11. Lektion Sabbat, den 10. September 2022


Das praktische Haushalten

Leittext: „Der Gottlose meint in seinem Stolz, er frage nicht darnach; in allen seinen Tücken hält er Gott für nichts.“ (Psalm 10, 4.)

„Lasst euren Geist von aller Weltlichkeit gereinigt werden, von allem Unheiligen, von lieblosen Gedanken. Lasst eure Worte rein sein, geheiligt, belebend und erfrischend für jeden, mit dem verkehrt. Lasst euch nicht leicht reizen.“ – Our High Calling, S. 174.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 2, S. 694-696.

Sonntag, 4. September

1. Edle Eigenschaften entwickeln

a. Was sollte unsere Einstellung jedem gegenüber kennzeichnen, und was kann uns helfen, diese Einstellung nachhaltig zu erhalten? 1. Thessalonicher 5, 14. 15. 23; 1. Korinther 9, 25.

b. Wie kann der Fortschritt des christlichen Haushalters gesehen werden, und mit welchen Mitteln wird er erlangt? Kolosser 3, 8-10. 13; Jakobus 3, 17. 18.

„Wenn du kleine Schwierigkeiten tragen musst, die dir schwer erscheinen, dann denke daran, wie Jesus litt und was er für die sündigen Sterblichen erduldete.“ – Manuscript Releases, Band 3, S. 124.
„Ihr werdet missverstanden werden. Lasse das Unrecht, von dem du glaubst, dass es besteht, bei Gott. Lass dich leicht ersuchen, aber nicht leicht reizen. Sprich keine Worte des Zorns, weil du etwas gehört hast. Das schadet deinem Einfluss. Möge die Gnade Gottes dir helfen, Geduld zu haben.“ – Manuscript Releases, Band 19, S. 149.
„Wir müssen Liebe üben, nicht solche Liebe, die fälschlich als solche bezeichnet wird, die uns veranlassen würde, die Sünde zu lieben und den Sünder zu verteidigen, sondern biblische Liebe und biblische Weisheit, die ‚aufs Erste keusch, danach friedsam, gelinde, lässt sich sagen, voll Barmherzigkeit und guter Früchte‘ ist.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 606.

Montag, 5. September

2. Haushalter des Heims und der Gesellschaft

a. Welche Grundsätze müssen bei der Ausbildung unserer Kinder miteinander vereint werden? Psalm 85, 11.


„Ungehorsam und Rebellion müssen bestraft werden, aber bedenkt, dass die Strafe in dem Geiste Christi gegeben werden muss. Verlange Gehorsam nie mit einem Sturm zorniger Worte, sondern bestimmt und freundlich. Und wenn du deine Kinder bestrafen musst, dann denke an deine eigene Beziehung zum himmlischen Vater. Bist du in Vollkommenheit vor ihm gewandelt? Bist du nicht eigensinnig und ungehorsam? Bereitest du ihm nicht ständig Kummer? Aber behandelt er dich mit Zorn? Erinnere dich auch daran, dass deine Kinder ihre Neigungen zum Bösen von dir geerbt haben. Erinnere dich, wie häufig ihr euch wie groß gewordene Kinder benehmt. Wie leicht wirst du trotz deiner jahrelangen christlichen Erfahrung und trotz der vielen Möglichkeiten zur Selbstzucht zum Zorn erregt? Dann gehe sanft mit deinen Kindern um und bedenke, dass sie nicht die dir gegebenen Möglichkeiten hatten, um Selbstbeherrschung zu lernen.“ – The Review and Herald, 8. Juli 1902.

b. Welche Art des Handelns verleiht unseren Missionsanstrengungen in der Gesellschaft Glaubwürdigkeit und Leben? Lukas 6, 28-30.

„Achtet in allen Verbindungen mit den Ungläubigen darauf, ihnen keine Möglichkeit zu geben, euren Glauben falsch zu deuten oder den Beweggrund eures Glaubens zu tadeln, den ihr vermittelt. Viele versperren den Weg durch ihre eigene Handlungsweise. Es gibt Unbedachtheit auf ihrer Seite. Sie lassen sich leicht reizen. Im Beruf oder aus einem anderen Grund kommen kleine Schwierigkeiten auf, und sie fühlen sich verkannt oder von ihren Nächsten ungerecht behandelt. Sie erlauben diesen Dingen, eine Kälte oder Missstimmung zu verursachen, womit sie die Tür zu denen verschließen, die durch den Glauben erreicht werden könnten. Wir sollten nie zulassen, dass Angelegenheiten vorübergehenden Interesses unsere Liebe zu Seelen auslöschen. Seid immer höflich und zuvorkommend in allen Belangen. Seid niemals scharf, kritisch oder fordernd in eurem Verhalten. Wenn es einen Vorteil gibt, der errungen werden kann, dann gib ihn deinem Nächsten, den du lieben sollst wie dich selbst. Achte mit der Geduld und Liebe Jesu auf Möglichkeiten, ihm einen Dienst der Liebenswürdigkeit zu erweisen. Lasst alle sehen, dass die Religion, zu der wir uns bekennen, die Zugänge zur Seele nicht verschließt noch gefrieren lässt und uns nicht mitleidslos und streng macht.“ – The Review and Herald, 22. Mai 1888.

Dienstag, 6. September

3. Nächstenliebe ausüben

a. Wie schädigt Bitterkeit gegenüber unseren Brüdern und Schwestern unser Ansehen vor der Welt? Hebräer 12, 15.


„‚Ein neu Gebot gebe ich euch, dass ihr euch untereinander liebet, wie ich euch geliebt habe, auf dass auch ihr einander liebhabet. Dabei wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, so ihr Liebe untereinander habt.‘ (Johannes 13, 34. 35.) Diese Worte sind keine Worte von Menschen, sondern Worte unseres Erlösers, und wie wichtig ist es, dass wir die Anweisung erfüllen, die er uns gegeben hat! Es gibt nichts, was den Einfluss der Gemeinde so sehr schwächen kann wie das Fehlen von Liebe. Christus sagt: ‚Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.‘ (Matthäus 10, 16.) Wenn unsere Feinde uns Widerstand entgegenbringen, die als Wölfe dargestellt werden, dann lasst uns darauf achtgeben, dass wir nicht denselben Geist unter uns walten lassen. Der Feind weiß sehr wohl, dass, wenn uns Liebe untereinander fehlt, er sein Ziel erreichen und die Gemeinde verwunden und schwächen kann, indem er Streitigkeiten unter den Brüdern hervorruft. Er kann sie dazu verleiten, Böses zu vermuten, Böses zu sprechen, zu beschuldigen, zu verurteilen und sich gegenseitig zu hassen. Auf diese Weise wird das Werk Gottes verunglimpft, der Name Christi gerät in Verruf, und unsagbares Leid wird den Seelen der Menschen angetan.“ – The Review and Herald, 5. Juni 1888.

b. Was wird geschehen, wenn wir täglich Nächstenliebe ausüben? Matthäus 12, 35 (erster Teil); Kolosser 3, 12-15.

„Wenn die Liebe dein Herz erfüllt, wirst du danach streben, deine Geschwister im Glauben zu stärken. Wenn ein Wort fällt, das den Charakter deines Freundes oder Bruders in ein schlechtes Licht stellt, dann dulde eine solche üble Nachrede nicht. Das ist das Werk des Feindes. Erinnere den Sprecher freundlich daran, dass das Wort Gottes diese Art von Unterhaltung verbietet. Wir sollen alles aus unserem Herzen entfernen, was den Tempel [des Heiligen Geistes] entweiht, damit Christus in uns wohnen kann. Unser Erlöser hat uns gesagt, wie wir ihn vor der Welt darstellen können. Wenn wir seinen Geist schätzen, wenn wir seine Liebe anderen weitergeben, wenn wir auf die Interessen unserer Mitmenschen Rücksicht nehmen, wenn wir freundlich, geduldig und langmütig sind, wird die Welt an unseren Früchten erkennen, dass wir Kinder Gottes sind. Die Einheit der Gemeinde gibt ihr die Kraft, auf Gläubige und Ungläubige einen positiven Einfluss auszuüben.“ – The Review and Herald, 5. Juni 1888.

Mittwoch, 7. September

4. Ein typisches Problem

a. Nenne ein Übel, welches in der Gemeinde verbreitet ist. 3. Mose 19, 16 (erster Teil); Jeremia 20, 10; Sprüche 16, 17-20.


„Gerüchte zerstören oft die Eintracht unter Brüdern. Es gibt einige, die mit offenen Sinnen und Ohren wachen, um jeden Klatsch aufzufangen. Sie merken sich kleine Zwischenfälle, auch wenn sie noch so harmlos sind, erzählen sie weiter und übertreiben dabei, bis jemand um eines Wortes willen zum Missetäter abgestempelt ist. Sie scheinen nach dem Motto zu leben: ‚Erzähle nur, wir werden es schon weitererzählen!‘ Diese Schwätzer dienen dem Teufel mit einer erstaunlichen Ergebenheit und wissen nicht, wie sehr sie damit Gott missfallen. Würden sie nur die Hälfte ihrer Kraft, die sie für dieses unheilige Werk verwenden, zur Prüfung ihres eigenen Herzens einsetzen, dann hätten sie so viel mit der Reinigung ihrer Seele zu tun, dass ihnen keine Zeit noch Neigung für die Kritik an ihren Brüdern bliebe, und sie würden nicht in diese Versuchung fallen. Wir sollten unsere Ohren verschließen, wenn man sagt: ‚Es wird erzählt‘, oder ‚Ich habe gehört‘. Warum gehen wir nicht zu unseren Brüdern und sprechen mit ihnen offen und freundlich über die nachteiligen Dinge, die wir über sie gehört haben, und beten mit ihnen und für sie, statt Eifersucht und Argwohn in unseren Herzen aufkommen zu lassen?“ – The Review and Herald, 3. Juni 1884.

b. Wie können wir der Gewohnheit des Tratschens entfliehen? Sprüche 14, 15; 25, 9. 10.

c. Was ist unsere persönliche Pflicht, wenn wir der Meinung sind, dass ein Bruder oder eine Schwester wirklich etwas Falsches getan hat? Galater 6, 1; Jakobus 5, 19. 20.


„Wenn wir Fehler bei anderen erkennen, dann lasst uns daran denken, dass wir in den Augen Gottes vielleicht noch schlimmere Fehler haben als die, welche wir bei unserem Bruder verurteilen. Statt seine Fehler in die Öffentlichkeit zu tragen, bitte Gott, ihn zu segnen und ihm zu helfen, seinen Fehler zu überwinden. Christus wird seinen Geist und sein Wirken zeigen und wird dir den Weg öffnen, um ein Wort der Weisheit zu sprechen, welches dem Kraft und Hilfe spenden wird, der da schwach ist im Glauben.“ – The Review and Herald, 5. Juni 1888.

Donnerstag, 8. September

5. Unseren Nächsten lieben

a. Welche Veränderungen werden sich zeigen, wenn wir uns nicht mehr leicht reizen lassen und nicht mehr schlechte Dinge denken (1. Korinther 13, 5)? Epheser 4, 23-25; 5, 9-12.


„Wer die kostbare Pflanze der Liebe hegt, wird Selbstverleugnung üben und selbst unter Herausforderung nicht die Beherrschung verlieren. Er wird andern keine schlechten Beweggründe und üblen Absichten unterstellen, sondern wird tief betrübt sein, wenn er in irgendeinem der Jünger Christi Sünde entdeckt.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 132. 
„Liebe hegt keinen Argwohn, sondern denkt immer günstig von den Beweggründen und Handlungen anderer. Liebe wird die Fehler anderer niemals unnötig bloßstellen. Sie lauscht nicht gierig auf ungünstige Berichte, sondern sucht nach einigen guten Wesenszügen bei demjenigen, der verunglimpft wird.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 178.

b. Wie kann die Welt in unserem Leben ein tägliches Wachstum in Christus erkennen? Titus 2, 7. 8. 11-14.

„Jeder frage sich selbst: Besitze ich die Gnadengabe der Liebe? Habe ich gelernt, langmütig und freundlich zu sein? Talente, Gelehrsamkeit und Beredsamkeit werden ohne diese himmlische Eigenschaft so bedeutungslos sein wie ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 178.
„Während wir denjenigen, die erbitterte Feinde Christi sind, keine Liebe und Kameradschaft entgegenbringen können, sollten wir dennoch den Geist der Sanftmut und Liebe pflegen, der unseren Herrn auszeichnete – einer Liebe, die nichts Böses denkt und sich nicht so leicht reizen lässt.“ – The Review and Herald, 3. Juni 1884.

Freitag, 9. September

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Beschreibe die Reformation, wie sie in Kolosser 3, 8-10. 13 zitiert wird.
2. Wie können wir Christus besser in vergänglichen Dingen repräsentieren?
3. Wie können wir das verbreitete Problem überwinden, welches viele Gemeinden plagt?
4. Was ist falsch an den Ausdrücken „Man sagt“ und „Ich habe gehört“?
5. Beschreibe einige Möglichkeiten, bei denen die Haushalterschaft der Liebe Gottes für andere erwiesen werden kann.

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