6. Lektion Sabbat, den 7. Mai 2022


Lehren aus der Geschichte Israels

Leittext: „Solches alles widerfuhr jenen zum Vorbilde; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist.“ (1. Korinther 10, 11.)

„Heute arbeitet Satan nach der gleichen Methode, um die gleichen Übel einzuführen. Dies führt zu den gleichen Ergebnissen, die zu Israels Zeiten viele ins Grab gebracht haben.“ – The Review and Herald, 4. Februar 1909.

Zum Lesen empfohlen: 1. Korinther 10, 1-11; Das Wirken der Apostel, S. 314-317.

Sonntag, 1. Mai

1. Sich nach üblen Dingen sehnen

a. Nach welchen üblen Dingen (1. Korinther 10, 6) sehnten sich die Israeliten?


„Als Gott die Israeliten aus Ägypten führte, war es sein Plan, sie in Kanaan als ein reines, glückliches und gesundes Volk anzusiedeln … Fleisch war weitgehend nicht zu haben. Er hatte ihnen auf ihr dringendes Flehen hin gestattet, etwas Fleisch zu essen, bevor sie den Berg Sinai erreichten. Doch er versorgte sie damit nur einen Tag lang. Es wäre für Gott leicht gewesen, Fleisch auf dieselbe Weise wie das Manna bereitzustellen, doch für ihr Wohlergehen wurde das den Israeliten nicht gestattet. Er wollte sie mit Nahrungsmitteln versorgen, die ihren Bedürfnissen besser entsprachen als die erregende Kost, an die viele in Ägypten gewöhnt waren. Die irregeleitete Esslust sollte einer gesünderen Einstellung weichen, damit sie die ursprünglich bestimmten Nahrungsmittel für die Menschen – die Früchte der Erde, die Gott Adam und Eva im Garten Eden gegeben hatte – freudig genießen könnten.“ – Bewusst essen, S. 269.

b. Was war die rasche Folge der Unmäßigkeit? 4. Mose 11, 4. 20. 31-34.

„Nun war ihr Verlangen befriedigt, aber sie mussten auch die Folgen tragen. Als sie hemmungslos schwelgten, wurde ihre Unmäßigkeit schnell bestraft … Viele warf ein verzehrendes Fieber nieder, die Schuldigsten aber wurden schon davon befallen, sobald sie von der Speise kosteten, nach der sie gelüstet hatte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 361.

Montag, 2. Mai

2. Götzendienst

a. In welchen erniedrigenden Abfall verfiel das Volk Israel am Berg Sinai? 2. Mose 32, 1-6.


„Unter dem Vorwand, ‚des Herrn Fest‘ zu feiern, veranstalteten sie eine Schwelgerei und ausschweifende Lustbarkeit …
Es war nur wenige Tage her, dass die Hebräer einen feierlichen Bund mit Gott geschlossen und versprochen hatten, auf seine Stimme zu hören. Zitternd und angsterfüllt hatten sie vor dem Berge gestanden und den Worten des Herrn gelauscht: ‚Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.‘ Die Herrlichkeit Gottes schwebte noch vor den Augen der Gemeinde über dem Sinai, aber sie wandten sich von ihr ab und verlangten nach anderen Göttern. ‚Sie machten ein Kalb am Horeb und beteten das gegossene Bild an und verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.‘ (Psalm 106, 19. 20.) Größere Undankbarkeit hätten sie ihm nicht zeigen, schmählicher ihn nicht beleidigen können, der sich ihnen als gütiger Vater und allmächtiger König offenbart hatte!“ – Patriarchen und Propheten, S. 292.

b. Wie können auch wir heute in der Gefahr stehen – auch ohne geschnitzte Götzenbilder –, dem Götzendienst zu verfallen? 2. Mose 20, 3-6; 1. Johannes 5, 21.

„Jahwe, der Ewige, aus sich Seiende, Ungeschaffene, der Schöpfer und Erhalter aller Dinge, hat allein das Recht zu höchster Verehrung und Anbetung. Der Mensch darf keinem andern Wesen den ersten Platz in seinen Gefühlen oder seinem Handeln einräumen. Was auch immer wir schätzen mögen, sobald es unsere Liebe zu Gott mindert oder den ihm gebührenden Dienst beeinträchtigt, machen wir uns einen Gott daraus.“ – Patriarchen und Propheten, S. 279.
„So lange hat man menschliche Meinungen und menschliche Stiftungen verehrt, bis fast die ganze Welt Götzen nachwandelt.“ – Propheten und Könige, S. 131.
„Jedes Mal, wenn du dich weigerst, der Gnadenbotschaft Gehör zu schenken, bestärkst du dich in deinem Unglauben. Jedes Mal, wenn du es unterlässt, die Tür deines Herzens Christo zu öffnen, wirst du mehr abgeneigt werden, auf die Stimme dessen zu achten, der da redet. Du verringerst deine Aussicht, dem letzten Gnadenruf Gehör zu schenken. Lass nicht von dir geschrieben werden, wie von Israel vor alters: ‚Ephraim hat sich zu den Götzen gesellet; so lass ihn hinfahren.‘ (Hosea 4, 17.) Lasse Christum nicht über dich weinen, wie er über Jerusalem weinte, als er sage: ‚Wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihr Nest unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt. Sehet, euer Haus soll euch wüst gelassen werden.‘ (Lukas 13, 34. 35.)“ – Christi Gleichnisse, S. 235.

Dienstag, 3. Mai

3. Unmoral

a. In welches moralische Unheil verfiel Israel bei Baal-Peor? 4. Mose 25, 1-9.


„Auf Bileams Anregung veranstaltete der König der Moabiter ein großes Fest zu Ehren [der midianitischen] Götter. Heimlich wurde verabredet, dass Bileam die Israeliten veranlassen sollte, daran teilzunehmen. Da sie ihn für einen Propheten Gottes hielten, fiel es ihm nicht schwer, seine Absicht zu erreichen. Viele schlossen sich ihm an, um die Festlichkeiten mitzuerleben.
Aber damit wagten sie sich auf ein von Gott verbotenes Gebiet und wurden bald in Satans Schlingen verstrickt. Bezaubert von Musik und Tanz und angelockt von der Schönheit der heidnischen Priesterinnen, brachen sie Jahwe die Treue. Bei gemeinsamer Fröhlichkeit und Schwelgerei umnebelte der Weingenuss bald ihre Sinne und riss alle Schranken der Selbstbeherrschung nieder. Leidenschaft überwältigte sie, und nachdem sie einmal ihr Gewissen durch Unzucht besudelt hatten, konnte man sie auch überreden, sich vor Götzenbildern zu beugen. Sie opferten auf heidnischen Altären und beteiligten sich an den entwürdigendsten Bräuchen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 435.

b. Wie wirkt Satan in ähnlicher Weise, um das Volk Gottes zu zerstören, da wir uns dem himmlischen Kanaan nähern? 1. Korinther 10, 11-13.

„Satan kennt das menschliche Herz gut. Er weiß um die verwundbarsten Stellen in jedem Charakter, denn er hat sie jahrtausendelang mit boshafter Gründlichkeit erforscht. Und bei den späteren Geschlechtern gelang es ihm, die stärksten Männer, Fürsten in Israel, mit denselben Versuchungen zu Fall zu bringen, mit denen er bei Baal-Peor Erfolg hatte. In allen Jahrhunderten gab es charakterliches Strandgut, das an den Klippen der sinnlichen Leidenschaft scheiterte. Da wir uns dem Ende der Zeit nähern und das Volk Gottes an der Grenze des himmlischen Kanaans steht, wird Satan wie vor alters seine Anstrengungen verdoppeln, um es am Einzug in das verheißene Land zu hindern. Er legt seine Schlingen nach allen Menschen aus. Nicht nur die Unwissenden und weniger Gebildeten müssen auf der Hut sein; er wird seine Versuchungen gerade auf die Höchstgestellten im geistlichen Amt richten. Kann er sie zur Unreinheit verführen, gelingt es ihm, wiederum durch sie viele andere zugrunde zu richten. Und er wendet heute dieselben Mittel an wie vor drei Jahrtausenden. Durch weltliche Freundschaften, den Zauber der Schönheit, durch Vergnügungssucht, mit ausgelassener Fröhlichkeit bei Wein und Festgelagen verleitet er zur Übertretung des siebenten Gebots.“ – Patriarchen und Propheten, S. 439.

Mittwoch, 4. Mai

4. Eine schlechte Angewohnheit

a. Welche Sünde begingen die Israeliten regelmäßig auf ihrer Reise, und wie wurde sie bestraft? 1. Korinther 10, 10; 2. Mose 16, 8; 4. Mose 14, 27. 36; 11, 1.


„Auf der Wanderung vom Roten Meer zum Sinai gab es öfter Unzufriedenheit und Aufruhr. Aber aus Mitleid mit ihrer Unwissenheit und Kurzsichtigkeit hatte Gott ihre Sünde bis dahin nicht mit Strafgerichten vergolten. Inzwischen aber hatte er sich ihnen am Horeb offenbart. Sie hatten große Erkenntnis gewonnen, nachdem sie Zeugen der Majestät, Macht und Barmherzigkeit Gottes geworden waren. Deshalb luden sie mit ihrem Unglauben und der Unzufriedenheit umso größere Schuld auf sich. Außerdem hatten sie gelobt, Jahwe als ihren König anzunehmen und ihm zu gehorchen. Jetzt war ihr Murren Empörung, die schnell und spürbar bestraft werden musste, wenn Israel vor Gesetzlosigkeit und Untergang bewahrt bleiben sollte: ‚Das Feuer des Herrn loderte auf unter ihnen und fraß am Rande des Lagers.‘ (4. Mose 11, 1.) Die schlimmsten Ankläger unter ihnen wurden von Blitzen aus der Wolke erschlagen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 358.

b. Warum waren die meisten Israeliten, welche Ägypten verlassen hatten, nicht in der Lage, das verheißene Land zu betreten, und warum wandelt das heutige Volk Gottes bereits so lange in dieser boshaften Welt? Hebräer 3, 16-19; 4, 1-2.

„Aufgrund seines Murrens und seiner Auflehnung wurde das alte Volk Israel vierzig Jahre vom Land Kanaan ausgeschlossen. Dieselbe Sünde hat den Eingang des modernen Volkes Israel ins himmlische Kanaan verzögert. In keinem der beiden Fälle waren die Verheißungen Gottes schuld daran. Es ist der Unglaube, der Weltsinn, die Nicht-Hingabe und der Aufruhr unter den Menschen, die sich zu Gott bekennen, was uns so viele Jahre in dieser Welt der Sünde und Sorge hielt.“ – Evangelisation, S. 626.

c. Was ist die Wurzel des Murrens und wie können wir es überwinden? Römer 11, 20.

„Wie Weihrauch sollte der Wohlgeruch des Evangeliums die ganze Welt durchdringen. Denen, die Christus annahmen, sollte die Botschaft ‚ein Geruch des Lebens zum Leben‘ sein, denen aber, die im Unglauben verharren, ‚ein Geruch des Todes zum Tode‘.“ – Das Wirken der Apostel, S. 326.

Donnerstag, 5. Mai

5. Ein siegreiches Volk

a. Beschreibe den Schlüssel zum Sieg trotz aller Herausforderungen, die sich uns entgegenstellen. Offenbarung 12, 17; 1. Korinther 15, 57.

„Das Evangelium, das allen Völkern, Geschlechtern, Sprachen und Menschen verkündigt werden soll, legt die Wahrheit in deutlichen Zügen dar und zeigt auf, dass der Gehorsam die Bedingung ist, um das ewige Leben zu erlangen. Christus verleiht seine Gerechtigkeit denen, die einwilligen, dass er ihre Sünden wegnimmt. Wir sind Christus der Gnade wegen zu Dank verpflichtet, die uns in ihm vollkommen macht.“ – Bibelkommentar, S. 529.
„Ungeachtet der Mängel des Volkes Gottes wendet Christus sich nicht ab von den Gegenständen seiner Fürsorge. Er ist imstande ihr Gewand zu ändern. Er entfernt die unreinen Kleider, bekleidet die reumütigen, gläubigen Seelen mit dem Gewande seiner eigenen Gerechtigkeit und schreibt Vergebung gegenüber ihren Namen in den Büchern des Himmels. Er bekennt sie als die Seinen vor dem himmlischen Weltall, und Satan, ihr Widersacher, wird als ein Verkläger und Betrüger bloßgestellt. Gott wird seinen Erwählten Recht verschaffen.“ – Christi Gleichnisse, S. 167.

b. Welche Haupteigenschaften kennzeichnen das Volk Gottes? Offenbarung 14, 12; 15, 2.

„Am Ende des Kampfes wird die ganze Christenheit in zwei große Klassen geteilt sein. Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus, dort sind, die das Tier anbeten und sein Bild und sein Malzeichen annehmen. Obwohl Kirche und Staat ihre Macht vereinigen werden, um alle zu zwingen, ‚die Kleinen und Großen, die Reichen und Armen, die Freien und Knechte‘, das Malzeichen des Tieres anzunehmen, wird Gottes Volk es doch nicht annehmen.“ – Counsels for the Church, S. 39. 40.

Freitag, 6. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Erkläre das große Problem, welches die Israeliten in der Wüste hatten.
2. Nenne einige Arten des Götzendienstes, die heute praktiziert werden.
3. Wie könnte Satan versuchen, uns in die Falle zu locken, wie er es bei Baal-Peor getan hat?
4. Was sollte ich tun, um die Neigung zum Murren zu überwinden?
5. Wie kann ich in dem letzten Kampf siegreich sein?

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