7. Lektion Sabbat, den 14. Mai 2022


Das Heilige Abendmahl

Leittext: „Denn sooft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, sollt ihr des Herrn Tod verkündigen, bis dass er kommt.“ (1. Korinther 11, 26.)

„Auf dem ersten Fest, das Christus mit seinen Jüngern besuchte, reichte er ihnen den Kelch, der sein Werk für ihre Seligkeit symbolisierte. Bei dem letzten Abendessen gab er ihn wieder, bei der Einsetzung jenes heiligen Mahles, durch das sein Tod verkündigt werden soll, ‚bis dass er kommt‘ (1. Korinther 11, 26.)“ – Das Leben Jesu, S. 134.

Zum Lesen empfohlen: 1. Korinther 11, 17-34; Das Leben Jesu, S. 651-660.

Sonntag, 8. Mai

1. Des Herrn Abendmahl

a. Warum hat Jesus die Abendmahlsfeier für uns eingerichtet, und wie sollte unsere Einstellung dazu sein? Matthäus 26, 26-29; 1. Korinther 11, 26.


„Indem er das Abendmahl mit ihnen nahm, verpflichtete sich Christus seinen Jüngern als ihr Erlöser. Er vertraute ihnen den Neuen Bund an, durch den alle, die sich zu ihm [Christus] bekennen, Kinder Gottes und Miterben Christi werden. Jeder Segen, den der Himmel für das jetzige und das künftige Leben schenken konnte, sollte ihnen durch dieses Bündnis zuteilwerden, das durch das Blut Christi bestätigt wurde. Die Einsetzung des heiligen Abendmahles sollte den Jüngern das unendlich große Opfer vor Augen halten, dass er für jeden von ihnen persönlich – als einem Teil des gefallenen Menschengeschlechtes – brachte.“ – Das Leben Jesu, S. 656. 657.
„Das Abendmahl weist auf Christi Wiederkunft hin.“ – Das Leben Jesu, S. 657.
„Niemand sollte sich vom Abendmahl ausschließen, nur weil manche daran teilnehmen, die unwürdig sind. Jeder Nachfolger Christi ist aufgerufen, an dem heiligen Mahl teilzunehmen und dadurch zu bezeugen, dass er Jesus als seinen persönlichen Heiland angenommen hat. Dabei will Christus seinem Volk begegnen und es durch seine Gegenwart stärken. Selbst wenn unwürdige Hände und Herzen die gottesdienstliche Handlung vollziehen, ist Christus gegenwärtig, um seinen Kindern zu dienen.“ – Das Leben Jesu, S. 656.

Montag, 9. Mai

2. Christus, das Brot des Himmels

a. Wie beschrieb Christus sich selbst als lebensspendendes Brot? 1. Korinther 11, 23-25; Johannes 6, 33-35. 50. 51. 63.


„Christi Fleisch zu essen und sein Blut zu trinken, heißt, ihn als persönlichen Heiland anzunehmen sowie daran zu glauben, dass er uns unsere Sünden vergibt und dass wir in ihm vollkommen sind. Wenn wir mit seiner Liebe verbunden sind, in ihr bleiben, sie in uns aufnehmen, dann werden wir seiner Natur teilhaftig. Was die Speise für den Körper bedeutet, das bedeutet Christus für unser Herz. Nahrung nützt uns nichts, wenn wir sie nicht essen und sie dadurch nicht zu einem Bestandteil unseres Leibes wird. Genauso ist Christus für uns wertlos, wenn wir ihn nicht als unsern persönlichen Heiland anerkennen. Eine bloße theoretische Kenntnis wird uns nichts nützen, wir müssen vielmehr von ihm leben, ihn in unser Herz aufnehmen, sodass sein Leben unser Leben wird. Seiner Liebe und Gnade müssen wir ähnlich werden.“ – Das Leben Jesu, S. 381.
„Das Leben, das Christus der Welt schenkt, ist in seinem Wort enthalten. Durch sein Wort heilte Jesus Kranke und trieb Dämonen aus. Durch sein Wort stillte er den Sturm und weckte Tote auf. Die Menschen bezeugten, dass sein Wort voller Kraft war. Er sprach Gottes Wort, wie er es durch die Propheten und Lehrer des Alten Testaments gesprochen hatte. Die ganze Bibel ist eine Offenbarung Christi, und der Heiland wollte den Glauben seiner Nachfolger deshalb an das Wort binden. Wenn er nicht mehr sichtbar unter ihnen weilte, dann sollte das Wort ihr Kraftquell sein.“ – Das Leben Jesu, S. 382.

b. Was sollten wir davon lernen, wie Jesus antwortete, als er durch Satan herausgefordert wurde seine schöpferische Macht für selbstsüchtige Zwecke zu missbrauchen? Matthäus 4, 4.

„Wie wir um unserer selbst willen essen müssen, um ernährt zu werden, so müssen wir uns auch Gottes Wort aus freiem Antrieb zu eigen machen. Wir sollen es nicht bloß durch die Vermittlung anderer Menschen empfangen, sondern sorgfältig die Bibel erforschen und Gott um die Hilfe des Heiligen Geistes anflehen, damit wir sein Wort auch verstehen. Wir sollten uns einen Vers vornehmen und uns ernsthaft bemühen, den Gedanken zu erfassen, den Gott für uns dort hineingelegt hat. Bei diesem Gedanken sollten wir so lange verweilen, bis wir ihn ganz in uns aufgenommen haben und wir wissen, was der Herr sagt.“ – Das Leben Jesu, S. 382.
„Wie der Sohn Gottes durch seinen Glauben an den Vater lebte, so sollen auch wir durch den Glauben an Christus leben. Jesus hatte sich dem Willen Gottes so völlig ausgeliefert, dass allein der Vater in seinem Leben sichtbar wurde. Obwohl er in allen Dingen genauso versucht wurde wie wir, sah ihn die Welt unbeeinträchtigt von dem Bösen, das ihn umgab. Auch wir sollen in dem gleichen Maße überwinden wie Christus.“ – Das Leben Jesu, S. 381.

Dienstag, 10. Mai

3. Der Wein

a. Welche Art von Wein wurde bei der Hochzeit in Kana und beim Abendmahlsdienst angeboten? Jesaja 65, 8.


„Der Wein, mit dem der Herr die Gäste versorgte, und jener, den er den Jüngern als Sinnbild seines Blutes gab, war reiner Traubensaft. Das lässt auch der Prophet Jesaja anklingen, wenn er von dem Most ‚in der Traube‘ spricht und sagt: ‚Verdirb es nicht, denn es ist ein Segen darin!‘ (Jesaja 65, 8.)“ – Das Leben Jesu, S. 134.
„Das Abendmahl weist auf Christi Wiederkunft hin und wurde eingesetzt, um diese Hoffnung in den Herzen der Jünger lebendig zu erhalten. Wann auch immer sie zusammenkamen, um seines Todes zu gedenken, erzählten sie sich, wie er den Kelch nahm, dankte, ihnen den Kelch gab und sprach: ‚Trinket alle daraus; das ist mein Blut des neuen Testaments, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden. Ich sage euch: Ich werde von nun an nicht mehr von diesem Gewächs des Weinstocks trinken bis an den Tag, da ich’s neu trinken werde mit euch in meines Vaters Reich.‘ (Matthäus 26, 27-29.) In ihrer Betrübnis tröstete sie die Hoffnung auf die Wiederkehr ihres Herrn. Unsagbar wertvoll wurden ihnen die Worte: ‚Sooft ihr von diesem Brot esset und von diesem Kelch trinket, verkündigt ihr des Herrn Tod, bis dass er kommt.‘ (1. Korinther 11, 23-26.)“ – Das Leben Jesu, S. 657.

b. Welche kostbare Verheißung finden wir in 1. Johannes 1, 7?

„Wie wertvoll ist der Gedanke, dass die Gerechtigkeit Christi uns zugerechnet wird nicht wegen eines Verdienstes unsererseits, sondern als eine freie Gabe von Gott. Der Feind Gottes und der Menschen will nicht, dass diese Wahrheit deutlich bekannt gemacht wird, denn er weiß, dass seine Macht gebrochen sein wird …
Der einfache Glaube, der Gott bei seinem Wort nimmt, sollte gestärkt werden. Gottes Volk muss den Glauben haben, der die göttliche Kraft ergreift; ‚denn aus Gnade seid ihr selig geworden und durch den Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es‘. (Epheser 2, 8.) Alle die glauben, dass Gott um Christi Willen ihre Sünden vergibt, sollten es trotz Versuchung nicht unterlassen, den guten Kampf des Glaubens fortzusetzen. Ihr Glaube sollte stärker werden, bis ihr christlicher Wandel wie auch ihre Worte es verkünden: ‚Das Blut Jesu Christi … macht uns rein von aller Sünde.‘ (1. Johannes 1, 7.)“ – Diener des Evangeliums, S. 91.

Mittwoch, 11. Mai

4. Würdigkeit

a. Wer kann an Gottes Abendmahl teilhaben? 1. Korinther 11, 27. 29. Nenne ein Beispiel, bei dem es unwürdig genommen wurde. Johannes 13, 10. 11. 18.


„Judas, der Verräter, nahm an dieser heiligen Handlung teil. Er empfing aus der Hand Jesu die Sinnbilder seines gebrochenen Leibes und seines vergossenen Blutes. Er hörte die Worte: ‚Solches tut zu meinem Gedächtnis.‘ (1. Korinther 11, 23-26.) Obgleich er in Jesu unmittelbarer Nähe saß, brütete der Verräter an seinen dunklen Absichten und nährte seine finsteren, rachsüchtigen Gedanken.“ – Das Leben Jesu, S. 652.

b. Warum war Judas im Herzen unwürdig, am Heiligen Abendmahl teilzunehmen, obwohl er einer der zwölf Jünger war? Welche Vorbereitung sollte sein hartes Herz erweichen und wird auch bei uns benötigt? Johannes 13, 14. 15.

„Auch Judas spürte die bezwingende Macht dieser Liebe, und als Jesu Hände seine beschmutzten Füße wuschen und mit dem Schurz abtrockneten, wurde sein Herz mächtig bewegt von dem Gedanken, seine Sünde sofort zu bekennen. Er schreckte aber vor der Demütigung zurück und verhärtete sein Herz gegen die in ihm aufbrechende Reue. Die alten Regungen, für einen Augenblick zurückgedrängt, beherrschten ihn wieder; er war sogar darüber aufgebracht, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wusch. Wer sich so weit erniedrigte, dachte er, konnte nicht Israels König sein! Alle Hoffnungen auf weltliche Ehre in einem irdischen Königreich waren zunichtegemacht. Judas war überzeugt, dass es in der Nachfolge Christi nichts zu gewinnen gab. Nachdem Jesus sich offenbar erniedrigt hatte, fühlte sich Judas in seiner Absicht bestärkt, ihn nicht mehr als Herrn und Meister anzuerkennen, ja, er hielt sich sogar für den Betrogenen. Er war von einem bösen Geist besessen und beschloss, das Werk zu vollenden, das er begonnen hatte: seinen Herrn zu verraten!“ – Das Leben Jesu, S. 644. 645.
„Auch dem Judas waren die Füße gewaschen worden, aber sein Herz hatte sich Jesus nicht geöffnet; es war nicht gereinigt. Judas hatte sein Herz Christus nicht ausgeliefert.“ – Das Leben Jesu, S. 647.
„Der Mensch neigt von Natur aus dazu, sich selbst höher zu achten als seinen Bruder; er strebt nach seinem Vorteil und versucht, den besten Platz zu erringen. Dadurch entstehen übler Argwohn und Bitterkeit. Die dem Abendmahl vorausgehende Handlung soll diese Missverständnisse aus dem Wege räumen; sie soll die Seele von der Selbstsucht befreien und sie von den Stelzen der Selbstüberhebung herabholen zu herzlicher Demut, die sie dahin bringen wird, ihrem Bruder zu dienen.“ – Das Leben Jesu, S. 649.

Donnerstag, 12. Mai

5. Selbstprüfung

a. Was sollten wir vor dem Heiligen Abendmahl tun? 1. Korinther 11, 28.


„Der heilige Wächter im Himmel ist bei dieser Handlung gegenwärtig, um sie zu einer Zeit der Selbstprüfung, der Sündenerkenntnis und der Gewissheit der Sündenvergebung zu machen. Christus in der Fülle seiner Gnade ist da, um den Lauf der Gedanken, die in selbstsüchtigen Bahnen fließen, zu ändern. Der Heilige Geist belebt das Empfindungsvermögen jener, die dem Beispiel ihres Heilandes folgen. Wenn wir über die Demütigung des Heilandes, die er für uns auf sich nahm, nachdenken, reiht sich Gedanke an Gedanke; eine Kette von Erinnerungen steht vor unserem Auge, Erinnerungen an Gottes große Güte sowie an das Wohlwollen und die Freundlichkeit irdischer Freunde. Vergessene Segnungen, missachtete Gnadenerweise, geringgeschätzte Gefälligkeiten kehren in unser Gedächtnis zurück. Wurzeln der Bitterkeit, die die kostbare Pflanze der Liebe verdrängt haben, werden offenbar. Charakterfehler, Pflichtversäumnisse, Undankbarkeit gegen Gott, Gleichgültigkeit gegenüber unseren Brüdern, all das wird uns bewusst werden. Unsere Sündhaftigkeit werden wir in dem Licht sehen, in dem Gott sie sieht. Unsere Gedanken sind nicht Gedanken der Selbstgefälligkeit, sondern Gedanken strenger Selbstzucht und Demut. Unser Geist wird gestärkt, um alle Schranken niederzureißen, die die Entfremdung verursacht haben. Böse Gedanken und Verleumdung werden ausgeschaltet.“ – Das Leben Jesu, S. 649. 650.

b. Wie können wir würdig sein, am Heiligen Abendmahl des Herrn teilzuhaben? Sprüche 28, 13; 1. Johannes 1, 8. 9.

„Sünden [werden] bekannt und vergeben. Die bezwingende Gnade Jesu wird in uns mächtig werden, und seine Liebe wird die Herzen zu einer gesegneten Einmütigkeit verbinden.“ – Das Leben Jesu, S. 650.
„Du, der du dich am unwürdigsten fühlst, fürchte dich nicht, deine Sache Gott anzuvertrauen. Als er sich selbst in Christo für die Sünden der Welt dahingab, übernahm er den Fall einer jeden Seele.“ – Christi Gleichnisse, S. 172.

Freitag, 13. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie wünscht sich Jesus, dass ich aus dem Heiligen Abendmahl einen Nutzen ziehe?
2. Warum bezeichnet der Herr sich selbst als das Brot des Lebens?
3. Woran sollten wir denken, wenn wir teilhaben an dem Wein des Abendmahls?
4. Warum müssen wir würdig sein, wenn wir zum Tisch des Herrn kommen?
5. Wie kann ich für das nächste Abendmahl besser vorbereitet sein?

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