6. Lektion Sabbat, den 6. August 2022


Fleißig und fähig

Leittext: „Alles, was dir vor Handen kommt zu tun, das tue frisch; denn bei den Toten, dahin du fährst, ist weder Werk, Kunst, Vernunft noch Weisheit.“ (Prediger 9, 10.)

„Wahres Glück ist nur im Gutsein und im Gutestun zu finden. Die reinste und erhabenste Freude erleben immer diejenigen, die gewissenhaft die ihnen auferlegten Pflichten erfüllen. Keine rechtschaffene Arbeit erniedrigt.“ – The Youth’s Instructor, 5. Dezember 1901.

Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 240-249.

Sonntag, 31. Juli

1. Eine Beschäftigung suchen

a. Wie lobt die Schrift eine nützliche Beschäftigung? 2. Thessalonicher 3, 11. 12.

„Die irdischen Dinge sind näher mit dem Himmel verbunden und werden mehr von Christus beaufsichtigt, als der Mensch zu erkennen vermag. Alle rechten Erfindungen und Fortschritte haben ihren Ursprung in ihm, der wunderbar in Rat und ausgezeichnet im Wirken ist. Die gekonnte Berührung der Hand eines Arztes, seine Kraft, seine Nerven und Muskeln, sein Wissen über den empfindlichen Mechanismus des Körpers sind die Weisheit göttlicher Macht, welche für die Leidenden verwendet werden soll. Das Können, mit welchem der Zimmerer seine Werkzeuge anwendet, und die Kraft, mit der der Schmied den Amboss klingen lässt, kommen von Gott. Was auch immer wir tun, wo auch immer wir eingesetzt wurden, wünscht der Herr unseren Geist zu kontrollieren, damit wir ein vollkommenes Werk verrichten können.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 277.

b. Nenne einige der schlimmsten Flüche der Menschheit und eine der größten Segnungen. 2. Thessalonicher 3, 10; Sprüche 10, 16.

„Der sicherste Schutz gegen das Böse ist nützliche Beschäftigung. Müßiggang dagegen ist mit der größte Fluch; in seinem Gefolge sind Laster, Verbrechen und Armut. Wer immer tätig ist und in treuer Pflichterfüllung durch seinen Tag geht, gehört zu den nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 277.

Montag, 1. August

2. Annehmbarer Dienst

a. Welche Faktoren sollten wir bedenken, wenn wir unsere Beschäftigung erwählen? Wie bestimmen unsere Fähigkeiten unseren Platz im Leben? Philipper 2, 14. 15.


„Und denken wir an die Möglichkeiten, die das Leben in sich birgt: Wer vermag hier zu entscheiden, was groß und was klein sei? Wie mancher sich in den Niederungen des Lebens Mühende hat durch das Auslösen weltbeglückender Kräfte Ergebnisse erzielt, um die ihn Könige beneiden könnten! …
Der besondere uns im Leben zugewiesene Platz wird durch unsere Fähigkeiten bestimmt. Nicht alle Menschen entwickeln sich auf die gleiche Höhe oder verrichten mit gleicher Leistungskraft dieselbe Arbeit. Gott erwartet vom Ysop nicht, dass er die Ausmaße der Zeder gewinne, oder vom Olivenbaum, dass er zur Höhe der stattlichen Palme emporwachse. Aber jeder sollte sein Ziel so hoch stecken, wie es der Vereinigung göttlicher mit menschlicher Kraft erreichbar ist.
Viele werden nicht zu dem, was aus ihnen werden könnte, weil sie die Kraft, die in ihnen steckt, nicht aufbieten. Sie ergreifen nicht in dem Maße die Hand der Allmacht, wie es ihnen möglich wäre. Viele werden von dem Wege abgebracht, auf dem sie den echtesten Erfolg erzielen könnten. In dem Streben nach größerer Ehre oder nach angenehmeren Aufgaben nehmen sie etwas in Angriff, für das sie nicht gerüstet sind. Gar mancher, dessen Gaben ihn zu einem anderen Beruf geschickt machen, hat den Ehrgeiz, eine geistige Tätigkeit auszuüben; er also, der ein tüchtiger Landwirt, Handwerker oder Krankenpfleger sein könnte, füllt nur unzulänglich die Stellung eines Predigers, eines Rechtsanwaltes oder eines Arztes aus. Dann gibt es wiederum andere, die ein verantwortungsvolles Amt hätten innehaben können und die sich doch aus Mangel an Tatkraft, Fleiß oder Ausdauer mit einem leichteren Posten zufriedengeben.
Wir müssen uns genauer an den göttlichen Lebensentwurf halten. In jeder nächstliegenden Arbeit unser Bestes zu leisten, unsere Wege Gott anzubefehlen und die Winke seiner Vorsehung zu beachten: Das sind Regeln, die bei der Wahl eines Berufes sichere Führung verbürgen.“ – Erziehung, S. 244. 245.

b. Was ist der wichtigste Aspekt unseres Lebenswerkes, unabhängig davon, welche Talente wir haben oder wozu wir berufen wurden? Hebräer 6, 10.

„Reine, heilige Liebe, wie sie sich in Christi Lebenswerk offenbarte, ist wie ein lieblicher Wohlgeruch. Gleichwie Marias zerbrochenes Nardengefäß erfüllt sie das ganze Haus mit ihrem Duft.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 84.

Dienstag, 2. August

3. Arbeitsmoral

a. Was sollte, unabhängig von unserer persönlichen Beschäftigung, unser Ziel in Bezug auf unsere Arbeit sein? 1. Korinther 3, 12-14; 2. Thessalonicher 2, 17.


„Gott wird seine Unterschrift nicht unter das Werk eines Menschen – sei er hoch oder niedrig, reich oder arm – setzen, das nicht von Herzen und treu und allein zu seiner Ehre getan wurde.“ – Gottes Gaben verwalten, S. 132. 

b. Was ist die christliche Arbeitsmoral? Kolosser 3, 22-24.

„Praktische Religion muss in den kleinen Pflichten des täglichen Lebens bekundet werden. Die höchste Befähigung irgendeines Menschen liegt in dem unbedingten Gehorsam gegen das Wort Gottes.
Viele glauben, dass ihr Leben, weil sie nicht direkt irgendwie in Gottes Werk angestellt sind, nutzlos ist – dass sie nichts zur Förderung des Reiches Gottes tun. Aber das ist ein Irrtum. Wenn sie etwas tun, das von irgendjemand getan werden muss, dann sollten sie sich nicht den Vorwurf machen, im großen Haushalte Gottes nutzlos zu sein. Die geringsten Pflichten sollten nicht unbeachtet gelassen werden. Jede ehrliche Arbeit ist ein Segen und durch Treue in derselben können wir zu höheren Pflichten geschickt werden.
Wie gering auch irgend eine Arbeit sein mag, so ist sie doch, wenn sie für Gott und mit voller Übergabe des eignen Ichs getan wird, dem Herrn gerade so angenehm, als der höchste und größte Dienst. Keine Gabe, die mit aufrichtigem Herzen und freudiger Seele dargebracht wird, ist klein zu nennen.
Christus gebietet uns, wo wir auch sein mögen, die uns sich darbietende Pflicht aufzunehmen. Bist du in der Familie, so gehe willig und mit rechtem Ernst daran, das Heim zu einem angenehmen Aufenthaltsort zu machen. Bist du eine Mutter, so erziehe deine Kinder für Christum. Dadurch wirkst du gerade so gut für Gott wie der Prediger auf der Kanzel. Liegt deine Pflicht in der Küche, dann versuche dort vollkommen in deiner Arbeit zu werden; bereite Speisen, die gesund, nahrhaft und appetitlich sind, und indem du beim Bereiten dieser Speisen die besten Zutaten benutzt, denke daran, dass du auf gleiche Weise dein Gemüt mit den besten Gedanken beschäftigen sollst. Ist es deine Arbeit, den Acker zu pflügen oder irgendeinem anderen Geschäft oder Handwerk obzuliegen, so erfülle die vorliegende Pflicht voll und ganz. Verwende deine ganze Kraft auf deine Arbeit. In allem, was du tust, stelle Christum dar. Handle so, wie er an deiner Stelle handeln würde.
Wie klein auch die dir verliehene Gabe sein mag, Gott will sie verwenden. Der eine Zentner, weislich benutzt, wird das ausrichten, wozu er gegeben wurde. Durch Treue in kleinen Pflichten wird unsere Gabe wachsen und Gott wird sie für uns vervielfältigen. Diese geringen Gaben üben oft die köstlichsten Einflüsse in seinem Werke aus.“ – Christi Gleichnisse, S. 355. 356.

Mittwoch, 3. August

4. Das wichtigste Werk

a. Welches ist das höchste Werk, an dem sich ein Christ beteiligen kann? Matthäus 28, 19. 20; Psalm 96, 3.


„Das Werk über alle Werke – der Beruf, der alle anderen übertrifft und alle Seelenkräfte spannt – ist das Werk der Rettung derer, für die der Heiland gestorben ist. Macht diese Aufgabe zur größten eures Lebens. Betrachtet sie als euer besonderes Lebenswerk. Vereinigt euch mit dem Heiland in diesem großen und erhabenen Werk und werdet Heimat- und Außenmissionare. Ergreift die Arbeit schnell und kraftvoll und werdet zu Hause oder in fernen Missionsfeldern Seelengewinner. Wirkt die Werke Gottes und beweist euren Glauben an den Heiland durch hingebende Arbeit für andere. O dass sich Jung und Alt völlig bekehren und die Pflichten auf sich nehmen mögen, die am nächsten liegen, und jede Gelegenheit zur Arbeit wahrnehmen wollten, um Mitarbeiter Gottes zu werden! Sollte das eines Tages eintreten, würde eine Vielzahl an Stimmen den lobpreisen, der sie aus der Finsternis in dieses wunderbare Licht berufen hat.“ – The Youth’s Instructor, 4. Mai 1893.
„Jeder wahre Jünger wird für das Reich Gottes geboren, um ein Missionar zu sein. Wer von dem lebendigen Wasser trinkt, wird selbst eine Quelle des Lebens; der Empfänger wird zum Geber. Die Gnade Christi in der Seele ist gleich einer Quelle in der Wüste, die hervorsprudelt, um alle zu erfrischen, und die in allen, die dem Verschmachten nahe sind, das Verlangen nach dem Lebenswasser weckt.“ – Das Leben Jesu, S. 179.

b. Warum sind der Missionar oder die Missionarin bei ihrer Arbeit von Freude erfüllt? Lukas 15, 6. 7; Psalm 51, 14. 15.

„Die Bekehrung von Seelen zu Gott ist die größte, edelste Arbeit, woran der Mensch sich beteiligen kann. In diesem Werk offenbart sich Gottes Macht, seine Heiligkeit, seine Geduld und seine unbegrenzte Liebe. Jede echte Bekehrung verherrlicht ihn und veranlasst die Engel zu einem Lobgesang.“ – Zeugnisse, Band 7, S. 55.
„Wir können keine größere Freude erfahren, als mit Gott zusammenzuarbeiten, indem wir Seelen von der Sklaverei der Sünde zu befreien und das Königreich Christi zu erbauen. Diese Freude ist Christi Freude, und jede Seele, die daran teilhat, ist voller Freude. Immerzu könnt ihr von dieser Quelle der Freude trinken und darin frohlocken, wissend, dass keine andere Freude mit dieser vergleichbar ist.“ – The Review and Herald, 13. Februar 1894.

Donnerstag, 4. August

5. Andere Beschäftigungen

a. Wie können wir das Werk der Seelenrettung in verschiedene andere christliche Betätigungen einbinden? Epheser 4, 28; 1 Korinther 15, 58.


(1) Medizinische Arbeit. „Es gibt kein wichtigeres Missionsfeld als das des treuen, gottesfürchtigen Arztes.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 473.
(2) Geschäfte. „Er bedarf Geschäftsmänner, welche die großen Grundsätze der Wahrheit in allen ihren Handlungen ausleben … [Daniel] war ein Muster davon, was ein jeder Geschäftsmann sein kann.“ – Christi Gleichnisse, S. 346. 347.
(3) Lehrer. „Es sind, insbesondere für die Kinder, Lehrer notwendig.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 203.
(4) andere Anstellungen. „Wahres Glück ist nur im Gutsein und im Gutestun zu finden … Keine rechtschaffene Arbeit erniedrigt.“ – The Youth’s Instructor, 5. Dezember 1901.

b. Wie sieht Gott auf ehrlich verdienten Wohlstand? 5. Mose 8, 18.

„Die Bibel verurteilt einen reichen Mann nicht wegen seines Reichtums. Sie erklärt den Erwerb von Reichtum nicht zur Sünde und behauptet auch nicht, dass Geld die Wurzel allen Übels sei. Im Gegenteil: Die Heilige Schrift sagt, dass Gott ‚die Kraft gibt, Reichtum zu erwerben‘ (5. Mose 8, 18 NLB). Diese Fähigkeit ist eine wertvolle Gabe, wenn sie Gott geweiht und zur Förderung seines Werkes angewandt wird. Die Bibel verurteilt keine Genialität oder Kunst, denn sie kommen aus der Weisheit, die Gott gibt. Wir können unser Herz nicht reiner oder heiliger machen, wenn wir in Sack und Asche gehen oder in unserem Haus alles weglassen, was zur Gemütlichkeit, Verschönerung oder Annehmlichkeit dient.“ – Gottes Gaben verwalten, S. 141. 142.

Freitag, 5. August

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie können wir von nützlicher Arbeit profitieren?
2. Welche Faktoren sollten Einfluss auf die Auswahl unserer Beschäftigung haben?
3. Wie kann ich meine Beschäftigung zum Segen gereichen lassen?
4. An welchem Lebenswerk können wir alle teilhaben? Warum ist das solch eine Freude?
5. Nenne einige Beispiele für wunderbare Möglichkeiten der Seelengewinnung.

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