6. Lektion Sabbat, den 7. August 2021


Ein sich selbst tragendes Missionswerk

Leittext: „Denn ich hielt mich nicht dafür, dass ich etwas wüsste unter euch, als allein Jesum Christum, den Gekreuzigten… auf dass euer Glaube bestehe nicht auf Menschenweisheit, sondern auf Gottes Kraft.“ (1. Korinther 2, 2. 5.)

„Wenn je [Paulus’] Eifer auf dem Pfad der Pflicht zu erlahmen drohte, genügte ein Blick auf das Kreuz und auf die dort offenbarte wunderbare Liebe, um ihn erneut die Lenden seines Gemüts umgürten und auf dem Weg der Selbstverleugnung voranschreiten zu lassen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 245.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 243-253. 272-274. 353-356.

Sonntag, 1. August

1. Vorsicht als ein Beispiel

a. Wo zog Paulus hin, um für seinen Lebensunterhalt zu sorgen, nachdem er Athen in Richtung Korinth verlassen hatte, und warum? Apostelgeschichte 18, 1-3.


„Als Paulus nach Korinth kam, bewarb er sich bei Aquila um Arbeit. Die Apostel berieten und beteten gemeinsam und entschlossen sich, das Evangelium zu predigen, wie es gepredigt werden sollte: in selbstloser Liebe für Seelen, die aus Mangel an Erkenntnis umkamen. Paulus arbeitete als Zeltmacher und lehrte seine Mitarbeiter, mit ihren Händen zu arbeiten, sodass sie sich im Notfall selbst ernähren konnten …
Paulus war hoch gebildet und seiner Begabung und Beredsamkeit wegen bewundert. Seine Landsleute hatten ihn zum Mitglied des Hohen Rats gewählt, und er war ein Rabbiner mit ausgezeichneten Fähigkeiten; doch war seine Ausbildung nicht als vollständig angesehen, bis er in einem nützlichen Gewerbe als Geselle gearbeitet hatte. Er freute sich, dass er in der Lage war, sich selbst mit seiner Hände Arbeit zu unterstützen, und erklärte oft, seine eigenen Hände dienten dazu, seinen Lebensbedarf zu decken. In einer fremden Stadt lag er niemandem auf der Tasche. Wenn sein Geld zur Förderung der Sache Christi ausgegeben war, griff er auf sein Gewerbe zurück, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen.“ – Bibelkommentar, S. 359. 360.

Montag, 2. August

2. In Korinth

a. Welchen Schritt unternahm Paulus als ersten, um in Korinth zu predigen? Apostelgeschichte 18, 4. Wie können wir von seinem Beispiel ermutigt werden? Lukas 14, 23.

„Als Diener des Evangeliums [konnte Paulus darauf verweisen, dass er] Anspruch auf finanzielle Unterstützung hätte, anstatt sich selbst zu unterhalten. Dieses Recht war er bereit, nicht zu beanspruchen, da er befürchtete, dass seine Brauchbarkeit eingeschränkt werden könnte, falls er Geld für seinen Unterhalt annähme. Obgleich sein Gesundheitszustand nicht der beste war, arbeitete er tagsüber im Dienste Christi und mühte sich während der Stunden der Nacht, manchmal die ganze Nacht hindurch, damit ab, für seine und anderer Lebensbedürfnisse zu sorgen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 445.
„An vielen Orten können selbstunterhaltende Missionare erfolgreich wirken. Der Apostel Paulus arbeitete als ein sich selbstunterhaltender Missionar, als er die Erkenntnis Christi durch die Welt verbreitete. Während er täglich in den großen Städten Asiens und Europas das Evangelium lehrte, arbeitete er in einem Handwerk, um sich und seine Gefährten zu unterhalten …
Manche könnten heute, wenn sie mit demselben Geist der Aufopferung erfüllt wären, ein gutes Werk in ähnlicher Weise verrichten. Zwei oder mehr sollten zusammen ausgehen, um Missionsarbeit zu tun. Sie sollten die Leute besuchen, beten, singen, lehren, die Schrift erklären und den Kranken dienen. Manche können sich als Kolporteure ihren Lebensunterhalt verdienen, andere gleich dem Apostel können in einem Handwerk arbeiten oder auf andere Weise. Wenn sie in ihrer Arbeit vorangehen, ihre Hilflosigkeit erkennen, sich aber demütig auf Gott verlassen, werden sie eine gesegnete Erfahrung erlangen. Der Herr Jesus geht vor ihnen her und sie werden unter den Reichen und Armen Gunst und Hilfe finden.
Wer zu medizinischer Missionsarbeit in fremden Ländern ausgebildet ist, sollte ermutigt werden, unverzüglich an den vorgesehenen Ort zu reisen und mit der Arbeit unter den Menschen zu beginnen. Beim Arbeiten lernt er dann auch die dortige Landessprache. Schon bald wird er die einfachen Wahrheiten des Wortes Gottes lehren können.
Es ist notwendig, dass Boten der Barmherzigkeit durch die ganze Welt gehen. An christliche Familien ergeht der Ruf, nach Gegenden zu gehen, welche in Finsternis und Irrtum sind, nach fremden Feldern zu reisen, um mit den Bedürfnissen ihrer Mitmenschen bekannt zu werden und für das Werk des Meisters zu arbeiten. Wenn solche Familien sich in den dunkeln Orten der Erde niederlassen wollten, an Orten, wo das Volk von geistiger Finsternis umgeben ist und das Licht des Lebens Christi leuchten ließen, welch ein edles Werk könnte getan werden.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 158. 159.

Dienstag, 3. August

3. Göttlicher Schutz

a. Warum trug Paulus’ Dienst inmitten der Schwierigkeiten Früchte? Apostelgeschichte 18, 5-8.


„Paulus’ Worte waren von heiligem Ernst getragen, und seine Zuhörer mussten erkennen, dass er den gekreuzigten und auferstandenen Heiland von ganzem Herzen liebte. Sie sahen, dass sein ganzes Denken sich auf Christus bezog und dass sein Leben völlig in dem seines Herrn aufging. Seine Worte waren so eindrucksvoll, dass davon nur die unberührt blieben, die von bitterem Hass gegen das Christentum erfüllt waren.
Dennoch verschlossen die Juden von Korinth ihre Augen vor den Beweisen, die der Apostel so klar erbrachte, und weigerten sich, ihm weiter zuzuhören. Der gleiche Geist, der sie veranlasst hatte, Christus zu verwerfen, erfüllte sie nun mit Zorn und Wut gegen seinen Diener. Hätte Paulus nicht unter Gottes besonderem Schutz gestanden, sodass er weiterhin den Heiden das Evangelium verkündigen konnte, so hätten sie sicherlich seinem Leben ein Ende gemacht …
Die Boten des Kreuzes vermieden schwerverständliche, weithergeholte Beweise, verweilten aber bei den Eigenschaften des Schöpfers der Erde und Herrn des Weltalls. Ihre Herzen entflammten in Liebe zu Gott und seinem Sohn. Sie forderten die Heiden auf, auf das unermessliche Opfer zu schauen, das für die Menschen gebracht worden war. Sie wussten, dass selbst diejenigen, die lange in der Finsternis des Heidentums umhergetappt waren, zum Heiland hingezogen würden, wenn sie nur erst das Licht wahrnehmen könnten, das sich vom Kreuz auf Golgatha ergoss.“ – Das Wirken der Apostel, S. 247. 248.

b. Wodurch wurde Paulus in Korinth gestärkt? Apostelgeschichte 18, 9-11; 1. Korinther 2, 2. 5.

„Obwohl Paulus in Korinth einen gewissen Erfolg hatte, wurde er doch durch die Bosheit, die er in dieser verderbten Stadt sah und hörte, beinahe entmutigt. Die moralische Verderbtheit, die er unter den Heiden fand, die Verachtung und Beleidigungen, die ihm von den Juden zugefügt wurden, bereiteten ihm tiefe innere Not. Er zweifelte daran, ob es weise sei, zu versuchen, unter diesen Menschen eine Gemeinde aufzubauen.
Ernstlich plante er, die Stadt zu verlassen und mit einem verheißungsvolleren Gebiet zu vertauschen und zu erfahren, wo er seine Pflicht zu tun habe. Da erschien ihm der Herr in einem Gesicht … [Apostelgeschichte 18, 9. 10 zitiert.] Paulus fasste dies als Befehl auf, in Korinth zu bleiben, und zugleich als Zusicherung, dass der Herr zur erfolgten Aussaat auch das Wachstum schenken würde. Dadurch gestärkt und ermutigt, fuhr er fort, weiterhin mit Eifer und Ausdauer in dieser Stadt zu arbeiten.“ – Das Wirken der Apostel, S. 249.

Mittwoch, 4. August

4. Gottes Fürsorge für seine Arbeiter

a. Wie benutzte Gott Gallion gemäß seiner Verheißung an Paulus, um den nächsten Schritt gegen den Apostel zu vereiteln? Apostelgeschichte 18, 12-17.

„Zum ersten Mal, seitdem Paulus in Europa wirkte, stellte sich die Volksmenge auf seine Seite. Vor den Augen des Landvogts und ohne sein Eingreifen bedrängten sie die führenden Ankläger des Apostels.“ – Das Wirken der Apostel, S. 252.

b. Welcher Aufgabe ging Paulus weiter nach, und wen benutzte Gott, um Apollos aufzurichten, der ein weiterer Gewinn für das Evangelium war? Apostelgeschichte 18, 22-28.

„[Paulus] veranschaulichte ihnen ganz praktisch, was an vielen Orten, wo das Evangelium noch unbekannt war, von geheiligten Gemeindegliedern getan werden konnte. Sein Beispiel erweckte in vielen einfachen Arbeitern das Verlangen, zur Förderung der Sache Gottes zu tun, was in ihren Kräften stand, während sie gleichzeitig durch ihre tägliche Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienten. So waren Aquila und Priscilla zwar nicht dazu berufen, ihre volle Zeit in den Dienst des Evangeliums zu stellen, und doch gebrauchte Gott diese demütigen Arbeiter, um Apollos den Weg der Wahrheit gründlicher zu zeigen. Der Herr benutzt Werkzeuge unterschiedlicher Art, um sein Vorhaben auszuführen. Während einige besonders Begabte ausersehen sind, ihre volle Kraft einzusetzen, um das Evangelium zu lehren und zu predigen, werden viele andere berufen, einen wichtigen Anteil an der Seelenrettung zu haben, obwohl ihnen nie die Hände zur Einsegnung aufgelegt worden sind.
Ein weites Arbeitsfeld steht den Evangeliumsarbeitern offen, die ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten. Viele können neben irgendeiner körperlichen Arbeit, auf die sie nur einen Teil ihrer Zeit verwenden, wertvolle Erfahrungen im Verkündigungsdienst sammeln und sich so zu brauchbaren Arbeitern entwickeln, die wichtige Aufgaben in bedürftigen Gebieten übernehmen können.
Der opferwillige Knecht Gottes, der unermüdlich im Dienst am Wort und in der Lehre arbeitet, trägt eine schwere Last auf seinem Herzen. Er misst seine Arbeit nicht nach Stunden und lässt sich in seinem Wirken weder von der Höhe des Lohnes beeinflussen noch sich durch ungünstige Verhältnisse von seiner Pflicht abbringen. Er hat seinen Auftrag vom Himmel empfangen, und von dorther erwartet er auch seinen Lohn, wenn er das ihm anvertraute Werk vollbracht hat.“ – Das Wirken der Apostel, S. 353. 354.

Donnerstag, 5. August

5. Eine Ermutigung für die einfachen Leute

a. Wie soll uns das freiwillige Missionswerk des Paulus heute inspirieren und ermutigen? Apostelgeschichte 20, 33. 34; Psalm 126, 6.

„In demütiger Abhängigkeit von Gott könnten sich Familien an den öden Stellen seines Weinberges niederlassen. Geheiligte Männer und Frauen werden benötigt, die als fruchttragende Bäume der Gerechtigkeit an den wüsten Plätzen der Erde stehen. Als Belohnung ihrer selbstverleugnenden Bemühungen, Samen zu säen, erwartet sie eine reiche Ernte. Besuchen sie eine Familie nach der andern und öffnen sie den Menschen, die sich in geistlicher Finsternis befinden, die Schrift, werden viele Herzen bewegt werden.
In Feldern, deren Verhältnisse so beschwerlich und entmutigend sind, dass viele Arbeiter nicht dorthin gehen wollen, können durch die Anstrengungen selbstloser Gemeindeglieder bemerkenswerte Veränderungen zum Besseren bewirkt werden. Diese demütigen Mitarbeiter werden viel vollbringen, weil sie sich in Geduld beharrlich anstrengen und sich nicht auf menschliche Kraft, sondern auf Gott verlassen, dessen Wohlgefallen auf ihnen ruht. Wieviel Gutes solche Gemeindeglieder leisten, wird in dieser Welt nie bekannt werden.
Missionare, die selbst für ihren Unterhalt sorgen, sind oft sehr erfolgreich. Ihr am Anfang kleines und geringes Werk nimmt zu, während sie unter der Leitung des Geistes Gottes vorangehen. Zwei oder mehr können gemeinsam eine Evangeliumsarbeit aufnehmen. Möglicherweise geben ihnen die leitenden Männer des Werkes keine besondere Ermutigung hinsichtlich einer finanziellen Unterstützung; dessen ungeachtet sollen sie vorangehen, beten, singen, lehren und die Wahrheit ausleben. Sie können die Arbeit als Kolporteure aufnehmen und auf diese Weise die Wahrheit zu den Familien bringen … Sie tragen die Botschaft Gottes und ihre Bemühungen werden mit Erfolg gekrönt. Viele gelangen so zur Erkenntnis der Wahrheit, die ohne diese einfachen Lehrer nie für Christum gewonnen worden wären.“ – Zeugnisse, Band 7, S. 28. 29.

Freitag, 6. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welches Beispiel wurde den Christen im Hinblick auf materielle Besitztümer gegeben?
2. Welche Schritte kann ich unternehmen, um einen ähnlichen Erfolg zu haben wie Paulus mit seinem Missionswerk in Korinth?
3. Warum kann ich durch den Traum ermutigt werden, welchen Paulus dort von Christus erhielt?
4. Kenne ich jemanden, der zu einem „Apollos“ werden kann, den ich zu Jesus führen kann?
5. Nenne einige Verheißungen, die allen gegeben wurden, welche den Samen aus dem Worte Gottes säen.

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