10. Lektion Sabbat, den 3. September 2022


Nur reine Beweggründe

Leittext: „[Nächstenliebe] stellet sich nicht ungebärdig, sie suchet nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu.“ (1. Korinther 13, 5.)

„Der Weg zum Paradies ist nicht ein Weg der Selbsterhöhung, sondern der Reue, Buße, Erniedrigung, des Glaubens und des Gehorsams.“ – The Review and Herald, 23. Dezember 1890.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 55-64.

Sonntag, 28. August

1. Auf unser Verhalten achten

a. Nenne eine Eigenschaft der Nächstenliebe im Hinblick auf grundlegendes Verhalten. 1. Korinther 13, 5 (erster Teil).

b. Nenne einige Beispiele für unangebrachtes Verhalten, welche wir als Warnung erkennen sollten. Galater 2, 11-13; Jakobus 2, 1-4. 8. 9.

c. Wie wird der christliche Haushalter vor einer anderen gängigen Art unangebrachten Verhaltens gewarnt? Sprüche 14, 29; 18, 23 (erster Teil).

„Es gibt eine Menschenklasse, die ohne Selbstbeherrschung aufgewachsen ist. Diese kann weder ihr Temperament noch die Zunge bändigen. Einige darunter geben vor, Christi Nachfolger zu sein. Aber das stimmt nicht. Ein solches Beispiel hat Jesus ihnen nicht gegeben. Besäßen sie die Sanftmut und Demut des Heilandes, dann würden sie nicht der Eingebung des natürlichen Herzens folgen, denn diese stammt von Satan. Einige sind nervös, und wenn sie unter Herausforderung die Selbstbeherrschung verlieren, dann werden sie vom Zorn ebenso berauscht wie der Trinker vom Alkohol. Sie sind unvernünftig und nicht leicht zu besänftigen und zu überzeugen. Sie sind nicht bei Sinnen. Unter diesen Umständen stehen sie völlig unter Satans Herrschaft. Diese Zornausbrüche schwächen das Nervensystem und die moralische Kraft und machen es schwieriger, weiteren Ärger zurückzuhalten oder einer neuen Herausforderung entgegenzutreten. Es gibt für diese Menschen nur ein Heilmittel: unter allen Umständen Selbstbeherrschung zu wahren.“ – The Youth’s Instructor, 10. November 1886.

Montag, 29. August

2. Wohltätige Klugheit

a. Wie werden wir ermahnt, ein christusähnliches Benehmen an den Tag zu legen, vor allem denen gegenüber, die uns auf ungerechte Weise provozieren? Jakobus 1, 19-21; Sprüche 15, 1; 19, 11.


„[Christus] wurde zu Unrecht beschuldigt; doch tat er seinen Mund nicht auf, um sich zu rechtfertigen. Wie viele, die heute zu Unrecht beschuldigt werden, halten Zurückhaltung für unangebracht, verlieren ihre Beherrschung und sprechen Worte, die den Heiligen Geist betrüben?“ – Bibelkommentar, S. 195.
„Wenn Stolz und Selbstsucht beiseitegelegt würden, würden die meisten Schwierigkeiten in fünf Minuten beseitigt sein. Durch die Stunden, die dazu verwendet wurden, sich selbst zu rechtfertigen, wurden die Engel betrübt und Gott entehrt.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 112. 113.

b. Nenne Beispiele dafür, wie ein christlicher Haushalter wohltätige Klugheit zeigen kann. Apostelgeschichte 9, 36-39.

„In Joppe, nahe bei Lydda, wohnte eine Frau namens Tabea, die ihrer guten Werke wegen sehr beliebt war. Sie war eine würdige Nachfolgerin Jesu, und ihr Leben war von Taten der Liebe und Freundlichkeit ausgefüllt. Sie wusste, wer dringend Kleidung und wer des Trostes bedurfte. Bereitwillig betreute sie die Armen und Betrübten. Dabei waren ihre geschickten Hände reger als ihre Zunge.“ – Das Wirken der Apostel, S. 133.
„Predigen ist ein geringer Teil der Arbeit, die zur Rettung von Seelen getan werden muss. Der Geist Gottes überzeugt Sünder von der Wahrheit und legt sie in die Arme der Gemeinde. Die Prediger mögen ihr Teil vollbringen, aber niemals können sie die Arbeit verrichten, die die Gemeinde zu leisten hat. Gott erwartet von den Gemeindegliedern, dass sie sich der an Glauben und Erfahrung ‚jungen Kinder in Christo‘ annehmen, sie aufsuchen, nicht um mit ihnen zu klatschen, sondern um zu beten und zu ihnen Worte zu sprechen, die ‚wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen‘ (Sprüche 25, 11) sind …
Es ist die Pflicht der Kinder Gottes, für den himmlischen Vater missionarisch zu wirken und mit den Hilfsbedürftigen bekannt zu werden. Wenn jemand unter den Anfechtungen Satans ins Schwanken gerät, nehme man sich seiner sorgfältig an und behandle ihn mit allem Verständnis; denn seine ewigen Interessen stehen auf dem Spiel, und die Worte und Taten derer, die für ihn arbeiten, können ein Geruch des Lebens zum Leben oder aber ein Geruch des Todes zum Tode sein.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 78. 79.

Dienstag, 30. August

3. Selbstlose Liebe: ein Gegenmittel gegen das Ich

a. Wann wird die wahre Nächstenliebe selten, und wie muss dieses Problem überwunden werden? Matthäus 24, 12; Offenbarung 2, 2-4; Hebräer 12, 2-4.


„Die Liebe Gottes ist in der Gemeinde immer weniger geworden, und darum konnte der Geist der Eigenliebe erneut lebendig werden. Mit dem Verlust der Liebe zu Gott ist der Verlust der Liebe zu den Brüdern einhergegangen.“ – The Review and Herald, 29. März 1894.
„Bringt dieses stürmische Leben mit allen Konflikten und Schwierigkeiten in Verbindung mit Jesus, dann wird das Ich nicht mehr nach Vorherrschaft drängen.“ – Bibelkommentar, S. 171.
„Stolz und Selbstvergötterung gedeihen nicht mehr in einer Seele, der das Geschehen auf Golgatha in lebendiger Erinnerung ist.“ – Das Leben Jesu, S. 660.

b. Welcher wichtige Grund lässt den christlichen Haushalter in dieser Welt ein Licht sein? 1. Korinther 10, 24.

„Die Selbstlosigkeit, dieses Grundgesetz des Reiches Gottes, hasst Satan mit aller Macht; er leugnet schon ihr Vorhandensein. Seit dem Beginn des großen Kampfes war er bemüht, die Handlungsweise Gottes als selbstsüchtig hinzustellen, und nicht anders verfährt er mit den Dienern des Höchsten. Satans Unterstellungen zu widerlegen, ist das Werk Christi und all derer, die sich zu ihm bekennen.
Jesus kam in menschlicher Gestalt, um in seinem eigenen Leben die Selbstlosigkeit beispielhaft darzustellen. Wer den Grundsatz der Uneigennützigkeit bejaht, soll ihn als Mitarbeiter Christi praktisch vorleben. Sich für das Recht zu entscheiden, weil es das Recht ist, für die Wahrheit einzustehen, auch wenn es Leiden und Opfer kostet – ‚das ist das Erbe der Knechte des Herrn und ihre Gerechtigkeit von mir, spricht der Herr‘. (Jesaja 54, 17.)“ – Erziehung, S. 141. 142.
„Im Himmel wird niemand an sich denken oder sein eigenes Vergnügen suchen. Jeder wird aus reiner, echter Liebe das Glück der anderen himmlischen Wesen in seiner Umgebung erstreben. Wenn wir an dem Leben auf der neuen Erde teilhaben wollen, müssen wir hier die Grundsätze des Himmels ausleben.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 135.

Mittwoch, 31. August

4. Das Wichtigste priorisieren

a. Was sollte der christliche Haushalter bei der Wahl seiner Prioritäten bedenken? 1. Johannes 2, 15-17.


„Wenn all das Geld, welches verschwenderisch für nutzlose Dinge verwendet wurde, in die Schatztruhe Gottes gelegt würde, würden wir Männer, Frauen und Jugendliche sehen, die sich Jesus übergeben und sich im Werk zu den Engeln und Christus gesellen. Die reichsten Segnungen Gottes würden über unsere Gemeinden kommen, und viele Seelen würden zur Wahrheit bekehrt werden.“ – The Review and Herald, 23. Dezember 1890.
„Wenn alle Fälle vor Gott aufgerollt werden, wird nicht gefragt werden: Welches Bekenntnis haben sie abgelegt? Die Frage lautet: Was haben sie getan? Waren sie Täter des Wortes? Haben sie nur für sich selbst gelebt? Oder haben sie Werke der Wohltätigkeit, Taten der Freundlichkeit und Liebe ausgeübt, andere sich selbst vorgezogen und sich selbst verleugnet, um andern ein Segen zu sein? … Christus wurde gekränkt und verwundet durch eure ausgeprägte Selbstliebe und eure Gleichgültigkeit gegenüber den Leiden und Bedürfnissen anderer.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 555. 556.
„Wenn alle, die sich Nachfolger Christi nennen, wahrhaft geheiligt wären, so würden sie ihre Mittel, statt sie für nutzlose und sogar schädliche Liebhabereien auszugeben, in die Schatzkammer des Herrn fließen lassen und andern ein Beispiel in Mäßigkeit, Selbstverleugnung und Selbstaufopferung geben. Dann wären sie das Licht der Welt.“ – Der große Kampf, S. 475.

b. Welche Eigenschaften sollten wir als Haushalter der letzten Tage vermeiden bzw. welche sollten wir uns aneignen? Jesaja 58, 2-4. 10-12; Sprüche 21, 3.

„In unserer Arbeit treffen wir viele mit einer zur Schau gestellten Frömmigkeit und äußeren Korrektheit an, die innerlich sehr gottlos sind. Das Volk in Jesaja 58 beklagt sich darüber, dass der Herr ihre Gottesdienste nicht beachten würde. Diese Beschwerde bringen Herzen zum Ausdruck, die von der Gnade nicht berührt sind und sich gegen die Wahrheit auflehnen.“ – Bibelkommentar, S. 196. 
„Viele empfangen Lob für etwas, das sie nicht besitzen. Der himmlische Herzenskünder erwägt alle sie leitenden Gründe, und oft werden von ihm Taten aufgezeichnet, die aus Selbstsucht und niedriger Heuchelei getan wurden und die von Menschen am meisten gelobt wurden. Jede Handlung unseres Lebens, ob gut und lobenswert oder tadelnswert, wird vom himmlischen Herzenskünder nach den sie leitenden Beweggründen beurteilt.“ – Diener des Evangeliums, S. 151.

Donnerstag, 1. September

5. Christus in Selbstverleugnung folgen

a. Welcher Grundsatz ist grundlegend für den christlichen Dienst? Apostelgeschichte 20, 35.


„In unseren Städten muss ein Werk getan werden – ein Werk an allen Orten. Gott wird die Menschen vom Pflug nehmen, von der Schafhürde, vom Weinberg und wird sie an die Stelle derer setzen, die denken, dass sie den höchsten Lohn verdienen. Die nach hohen Löhnen trachten, werden in dem erhaltenen Geld alles finden, was sie je erhalten werden. Von diesen Menschen kann nicht erwartet werden, dass sie die Last der Erlösung der umkommenden Seelen verspüren. Der Herr kann solche Menschen in seinem Werk nicht gebrauchen. Ihre Anstrengungen sind wertlos, bis sie die Selbstsucht aus ihrem Herzen verbannen.“ – The Review and Herald, 15. Dezember 1904.
„Wenn er sich nicht selbst erhöht, sondern Seelen retten will, dann können die himmlischen Wesen mit ihm zusammenwirken.“ – Das Leben Jesu, S. 436.

b. Was sollte den christlichen Haushalter mit einer reinen und frischen Motivation für den Dienst erfüllen? 2. Korinther 8, 8. 9.

„Jesus verließ sein Heim in Herrlichkeit, kleidete seine Göttlichkeit mit Menschlichkeit und kam in eine Welt, die von der Sünde geschädigt und verunreinigt ist. Er hätte in seinem himmlischen Heim bleiben und weiter die Anbetung seiner Engel empfangen können. Aber er kam, um die Verlorenen und Leidenden zu suchen und zu erretten. ‚Ob er wohl reich ist, ward er doch arm um euretwillen, auf dass ihr durch seine Armut reich würdet.‘ (2. Korinther 8, 9.) Er, die Majestät des Himmels, der eins war mit dem Vater, hat sich selbst verleugnet und nahm jedes Opfer auf sich, damit der Mensch nicht verloren gehe, sondern das ewige Leben erlange. Christus lebte nicht, um sich selbst zufriedenzustellen. Wo wären wir heute, wenn er zu seiner Freude gelebt hätte?“ – The Review and Herald, 23. Dezember 1890.

Freitag, 2. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie kann ich mich des unangemessenen Verhaltens schuldig machen?
2. Was können wir von Christus und seinen Nachfolgern über Wohltätigkeit lernen?
3. Wie muss sich eine lebendige Liebe zu Christus in uns offenbaren?
4. Warum müssen wir unsere eigenen Prioritäten und Beweggründe überprüfen?
5. Was sollten wir tun, um Gottes Werk inbrünstiger zu unterstützen?

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