5. Lektion Sabbat, den 31. Juli 2021


Der Aufruf an Seelen und Herzen

Leittext: „Und zwar hat Gott die Zeit der Unwissenheit übersehen; nun aber gebietet er allen Menschen an allen Enden, Buße zu tun.“ (Apostelgeschichte 17, 30.)

„Unser Einsatz darf nicht aufhören, wenn die öffentlichen Vorträge für eine Zeit unterbrochen werden. Solange Interessierte da sind, müssen wir ihnen eine Möglichkeit schaffen, die Wahrheit kennenzulernen.“ – Evangelisation, S. 313.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 224-241.

Sonntag, 25. Juli

1. Drei Sabbate des Überzeugens

a. Beschreibe die nächste Aufgabe des Paulus und Silas nach Philippi. Apostelgeschichte 17, 1-3.


„Nachdem Paulus und Silas Philippi verlassen hatten, begaben sie sich nach Thessalonich. Hier durften sie in der Synagoge mit großem Erfolg zu einer großen Hörerschar sprechen. Ihr Äußeres ließ noch die schmähliche Behandlung erkennen, die ihnen widerfahren war. Deshalb hielten sie es für erforderlich, zu berichten, was sich zugetragen hatte. Das taten sie, ohne sich selbst zu rühmen; sie priesen aber den, der ihre Befreiung bewirkt hatte. Trotzdem fühlten die Apostel, dass sie keine Zeit hatten, um sich mit ihrem eigenen Leid zu beschäftigen. Sie waren mit der Botschaft Christi betraut und verfolgten dieses Werk ernsthaft.
Paul erklärte die Prophezeiungen des Alten Testaments, welche sich auf den Messias bezogen, und die Übereinstimmung der Prophezeiungen mit dem Leben und den Lehren Christi, was allen seinen Hörern klar wurde, die bereit waren, die Beweise anzunehmen.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 81. 82.
„Paulus war ein Adventist. Er predigte den Thessalonichern das wichtige Ereignis des zweiten Kommens Christi mit solcher Macht und Überzeugung und hinterließ einen solch tiefen Eindruck, dass dieser nie aus ihren Köpfen verschwand.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 83.

Montag, 26. Juli

2. Aufregung

a. Wie wurde die Botschaft in Thessalonich aufgenommen? Apostelgeschichte 17, 4.


„Da die Wahrheiten des Evangeliums auf diese Weise in Thessalonich mit großer Kraft verkündigt wurden, zogen sie die Aufmerksamkeit großer Versammlungen auf sich.“ – Das Wirken der Apostel, S. 228.

b. Beschreibe, wie der Feind der Seelen seinen eifersüchtigen Zorn offenbarte und was wir heute aus dieser Erfahrung lernen können. Apostelgeschichte 17, 5-8.

„[Die neiderfüllten Juden] erregten die Gefühle des niederen Pöbels mit Hilfe schlau erwählter Unwahrheiten und hetzten sie dazu auf, das Haus Jasons mit Gebrüll anzugreifen, in welchem die Apostel vorübergehend beherbergt waren. Die Wut, mit welcher sie das ausführten, glich mehr der eines Tiers als der eines Menschen. Sie wurden von den Juden angewiesen, Paulus und Silas herauszuzerren und sie vor die Obrigkeit zu führen, wo man sie beschuldigen wollte, diesen Aufruhr verursacht und einen Aufstand angezettelt zu haben.
Als sie jedoch in das Haus eingedrungen waren, erkannten sie, dass die Apostel nicht dort waren. Freunde, die mitbekommen hatten, was geschehen sollte, hatten sie aus der Stadt gebracht …
Menschen, die heutzutage unbeliebte Wahrheiten predigen, werden mit entschlossenem Widerstand konfrontiert werden, so, wie es auch bei den Aposteln war. Sie brauchen nicht einen liebevolleren Empfang von der großen Mehrheit der bekennenden Christen zu erwarten, als ihn Paulus von seinen jüdischen Brüdern erhielt. Jene werden sich vereint gegen sie stellen. Denn wie sehr sich die unterschiedlichen Organisationen in ihren Meinungen und ihrem religiösen Glauben auch voneinander unterscheiden mögen, so sind ihre Kräfte darin vereint, das vierte Gebot im Gesetz Gottes mit Füßen zu treten.
Diejenigen, welche selbst nicht die Wahrheit annehmen wollen, sind am eifrigsten damit beschäftigt, andere daran zu hindern, sie anzunehmen; sie bringen beharrlich neue Unwahrheiten hervor und zerstören damit den grundlegenden Wunsch der Menschen und somit die Wirkung der Wahrheit Gottes. Aber die Botschafter Christi müssen sich mit Wachsamkeit und Gebet bewaffnen und mit Glauben, Standhaftigkeit und Mut voranschreiten und im Namen Jesus ihr Werk weiterführen, wie es die Apostel taten. Sie müssen die Warnungsbotschaft in der Welt erschallen lassen, die Übertreter des Gesetzes lehren, was die Sünde ist, und sie auf Jesus verweisen, ihr großes und einziges Heilmittel.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 84-86.

Dienstag, 27. Juli

3. Mit verschiedenartigen Seelen arbeiten

a. Welche Segnungen wurden in Beröa ersichtlich, und in welcher Weise ist das eine Lehre für uns? Apostelgeschichte 17, 10-12.


„Mitunter hat Gott in der Vergangenheit Abfall und Verführung wohl auch zugelassen, damit an Beispielen deutlich würde, wie schnell seine Gemeinde irregeführt werden kann, wenn sie sich auf die Meinung von Menschen verlässt, anstatt die Schrift danach zu befragen, was richtig und was falsch ist.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 405.
„Jeder, der daran glaubt, dass Christus bald wiederkommt, soll in der Heiligen Schrift forschen wie nie zuvor. Satan ist fest entschlossen, nichts unversucht zu lassen, um Menschen in Unwissenheit zu halten und sie für die Gefahren ihrer Zeit blind zu machen. Deshalb sollten sich alle Gläubigen unter ernstem Gebet ihrer Bibel zuwenden. Dann kann ihnen der Heilige Geist zeigen, was wahr ist, damit sie Gott und Jesus Christus, den er gesandt hat, besser kennenlernen. Sucht nach der Wahrheit wie nach verborgenen Schätzen und macht so dem Feind einen Strich durch die Rechnung! Die Zeit der Prüfung steht unmittelbar bevor, denn der laute Ruf des dritten Engels hat bereits eingesetzt und die Gerechtigkeit Christi, des sündenvergebenden Erlösers, offenbart. Das Licht des Engels, dessen Herrlichkeit die ganze Erde erleuchten wird, hat begonnen zu scheinen. Jetzt ist es die Aufgabe aller, zu denen die Warnungsbotschaft durchgedrungen ist, auf Jesus hinzuweisen und der Welt den Einen zu verkünden.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 1, S. 182.

b. An welchen Ort eilte Paulus und warum? Apostelgeschichte 17, 13-15.

„Athen war damals der Mittelpunkt des Heidentums. Hier traf Paulus nicht auf eine unwissende, leichtgläubige Bevölkerung wie in Lystra, sondern auf Leute, die wegen ihrer Bildung und Kultur bekannt waren. Überall erblickte man Standbilder ihrer Gottheiten und vergötterten Großen der Geschichte und Dichtkunst, während prachtvolle Architekturen und Gemälde den nationalen Ruhm und die volkstümliche Verehrung der heidnischen Gottheiten darstellten. Die Sinne des Volkes wurden von der Schönheit und Pracht der Kunstwerke bezaubert. Überall erhoben sich die mächtigen Bauwerke der Anbetungsstätten und Tempel, für die unermessliche Summen verwandt worden waren. Siege der Waffen und Taten berühmter Männer wurden durch Bildwerke, Altäre und Gedenktafeln gefeiert. Das alles machte Athen zu einer einzigen großen Kunstgalerie.“ – Das Wirken der Apostel, S. 233.

Mittwoch, 28. Juli

4. Intelligent … und doch getäuscht

a. Beschreibe den Einstieg des Paulus in die athenische Kultur. Apostelgeschichte 17, 16-21.


„In dieser großen Stadt, in der Gott nicht verehrt wurde, bedrückte Paulus das Gefühl der Einsamkeit. Er sehnte sich nach der Anteilnahme und Hilfe seiner Mitarbeiter. Soweit menschliche Freundschaft in Betracht kam, fühlte er sich ganz allein. In seinem Brief an die Thessalonicher drückt er sein Empfinden mit den Worten aus, er habe beschlossen, ‚in Athen allein zurückzubleiben‘. (1. Thessalonicher 3, 1.) Unüberwindbar anmutende Schwierigkeiten türmten sich vor ihm auf und ließen ihm den Versuch, die Herzen der Menschen zu erreichen, fast hoffnungslos erscheinen.
Paulus war nicht müßig, während er auf Silas und Timotheus wartete. ‚Er redete zu den Juden und Gottesfürchtigen in der Synagoge, auch auf dem Markte alle Tage zu denen, die sich herzufanden.‘ Seine vordringlichste Aufgabe in Athen aber war, die Heilsbotschaft denen zu bringen, die keine klare Vorstellung von Gott und seiner Heilsabsicht mit der gefallenen Menschheit hatten. Bald sollte der Apostel dem Heidentum in seiner trügerischen und verführerischen Form begegnen …
Einige wollten den Apostel lächerlich machen als einen, der gesellschaftlich und auch bildungsmäßig weit unter ihnen stünde …
Sie und alle andern, die mit ihm in Berührung kamen, erkannten sehr bald, dass er über einen größeren Wissensschatz verfügte als sie. Den Gelehrten nötigte seine Verstandeskraft Achtung ab, während seine eindrucksvolle, logische Beweisführung und die Macht seiner Rede die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer fesselte. Sie stellten fest, dass er kein Anfänger war, sondern seine Lehren vor allen Gruppen mit überzeugenden Beweisen darzulegen vermochte. Unerschrocken trat der Apostel seinen Widersachern auf ihrem eigenen Boden entgegen: Logik stritt mit Logik, Philosophie mit Philosophie, Schlagfertigkeit mit Schlagfertigkeit.“ – Das Wirken der Apostel, S. 234. 235.

b. Welcher Punkt wird von den uns umgebenden Anbetern heute vernachlässigt? Apostelgeschichte 17, 22-28.

„Sich selbst überlassen, kann [der Mensch] die Natur nicht richtig auslegen, ohne dass er sie über Gott setzt. Er ist in einem Zustand, ähnlich dem der Athener, welche inmitten ihrer der Anbetung der Natur geweihten Altäre einen Altar hatten, der die Inschrift trug: ‚Dem unbekannten Gott.‘ Gott war ihnen in der Tat unbekannt. Ohne die Leitung des göttlichen Lehrers ist er allen, die sich mit dem Studium der Natur befassen, unbekannt. Sie werden sicherlich zu unrechten Schlüssen kommen.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 253.

Donnerstag, 29. Juli

5. Die Realität und der Schwerpunkt

a. Welcher Aufruf an die Athener ist für uns eine ernüchternde Erinnerung, da uns ein viel größeres Licht anvertraut wurde als ihnen und wir uns in der Zeit des Untersuchungsgerichts befinden? Apostelgeschichte 17, 29-31.


„Bevor irgendwelche Seelen die Wohnungen der Seligen betreten können, muss jeder Fall untersucht, müssen ihr Charakter und ihre Werke von Gott beurteilt werden. Alle werden nach den in den Büchern aufgezeichneten Berichten gerichtet; alle werden den Lohn empfangen nach ihren Werken. Dieses Gericht findet nicht beim Tode statt. Man beachte die Worte des Paulus: ‚Darum dass er einen Tag gesetzt hat, an welchem er richten will den Kreis des Erdbodens mit Gerechtigkeit durch einen Mann, in welchem er’s beschlossen hat und jedermann vorhält den Glauben, nachdem er ihn hat von den Toten auferweckt.‘ (Apostelgeschichte 17, 31.) Hier erklärt der Apostel deutlich, dass für das Gericht eine bestimmte, damals zukünftige Zeit festgesetzt sei.“ – Der große Kampf, S. 551.

b. Wie endete das Werk des Paulus in Athen? Apostelgeschichte 17, 32-34.

„Am Ende seiner Arbeit hielt [Paulus] Ausschau nach dem Ergebnis seines Wirkens. Aus einer großen Versammlung, die seinen Worten zugehört hatte, bekehrten sich nur drei zum Glauben. Dann entschloss er sich, von nun an die Einfachheit des Evangeliums aufrechtzuerhalten. Er war überzeugt: Die Gelehrsamkeit der Welt ist machtlos, die Herzen der Menschen zu bewegen; das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Errettung.“ – Bibelkommentar, S. 359.

Freitag, 30. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was kann ich von dem Eifer der Apostel lernen, den sie nach ihrem Leiden in Philippi zeigten?
2. Wie sollte sich die allgemeine Erfahrung des Paulus in Thessalonich bald wiederholen?
3. Welche Einstellung, die es in Beröa gab, ist auch für uns heute wichtig?
4. In welcher Weise ist die Gesellschaft heute der Gesellschaft des antiken Athen ähnlich?
5. Welche Lektionen muss auch ich lernen, wie Paulus in Athen?

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