9. Lektion Sabbat, den 28. August 2021


Die Apostel werden belagert

Leittext: „Und [der Herr] sprach zu mir: Gehe hin; denn ich will dich ferne unter die Heiden senden.“ (Apostelgeschichte 22, 21.)

„Also müssen alle, die berufen werden, sich mit Christo vereinigen, alles verlassen, um ihm nachzufolgen.“ – Christi Gleichnisse, S. 36.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 405-413.

Sonntag, 22. August

1. Christus offenbaren

a. Woran erinnert uns die Art und Weise, wie Paulus behandelt wurde? Apostelgeschichte 21, 33-36; Lukas 23, 18.


„Als der Sohn Gottes versucht wurde, riefen die Juden aus: ‚Weg, weg mit dem! kreuzige ihn!‘, denn sein reines Leben und seine heilige Lehre überführten sie der Sünde und verurteilten sie, und aus demselben Grund erheben sich viele in ihrem Herzen gegen das Wort Gottes.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 425.

b. Warum öffnete die göttliche Vorsehung den Weg zur Verteidigung des Paulus? Apostelgeschichte 21, 37-39.

„Inmitten dieses Aufruhrs blieb der Apostel ruhig und gefasst. Seine Gedanken waren auf Gott gerichtet, wusste er doch, dass ihn Engel vom Himmel umgaben. Es gefiel ihm nur nicht, dass er den Tempel verlassen sollte, ohne den Versuch gemacht zu haben, seinen Landsleuten die Wahrheit darzulegen. Deshalb wendete er sich an den diensthabenden Hauptmann und richtete an ihn mit ehrerbietiger Stimme in griechischer Sprache die Worte: ‚Darf ich mit dir reden?‘ und bat darum, dass es ihm erlaubt werde, zum Volk zu sprechen. Der Herr gewährte seinem Diener einen Einfluss auf den römischen Hauptmann, und die Bitte wurde gewährt.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 218.

Montag, 23. August

2. Eine edle Verteidigung

a. Nenne einige Besonderheiten der Verteidigung des Paulus. Apostelgeschichte 21, 40; 22, 1-11.


„Der Apostel konnte seine Bekehrung nie vergessen: vom Verfolger aller, die an Christus glaubten, zu einem Nachfolger Christi. Welch eine Tragweite diese Bekehrung für sein späteres Leben hatte! Welch eine Ermutigung war es, an der Seite dessen zu wirken, den er einst verspottet und verachtet hatte! Er konnte die Begegnung mit Jesus nie vergessen, die er am Anfang seines Predigtdienstes erlebt hatte. Er war ganz sicher in seinen Aussagen, weil er ja Jesus persönlich erfahren hatte. Er war ein lebendiges Zeugnis für Christus, denn er lebte mit dem Bewusstsein der ständigen Gegenwart Jesu. Er empfing Kraft im Gebet, und als treuer Soldat Christi blickte er stets auf zu seinem Hauptmann, um Befehle entgegenzunehmen.“ – Bibelkommentar, S. 363.

b. Warum war Paulus so sicher, von Gott dazu berufen zu sein, den Heiden zu predigen? Apostelgeschichte 22, 12-21.

„Damit hatte der Herr selbst Paulus beauftragt, in das weite Missionsfeld der Heidenwelt zu gehen. Um ihn auf diese umfangreiche und schwierige Aufgabe vorzubereiten, hatte Gott ihn ganz eng mit sich verbunden und vor seinen entzückten Blicken die Größe und Herrlichkeit des Himmels entfaltet.“ – Das Wirken der Apostel, S. 159.

c. Wie reagierte die Menge auf Paulus, und was war die Folge? Apostelgeschichte 22, 22-24.

„[Der römische Hauptmann] hatte die hebräische Rede des Paulus nicht verstanden und folgerte aus der allgemeinen Aufregung, dass sein Gefangener einer schweren Straftat schuldig war …
Der Körper des Apostels wurde ausgestreckt wie der eines gewöhnlichen Übeltäters, um die Peitschenhiebe zu erdulden. Es gab keinen Freund, der ihm beistehen konnte. Er war in einer römischen Kaserne, und nur von grausamen Soldaten umgeben.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 220.

d. Warum wurde Paulus davor bewahrt, noch schlimmere Qualen zu erleiden? Apostelgeschichte 22, 25-29.

Dienstag, 24. August

3. Vor dem Gericht

a. Wie begann die Anhörung des Paulus vor Gericht, und was sagte er voraus? Apostelgeschichte 22, 30; 23, 1-5.

„Unter dem Einfluss des Heiligen Geistes sprach Paulus eine prophetische Anklage aus, ähnlich der, die Christus beim Tadel der Heuchelei der Juden geäußert hatte. Das Urteil, das der Apostel aussprach, erfüllte sich grausam, als der böse, heuchlerische Hohepriester im jüdischen Krieg durch Attentäter ermordet wurde.“ – Bibelkommentar, S. 363.

b. Wie veränderte Paulus weise den Schwerpunkt der Anhörung? Apostelgeschichte 23, 6-9.

„Die Pharisäer waren in Bezug auf äußerliches Einhalten von Formen und Sitten sehr genau und voll hochnäsiger, weltlicher, heuchlerischer Selbstgerechtigkeit. Die Sadduzäer leugneten die Auferstehung von den Toten und das Vorhandensein von Engeln und zweifelten Gott an. Diese Sekte bestand zumeist aus anrüchigen Personen, von denen viele zügellose Gewohnheiten hegten.“ – Bibelkommentar, S. 245.
„Die beiden Parteien stritten sich nun untereinander, und damit war die Macht ihres Widerstandes gegen Paulus gebrochen …
In dem nun folgenden Durcheinander setzten die Sadduzäer alles daran, den Apostel in ihre Gewalt zu bekommen, um ihn zu töten; ebenso sehr bemühten sich die Pharisäer, ihn zu schützen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 408.

c. Wie wurde Paulus beschützt, und woran sollte uns das erinnern? Apostelgeschichte 23, 10.

„Unser Verhältnis zu Gott hängt nicht davon ab, wie viel Licht wir erhalten haben, sondern davon, was wir aus dem machen, was wir empfangen haben. Deshalb stehen Heiden, die nach bestem Vermögen und Verständnis das Rechte zu tun bemüht sind, Gott näher als Menschen, die großes Licht empfangen haben und angeblich Gott dienen, dieses Licht aber nicht beachten und durch ihr tägliches Leben ihrem Bekenntnis widersprechen.“ – Das Leben Jesu, S. 223.

Mittwoch, 25. August

4. Allein in der Dunkelheit

a. Welche Gedanken hatte Paulus, als er nachts allein in dem Burgverlies war, und was spendete ihm Trost? Apostelgeschichte 23, 11.


„Als Paulus später über die bittere Erfahrung dieses Tages nachdachte, überkam ihn Furcht, dass Gott seine Handlungsweise nicht bejahen konnte. Hatte er einen Fehler begangen, dass er überhaupt Jerusalem besuchte? Hatte sein sehnlicher Wunsch nach einem guten Einvernehmen mit den dortigen Brüdern zu solch einem unheilvollen Ergebnis geführt?
Wie sich die Juden als vorgebliches Gottesvolk vor einer ungläubigen Welt verhielten, verursachte dem Apostel heftige innere Not. Was mochten wohl die heidnischen Offiziere jetzt von ihnen denken? Die Juden gaben vor, als Anbeter des lebendigen Gottes zu heiligem Dienst berufen zu sein, und ließen sich dennoch von blindem, ungerechtfertigtem Zorn hinreißen. Sie versuchten sogar, ihre Brüder umzubringen, die in Fragen des Glaubens anderer Meinung zu sein wagten, und wandelten eine heilige Ratsversammlung in einen Schauplatz des Streites und wilder Verwirrung um. Paulus empfand, dass der Name Gottes in den Augen der Heiden geschändet worden war.
Er aber lag nun im Gefängnis und wusste, dass seine Feinde in ihrem unsinnigen Hass nichts unversucht lassen würden, um seinen Tod herbeizuführen. War es möglich, dass seine Arbeit für die Gemeinden schon abgeschlossen sein sollte und dass nun reißende Wölfe eindringen würden? Christi Sache lag dem Apostel sehr am Herzen, und mit tiefer Besorgnis dachte er an die Gefahren, die den zerstreuten Gemeinden durch die Verfolgung seitens der Männer drohten, denen er im Hohen Rat begegnet war. Vor Kummer und Entmutigung weinte und betete er.
Doch auch in dieser dunklen Stunde vergaß der Herr seinen Diener nicht. Er hatte ihn vor der mörderischen Menge im Hofe des Tempels bewahrt, war vor dem Hohen Rat mit ihm gewesen und würde ihn auch jetzt in der Festung nicht verlassen. Und als Antwort auf das ernste Flehen des Apostels um Führung offenbarte Gott sich ihm.“ – Das Wirken der Apostel, S. 408. 409.

b. Was offenbart Gottes Bereitschaft, uns in der Dunkelheit zu trösten, wie er es bei Paulus tat, und bei David, der allein in der Wüste war? Psalm 63, 6. 7.

„Überall und zu allen Zeiten, in allen Kümmernissen und Glaubensnöten, wenn der Ausblick dunkel erscheint und die Zukunft verwirrend und wir uns hilflos und allein fühlen, wird Gott den Tröster, den Heiligen Geist, senden als Antwort auf unsere Gebete.“ – Christian Service, S. 251.

Donnerstag, 26. August

5. Von seiner eigenen Nation

a. Welchen Plan ersann der Feind der Seelen am nächsten Tag? Apostelgeschichte 23, 12-15.


„Während der Herr seinen Diener ermutigte, trachteten seine Feinde wutentbrannt danach, ihn umzubringen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 409.

b. Wen benutzte Gott, um diese Verschwörung aufzudecken? Apostelgeschichte 23, 22-33.

c. Wie konnte nur der Oberhauptmann diesen Plan außer Kraft setzen und was soll uns die Verfolgung des Apostel Paulus zu verstehen geben? Apostelgeschichte 23, 22-33.


„Das war nicht das erste Mal, dass ein Diener des Herrn bei Nichtjuden vor der Bosheit derer eine Zuflucht fand, die sich als Gottesvolk ausgaben…
Während die jüdischen Oberen vorgaben, sich mit großem Eifer für Gottes Ehre und das Wohl des Volkes einzusetzen, waren sie beider Feinde. Durch ihr Beispiel und ihre Vorschriften führten sie das Volk immer weiter vom Gehorsam Gott gegenüber ab und brachten es schließlich so weit, dass der Herr ihnen in der Zeit der Not keine Zuflucht mehr sein konnte.“ – Das Wirken der Apostel, S. 412.
„Satan wirkt beständig durch seine Werkzeuge, um diejenigen zu entmutigen und zu verderben, die Gott erwählt hat, ein bedeutendes und gutes Werk zu tun. Selbst wenn sie bereit sind, für die Sache Christi ihr Leben hinzugeben, so wird der Erzbetrüger ihren Brüdern Zweifel einzuflößen versuchen, die, falls ihnen Raum gegeben wird, das Vertrauen in ihre Rechtschaffenheit untergraben und so ihr Wirken beeinträchtigen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 413.

Freitag, 27. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie unterschied sich das Verhalten des Paulus von dem seiner Landesgenossen?
2. Was befähigte Paulus, die Leiden zu ertragen, denen er ausgesetzt wurde?
3. Wer behandelte Paulus am schlimmsten: die Heiden, die Pharisäer oder die Sadduzäer?
4. Warum können wir durch die Fürsorge Gottes für Paulus im Kerker getröstet werden?
5. Beschreibe die gegensätzliche Einstellung des römischen Hauptmanns und der Juden.

Nach oben