12. Lektion Sabbat, den 18. September 2021


Vertrauen inmitten eines Sturms

Leittext: „Darum, liebe Männer, seid unverzagt; denn ich glaube Gott, es wird also geschehen, wie mir gesagt ist.“ (Apostelgeschichte 27, 25.)

„Gottes besondere Absicht durch die Reise Pauli auf der See [wurde erfüllt] … Er hatte beabsichtigt, dass die Schiffsmannschaft Zeuge von der Macht Gottes durch Paulus sein sollte.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 197.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 433-438.

Sonntag, 12. September

1. Gebunden an Bord eines Schiffes

a. Was war die nächste Begebenheit auf Paulus’ Leidensweg, und wer außer Lukas war ihm ein Trost? Apostelgeschichte 27, 1. 2; Kolosser 4, 10 (erster Teil).


„Die römischen Soldaten waren mit ihrem eigenen Leben verantwortlich für die Sicherheit ihrer Gefangenen. Das führte zu dem Brauch, das rechte Handgelenk des Gefangenen an das linke Handgelenk eines Soldaten zu ketten, der sich mit anderen abwechselte. Dadurch hatte der Apostel nicht nur keinerlei Bewegungsfreiheit, sondern er war in ständiger Verbindung mit Männern von überaus unangenehmem und abstoßendem Charakter. Männer, die nicht nur ungebildet und grob waren, sondern die durch demoralisierenden Einflüsse ihrer Umgebung brutal und verkommen waren.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 262.
„Die Seeleute konnten ihren Kurs meist nur nach dem Stand der Gestirne bestimmen. Waren diese aber nicht zu sehen und deuteten Anzeichen auf einen bevorstehenden Sturm, dann fürchteten sich die Schiffseigner, sich auf die offene See hinauszuwagen. Während einer gewissen Zeit des Jahres war eine sichere Schifffahrt fast unmöglich.
Der Apostel Paulus musste nun die bitteren Erfahrungen durchstehen, die das Los eines in Ketten gelegten Gefangenen während einer langen, ermüdenden Seefahrt nach Italien war … Doch Aristarchus teilte freiwillig die Gefangenschaft des Paulus, um ihm in seinem Missgeschick zur Seite zu stehen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 433.

Montag, 13. September

2. Eine heimtückische Reise

a. Was offenbart das berechtigte Vertrauen, welches Paulus vonseiten des Julius genoss, der ihn während der Reise nach Rom bewachte? Apostelgeschichte 27, 3.


„Diese Genehmigung [seine Freunde zu besuchen] wusste der Apostel sehr zu schätzen, da seine Gesundheit angegriffen war.“ – Das Wirken der Apostel, S. 434.

b. Wie ging die Reise voran, und wovor warnte Paulus? Apostelgeschichte 27, 4-10.

„Doch immer noch stand der Wind ihnen entgegen, sodass das Schiff nur schwer vorwärtskam …
Hier in Gutfurt mussten sie einige Zeit liegen bleiben, um günstigen Wind abzuwarten. Da der Winter schnell herannahte und ‚nunmehr die Schifffahrt gefährlich war‘ (Apostelgeschichte 27, 9), mussten die Schiffsleute die Hoffnung aufgeben, ihren Bestimmungsort zu erreichen, ehe die günstige Zeit für die Seefahrt zu Ende ging. Entschieden werden musste noch die Frage, ob man in Gutfurt bleiben oder lieber versuchen sollte, einen günstigeren Ort zum Überwintern zu erreichen.
Diese Frage wurde ernstlich erwogen und schließlich vom Hauptmann dem Paulus vorgelegt, der die Achtung der Schiffsleute und Soldaten gewonnen hatte. [Der folgende Satz ist aus dem Englischen zitiert] Der Apostel riet ohne Zögern dazu, dort zu bleiben, wo sie sich befanden.“ – Das Wirken der Apostel, S. 433. 434.

c. Was wurde letztendlich entschieden, und was hatte das zur Folge? Apostelgeschichte 27, 11-17.

„Der Hauptmann beschloss, der Ansicht der Mehrheit zu folgen …
Vom Sturm getrieben, näherte sich das Schiff der kleinen Insel Klauda. Unter ihrem Schutz bereiteten sich die Schiffsleute auf das Schlimmste vor. Das Rettungsboot, ihre einzige Zuflucht, sofern das Schiff zerschellen sollte, hing noch im Schlepptau, konnte aber jeden Augenblick zertrümmert werden. Man musste es als Erstes an Deck ziehen. Dann wurden alle möglichen Vorkehrungen getroffen, die das Schiff widerstandsfähiger gegen den Sturm machen sollten. Der geringe Schutz, den ihnen die kleine Insel bot, währte nicht lange, und bald waren sie wieder dem vollen Ungestüm des Sturmes ausgesetzt.“ – Das Wirken der Apostel, S. 435.

Dienstag, 14. September

3. Hoffnung für die Verzweifelten

a. Beschreibe die Probleme, die auf See entstanden. Apostelgeschichte 27, 18-20.

„Der Orkan tobte die ganze Nacht, und es begann Wasser in das Schiff zu laufen. Am kommenden Tag vereinten alle Menschen an Bord ihre Kräfte, Soldaten, Seemänner, Passagiere und Gefangene, und warfen alles über Bord, was man nicht benötigte. Erneut kam die Nacht, aber der Wind flaute nicht ab. Das vom Sturm beschädigte Schiff mit seinen zerbrochenen Masten und zerrissenen Segeln wurde von der Macht des Sturmes immer weitergetrieben. Jeden Moment schien es, als ob das ächzende Holz versagen würde, während das Schiff unter den Schlägen des Sturms schwankte und bebte. Das Leck wurde schnell größer, und die Passagiere und die Besatzung arbeiteten durchgehend an den Pumpen. Es gab für niemanden an Bord auch nur einen Moment der Ruhe … Eine düstere Teilnahmslosigkeit senkte sich auf die dreihundert Seelen herab, nachdem sie vierzehn Tage lang hilflos und ohne Hoffnung unter einem sonnenlosen und sternenlosen Himmel dahingetrieben waren. Sie hatten nichts mehr zum Kochen. Es konnte kein Feuer angezündet werden, da alle Utensilien über Bord geschwemmt worden waren und der Großteil der Vorräte sich mit Wasser vollgesaugt hatte und verdorben war. Tatsächlich verlangte auch niemand nach Essen, während das Schiff mit dem Sturm kämpfte und die Wellen ihr tödliches Lärmen hören ließen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 265.

b. Was tat Paulus in diesem Moment, und wie konnte er bald allen Menschen an Bord Hoffnung bringen? Psalm 55, 23; 56, 4; Apostelgeschichte 27, 21-26.

„Während alle nur auf den bevorstehenden Untergang schauten, sprach dieser Mann Gottes in der Gelassenheit eines schuldlosen Gewissens weiterhin seine ernsten Bitten für sie aus.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 265.
„Vertrauensvoll umklammerte [Paulus] den Arm des Allmächtigen; seine Seele war stille zu Gott. Um sich selbst hatte er keine Angst, wusste er doch, dass Gott ihn erhalten würde, um in Rom für die Wahrheit in Christus zu zeugen. Aber von Herzen empfand er Mitleid mit den armen Menschen um ihn herum, die in ihrem sündigen, armseligen Zustand völlig unvorbereitet waren zu sterben. Als er nun ernstlich Gott um die Erhaltung ihres Lebens bat, wurde ihm offenbart, dass sein Gebet erhört worden sei.“ – Das Wirken der Apostel, S. 436.
„[Paulus], der körperlich am meisten litt, hatte Worte der Hoffnung in der dunkelsten Stunde und eine helfende Hand in jeder Not.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 266.

Mittwoch, 15. September

4. Drohende Gefahr

a. Zu welcher trügerischen List griffen die Seemänner in dem Versuch, ihr eigenes Leben zu retten (und nicht das der anderen)? Apostelgeschichte 27, 27-30.


„[Die Passagiere und die Besatzung] wurden jetzt von einer neuen Gefahr bedroht, indem ihr Schiff auf eine felsige Küste zusteuerte. Sie warfen sofort die Anker aus, was das Einzige war, was sie tun konnten. Während der verbleibenden Stunden dieser Nacht warteten sie in dem Wissen, dass jeder Moment der letzte sein könnte. Das Leck wurde zunehmend größer, und das Schiff könnte jederzeit sinken, auch wenn die Anker hielten.
Letztendlich fiel durch den Regen und den Sturm das graue Licht auf ihre ausgezehrten und schrecklichen Gesichter. Die Schatten der stürmischen Küste waren verschwommen zu erkennen. Aber es war auch nicht ein einziger bekannter Orientierungspunkt dabei. Die selbstsüchtigen heidnischen Seemänner hatten sich entschieden, das Schiff und die Besatzung aufzugeben und sich selbst in dem Boot zu retten, welches sie mit so viel Mühe auf das Schiff gezogen haben. Unter dem Vorwand, dass sie noch etwas für die Sicherheit des Schiffes tun könnten, lösten sie das Boot und begannen es ins Wasser herabzulassen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 267. 268.

b. Wie entlarvte Paulus ihren Plan, der keinen Erfolg gehabt hätte? Apostelgeschichte 27, 31.

„Hätten [die selbstsüchtigen heidnischen Seemänner] Erfolg gehabt, so wären sie an den Felsen zerschellt, während alle an Bord umgekommen wären, da sie nicht in der Lage waren, das sinkende Schiff zu manövrieren.
Zu diesem Zeitpunkt erkannte Paulus, was geschah, und bewahrte sie vor der Gefahr. Mit gewohnter Kraft und Tapferkeit sagte er dem Hauptmann und den Soldaten: ‚Wenn diese nicht im Schiff verbleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.‘ Der Glaube des Apostels an Gott schwankte nicht. Er hatte keinen Zweifel an seiner eigenen Errettung, aber die Verheißung der Sicherheit der Besatzung war abhängig von der Erfüllung ihrer Pflicht.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 267. 268.

c. Erkläre, warum der Apostel selbst in dieser Situation Jubel hervorrief? Apostelgeschichte 27, 32-38.

Donnerstag, 16. September

5. Genau, wie es vorhergesagt war

a. Beschreibe den endgültigen Schiffbruch. Apostelgeschichte 27, 39-41.

b. Wie verschonte Gott auf wunderbare Weise alle, die auf dem Schiff waren? Apostelgeschichte 27, 42-44.


„Paulus und den andern Gefangenen drohte nun ein noch schrecklicheres Schicksal als der Schiffbruch. Die Kriegsknechte erkannten die Unmöglichkeit, die Gefangenen zu bewachen. Jeder würde genug mit seiner eigenen Rettung zu tun haben. Doch wenn ein Gefangener fehlte, hafteten die Kriegsknechte mit ihrem Leben für ihn. Daher wollten sie alle Gefangenen töten. Das römische Gesetz billigte diese grausame Handlungsweise, und der Plan wäre auch sofort ausgeführt worden, wenn unter ihnen nicht der gewesen wäre, dem alle in gleicher Weise Dank schuldeten. Der Hauptmann Julius wusste, dass alle, die sich an Bord befanden, ihre Rettung Paulus zu verdanken hatten. Außerdem war er davon überzeugt, dass der Herr mit Paulus sei, und so fürchtete er sich schon deshalb, dem Apostel ein Leid zuzufügen. Er ‚wehrte ihrem Vorhaben und hieß, die da schwimmen könnten, sich zuerst in das Meer werfen und entrinnen an das Land, die andern aber etliche auf Brettern, etliche auf den Trümmern des Schiffes. Und so geschah es, dass sie alle gerettet ans Land kamen.‘“ – Das Wirken der Apostel, S. 438.
„Als die Namen aufgerufen wurden, fehlte niemand. Fast dreihundert Seelen – Seeleute, Soldaten, Passagiere und Gefangene — standen an jenem stürmischen Novembermorgen am Ufer der Insel Melite (heute Malta). Einige stimmten mit Paulus und seinen Glaubensbrüdern in Danksagung zu Gott ein, der ihr Leben erhalten und sie sicher durch die Gefahren der großen Tiefe an Land gebracht hatte.“ – Bibelkommentar, S. 365.

Freitag, 17. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie hat Gott meine Lasten erleichtert, wie er es bei Paulus tat, als dieser in Ketten lag?
2. Wie kann ich in Gefahr sein, eine unbequeme Warnung zu missachten?
3. Was kann ich von der Fürsorge des Paulus für die Heiden an Bord des Schiffes lernen?
4. Warum wäre der selbstsüchtige Plan mit dem Boot nie gelungen?
5. Was kann ich daraus lernen, wie die Prophezeiung des Paulus sich genau erfüllte?

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