4. Lektion Sabbat, den 22. Oktober 2022


Wie für den Herrn

Leittext: „Welche ich liebhabe, die strafe und züchtige ich. So sei nun fleißig und tue Buße.“ (Offenbarung 3, 19.)

„Alle Vorzüge, die Gott gewährt, sind nichts anderes als seine Mittel und Wege, uns eifriger und williger zum Dienst zu machen und uns damit die Kraft zur Ausführung seines heiligen Willens zu schenken.“ – Patriarchen und Propheten, S. 337.

Sonntag, 16. Oktober

1. Eine neue Einstellung wird benötigt

a. Was sollten wir von der Warnung Christi vor dem Murren und dem halbherzigen Dienst lernen? Matthäus 25, 14. 15. 18. 24-30.


„Wie viele fühlen gleich dem Knecht, der nur einen Zentner empfangen hat, dass der Herr ein harter Mann ist, der da schneidet, wo er nicht gesät hat, und sammelt, wo er nicht gestreut hat! Dieser Blickpunkt auf eine Sache ist eine Täuschung des Erzschurken. Denn was besitzen wir, was wir nicht bekommen haben? ‚Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben.‘ (1. Chronik 29, 14.) Das sollte die Sprache unseres freudigen Herzens sein.“ – The Review and Herald, 12. Juni 1888.

b. Welche Ermahnung Christi betrifft mit besonderer Macht diese letzten Tage der Weltgeschichte? Matthäus 24, 12; Offenbarung 2, 4.

„Jedes Gemeindeglied muss eifrig darüber wachen, dass die Feinde unseres Glaubens keine Ursache haben, über ihren leblosen, rückfälligen Zustand zu triumphieren. Einige haben ihren Einfluss ruiniert, wo sie doch durch ein wenig Selbstverleugnung, Ernsthaftigkeit und Eifer eine Macht zum Guten hätten werden können. Dieser Eifer kommt nicht ohne Anstrengung, ohne ernstes Ringen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 287.

Montag, 17. Oktober

2. Eifer: eine erstrebenswerte Eigenschaft 

a. Wie schildert die Bibel den lebendigen Eifer für Gott? Psalm 42, 2; 84, 3. Wie können wir diese Eigenschaft erhalten, wenn es uns daran mangelt? Jeremia 29, 13.


„Es gibt viele, die keinen entschiedenen Beweis dafür erbringen, dass sie ihrem Taufgelübde treu sind. Ihr Eifer erstarrt in Formenwesen, weltlichem Ehrgeiz, Stolz und Eigenliebe. Gelegentlich werden sie wohl einmal gerührt, doch fallen sie nicht auf den Felsen Christus Jesus. Sie kommen zu Gott mit einem Herzen, das nicht durch Reue und Bekenntnis gebrochen ist. Wer wahre Bekehrung an seinem Herzen erfährt, wird in seinem Leben auch die Frucht des Geistes bringen.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 149.
„Fasten, Demütigung und Gebet wegen unseres nachlassenden Eifers und unserer Abnahme geistlicher Gesinnung tun not.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 581.

b. Welche Verheißung wurde allen gegeben, die danach trachten, Christus ähnlich zu sein? Matthäus 5, 6. Warum ist die Erfahrung Jakobs so wertvoll für uns? 1. Mose 32, 24-30.

„Gott ist auf der Suche nach Frömmigkeit, Selbstverleugnung, Selbstaufopferung, Mitgefühl für die Menschen und Eifer für Gott. Er wünscht, die Menschen in tiefem Verlangen der Seele nach der Errettung ihrer Mitmenschen aus dem Unglauben und dem Verderben zu sehen.“ – The Signs of the Times, 15. Februar 1899.
„Mit der großen Wahrheit, die zu empfangen wir das Vorrecht hatten, sollten und könnten wir unter der Kraft des Heiligen Geistes lebendige Kanäle des Lichts werden. Dann könnten wir uns dem Gnadenthron nahen, und während wir den Bogen der Verheißung sähen, würden wir uns mit zerknirschtem Herzen niederknien und mit einer geistlichen Gewalt nach dem Himmelreich trachten, die ihre eigene Belohnung mit sich bringt. Wir würden das Reich Gottes mit Gewalt einnehmen, so, wie Jakob es tat. Dann würde unsere Botschaft die Kraft Gottes zur Erlösung sein.“ – Reflecting Christ, S. 217.
„Geh in dein Kämmerchen und bitte Gott: ‚Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist.‘ (Psalm 51, 12.) Bete ernst und aufrichtig. Inbrünstiges Gebet vermag viel. Ringe im Gebet wie einst Jakob. Seufze und flehe. Der Heiland schwitzte Blutstropfen in Gethsemane; du musst dich auch anstrengen. Verlasse deinen Gebetsort nicht eher, als bis du dich stark in Gott fühlst, und sei wachsam. Solange du wachst und betest, kannst du die bösen Anfechtungen bezwingen, und die Gnade Gottes kann und wird in dir lebendig sein.“ – Ruf an die Jugend, S. 82. 83.

Dienstag, 18. Oktober

3. Wirkender Eifer

a. Was können wir von den erlittenen Mühen und den Siegen der gläubigen Zeugen Gottes lernen? Jeremia 20, 8-11; Apostelgeschichte 4, 14-20.


„So stark war der Widerstand gegen Jeremias Botschaft, und so oft wurde er verlacht und verspottet, dass er sagte: ‚Wohlan, ich will sein nicht mehr gedenken und nicht mehr in seinem Namen predigen.‘ So ist es immer gewesen. Wegen der Verbitterung, dem Hass und dem Widerstand gegen das göttliche Wort der Zurechtweisung sprachen viele andere Boten Gottes wie Jeremia. Wie verhielt sich der Prophet Gottes aber nach seiner Entscheidung? Was er auch versuchte, er konnte einfach nicht stillschweigen. Sobald er wieder in der Versammlung des Volkes war, spürte er, dass der Heilige Geist stärker war als er.“ – Bibelkommentar, S. 206.
„Eifer für Gott und seine Sache trieb einst die Jünger an, mit großer Kraft das Evangelium zu bezeugen. Sollte nicht gleicher Eifer unsere Herzen zu der Entschlossenheit entfachen, andern die Geschichte von der erlösenden Liebe und von Christus, dem Gekreuzigten, zu erzählen? Als Christen dürfen wir nicht nur auf die Wiederkunft des Heilandes warten, sondern können auch das Kommen dieses Tages beschleunigen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 595.

b. Welche Art der Erfahrung sollten auch wir widerspiegeln? Psalm 119, 137-140; 1. Johannes 3, 1-3.

„Ältester Loughborough war ein eifriger Arbeiter im Werk. Sein gesamtes Herz war von dem Werk erfüllt. Er begab sich in … ein neues Arbeitsfeld und war bereit, sich in die demütigste Position zu versetzen, jeden Mangel zu erdulden, zu sparen, genügsam und armselig zu leben und von früh bis spät für das noch junge Werk zu arbeiten …“ – Manuscript Releases, Band 21, S. 246.
„Wenn die Gemeinde das Kleid der Gerechtigkeit Christi anlegt, und sich in keiner Weise dieser Welt gleichstellt, dann steht ihr der Anbruch eines neuen, herrlichen Tages unmittelbar bevor. Gottes Verheißungen an sie gelten für alle Zeiten. Er wird sie für alle Zeiten herrlich machen – zu einer Freude für viele Geschlechter. Die Wahrheit, die denen, die sie verachten und verwerfen, unerkannt bleibt, wird zuletzt triumphieren. Schien es zeitweise auch so, als ob sie aufgehalten wurde, so konnte ihr Fortgang doch nie verhindert werden. Stößt Gottes Botschaft auf Widerstand, dann verleiht ihr Gott vermehrte Kraft, damit ihr Einfluss umso größer werde. Angetan mit göttlicher Macht, wird sie sich ihren Weg auch durch stärkste Bollwerke bahnen und jedes Hindernis bewältigen.“ – Das Wirken der Apostel, S. 595.

Mittwoch, 19. Oktober

4. Fehlgeleiteten Eifer vermeiden

a. Auf welche Art und Weise können wir in Gefahr sein, durch fehlgeleiteten Eifer vom Weg abzukommen? Römer 10, 1-3; 1. Korinther 10, 23.


„Wenn einige, die des Geistes und der Kraft Gottes ermangeln, ein neues Arbeitsfeld betreten, denunzieren sie andere Glaubensgemeinschaften. Sie meinen, sie können die Leute von der Wahrheit überzeugen, wenn sie die Ungereimtheiten der volkstümlichen Kirchen darlegen. In einigen Fällen mag es notwendig scheinen, dies zu tun. Im Allgemeinen wird dies jedoch nur Vorurteil gegen unser Werk erwecken und die Ohren vieler verschließen, die andernfalls der Wahrheit gelauscht hätten. Wären diese Lehrer eng mit Christo verbunden, würden sie göttliche Weisheit besitzen und wissen, wie man die Leute anspricht.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 583.

b. Was war verkehrt an dem falschen Eifer Jehus? 2. Könige 10, 16-19. 28-31.

„Es gibt viele, deren Religion aus Aktivitäten besteht. Sie wünschen, eingebunden zu sein und Anerkennung dafür zu erhalten, ein großes Werk getan zu haben, während die kleinen Dinge, welche einen lieblichen christlichen Charakter bilden, vollkommen übersehen werden. Der geschäftige, eifrige Dienst, welcher den Eindruck erweckt ein wundervolles Werk zu vollbringen, ist vor Gott nicht annehmbar. Es ist ein Geist Jehus, der sagt: ‚Komm mit mir und siehe meinen Eifer um den Herrn.‘ Er erhebt das Ich; er nährt die Selbstzufriedenheit, während die Seele durch die Pestbeule der nicht unterworfenen und unbeherrschten Selbstsucht verunreinigt wird.“ – The Signs of the Times, 20. November 1884.
„Christlicher Eifer wird von bestimmten Grundsätzen beherrscht und tritt nicht sprunghaft auf. Er ist ernsthaft, tief und stark, erfasst den ganzen Menschen und weckt die sittlichen Fähigkeiten. Die Seelenrettung und die Belange des Reiches Gottes sind Dinge von höchster Wichtigkeit … Christlicher Eifer erschöpft sich nicht in Reden, sondern fühlt und handelt mit Mut und Tatkraft. Dennoch geschieht das nicht, um damit vor anderen zu glänzen. Bescheidenheit wird jede Bemühung und jede Tätigkeit kennzeichnen. Christlicher Eifer führt zu ernstem Gebet, tiefer Demut und zu Gewissenhaftigkeit in den häuslichen Pflichten. Liebe und Güte, Wohlwollen und Barmherzigkeit, die immer Früchte christlichen Eifers sind, werden sich dann im Familienleben bekunden.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 232. 233.

Donnerstag, 20. Oktober

5. Das Beispiel Christi

a. Wie erfüllte sich die Prophezeiung des Psalmisten über den göttlichen Eifer durch Christus? Psalm 69, 10; Johannes 2, 13-17; 4, 34. Welche Dinge sollten wir vom Eifer Christi lernen? 1. Korinther 2, 2-4.


„[Christus] lebte das Gesetz aus. Seine Reinheit und Wohltätigkeit, seine Hingabe zur Wahrheit und sein Eifer für die Verherrlichung Gottes offenbaren die Vollkommenheit des Gesetzes.“ – The Review and Herald, 26. Februar 1901.
„Christus sagte, dass es seine Speise und sein Trank waren, den Willen seines Vaters zu tun. Der Eifer, der durch solch eine Heiligung der Wahrheit entsteht, macht den Glaubenden mächtig durch die Wahrheit, denn er ist die Herberge der Heiligen Wahrheit, und da er Teil der Wahrheit ist, wird er ein hilfreicher Christ sein. Der Eifer sollte immer gleichbleibend sein und Heiligkeit des Charakters offenbaren.“ – Manuscript Releases, Band 10, S. 131.

b. Welchen Aufruf richtet Christus an jeden Einzelnen, der in der Zeit des lauwarmen Laodizea lebt? Offenbarung 3, 19.

„Offenbaren die Menschen denselben Eifer für das Werk Gottes, wenn es um den Dienst für ihn geht, wie sie es früher für die Welt getan haben?“ – The Review and Herald, 12. Juni 1888.
„Sollte zu dieser Zeit, wo das Ende vor der Tür steht, der Eifer der Gemeinde nicht jenen der ersten Gemeinde bei weitem übertreffen? Eifer für Gottes Ehre bewegte die Jünger, mit großer Kraft Zeugnis für die Wahrheit abzulegen. Sollte dieser Eifer nicht unsere Herzen mit einem Verlangen erfüllen, die Geschichte von der erlösenden Liebe, von dem gekreuzigten Christus, zu erzählen? Sollte Gottes Macht sich heute nicht kräftiger offenbaren als in den Tagen der Apostel?“ – Zeugnisse, Band 7, S. 37. 38.

Freitag, 21. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche Warnung sollten wir dem Gleichnis mit den Zentnern entnehmen?
2. Welcher Gesichtspunkt der Erfahrung Jakobs sollte auch uns betreffen? Warum?
3. Was können wir von Jeremia, David und den frühen Aposteln lernen?
4. Wie können wir Symptome von fehlgeleitetem Eifer aufweisen?
5. Was kennzeichnet wahren Eifer?

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