11. Lektion Sabbat, den 11. September 2021


Vor einem König Zeugnis ablegen

Leittext: „Aber durch Hilfe Gottes ist es mir gelungen und stehe ich bis auf diesen Tag und zeuge beiden, dem Kleinen und Großen, und sage nichts außer dem, was die Propheten gesagt haben, dass es geschehen sollte, und Mose.“ (Apostelgeschichte 26, 22.)

„Die Krone Christi muss über alle Diademe irdischer Machthaber erhöht werden.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 400.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 422-432.

Sonntag, 5. September

1. Die Folge der Zurückweisung des Lichtes

a. Was folgte im Leben des Felix, da er weltliche Freuden, Habsucht und politischen Ehrgeiz dem Licht vorzog, welches ihm Paulus brachte? Apostelgeschichte 24, 26. 27.

„[Felix] machte Andeutungen, Paulus könnte gegen Entrichtung einer größeren Geldsumme die Freiheit erlangen. Paulus jedoch war zu ehrlich, um seine Freiheit durch Bestechung zu erkaufen. Er war keines Verbrechens schuldig, und so wollte er sich auch nicht dazu hergeben, durch ein Unrecht die Freiheit zu erlangen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 422.
„[In einer Fehde in Cäsarea zwischen Griechen und Juden gab] Felix, dessen Feindschaft gegen die Juden jedes Jahr gestiegen war, seinen Soldaten Freiheit, die Häuser der reichen Juden zu plündern.
Diese dreisten Handlungen der Ungerechtigkeit und Grausamkeit konnten nicht verborgen bleiben. Die Juden reichten eine formelle Beschwerde gegen Felix ein, und er wurde nach Rom gerufen, sich dieser Beschuldigung wegen zu verantworten. Er wusste nur zu gut, dass seine erpresserische Handlung und Unterdrückung den Juden genügend Grund zur Beschwerde gegeben hatte, doch hoffte er, sie zu versöhnen. Obwohl er des Paulus Aufrichtigkeit schätzte, entschloss er sich daher, ihren Groll zu stillen, indem er Paulus in Gefangenschaft behielt. Doch waren alle seine Anstrengungen vergeblich: Obgleich er der Verbannung und dem Tode entkam, wurde er seines Amtes enthoben und des größten Teils seines mit Unrecht erworbenen Besitzes beraubt. Seine mitschuldige Partnerin Drusilla kam mit ihrem einzigen Sohn beim Ausbruch des Vesuvs ums Leben. Seine eigenen Tage endeten in Entehrung und Vergessenheit.“ – Bibelkommentar, S. 364. 365.

Montag, 6. September

2. Sicherheit auf unerwartete Weise

a. Erkläre die Taktik des Festus, die Felix verfolgte. Apostelgeschichte 25, 1-6.

„Festus beharrte bei seinem Vorhaben, Paulus in Cäsarea eine ordnungsgemäße gerichtliche Untersuchung zu gewähren. Gott leitete Festus in dieser Entscheidung, damit das Leben des Apostels erhalten bliebe.“ – Das Wirken der Apostel, S. 423.

b. Wie ging es bei diesem Verhör zu und was war das Ergebnis? Apostelgeschichte 25, 7-12. Warum war es für Paulus sicherer nach Cäsarea zu gehen als nach Jersualem? 2. Timotheus 3, 12.

„Festus hatte keine Ahnung, dass sich die Juden verschworen hatten, Paulus zu ermorden, und war daher von der Berufung auf den Kaiser überrascht. Der Antrag des Apostels beendete alle weiteren Gerichtsverhandlungen …
Blinder Eifer und Selbstgerechtigkeit hatten also einen Hass erzeugt, der … einen Diener Gottes zwang, bei den Heiden Schutz zu suchen … Diesem Hass wird auch das jetzt lebende Volk Gottes begegnen müssen. Viele angebliche Nachfolger Christi sind genauso stolz, heuchlerisch und selbstsüchtig. Sie bekunden den gleichen Geist der Unterdrückung, der in den Herzen der Juden einen großen Raum einnahm. Männer, angebliche Vertreter Christi, werden in Zukunft einen Weg einschlagen ähnlich dem der Priester und Obersten dem Herrn Jesus und den Aposteln gegenüber. Gottes treue Knechte werden in der großen Stunde der Entscheidung, die bald für sie kommen wird, die gleiche Herzenshärte, die gleiche grausame Entschlossenheit und denselben unnachgiebigen Hass erfahren.
Alle, die in jener bösen Zeit furchtlos der Stimme ihres Gewissens folgen und Gott dienen wollen, brauchen Mut, Festigkeit sowie Erkenntnis Gottes und seines Wortes. Die Gottgetreuen werden verfolgt, ihre Beweggründe angefochten, ihre besten Bemühungen verkehrt ausgelegt und ihre Namen verleumdet. Satan wird all seine betrügerischen Machenschaften einsetzen, um die Herzen zu beeinflussen und das Verständnis zu verdunkeln, damit das Böse gut und das Gute böse erscheint. Je stärker und reiner der Glaube der Kinder Gottes ist, je fester sie entschlossen sind, dem Herrn zu gehorchen, desto eifriger wird Satan danach trachten, die Wut derer zu entfesseln, die zwar vorgeben, gerecht zu sein, in Wirklichkeit aber das Gesetz Gottes mit Füßen treten. Das erfordert dann festes Vertrauen und den unerschütterlichen Entschluss, den Glauben zu bewahren, der einmal den Heiligen übergeben worden ist.“ – Das Wirken der Apostel, S. 425. 426.

Dienstag, 7. September

3. Eine göttliche Berufung

a. Wer sollte sich noch durch die Vorsehung Gottes mit Paulus treffen? Apostelgeschichte 25, 13-22.


„Paulus hatte sich auf den Kaiser berufen, und Festus konnte nicht umhin, ihn nach Rom zu senden. Es verstrich jedoch geraume Zeit, bis sich ein passendes Schiff fand … Dadurch erhielt Paulus Gelegenheit, die Gründe seines Glaubens nicht nur vor den maßgebenden Männern von Cäsarea, sondern auch vor König Agrippa II., dem letzten der Herodianer, darzulegen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 427.

b. Beschreibe die Szene der ersten Begegnung zwischen Paulus und Agrippa vor dem Gericht und wie der Himmel darauf blickte. Apostelgeschichte 25, 23-27.

„Bei dieser Gelegenheit war Festus darauf bedacht, zu Ehren seiner Besucher großen Prunk zu entfalten. Die kostbaren Gewänder des Landpflegers und seiner Gäste, die Schwerter der Soldaten und die glitzernden Harnische ihrer Befehlshaber verliehen dem Geschehen einen glanzvollen Rahmen.
Paulus stand den Versammelten gegenüber, noch immer mit Fesseln an den Händen. Welch ein Gegensatz bot sich hier dar! Agrippa und Bernice verfügten über Macht und Ansehen, und deshalb huldigte ihnen die Welt. Aber ihnen fehlten die Charakterzüge, die Gott schätzt. Sie waren Übertreter seines Gesetzes, verdorben in ihrem Herzen wie in ihrem Wandel. Ihre Lebensweise erregte Abscheu im Himmel.
Der an einen Wachsoldaten gekettete, betagte Gefangene wies dagegen in seiner äußeren Erscheinung nichts auf, was die Welt hätte veranlassen können, ihn zu verehren. An dem Ergehen dieses Mannes, der ohne Freunde, Reichtum und Ansehen dastand und wegen seines Glaubens an den Sohn Gottes gefangen gehalten wurde, nahm aber der ganze Himmel Anteil. Engel waren seine Begleiter. Wäre die Herrlichkeit auch nur eines der himmlischen Boten sichtbar geworden, dann hätten alle königliche Pracht und aller königlicher Stolz verblassen müssen. Der König und die Höflinge wären zu Boden gestürzt wie einst die Hüter am Grabe Christi.“ – Das Wirken der Apostel, S. 428.
„Der ganze Himmel war an diesem einen Menschen interessiert, der um seines Glaubens an den Sohn Gottes willen gefangen gehalten wurde. Johannes schreibt: ‚Darum kennt euch die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht.‘ Die Welt kennt Christus nicht, noch wird sie diejenigen erkennen, die Christus darstellen. Sie sind Söhne Gottes, Kinder der königlichen Familie; doch ihr Anrecht auf fürstliche Stellung wird von der Welt nicht wahrgenommen. Sie können ihre Neugier erwecken, aber sie sind nicht gern gesehen und werden nicht verstanden. Für sie sind sie uninteressant und in keinster Weise beneidenswert.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 254.

Mittwoch, 8. September

4. Zu reumütigen Sündern sprechen

a. Was können wir daraus lernen, wie Paulus sein Zeugnis eröffnete? Apostelgeschichte 26, 1-8.


„Das Christentum adelt den Menschen. Christus war selbst gegen seine Verfolger freundlich, und seine wahren Nachfolger werden denselben Geist bekunden. Betrachten wir Paulus, als er vor die Obrigkeit gestellt wurde. Seine Rede vor Agrippa ist ein Beispiel sowohl wahrer Freundlichkeit als auch überzeugender Beredsamkeit. Das Evangelium unterstützt nicht die Formenhöflichkeit, wie sie in der Welt gebräuchlich ist, sondern eine aufrichtige Freundlichkeit, die aus wirklicher Herzensgüte entspringt.“ – Diener des Evangeliums, S. 69.

b. Wie strahlte der Apostel Herzensdemut aus? Apostelgeschichte 26, 9-11.

„Die Beispiele von echter Reue und Demut in Gottes Wort offenbaren einen Geist des Bekenntnisses, in dem keine Entschuldigung für Sünde und kein Versuch der Selbstrechtfertigung zu finden ist.
Paulus versuchte nicht, sich zu schützen. Er malt seine Sünde in ihrem dunkelsten Farbton und bemüht sich nicht, seine Schuld zu mildern. [Apostelgeschichte 26, 10. 11 zitiert.] … Er zögerte nicht zu erklären, ‚dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin.‘“ – Zeugnisse, Band 5, S. 671.

c. Wie nahm Paulus Bezug auf seine Erfahrung, und welche ihm anvertraute Aufgabe ist auch uns für die heutige Zeit, kurz vor Christi Wiederkunft gegeben worden? Apostelgeschichte 26, 12-18.

„Sein Reich wird erst dann kommen, wenn die Heilsbotschaft von seiner Gnade über die ganze Erde gegangen ist. Mithin rücken wir dies Ereignis in die Nähe, wenn wir uns Gott weihen und ihm Seelen gewinnen. Ja, wer sich ihm zu seinem Dienste weiht und spricht: ‚Hier bin ich, sende mich‘, dass er der Blinden Augen auftue und Menschen bekehre ‚von der Finsternis zu dem Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, um zu empfangen Vergebung der Sünden und das Erbteil samt denen, die geheiligt sind‘ (Jesaja 6, 8; Apostelgeschichte 26, 18), der kann von ganzem Herzen beten: ‚Dein Reich komme.‘“ – Das bessere Leben, S. 91.

Donnerstag, 9. September

5. Eine unbezahlbare Möglichkeit eingeräumt

a. Was lag Paulus besonders am Herzen? Apostelgeschichte 26, 19-23.

b. Wie offenbarte Festus einen Mangel an geistlichem Urteilsvermögen? Apostelgeschichte 26, 24-26.

c. Erkläre wie der Heilige Geist Agrippa mit Macht führte, und was diesen tragischerweise dazu führte, ihm zu widerstehen? Apostelgeschichte 26, 27-32.


„Kehrten die Gedanken Agrippas bei diesen Worten zurück in die vergangene Geschichte seiner Familie und deren fruchtlosen Anstrengungen gegen den, den Paulus predigte? Dachte er an seinen Urgroßvater Herodes und das Blutbad an den unschuldigen Kindern Bethlehems? An seinen Großonkel Antipas und den Mord an Johannes dem Täufer? Oder an seinen eigenen Vater Agrippa I. und den Märtyrertod des Jakobus? Sah er in den Unglücken, mit denen diese Könige rasch heimgesucht wurden, einen Beweis, dass Gott sein Missfallen ausdrückte, weil sie Verbrechen an seinen Dienern begangen hatten? Erinnerten Gepränge und Prunk dieses Tages Agrippa an die Zeit, als sein eigener Vater, ein Monarch, mächtiger als er selbst, in derselben Stadt dastand, geschmückt mit herrlichen Gewändern, während das Volk rief, er wäre ein Gott? Hatte er vergessen, wie schnell furchtbare Rache den eingebildeten König heimsuchte, ehe noch die bewundernden Rufe erstarben? Etwas von all dem durchzuckte Agrippas Erinnerung, doch die prunkvolle Szenerie vor ihm schmeichelte seiner Eitelkeit, sodass Stolz und Selbstsucht alle edlen Gedanken verbannten.“ – Bibelkommentar, Band 6, S. 365.

Freitag, 10. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie erinnert uns das Ende von Felix’ Leben daran, dass irdischer Ruhm verblasst?
2. Welche Eigenschaften benötigen wir, wenn wir mit Verrat konfrontiert werden?
3. Warum verzögert der Herr manchmal eine Reise, wie es bei Paulus geschah?
4. Was muss ich erkennen, wenn ich bete: „Dein Reich komme“ (Matthäus 6, 10)?
5. Wie kann ich mich in Gefahr befinden, mich vom Glanz der Welt ablenken zu lassen?

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