3. Lektion Sabbat, den 15. Oktober 2022


Alles auf dem Altar

Leittext: „Und du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und von allen deinen Kräften. Das ist das vornehmste Gebot.“ (Markus 12, 30.)

„Das ganze Wesen, Herz, Seele, Geist und Stärke, soll für den Dienst des Herrn genutzt werden. Was bleibt noch übrig, das nicht dem Herrn gewidmet wird?“ – The Review and Herald, 6. November 1900.

Zum Lesen empfohlen: Erfahrungen und Gesichte, S. 259-262.

Sonntag, 9. Oktober

1. Beweggründe für den Dienst

a. Welche Gesichtspunkte der Jüngerschaft werden von vielen übersehen, die vorgeben, Christus zu folgen? Markus 8, 34; Johannes 15, 19. 20.


„Nur wenige sind bereit, [Christi erstaunliche] Entbehrungen nachzuahmen, seine Leiden und Verfolgungen zu erdulden und seine erschöpfende Arbeit zu teilen, um andere zum Licht zu bringen. Nur wenige werden seinem Beispiel des innigen, häufigen Gebets zu Gott um Kraft folgen, damit sie die Prüfungen des Lebens ertragen und ihre täglichen Pflichten erfüllen können. Christus ist der Herzog unserer Seligkeit. Durch sein eigenes Leiden und Opfer hat er all seinen Nachfolgern ein Beispiel gegeben, dass Wachsamkeit, Gebet und anhaltende Bemühungen ihrerseits notwendig sind, wenn sie die Liebe zum gefallenen Menschengeschlecht, die er offenbarte, richtig repräsentieren wollen.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 664.

b. Welcher Gegensatz herrscht zwischen dem wahren und dem falschen Dienst? Hiob 31, 24-28; 29, 11-16. Warum müssen wir unsere Beweggründe noch einmal prüfen?

„Bei vielen hat der Unrat der Welt die Eingänge der Seele verstopft. Die Selbstsucht hat den Verstand übernommen und den Charakter entstellt. Wäre das Leben durch Christus in Gott gegründet, dann wäre der Dienst keine Bürde. Wenn das gesamte Herz Gott gewidmet wäre, würden alle eine Aufgabe finden, und einen Teil der Arbeit übernehmen. Sie würden an allen Wassern säen und dafür beten und daran glauben, dass es Frucht bringen wird.“ – The Review and Herald, 19. Dezember, 1878.

Montag, 10. Oktober

2. Der Grundgedanke der Lehren Christi

a. Welcher bedauerliche Widerspruch herrscht zwischen Christus und vielen seiner heutigen angeblichen Nachfolger? Philipper 2, 5-8. 21.


„Der Erlösungsplan wurde durch ein so breites, tiefes und hohes Opfer erwirkt, dass es unermesslich ist. Christus hat nicht seine Engel auf diese gefallene Welt gesandt, während er im Himmel zurückblieb, sondern er ging alleine, ohne sein Lager, und nahm die Schande auf sich. Er wurde zu einem Mann voller Schmerzen und Krankheit. Er trug unsere Gebrechen und unsere Schwachheiten. Gott sieht die fehlende Selbstlosigkeit seiner Nachfolger als eine Ablehnung des Namens Christi an. Diejenigen, die vorgeben, eins zu sein mit Christus, und zugleich ihren selbstsüchtigen Wünschen nach üppiger und teurer Kleidung, Möbeln und Essen nachgehen, sind nur Namenschristen. Ein Christ zu sein, bedeutet, Christus ähnlich zu sein. 
Doch wie wahr sind die Worte des Apostels: ‚Denn sie suchen alle das ihre, nicht, dass Christi Jesu ist.‘ (Philipper 2, 21.) Viele Christen haben keine Werke, die dem Namen entsprechen, den sie tragen. Sie handeln, als ob sie noch nie vom Erlösungsplan gehört hätten, welcher durch einen unendlich hohen Preis erkauft wurde. Die Mehrheit zieht es vor, sich selbst einen Namen in der Welt zu machen. Sie nehmen ihre Formen und Zeremonien an und leben für die Befriedigung ihres Ichs. Sie folgen genauso eifrig ihren Zielen wie die Welt und entbehren sich somit der Kraft, welche sie benötigen, um das Königreich Gottes aufzurichten.“ – Counsels on Stewardship. S. 54.

b. Welchen himmlischen Grundsatz legt Christus seinen Nachfolgern in der heutigen Zeit auf? Warum? Matthäus 16, 24-26.

„Wer die Segnungen der Heiligung erlangen will, muss zuvor verstehen lernen, was Selbstaufopferung bedeutet. Das Kreuz Christi ist die Hauptsäule, an der ‚eine ewige und über alle Maßen wichtige Herrlichkeit‘ (2. Korinther 4, 17) hängt. ‚Will mir jemand nachfolgen‘, sagt Jesus, ‚der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.‘ (Matthäus 16, 24.) Einzig und allein die Liebe zu unseren Mitmenschen, die sich wie ein Wohlgeruch ausbreitet, beweist unsere Liebe zu Gott. Nur geduldiges Dienen schenkt der Seele Frieden.“ – Das Wirken der Apostel, S. 557.
„Wir sollen die gleiche Selbstaufopferung an den Tag legen, die ihn veranlasste, sich dem Kreuzestod hinzugeben, um Menschen das ewige Leben zu ermöglichen. Bei all unsern Geldausgaben sollten wir die Absicht dessen erfüllen, der das Alpha und Omega aller christlichen Bemühungen ist.
Alle Mittel, die wir erübrigen können, sollen wir in des Herrn Schatzhaus bringen. Bedürftige, unbearbeitete Gebiete brauchen diese Mittel.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 49.

Dienstag, 11. Oktober

3. Von den Aposteln lernen

a. Welches war das Geheimnis der inbrünstigen Liebe, die Paulus für die Seelen von Männern und Frauen empfand? 2. Korinther 4, 15-18; 5, 14. 15.


„Wie können diejenigen, für die Christus so viel geopfert hat, damit fortfahren, seine Gaben selbstsüchtig zu genießen? Seine Liebe und Selbstlosigkeit sind unvergleichlich. Und wenn diese Liebe Teil der Erfahrung seiner Nachfolger wird, werden sie ihre Interessen mit denen ihres Erlösers vereinen. Ihre Aufgabe wird es sein, das Reich Christi aufzubauen. Sie werden sich selbst und ihre Besitztümer ihm weihen und beides so anwenden, wie es seine Sache verlangt …
Die Liebe Jesu in der Seele wird durch Worte und Taten offenbart. Das Reich Jesu wird an oberster Stelle stehen. Das Ich wird als bereitwilliges Opfer auf dem Altar Gottes gelegt. Jeder, der wahrlich mit Christus vereint ist, wird dieselbe Liebe zu Seelen empfinden, welche den Sohn Gottes veranlasst hat, den königlichen Thron zu verlassen und seine hohe Herrscherstellung, und für uns die Armut anzunehmen, damit wir durch seine Armut Reichtum erlangen können.“ – Counsels on Stewardship, S. 55

b. Vor welcher Neigung werden die Gläubigen durch den Apostel Johannes gewarnt, und wie kann sich das auch auf uns beziehen? 1. Johannes 2, 15-17.

„Was tun wir als bekennende Christen? Wir sind umgeben von Seelen, die nah und fern von unseren Heimen durch die Sünde verderben, ohne eine Warnung und ohne dass jemand Sorge um sie trägt. Jeden Tag gehen wir an denen vorbei, die ohne Hoffnung und ohne Gott in dieser Welt leben. Nie öffnen wir unsere Lippen, um ihnen von Christus und seiner Liebe zu erzählen. Eine Verliebtheit zur Welt hält die Männer und Frauen in ihrem Bann … Soldaten des Kreuzes Christi sollten den Himmel mit ihren Gebeten um das Wirken Gottes bewegen, damit seine Kraft mit den menschlichen Dienern zusammenarbeitet, um die Menschen dort zu erreichen, wo sie sich befinden.“ – Manuscript Releases, Band 8, S. 95.
„Während viele darauf warten, dass ihnen jedes Hindernis aus dem Wege geräumt werde, sterben Menschen, die ohne Hoffnung und ohne Gott in der Welt sind. Viele, sehr viele begeben sich um weltlicher Vorteile oder um der Erlangung wissenschaftlicher Kenntnisse willen in verseuchte Gebiete und reisen in Länder, wo sie glauben, einen finanziellen Vorteil zu erlangen. Aber wo sind die Männer und Frauen, die ihren Lebensort wechseln und mit ihren Familien in Länder ziehen würden, die des Lichts der Wahrheit bedürfen, damit sie ihnen als Stellvertreter Christi mit dem Beispiel dienen?“ – Counsels on Stewardship, S. 56.

Mittwoch, 12. Oktober

4. Eigenschaften des Glaubens

a. Was sollte unseren Glauben als Diener Christi kennzeichnen? Warum? Epheser 6, 6-8.


„Besteht nicht die Gefahr, dass das wunderbare und unsterbliche Erbe durch die wertlosen irdischen Schätze verfinstert wird? Es besteht die Gefahr, dass deine Brauchbarkeit zerstört wird, dein Glaube geschwächt, dein Seelentempel durch Käufer und Verkäufer entweiht wird.“ – The Review and Herald, 19. Juni 1888.

b. Warum wiederholte Jesus das zehnte Gebot während der Zeit seines Dienstes? 2. Mose 20, 17; Lukas 12, 15. Was ist Gottes Hilfsmittel, das es uns ermöglicht, die schreckliche Sünde der Selbstsucht zu überwinden? Hebräer 12, 2. 3.

„Jesus ist unser Vorbild. Er gab sein Leben als Opfer für uns dar, und er bittet uns, unser Leben als Opfer für andere darzubringen. So können wir die Selbstsucht austreiben, welche Satan andauernd in unsere Herzen zu pflanzen versucht. Die Selbstsucht ist der Tod jeglicher Frömmigkeit und kann nur dadurch überwunden werden, dass wir die Liebe zu Gott und unseren Nächsten hegen. Christus wird nicht zulassen, dass auch nur eine selbstsüchtige Person die himmlischen Zelte betritt. Keine von Habsucht erfüllte Person kann durch die Perlentore eingehen, denn alle Habgier ist Götzendienst.“ – Counsels on Stewardship, S. 26.
„Fortwährende, selbstverleugnende Wohltätigkeit ist Gottes Heilmittel für die verzehrenden Sünden der Selbstsucht und Habsucht. Gott hat systematische Wohltätigkeit angeordnet, um sein Werk zu unterstützen und den Bedürfnissen der Leidenden und Armen abzuhelfen. Er hat angeordnet, dass Geben zu einer Gewohnheit werden soll, damit es der Gefahr und dem Betrug der Sünde der Habsucht entgegenwirkt. Fortwährendes Geben tötet die Habsucht. Systematische Wohltätigkeit soll nach Gottes Plan dem Habgierigen sofort die Schätze entreißen, sobald er sie erlangt hat, damit sie dem Herrn, dem sie gehören, geweiht werden …
So werden die Menschen durch Reichtum selbstsüchtig, und das Horten führt zu Habsucht. Diese Übel erstarken durch Übung. Gott weiß um unsere Gefahr und hat uns mit Vorkehrungen umgeben, die uns vor dem Verderben bewahren sollen. Er fordert fortwährende Ausübung von Wohltätigkeit, dass die Macht der Gewohnheit im Verrichten guter Werke, die Macht der Gewohnheit in anderer Richtung brechen möchte.
Durch Übung nimmt die Wohltätigkeit ständig zu und erstarkt, bis sie zum Grundsatz wird, der die Seele beherrscht. Es ist für die geistliche Gesinnung äußerst gefährlich, der Selbstsucht und dem Geiz den geringsten Raum im Herzen einzuräumen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 580. 581.

Donnerstag, 13. Oktober

5. Volle Unterwerfung

a. Wie können wir durch das Beispiel der frühen Christen in Mazedonien ermutigt werden? 2. Korinther 8, 1-5.


„Fast alle mazedonischen Gläubigen waren arm an irdischen Gütern, aber ihre Herzen flossen über von der Liebe zu Gott und seiner Wahrheit. Freudigen Herzens trugen sie zum Unterhalt des Evangeliumswerkes bei. Wenn in den aus dem Heidentum stammenden Gemeinden für die in Not befindlichen jüdischen Gläubigen Sammlungen durchgeführt wurden, konnte die Gebefreudigkeit der Gläubigen aus Mazedonien den andern Gemeinden als Beispiel hingestellt werden.“ – Das Wirken der Apostel, S. 343.

b. Wie fasst Christus unsere Aufgabe als Gläubige zusammen? Markus 12, 29-31. Was geschieht, wenn wir diesen Grundsatz in die tägliche Praxis überführen? Matthäus 7, 24. 25.

„Das gesamte Wesen muss dem Dienst des Meisters gewidmet werden.“ – The General Conference Bulletin, 16. April 1901.
„Niemand kann wahrhaft mit Christo verbunden sein, seine Lehren praktizieren und sich seinem einschränkenden Joch unterwerfen, ohne etwas wahrzunehmen, das Worte niemals ausdrücken können. Es strömen ihm neue, reichhaltige Gedanken zu. Der Verstand wird erleuchtet, der Wille entschlossener, das Gewissen geschärft, die Vorstellungskraft rein. Das Herz wird zartfühlender, die Gedanken mehr geistlich ausgerichtet, der Dienst Christus ähnlicher. Im Leben macht sich etwas bemerkbar, was man nicht benennen kann – wahre, glaubensvolle, liebevolle Weihe von Herz, Gemüt, Seele und Kraft in der Arbeit für den Meister.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 470. 471.

Freitag, 14. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie spiegelte das Leben Hiobs den Geist Christi wider?
2. Welche gewöhnliche Neigung müssen wir überwinden, um siegreich zu werden?
3. Was lehren uns Paulus und Johannes darüber, ewige Werte aufzubauen?
4. Warum ist die Habsucht so schädlich für unsere Seelen?
5. Wie wird der Dienst von ganzem Herzen sogar in diesem irdischen Leben belohnt?

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