes an für den künftigen Gehorsam durch den Glauben an Christus. Er verhieß ihm auch ewiges Leben, wenn er treu Gottes Gesetz hielt. Im Glauben empfingen die Patriarchen so die Hoffnung auf Erlösung.
Derselbe Bund wurde mit Abraham erneuert durch die Zusage: ‚Durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden.‘ (1. Mose 22, 18.) Diese Verheißung wies auf Christus hin. So verstand sie Abraham und vertraute auf die Vergebung seiner Sünden durch ihn. Dieser Glaube wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet. Der Bund mit Abraham bewahrte auch die Autorität des Gesetzes Gottes. Der Herr erschien Abraham und sprach: ‚Ich bin der allmächtige Gott; wandle vor mir und sei fromm.‘ (1. Mose 17, 1.) Gott bezeugte von seinem treuen Knecht, dass er ‚meiner Stimme gehorsam gewesen ist und gehalten hat meine Rechte, meine Weisungen und mein Gesetz‘. (1. Mose 26, 5) …
Obwohl dieser Bund mit Adam geschlossen und mit Abraham erneuert worden war, konnte er erst nach dem Tode Christi besiegelt werden. Er bestand durch die Verheißung Gottes seit der ersten Ankündigung der Erlösung und wurde im Glauben angenommen. Doch nannte man ihn nach der Bestätigung durch Christus einen Neuen Bund. Auch die Grundlage dieses Bundes war das Gesetz Gottes. Mittels dieser Übereinkunft sollten die Menschen wieder mit dem göttlichen Willen in Einklang gebracht und dazu befähigt werden, Gottes Gesetz gehorchen zu können.“ – Patriarchen und Propheten, S. 348. 349.
„Der Neue Bund beruhte auf ‚besseren Verheißungen‘, den Verheißungen der Sündenvergebung und der Gnade Gottes, die das Herz erneuert und in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Gesetzes Gottes bringt.“ – The Faith I Live By, S. 78.

b. Wer ist gemäß diesem Bund der Gnade das Volk Gottes? Hebräer 8, 10; Jesaja 51, 7.

„Durch [Christi] Gnade können sie dem Gesetz des Vaters Gehorsam leisten. So sammelt sich Gott zu allen Zeiten mitten aus Abfall und Empörung ein Volk, das ihm treu ist, ‚in dessen Herzen mein Gesetz ist‘. (Jesaja 51, 7.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 313.

Mittwoch, 15. Juni

4. Das Amt des Neuen Bundes

a. Wie beschreibt Paulus das Amt des Gnadenbundes? 2. Korinther 3, 4-6; Kolosser 1, 25-29.


„Welch ein heiliges Vertrauen hat uns Gott entgegengebracht, indem er uns zu Dienern gemacht hat, um im Werk der Seelenrettung zu helfen! Er hat uns große Wahrheiten anvertraut, die feierlichste, prüfende Botschaft der Welt. Unsere Aufgabe ist es nicht, einfach nur zu predigen, sondern zu dienen und den Herzen näher zu kommen. Wir sollten die uns anvertrauten Talente mit Geschick und Weisheit nutzen, damit wir das kostbare Licht der Wahrheit in seiner schönsten Art darstellen, wie es für die Seelengewinnung am geeignetsten ist …
Welch eine Verantwortung das doch ist! Hier wurde ein Werk zum Vorschein gebracht, welches aufwendiger ist, als einfach nur der ganzen Welt zu predigen; es bedeutet, Christus in unserem Charakter darzustellen, lebende Sendschreiben zu sein, die bei allen Menschen bekannt sind und gelesen werden. 
Der Herr hat uns zu diesem Werk berufen, und wir sollten unsere Augen nur auf seine Herrlichkeit richten. Wir können uns nicht auf unsere eigenen Bemühungen verlassen, obwohl wir das Werk der Seelenbekehrung durchführen können. Gott allein kann überzeugen und bekehren. Jesus lädt die Sünder ein mit ihren Lasten zu ihm zu kommen, und er wird ihnen Ruhe und Frieden schenken.“ – Gospel Workers (1892), S. 422, 423.

b. Was sagte Petrus in Bezug auf dieses Amt? 1. Petrus 5, 1-5.

„Der Erzhirte hat Unterhirten, denen er die Sorge für seine Schafe und Lämmer überträgt. Das erste Werk, das Christus dem Petrus anvertraute, als er ihn wieder in sein Hirtenamt einsetzte, war das: ‚Weide meine Lämmer!‘ (Johannes 21, 15.) In dieser Arbeit hatte Petrus noch wenig Erfahrungen gesammelt. Sie verlangte große Sorgfalt und Zärtlichkeit, viel Geduld und Ausdauer. Damit war er berufen, den Kindern, der Jugend und den jung im Glauben Stehenden zu dienen, die Unwissenden zu belehren, ihnen die Schrift zu öffnen und sie zur Brauchbarkeit im Dienst Christi heranzubilden. Bisher war Petrus dazu nicht fähig gewesen, hatte nicht einmal die Wichtigkeit einer solchen Arbeit eingesehen.
Die von Christus an Petrus gerichtete Frage war bedeutsam. Nur eine Bedingung stellt er zur Jüngerschaft und zum Dienst. ‚Hast du mich lieb?‘ fragt er. Das ist das Wesentlichste zum Dienst. Besäße Petrus auch alle Befähigungen, so konnte er ohne die Liebe Christi kein treuer Hirte über die Herde des Herrn sein. Wissen, soziale Kompetenz, Beredsamkeit, Dankbarkeit und Eifer sind alle hilfreich dabei, aber ohne die Liebe Jesu im Herzen wird das Werk des christlichen Predigers erfolglos sein.“ – Diener des Evangeliums, S. 102.

Donnerstag, 16. Juni

5. Der Schleier

a. Warum musste Mose sein Gesicht bedecken, bevor er sich an das Volk wandte, und warum ist das von Bedeutung? 2. Mose 34, 29-35; 2. Korinther 3, 12. 13.


„Mose selbst war sich der strahlenden Herrlichkeit auf seinem Gesicht nicht bewusst; er wusste nicht, warum die Kinder Israel vor ihm flohen, als er sich ihnen näherte. Er rief sie zu sich, aber sie wagten nicht, jenes erleuchtete Gesicht anzusehen. Als Mose begriff, dass die Menschen sein Gesicht wegen seiner Herrlichkeit einfach nicht ansehen konnten, bedeckte er es mit einem Schleier…
Jene, die der Meinung sind, im Alten Bund hätte es keinen Erlöser gegeben, haben – genauso wie die Juden, die Jesus ablehnten – einen dunklen Schleier über ihrem Verstand … Die christliche Kirche aber, die scheinbar einen großen Glauben an Christus bekennt, zeigt durch die Verachtung des jüdischen Systems, dass sie im Grunde Christus ablehnt, der der Begründer der gesamten jüdischen Ordnung war.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 245.

b. Wie kann dieser Schleier von unseren eigenen Augen entfernt werden? 2. Korinther 3, 14-16.

„Die Herrlichkeit, die von Moses Gesicht ausstrahlte, war ein Widerschein der Gerechtigkeit Christi im Gesetz. Das Gesetz an sich besitzt keine Herrlichkeit außer der, dass in ihm Christus verkörpert wird. Es hat keine Macht zu erlösen. Es ist ohne Glanz, außerdem, dass in ihm Christus als voller Gerechtigkeit und Wahrheit dargestellt wird …
Mose wurde die Bedeutung der Gleichnisse und Sinnbilder erklärt, die auf Christus hinwiesen. Er sah, was am Ende abgelöst werden musste, als, beim Tode Christi, das Gleichnis auf das Original traf. Er erkannte, dass der Mensch nur durch Christus das Sittengesetz halten kann.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 251.

Freitag, 17. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie wiederholt sich das Problem Israels mit dem moralischen Gesetz Gottes auch heute noch oft?
2. Warum ist es so töricht, uns untereinander zu vergleichen?
3. Beschreibe die Kraft des Neuen Bundes.
4. Beschreibe die biblische Einstellung des Dienstes im Neuen Bund.
5. Was verherrlicht Gottes moralisches Gesetz?

Nach oben