10. Lektion Sabbat, den 4. September 2021


Zeugnis geben mit einem reinen Gewissen

Leittext: „Dabei aber übe ich mich, zu haben ein unverletzt Gewissen allenthalben, gegen Gott und die Menschen.“ (Apostelgeschichte 24, 16.)

„Ein Gewissen, das sich kein Vergehen gegen Gott und Mensch zuschulden kommen lässt, ein Herz, das zärtlichstes Mitgefühl für menschliche Wesen hegt, besonders, dass sie für Christum gewonnen werden möchten, wird Christi Charakterzüge aufweisen. Diese Seelen werden vom Geiste Gottes beseelt sein. Sie werden einen Vorrat an Überzeugungskraft und schlichter Beredsamkeit zur Verfügung haben.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 100.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 415-422.

Sonntag, 29. August

1. Tertullus, der Redner

a. Beschreibe, wie schmeichlerische Lügen und Heuchelei benutzt wurden, um die Anhörung des Paulus vor dem Landpfleger Felix zu veranlassen. Apostelgeschichte 23, 34. 35; 24, 1-9.

„Tertullus ließ sich hier zu einer schamlosen Lüge verleiten, denn der Landpfleger Felix war von niedriger, verabscheuungswerter Gesinnung … Seine Taten der Grausamkeit und Unterdrückung führten dazu, dass er überall verhasst war. Die heimtückische Grausamkeit seines Charakters zeigt sich in der brutalen Ermordung des Hohepriesters Jonathan, dem er zu großen Teilen seine eigene Stellung verdankte …
Durch die Täuschungskünste des Simon Magus, eines Zauberers aus Zypern, hatte Felix [Drusilla] verleitet, ihren Mann zu verlassen und seine Frau zu werden. Drusilla war jung und schön und überdies eine Jüdin. Sie war mit ihrem Mann hingebungsvoll verbunden gewesen, der ein großes Opfer gebracht hatte, um ihre Hand zu erlangen. Es hatte wirklich kaum etwas gegeben, das sie verleiten konnte, ihre stärksten Vorbehalte wegen einer ehebrecherischen Verbindung mit einem grausamen, älteren Bösewicht beiseitezusetzen und den Abscheu ihres Volkes auf sich zu laden.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 235, 236.
„Die Tertullus zuhörten, wussten, dass seine Schmeicheleien Lügen waren; aber ihr Verlangen, Paulus verurteilt zu sehen, war stärker als ihre Liebe zur Wahrheit.“ – Das Wirken der Apostel, S. 415.

Montag, 30. August

2. In vollkommenem Frieden

a. Wie begann Paulus aufrichtig seine Verteidigung vor Felix? Apostelgeschichte 24, 10-13.

„Doch Felix besaß genügend Scharfsinn, um die Gesinnung und das Wesen der Ankläger des Apostels zu durchschauen. Er wusste, aus welchen Beweggründen sie ihm geschmeichelt hatten, und erkannte auch, dass sie ihre Anklagen gegen Paulus nicht hätten begründen können. Nun forderte er den Angeklagten auf, sich selbst zu verantworten. Paulus vergeudete kein Wort auf bloße Höflichkeiten, sondern sagte schlicht und einfach, dass er sich umso freudiger vor Felix verteidigen könne, da dieser schon längere Zeit Landpfleger sei und deshalb ein gutes Verständnis für die jüdischen Gesetze und Gebräuche habe. [Der folgende Satz ist aus dem Englischen zitiert] Er sagte aus, dass er in keinem Teil Jerusalems einen Aufruhr gemacht, noch den Tempel entweiht hätte.“ – Das Wirken der Apostel, S. 416.

b. Welchen Vorschlag unterbreitete Paulus dem Statthalter? Apostelgeschichte 24, 14. 15.

„Der Tod ist infolge der Sünde Adams auf das ganze menschliche Geschlecht gekommen. Alle ohne Unterschied sinken ins Grab. Durch die Einsetzung des Erlösungsplanes werden alle wieder aus ihren Gräbern hervorgehen.“ – Der große Kampf, S. 546.

c. Warum ist Paulus’ Lebensziel so nutzbringend für uns? Apostelgeschichte 24, 16; Jesaja 26, 3. 4.

„Innerer Friede und ein reines Gewissen vor Gott wird den Verstand beleben und stärken wie der Tau die zarten Pflanzen. Der Wille wird dann richtig eingesetzt und beherrscht, ist entschlusskräftiger und frei von Launenhaftigkeit. Das Nachsinnen ist angenehm, weil es geheiligt ist. Die Heiterkeit des Gemüts, die du besitzen kannst, wird allen in deiner Umgebung zum Segen sein. Dieser Frieden und diese Ruhe werden mit der Zeit ganz natürlich werden und werden in köstlichen Strahlen auf andere scheinen und wieder auf dich zurückstrahlen. Je mehr du von diesem himmlischen Frieden und dieser Gemütsruhe schmeckst, desto mehr werden sie zunehmen. Es ist ein belebendes, lebendiges Vergnügen, das die moralischen Kräfte nicht schwächt, sondern sie zu aktiver Tätigkeit erweckt. Vollkommener Friede ist eine Eigenschaft des Himmels, welche die Engel besitzen. Möge Gott dir helfen, diesen Frieden zu erlangen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 324.

Dienstag, 31. August

3. Ewigkeit oder Bequemlichkeit?

a. Welche Angelegenheit hatte die jüdische Volksmenge gegen Paulus aufgebracht? Apostelgeschichte 24, 17-21.

b. Inwiefern zeigte sich Felix als zu schwach, um mit diesem Fall umzugehen? Apostelgeschichte 24, 22. 23.


„Der Apostel sprach mit Entschiedenheit und unverkennbarer Aufrichtigkeit; seine Worte wirkten überzeugend. Klaudius Lysias hatte in seinem Brief an Felix dem Apostel ein ähnliches Zeugnis über dessen Verhalten ausgestellt. Überdies kannte Felix die jüdische Religion besser, als viele vermuteten. Durch die schlichte Darlegung der Tatsachen, wie sie Paulus gab, gewann Felix einen noch besseren Einblick in die Beweggründe, von denen sich die Juden bei dem Versuch leiten ließen, den Apostel des Aufruhrs und des Verrats für schuldig zu erklären. Der Landpfleger konnte ihnen nicht die Gefälligkeit erweisen, einen römischen Bürger ungerechterweise zu verurteilen; genauso wenig wollte er ihnen Paulus ausliefern, damit sie ihn ohne rechtmäßiges Gerichtsverfahren umbrächten. Dennoch kannte Felix keinen höheren Beweggrund als seinen persönlichen Vorteil. Ihn beherrschte das Verlangen nach Anerkennung und Vorwärtskommen. Die Furcht, die Juden zu beleidigen, hinderte ihn schließlich daran, einem Manne volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, von dessen Unschuld er überzeugt war. Deshalb beschloss er, die Gerichtsverhandlung zu vertagen, bis Lysias anwesend sein könne.“ – Das Wirken der Apostel, S. 417.

c. Wie wird der Geist durch eine Einstellung wie die des Felix betrübt? Apostelgeschichte 24, 24. 25.

„Damit hatte [Felix] das letzte Angebot göttlicher Gnade ausgeschlagen, und nie wieder sollte ein Ruf Gottes an ihn ergehen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 422.
„[Die Gemeinschaft von Br. K. dachte,] wenn sie nicht gegen die Wahrheit ankämpften, sei es schon recht. Doch das Licht, das sie versäumten anzunehmen und zu hegen, wurde zu Finsternis. Sie beruhigten ihr Gewissen, indem sie zum Geist Gottes sagten: ‚Gehe hin auf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich herrufen lassen.‘ Jene gelegene Zeit ist niemals gekommen. Sie versäumten die goldene Gelegenheit, die nie zu ihnen zurückkehrte, weil die Welt das Licht auslöschte, dem sie sich verweigerten. Die Angelegenheiten dieses Lebens und die Anziehungskraft aufregender Vergnügungen beschäftigen ihre Sinne und Gedanken, während ihr bester Freund, der segensreiche Heiland, verworfen und vergessen wird.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 122.

Mittwoch, 1. September

4. Ausreden, Ausreden …

a. Nenne einige gängige Ausreden dafür, sich nicht vollständig Christus zu übergeben, und die Folge davon. Lukas 14, 15-20. 24.

„Die Entschuldigungen, auf Grund derer die Einladungen zum Feste abgelehnt wurden, umfassen alle Entschuldigungen, die für die Ablehnung der Evangeliumseinladung vorgebracht werden. Die Menschen sagen, dass sie ihre weltlichen Aussichten nicht dadurch gefährden können, indem sie die Ansprüche des Evangeliums beachten. Sie halten ihre irdischen Interessen von größerem Wert als die Dinge der Ewigkeit. Gerade die Segnungen, die sie von Gott empfangen haben, werden ihnen zu Schranken, die ihre Seelen von ihrem Schöpfer und Erlöser scheiden. Sie wollen sich in ihrem weltlichen Streben nicht stören lassen und sagen deshalb zu dem Boten, der ihnen die gnadenvolle Einladung bringt: ‚Gehe hinauf diesmal; wenn ich gelegene Zeit habe, will ich dich her lassen rufen.‘ (Apostelgeschichte 24, 25.) Andere schützen die Schwierigkeiten vor, die im gesellschaftlichen Verkehr aufkommen würden, wenn sie dem Rufe Gottes Folge leisten wollten. Sie sagen, dass sie mit ihren Verwandten und Bekannten nicht uneins sein wollen und so bekunden sie, dass sie es gerade so machen, wie jene, welche im Gleichnis beschrieben sind. Der Festgeber betrachtet ihre nichtigen Entschuldigungen als eine Verachtung seiner Einladung.
Der Mann, welcher sagte: ‚Ich habe ein Weib genommen, darum kann ich nicht kommen‘, stellte eine große Klasse dar. Es gibt viele, die sich durch ihre Frauen oder ihre Männer davon abhalten lassen, dem Rufe Gottes zu folgen. Der Ehemann sagt: Ich kann nicht nach meiner Überzeugung leben, während meine Frau so sehr dagegen ist; ihr Einfluss würde es außerordentlich schwer für mich machen. Die Frau hört den gnadenvollen Ruf: ‚Kommt, denn es ist alles bereit!‘ Aber sie sagt: Ich bitte dich, entschuldige mich; mein Mann schlägt die gnadenvolle Einladung ab; er sagt, sein Geschäft steht im Wege, und ich muss mit meinem Manne gehen und deshalb kann ich nicht kommen. Die Herzen der Kinder sind bewegt worden, sie möchten kommen, aber sie lieben ihren Vater und ihre Mutter, und da diese dem Rufe des Evangeliums nicht folgen, so glauben die Kinder, dass es von ihnen nicht erwartet werden kann, zu kommen. Auch sie sagen: entschuldige mich.
Diese alle folgen dem Rufe des Heilandes nicht, weil sie fürchten, Zwiespalt in der Familie zu erregen. Sie meinen, dass sie, indem sie sich weigern, Gott zu gehorchen, den Frieden und das Glück der Familie sichern, aber dies ist eine Täuschung. Menschen, die Selbstsucht säen, werden Selbstsucht ernten. Indem sie die Liebe Christi verwerfen, verwerfen sie das, was einzig und allein der menschlichen Liebe Reinheit und Beständigkeit verleihen kann. Sie werden nicht nur des Himmels verlustig gehen, sondern werden auch hier den wahren Genuss an dem verfehlen, wofür der Himmel aufgegeben wurde.“ – Christi Gleichnisse, S. 221. 222.

Donnerstag, 2. September

5. Ausgegossen ohne Maß

a. Was geschieht, wenn wir, anstatt Ausreden zu suchen, uns vollkommen der Leitung des Heiligen Geistes unterwerfen? Apostelgeschichte 3, 19; Jesaja 44, 22. 23; Psalm 110, 3.


„Wir sind in einen Kampf um das ewige Leben verwickelt. Und in diesem Kampf wird die Gnade gegen die Natur aufgerichtet, und die ganze Kraft des Ich sträubt sich gegen diesen Sieg. Nur wenige finden den Weg zur Selbstverleugnung, der mit Kreuzen übersät ist, und noch weniger sind es, die ihm folgen … Wirst du beharrlich sein und nicht müde werden, Gutes zu tun? Dieser Krieg des Christen ist erfüllt von Kampf und ewiger Wachsamkeit. Der vollkommene Sieg wird dir gehören, wenn du freudig das Kreuz Christi aufnimmst.“ – Letters and Manuscripts, Letter 48, 1888.
„Diener Gottes mit leuchtendem und vor heiligem Eifer strahlendem Angesicht werden von Ort zu Ort eilen, um die Botschaft vom Himmel zu verkündigen. Tausende werden die Warnung über die ganze Erde verbreiten. Erstaunliche Taten werden gewirkt, Kranke geheilt werden, Zeichen und Wunder werden den Gläubigen folgen. Auch Satan wird lügenhafte Wunder wirken und sogar Feuer vom Himmel fallen lassen vor den Menschen. (Offenbarung 13, 13.) Auf diese Weise werden die Bewohner der Erde gezwungen, sich zu entscheiden.
Die Botschaft wird nicht so sehr durch Beweisführungen als durch die tiefe Überzeugung des Geistes Gottes verbreitet werden. Die Beweise sind vorgetragen worden. Der Same ist ausgestreut und wird nun aufsprießen und Frucht bringen. Die durch Missionsarbeiter verbreiteten Druckschriften haben ihren Einfluss ausgeübt; doch sind viele, deren Gemüter ergriffen waren, verhindert worden, die Wahrheit völlig zu verstehen oder ihr Gehorsam zu leisten. Nun dringen die Lichtstrahlen überall durch, die Wahrheit wird in ihrer Klarheit gesehen, und die aufrichtigen Kinder Gottes zerschneiden die Bande, die sie gehalten haben. Familienverhältnisse und kirchliche Beziehungen sind jetzt machtlos, sie zurückzuhalten. Die Wahrheit ist köstlicher als alles andere. Ungeachtet der gegen die Wahrheit verbündeten Kräfte stellt sich eine große Schar auf die Seite des Herrn.“ – Der große Kampf, S. 612. 613.

Freitag, 3. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum brachte der Hohepriester Ananias Tertullus zur Anhörung des Paulus?
2. Warum ist es wichtig, durch Bekenntnis und Reue ein reines Gewissen zu bewahren?
3. Wie kann auch ich in manchen Dingen im Leben zaudern, so wie Felix es tat?
4. Welche faulen Ausreden suche vielleicht auch ich, die den Geist dämpfen?
5. Wie kann ich in Fülle an der Ausgießung des Heiligen Geistes teilhaben?

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