2. Lektion Sabbat, den 10. Juli 2021


Die Lehre erklären

Leittext: „Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unsers Herrn Jesu Christi, dass ihr allzumal einerlei Rede führt und lasset nicht Spaltungen unter euch sein, sondern haltet fest aneinander in einem Sinne und in einerlei Meinung.“ (1. Korinther 1, 10.)

„Geschwister sollten sich untereinander schätzen, sich gegenseitig beraten und gemeinsam beten, bis Einigkeit unter ihnen herrscht.“ – The Review and Herald, 15. Dezember 1885.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 187-196.
Zeugnisse für Prediger, S. 368-382.

Sonntag, 4. Juli

1. Unterschiedliche Meinungen

a. Welche Vorstellung führten bestimmte Männer aus Judäa unter den Christen ein? Warum führte das zur Uneinigkeit? Apostelgeschichte 15, 1; Titus 1, 10. 11.

„In den Tagen des Paulus gab es solche, die sich dauernd mit der Beschneidung beschäftigten, und sie konnten viele Beweise aus der Bibel anführen, um zu zeigen, dass die Beschneidung für Juden verbindlich sei; doch diese Lehre war zu dieser Zeit bedeutungslos, denn Christus war am Kreuz von Golgatha gestorben, und die Beschneidung des Fleisches war wertlos geworden.
Der sinnbildliche Dienst und die damit verbundenen Zeremonien endeten mit Jesu Kreuzestod. Das große wahrhaftige Lamm Gottes wurde zum Opfer für den schuldigen Menschen, und der Schatten führte zur Wirklichkeit. Paulus versuchte, die Sinne der Menschen auf die große Wahrheit jener Zeit zu lenken; diejenigen aber, die vorgaben, Nachfolger Jesu zu sein, gingen ganz darin auf, zu lehren, dass die Beschneidung verbindlich sei.“ – Bibelkommentar, S. 358.
„Mit großer Bestimmtheit behaupteten diese judaistischen Lehrer, dass es notwendig sei, sich beschneiden zu lassen und das ganze Zeremonialgesetz zu halten, wenn man selig werden wolle.“ – Das Wirken der Apostel, S. 187.

Montag, 5. Juli

2. Die Notwendigkeit, das Verständnis zu erweitern

a. Was wurde benötigt, um zur Einheit in Bezug auf die Beschneidung und das zeremonielle Gesetz zu gelangen, welche auf das erste Kommen Christi als Lamm Gottes hinwiesen? 1. Korinther 1, 10; Apostelgeschichte 15, 2.

b. Welche Nachrichten konnten die Jünger von Antiochien bringen? Apostelgeschichte 15, 3. 4.


„Vor allen versammelten Brüdern der verschiedenen Gemeinden berichteten die Abgeordneten aus Antiochien in Jerusalem von ihrem erfolgreichen Wirken und der entstandenen Verwirrung durch bekehrte Pharisäer, die behauptet hatten, auch gläubig gewordene Heiden müssten beschnitten werden und das Gesetz Moses halten, um selig zu werden.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 64.

c. Worauf drängten manche gläubige Pharisäer auch weiterhin, obwohl sie von den Neuigkeiten über die erfüllte Prophetie durch die Bekehrung der Heiden hörten? Warum? Apostelgeschichte 15, 5.

„Die Gläubigen aus den Juden waren im Allgemeinen nicht geneigt, so schnell voranzugehen, wie Gottes Vorsehung den Weg bereitete. In Anbetracht des erfolgreichen Wirkens der Apostel unter den Heiden war klar vorauszusehen, dass es bald mehr bekehrte Nichtjuden als jüdische Bekehrte geben würde. Die Juden fürchteten nämlich, dass ihre nationalen Besonderheiten, durch die sie sich bisher von allen anderen Völkern unterschieden hatten, völlig verschwinden würden, wenn die Einschränkungen und Kultvorschriften ihres Gesetzes den Heiden nicht als Vorbedingung für die Aufnahme in die christliche Gemeinde auferlegt würden.“ – Das Wirken der Apostel, S. 188.
„Die Juden hatten sich stets ihrer Gottesdienste gerühmt. Deshalb hielten sie es für unmöglich, dass Gott jemals die geringste Änderung der von ihm eingesetzten gottesdienstlichen Ordnungen der Hebräer zulassen würde. Sie behaupteten, das Christentum müsse die jüdischen Gesetze und Zeremonien übernehmen. Nur langsam erkannten sie, dass ihr Opferdienst, der auf den Tod des Sohnes Gottes hingewiesen hatte, durch Christi Tod abgetan war und seine Erfüllung gefunden hatte. Die Symbolik hatte ihre Verwirklichung gefunden, und daher waren die göttlich verordneten Zeremonien und Opfer der jüdischen Religion wertlos geworden.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 64. 65.

Dienstag, 6. Juli

3. Der Kampf um Einigkeit

a. Was tat die Versammlung der Christen gegen ihre Unstimmigkeit, und warum ist das wichtig für uns alle? Römer 15, 5. 6; Apostelgeschichte 15, 6.


„Der Herr hat uns in seinem Wort bestimmte, unmissverständliche Anweisungen gegeben, durch deren Beachtung wir die Einheit und Harmonie in der Gemeinde erhalten können. Geschwister, gebt ihr acht auf diese Anordnungen des Geistes? Seid ihr Bibelleser und zugleich Täter des Wortes? Bemüht ihr euch, das Gebet Christi um die Einigkeit seiner Nachfolger auszuleben?“ – Zeugnisse, Band 5, S. 258.

b. Was konnten Petrus, Barnabas und Paulus über die Beweise bezeugen, dass der Heilige Geist an den Heiden wirkte? Apostelgeschichte 15, 7-12.

„Jede gerettete Seele im früheren Zeitalter wurde ebenso wahrhaftig durch Christus gerettet, wie wir heute durch ihn gerettet werden.“ – Bibelkommentar, S. 358.

c. Nenne einen Umstand, der es in der Tat erschwerte, die volle Einigkeit zwischen den Juden und den bekehrten Heiden herzustellen. Römer 14, 19-21.

„Es war unter den Heiden üblich, das Fleisch von Tieren zu essen, die erstickt worden waren. Die Juden dagegen achteten auf Grund einer göttlichen Anweisung darauf, dass beim Töten der Tiere, die als Speise dienen sollten, der Körper ausblutete; andernfalls wurde das Fleisch für die Ernährung als nicht zuträglich angesehen. Gott hatte den Juden dies zur Erhaltung ihrer Gesundheit vorgeschrieben. Sie sahen es deshalb als Sünde an, Blut als Nahrung zu verwenden. Für sie war das Blut das Leben und Blutvergießen eine Folge der Sünde.
Die Heiden dagegen fingen das Blut der Opfertiere auf und verwendeten es zur Zubereitung von Speisen. Die Juden vermochten nicht zu glauben, dass sie ihre Bräuche ändern sollten, die sie auf ausdrückliche Anweisung Gottes angenommen hatten. Deshalb musste es ihnen Anstoß und Ärgernis sein, wenn sie genötigt werden sollten, mit Nichtjuden an einem Tisch zu essen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 65. 66.

Mittwoch, 7. Juli

4. Zur Einigkeit gelangen

a. Welche weiteren Gewohnheiten der Heiden – außer, Blut als Nahrung zu verwenden – führten zu begründeten Bedenken bei den jüdischen Bekehrten? 1. Korinther 8, 9-13; 6, 18.


„Viele Neubekehrte aus den Nichtjuden lebten unter unwissenden, abergläubischen Menschen, die den Göttern häufig Opfer darbrachten. Die Priester dieser heidnischen Gottesdienste betrieben einen ausgedehnten Handel mit Opfergaben, die zu ihnen gebracht wurden. Und nun befürchteten die Judenchristen, die bekehrten Heiden könnten das Christentum dadurch in Verruf bringen, dass sie kauften, was zuvor den Götzen geopfert worden war; denn dadurch würden sie gewissermaßen die götzendienerischen Gebräuche gutheißen…
Die nichtjüdischen Völker, besonders die Griechen, führten häufig ein ausschweifendes Leben. So lag die Gefahr nahe, dass manche, die in ihrem Herzen noch unbekehrt waren, ein Glaubensbekenntnis ablegen könnten, ohne ihre schlechten Gewohnheiten aufgegeben zu haben. Die jüdischen Christen aber konnten Unsittlichkeit, die von den Heiden durchaus nicht als Unrecht angesehen wurde, nicht dulden.“ – Das Wirken der Apostel, S. 190.
„Wir leben in einer Zeit der Ausschweifung. Die Sünde herrscht frei über Alt und Jung. Wenn sich unsre Jugend nicht in geistlichen Schutz begibt und sich nicht mit festen Grundsätzen wappnet, wenn sie nicht größere Sorgfalt bei der Auswahl ihrer Kameraden und ihres Lesestoffes, mit dem sie ihren Geist unterhält, trifft, dann gibt sie sich der Gesellschaft preis, deren Moral ebenso verdorben ist wie die der Bewohner von Sodom.“ – Ruf an die Jugend, S. 52.
„Alle Hurer werden sich außerhalb der Stadt Gottes befinden.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 372.

b. Welche ausgewogene Entscheidung schlug Jakobus vor? Apostelgeschichte, 15, 13. 19. 20.

„Jakobus schien dafür ausersehen worden zu sein, die Entscheidung über diesen Punkt zu treffen, der vor den Gemeinderat gebracht wurde. Sein Urteil war, dass das Zeremonialgesetz und vor allem die Anordnung der Beschneidung auf keinen Fall den Heiden auferlegt oder ihnen auch nur empfohlen werden sollte. Jakobus versuchte die Tatsache bei seinen Brüdern hervorzuheben, dass die Heiden, indem sie sich vom Götzendienst zu Gott wendeten, eine große Veränderung in ihrem Glauben vollbrachten und dass man viel Achtsamkeit anwenden müsse, um ihre Gemüter nicht mit verwirrenden und zweifelhaften Fragen zu beschweren, durch die sie entmutigt werden könnten, Christus zu folgen.
Trotzdem sollten die Heiden keinen Weg einschlagen, welcher den Vorstellungen der jüdischen Geschwister erheblich zuwiderlaufen würde.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 69.

Donnerstag, 8. Juli

5. Vereint in der gegenwärtigen Wahrheit

a. Welcher Beschluss wurde von den versammelten christlichen Gläubigen angenommen? Apostelgeschichte 15, 22. 23. 28-31.

b. Was sollten wir im Hinblick auf diejenigen erkennen, welche auch nach dem Beschluss in Bezug auf die zeremoniellen Bräuche, welche durch das Opfer Christi erfüllt wurden, noch immer nicht zufriedengestellt waren? Galater 6, 12-15; 5, 6.


„Die Christen wurden nicht in ihrer Gesamtheit aufgefordert, über die Fragen abzustimmen, sondern die ‚Apostel und Ältesten‘, Männer von Einfluss und Urteil, verfassten und erließen den Beschluss, der dann von den Gemeinden angenommen wurde. Nicht alle waren mit dieser Entscheidung zufrieden: Eine Gruppe ehrgeiziger, von sich überzeugter Brüder stimmte nicht mit ihr überein. Diese Männer beanspruchten, in eigener Verantwortung im Werk zu arbeiten. Sie ergingen sich in Murren und Tadeln, schlugen neue Pläne vor und versuchten das Werk jener Männer niederzureißen, die Gott zur Verkündigung des Evangeliums berufen hatte. Von Anfang an ist die Gemeinde auf solche Hindernisse gestoßen, und so wird es bis ans Ende der Zeit bleiben.“ – Das Wirken der Apostel, S. 195.
„Das Zeremonialgesetz, welches von Gott durch Mose gegeben wurde, das die Opfer und Anordnungen beinhaltete, sollte den Hebräern auferlegt sein, bis die Schatten durch das wahre Bild im Tod Christi als des Lammes Gottes abgelöst wurden, welches die Sünde der Welt auf sich nahm. Dann sollten all die Opfer und Dienste abgeschafft werden.“ – The Review and Herald, 27. September 1881.
„Diese Riten [des Zeremonialgesetzes] fortzusetzen, würde eine Beleidigung Jahwes sein.“ – Bibelkommentar, S. 326.

Freitag, 9. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welches unnötige Joch wollten einige frühe Christen allen auferlegen?
2. In welcher Weise kann auch ich in der Gefahr sein, eine pharisäische Einstellung zu pflegen?
3. Warum war es für die Apostel und Ältesten hilfreich, zusammenzukommen und zu reden?
4. Die Unzucht ist auch heute verbreitet. Aber was muss die Gemeinde über sie sagen?
5. Warum darf ich nicht davon überrascht sein, dass es auch heute Abweichler gibt?

Nach oben