3. Lektion Sabbat, den 16. April 2022


Unmoral in der Gemeinde

Leittext: „Lasset euch nicht verführen! Weder die Hurer noch die Abgöttischen noch die Ehebrecher noch die Weichlinge noch die Knabenschänder noch die Diebe noch die Geizigen noch die Trunkenbolde noch die Lästerer noch die Räuber werden das Reich Gottes ererben.“ (1. Korinther 6, 9. 10.)

„Wie kann irgendjemand, der die kostbare, feierliche Botschaft für diese Zeit kennt, unreine Gedanken hegen und unrein handeln, wenn er doch weiß, dass er, der weder schläft noch schlummert, jede Handlung sieht und jeden Gedanken liest? Weil unter dem bekenntlichen Volk Gottes Ungerechtigkeit gefunden wird, kann er so wenig für sie tun.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 372.

Sonntag, 10. April

1. Der moralische Zustand der Welt

a. Welches traurige Bild zeigt uns Paulus von den letzten Tagen? 2. Timotheus 3, 1-5.


„Die überhandnehmende Ungerechtigkeit beschränkt sich nicht nur auf Ungläubige und Spötter. Wäre dies doch der Fall! Aber leider sind viele angeblich christlich gesinnte Männer und Frauen ebenso lasterhaft. Selbst etliche von denen, die scheinbar auf die Wiederkunft Christi warten, sind auf dieses Ereignis nicht besser vorbereitet als Satan. Sie reinigen sich nicht von aller Befleckung. Da sie so lange ihrer Lust gefrönt haben, ist naturgemäß ihre Gedankenwelt unrein und ihre Fantasie verdorben.“ – Counsels on Health, S. 615.

b. Wer wird durch Gottes wundervolle Gnade in der Lage sein, ihn zu schauen? Matthäus 5, 8.

„Die Worte Jesu: ‚Selig sind, die reines Herzens sind‘, haben noch eine tiefere Bedeutung. Sie zielen nicht nur auf Reinheit im allgemeinen Sinne, also auf Selbstbeherrschung ab, sondern fordern tiefinnerste Wahrhaftigkeit, Freiheit von Stolz und Selbstsucht, Demut, Opferwillen und Kindessinn.“ – Das bessere Leben, S. 24.

Montag, 11. April

2. Korinth

a. Welchen Ruf hatte die Stadt Korinth in Bezug auf die Moral?


„Gleich zu Beginn seines Wirkens in diesem Verkehrsmittelpunkt sah Paulus auf allen Seiten ernste Hindernisse für den Fortgang seiner Arbeit. Die Stadt war fast ausnahmslos dem Götzendienst ergeben. Venus war die Lieblingsgöttin, und mit ihrer Verehrung waren zahlreiche verderbliche Riten und Sitten verknüpft. Wegen ihrer sittlichen Verderbtheit waren die Korinther selbst unter den Heiden verrufen. Ihr Denken und Tun schienen auf nichts anderes als auf Vergnügungen und Lustbarkeiten des Augenblicks gerichtet zu sein.“ – Das Wirken der Apostel, S. 243.

b. Wie stark wurde die Gemeinde in Korinth durch die heidnische Umgebung beeinflusst? 1. Korinther 5, 1. 2.

„Nach der Abreise des Apostels Paulus traten … ungünstige Verhältnisse ein. Das vom Feind gesäte Unkraut ging unter dem Weizen auf und fing in kurzer Zeit an, schlimme Frucht zu bringen. Das war eine Zeit schwerer Prüfungen für die Korinthergemeinde. Der Apostel weilte nicht mehr bei ihr, um ihren Eifer zu beleben und sie in ihren Bemühungen, mit Gott in Harmonie zu leben, zu unterstützen. So wurden viele nach und nach sorglos und gleichgültig und gerieten unter die Herrschaft ihrer Gefühle und Neigungen. Paulus, der sie so oft angespornt hatte, den hohen Idealen der Reinheit und Aufrichtigkeit nachzustreben, war fern von ihnen; und so fielen nicht wenige von denen, die bei ihrer Bekehrung ihre üblen Gewohnheiten aufgegeben hatten, wieder in die erniedrigenden Sünden des Heidentums zurück.“ – Das Wirken der Apostel, S. 300.

c. Was sagte der Apostel über den unmoralischen Menschen? Wie erklärte er den Grund dafür, einen öffentlichen Übertreter aus der Gemeinde auszuschließen? 1. Korinther 5, 3-8.

„Paulus hatte kurz an die Gemeinde geschrieben und sie ermahnt, dass sie ‚nichts … zu schaffen haben‘ (1. Korinther 5, 9) sollten mit Gliedern, die in einem lasterhaften Leben beharren. Aber viele der Gläubigen verdrehten die Worte des Apostels, sie deutelten an ihnen herum und rechtfertigten sich, warum sie seine Anweisungen nicht beachteten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 300.

Dienstag, 12. April

3. Eine Trennung absolut notwendig

a. Was ist die unabdingbare Voraussetzung, damit die Kinder Gottes frei von moralischer Befleckung sein können? 2. Korinther 6, 14-18. Wie können wir gleichzeitig Menschen mit dem Evangelium Christi erreichen?


„Durch die Gemeinschaft mit Götzendienern und ihre Beteiligung an deren Festen begannen die Hebräer, das Gesetz Gottes zu übertreten. Und das löste die Strafgerichte über sie als Volk aus. So ist es noch heute; wenn Satan Christi Nachfolger zum Umgang mit Ungläubigen veranlassen und zur Teilnahme an deren Vergnügungen verführen kann, gelingt es ihm meistens auch, sie zur Sünde zu verlocken. [2. Korinther 6, 17 zitiert]. Gott verlangt auch heute noch von seinem Volk, dass es sich in Gewohnheiten und Grundsätzen von der Welt unterscheidet wie Israel vor alters. Wenn es sich gewissenhaft an die Belehrungen aus seinem Wort hält, wird der Unterschied sichtbar werden; das kann gar nicht anders sein. Die Hebräer wurden unmissverständlich vor der Vermischung mit den Heiden gewarnt und ebenso die Christen, sich dem Geist und den Gewohnheiten der Gottlosen anzupassen. Christus rät uns: ‚Habt nicht lieb die Welt noch was in der Welt ist. So jemand die Welt liebhat, in dem ist nicht die Liebe des Vaters.‘ (1. Johannes 2, 15.) ‚Wisset ihr nicht, dass der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist?‘ (Jakobus 4, 4.) Christi Nachfolger sollen sich von Weltmenschen trennen und deren Gemeinschaft nur suchen, wenn sich Gelegenheit bietet, ihnen Gutes zu tun. Wir können gar nicht entschieden genug dem Zusammensein mit denen ausweichen, die uns durch ihren Einfluss von Gott hinwegziehen. Wenn wir beten ‚Führe uns nicht in Versuchung‘ (Matthäus 6, 13), müssen wir auch jede Versuchung so weit wie möglich meiden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 440.

b. Was ist die Anweisung des Paulus in Bezug auf diejenigen, die in offener Sünde in der Gemeinde leben? 1. Korinther 5, 9-13.

„Christi Beispiel verbietet, jemanden vom Abendmahl fernzuhalten. Aber es ist wahr, dass offene Sünde den Schuldigen davon ausschließt. Das lehrt der Heilige Geist sehr deutlich. Darüber hinaus sollte niemand ein Urteil fällen. Gott hat es nicht Menschen überlassen, festzulegen, wer an diesen Gelegenheiten dabei sein darf. Denn wer kann in die Herzen blicken? Wer kann die Spreu vom Weizen unterscheiden? ‚Der Mensch prüfe aber sich selbst, und so esse er von diesem Brot und trinke von diesem Kelch.‘ Denn ‚welcher nun unwürdig von diesem Brot isset oder von dem Kelch des Herrn trinket, der ist schuldig an dem Leib und Blut des Herrn‘. ‚Welcher also isset und trinket, dass er nicht unterscheidet den Leib des Herrn, der isset und trinket sich selber zum Gericht.‘ (1. Korinther 11, 28. 27. 29.)“ – Das Leben Jesu, S. 655.

Mittwoch, 13. April

4. Die Gemeindezucht

a. Welche klaren Anweisungen wurden in Bezug auf diejenigen gegeben, die sich auf Abwegen befinden? Sprüche 25, 8. 9; Matthäus 18, 15.

„Wenn Gottes Volk mit irrenden Gemeindegliedern zu tun hat, sollte es sorgfältig die Anweisungen befolgen, die der Heiland selbst gegeben hat … [siehe Matthäus 18,15-18]. Erzähle anderen nicht von dem Unrecht. Man sagt es einer Person, einer zweiten und noch einer anderen, und das Gerücht wächst, und das Übel nimmt zu, bis die ganze Gemeinde darunter leidet. Ordne die Sache ‚zwischen dir und ihm allein‘, das ist Gottes Plan …
Dulde keine Sünde bei deinem Bruder, aber stelle ihn nicht bloß und vergrößere nicht die Schwierigkeit, da die Zurechtweisung dann wie Rache erscheint. Strafe ihn auf die Weise, die das Wort Gottes vorschreibt.“ – Diener des Evangeliums, S. 271.
„[Matthäus 18, 15 zitiert.] Wenn ihr die Worte Christi missachtet und im Schein eures eigenen Feuers wandelt, werdet ihr keineswegs Gerechtigkeit herbeiführen, sondern unter die verzaubernde Macht Satans gelangen.“ – The Review and Herald, 16. August 1892.

b. Welcher ist der nächste Schritt im Prozess, das irrende Gemeindeglied zurückzugewinnen, wenn – und nur wenn – der erste Schritt fehlschlägt? Matthäus 18, 16.

„Nimm solche mit dir, die geistlich gesinnt sind, und sprich mit dem Irrenden über das Unrecht. Vielleicht gibt er den vereinten Bitten seiner Brüder nach. Sieht er ihre Übereinstimmung in der Angelegenheit, mag sein Verstand erleuchtet werden.“ – Diener des Evangeliums, S. 272.

c. Was ist der nächste Schritt in Bezug auf den Irrenden, wenn – und nur wenn – die ersten beiden Schritte erfolglos waren? Matthäus 18, 17. 18.

„Was soll aber geschehen, wenn er diese nicht hört? Sollen einige Personen in der Ausschusssitzung die Verantwortung auf sich nehmen und den Irrenden ausschließen? ‚Hört er die nicht, so sage es der Gemeinde.‘ (Matthäus 18, 17.) Die Gemeinde muss sich der Sache ihrer Glieder annehmen …
Will er nicht auf die Stimme der Gemeinde hören und weist er hartnäckig alle Bemühungen zu seiner Umkehr zurück, dann ruht auf der Gemeinde die Pflicht, ihn aus der Gemeinschaft auszuschließen. Sein Name soll dann aus den Büchern gestrichen werden.“ – Diener des Evangeliums, S. 272.

Donnerstag, 14. April

5. Gemeindezucht (Fortsetzung)

a. Was sollten wir daraus lernen, wie die Gemeinde in Korinth öffentlich und entschieden mit offener Übertretung umging? 1. Korinther 5, 12. 13.


„Kein Gemeindebeamter sollte raten, kein Ausschuss empfehlen und keine Gemeinde dafür stimmen, dass der Name eines Gemeindegliedes, das Unrecht tut, aus den Gemeindebüchern gestrichen wird, bis die von Christus erteilte Anweisung gewissenhaft befolgt wurde. Ist dies geschehen, dann ist die Gemeinde vor Gott gerechtfertigt.“ – Diener des Evangeliums, S. 272.
„Wenn jede Vorgabe Christi im wahren christlichen Geist ausgeführt wurde, und nur dann wird der Himmel die Entscheidung der Gemeinde bestätigen, denn ihre Glieder haben den Geist Christi und handeln, wie er handeln würde, wenn er auf dieser Erde weilen würde.“ – Selected Messages, Band 3, S. 22.
„Unverzüglich müsst ihr gegen die Sünde und die Sünder in der Gemeinde vorgehen, damit nicht noch andere angesteckt werden …
Wenn die einzelnen Gemeindeglieder sich wie wahre Nachfolger unseres sanftmütigen und demütigen Heilandes verhalten, wird es seltener vorkommen, dass Sünde zugedeckt und entschuldigt wird. Alle werden sich bemühen, so zu handeln, als lebten sie in Gottes Gegenwart.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 156.
„Christus hat klar und deutlich gelehrt, dass solche, die in offener Sünde beharren, von der Gemeinde ausgeschlossen werden müssen, aber er hat uns nicht aufgetragen, über Charaktere und Beweggründe zu urteilen. Er kennt unsere Natur zu gut, um uns dieses Werk anzuvertrauen. Würden wir versuchen, die, welche wir für falsche Christen halten, aus der Gemeinde zu bringen, so würden wir sicherlich fehl gehen. Oft betrachten wir gerade die, welche Christus zu sich zieht, als hoffnungslose Seelen, denen wir, wenn wir mit ihnen nach unserem unvollkommenen Urteil verfahren, vielleicht den letzten Hoffnungsfunken auslöschen würden. Viele wiederum, die sich für Christen halten, werden zuletzt zu leicht erfunden werden. Es werden viele im Himmel sein, von denen ihre Nachbarn dachten, dass sie nicht hineinkommen würden. Der Mensch urteilt nach dem Schein, aber Gott sieht das Herz an.“ – Christi Gleichnisse, S. 70. 71. 

Freitag, 15. April

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Beschreibe die Tiefe der Reinheit, welche der Herr jedem von uns einflößen möchte.
2. Warum muss bei einer offenen Sünde ernsthaft gehandelt werden?
3. Was sollte unser Ziel sein, wenn wir ein sündiges Verhalten ansprechen?
4. Wie sollten meine Einstellung und mein Verhalten sein, wenn ich jemanden sehe, der etwas Falsches tut?
5. Wann sind Gemeindezucht und möglicherweise ein Ausschluss aus der Gemeinde notwendig?

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