8. Lektion Sabbat, den 19. November 2022


Der Zehnte und die Erstlingsgaben

Leittext: „Das ist ein heiliger Zehnt dem Herrn.“ (3. Mose 27, 32.)

„Der Zehnte ist heilig, von Gott für sich bestimmt.“ – Counsels on Stewardship, S. 93.

Zum Lesen empfohlen: Diener des Evangeliums, S. 198-203.

Sonntag, 13. November

1. Seit der Zeit der Entstehung

a. Auf welche Weise hat Gott einen Teil des Gartens Eden für sich vorbehalten? 1. Mose 2, 16. 17. Wie kann dies mit dem Zehnten verglichen werden? Maleachi 3, 7. 8.


„Der Herr schuf jeden Baum im Garten Eden, der lieblich anzuschauen und von dem gut zu essen war, und er gebot Adam und Eva, sich nach Herzenslust seiner Früchte zu erfreuen. Doch er machte eine Ausnahme. Von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen durften sie nicht essen. Diesen Baum behielt Gott sich vor als eine stete Erinnerung, dass er der Eigentümer aller Dinge sei. So gab er ihnen Gelegenheit, ihren Glauben und ihr Vertrauen zu ihm durch einen vollkommenen Gehorsam gegen seine Ansprüche zu bekunden.
So ist es mit den Forderungen Gottes an uns. Er legt seine Schätze in die Hände der Menschen, fordert aber, dass ein Zehntel für sein Werk getreulich abgesondert werde. Er verlangt, dass dieser Teil in sein Schatzhaus gebracht wird. Er gehört ihm; er ist heilig und soll für heilige Zwecke verwandt werden – zum Unterhalt derer, die in allen Teilen der Welt die Botschaft der Erlösung verkündigen.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 385.

b. Was war der Brauch der frühen Patriarchen in Bezug auf den zehnten Teil ihres Einkommens? 1. Mose 14, 18-20; 28, 20-22.

„Die Einrichtung des Zehnten stammt nicht von den Hebräern. Von jeher beanspruchte der Herr den Zehnten als sein Eigentum, und dieser Anspruch wurde anerkannt und in Ehren gehalten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 506.

Montag, 14. November

2. Im hebräischen Wirtschaftsleben

a. Welche genaue Anweisung wurde der frühen hebräischen Nation in Bezug auf den Zehnten gegeben? 3. Mose 27, 30-32. Wie wird dieser Grundsatz in allen Zeitaltern hervorgehoben? Maleachi 3, 10.


„Im hebräischen Wirtschaftsleben war ein Zehntel des Volkseinkommens zum Unterhalt des öffentlichen Gottesdienstes bestimmt …
Als die Israeliten im Begriff standen, eine eigene Nation zu werden, wurde das Zehntengesetz als göttliche Verordnung, von deren Befolgung ihr Wohlergehen abhing, bestätigt.
„‚Der Zehnte ... ist des Herrn.‘ Hier wird dieselbe Ausdrucksform angewandt wie beim Sabbatgebot: ‚Am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes.‘ (2. Mose 20, 10.) Gott behielt sich einen bestimmten Teil der Zeit und der Mittel des Menschen vor, und niemand kann sich etwas davon für eigene Zwecke aneignen, ohne schuldig zu werden.“ – Patriarchen und Propheten, S. 506. 507. [Hervorhebungen durch die Autorin.]

b. Was war erforderlich, ehe der Zehnte zurückgelegt werden konnte? 2. Mose 22, 28; 34, 26 (erster Teil); 2. Chronik 31, 5. 6.

„Schon ehe der Zehnte zurückgelegt werden konnte, hatte man Gottes Ansprüche anerkannt. Gott wurde jede Erstlingsfrucht der Ernte geweiht. Die erste Wolle bei der Schafschur, das erste Korn beim Weizendrusch, das Erste von Öl und Wein wurde für ihn beiseite getan. So hielt man es auch mit allen erstgeborenen Tieren; und für den erstgeborenen Sohn bezahlte man ein Lösegeld. Die ersten Früchte sollten dem Herrn am Heiligtum dargebracht und dann den Priestern zum Verbrauch überlassen werden.
So wurde das Volk immer wieder daran erinnert, dass Gott der wahre Eigentümer ihrer Felder und Herden war, dass er Sonnenschein und Regen für Saat und Ernte gab und alles schuf, was sie besaßen, sie also nur Verwalter seiner Güter waren.
Wenn sich Israels Männer mit den ersten Früchten des Feldes, der Obstgärten und Weinberge an der Stiftshütte einfanden, dankten sie dadurch öffentlich für Gottes Güte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 507.
„Außer dem Zehnten fordert der Herr die Erstlinge all unseres Einkommens, und zwar aus dem Grunde, damit sein Werk auf Erden reichlich unterstützt werden kann. Des Herrn Knechte sollen nicht auf einen dürftigen Unterhalt beschränkt sein.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 384.

Dienstag, 15. November

3. Ewige Grundsätze

a. Was gehörte mit zu den Reformationen zur Zeit Nehemias? Nehemia 10, 35-38; 12, 44.

b. Welche Gewohnheit der Pharisäer fand die Zustimmung Christi? Matthäus 23, 23. Warum ist der Grundsatz des Zehnten auch im Zeitalter des neuen Testaments noch gültig? Hebräer 7, 1-5. 8. 20. 21.


„Im Neuen Testament wird das Gebot des Zehnten nicht wiederholt, ebenso wenig, wie das Sabbatgebot wiederholt wird; da die Gültigkeit beider vorausgesetzt und die Tiefe ihrer geistlichen Wichtigkeit erklärt wird.
Gott hat eine vollkommene Absonderung eines bestimmten Teils unserer Zeit und unserer Mittel vorgenommen. Diese Ansprüche zu ignorieren, bedeutet, Gott zu berauben.“ – The Review and Herald, 16. Mai 1882.
„Der Zehnte sollte Gott gewidmet werden. Seine Ansprüche stehen an erster Stelle. Wir erfüllen nicht seinen Willen, wenn wir ihm das weihen, was übrig bleibt, nachdem all unsere Wünsche befriedigt wurden. Bevor irgendein Teil unseres Einkommens ausgegeben wird, sollten wir den Teil absondern und ihm geben, den er für sich beansprucht. Wenn das getan ist, wird das Verbliebene für unseren Gebrauch gesegnet werden. Aber wenn wir das zurückhalten, was ihm gehört, wird der Fluch auf allem liegen, und wir werden in den Büchern des Himmels des Raubes belangt werden. Gott gibt dem Menschen neun Zehntel, aber das eine Zehntel beansprucht er für heilige Zwecke, so, wie er dem Menschen sechs Tage für seine eigene Arbeit gegeben und den letzten für sich selbst abgesondert hat.“ – Pacific Union Recorder, 10. Oktober 1901.
„Da wir als Volk danach trachten, dem Herrn gläubig die Zeit zu geben, welche er für sich beansprucht, sollten wir da nicht auch daran denken, ihm die Mittel zu geben welche er beansprucht? …
Der Zehnte all unserer Einnahmen gehört dem Herrn. Er hat es für sich selbst abgesondert, damit er für religiöse Zwecke eingesetzt wird. Er ist heilig. In keiner Anweisung hat er weniger akzeptiert.“ – Counsels on Stewardship, S. 66. 67.
„Die kleinen und größeren Ströme der Wohltätigkeit sollten ständig fließen. Gottes Vorsehung ist uns weit voraus. Sie bewegt sich viel rascher voran als unsere Freigebigkeit. Der Weg für den Fortschritt und Aufbau des Werkes Gottes wird durch Selbstsucht, Stolz, Habsucht, Aufwand und Liebe für Schaugepränge blockiert. Auf der ganzen Gemeinde ruht die feierliche Verantwortung, jedem Zweig des Werkes voranzuhelfen. Wenn die Glieder Christo nachwandeln, werden sie ihre Neigung zu Aufwand, Kleiderstolz, zu eleganten Häusern und kostbaren Einrichtungsgegenständen verleugnen. Unter Siebenten-Tags-Adventisten sollte weit größere Demut [zu finden sein] …“ – Zeugnisse, Band 7, S. 278.

Mittwoch, 16. November

4. Warnungen für uns

a. Welche Beziehung besteht zwischen dem Grundsatz des Zehnten und dem achten Gebot? 2. Mose 20, 15; Maleachi 3, 8. 9.


„Gott legt seine Hand auf alle Besitztümer der Menschen und sagt: Ich bin der Eigentümer des Weltalls, und diese Güter sind mein. Den Zehnten, den ihr zurückbehalten habt, habe ich für den Unterhalt meiner Knechte bestimmt, welche die Schrift denen eröffnen sollen, die in der Finsternis leben und mein Gesetz nicht kennen. Indem ihr meinen Reservefonds zur Befriedigung eurer eigenen Wünsche benutzt, habt ihr Seelen des Lichts beraubt, welches ich ihnen zukommen lassen wollte. Ihr habt Gelegenheit gehabt, mir Treue zu beweisen, aber ihr habt es nicht getan. Ihr habt mich beraubt; ihr habt mir meine Güter gestohlen, ‚darum seid ihr auch verflucht‘.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 386.

b. Was dürfen wir in Bezug auf den Zehnten nie vergessen? 1. Korinther 9, 13. 14.

„Der Zehnte ist abgesondert für einen besonderen Zweck. Er sollte nicht als Fonds für die Armen angesehen werden. Er soll insbesondere für die Unterstützung derer verwendet werden, welche die Botschaft Gottes in die Welt tragen, und er sollte nicht zweckentfremdet werden.“ – Counsels on Stewardship, S. 103.
„Niemand möge sich frei fühlen, den Zehnten zurückzubehalten oder ihn nach eigenem Gutdünken zu verwenden. Er soll ihn nicht im Notfall gebrauchen oder ihn nach eigenen Vorstellungen einsetzen, selbst nicht zu etwas, das ihm als des Herrn Werk erscheinen mag.“ – Diener des Evangeliums, S. 124.
„Mir ist eine sehr deutliche, bestimmte Botschaft für unser Volk gegeben worden. Ich soll den Leuten sagen, dass sie einen großen Fehler machen, wenn sie den Zehnten für verschiedene Dinge verwenden, die, obwohl an und für sich gut, nicht den Zweck erfüllen, wozu Gott den Zehnten bestimmt hat. Wer den Zehnten so verwendet, weicht von Gottes Einrichtung ab. Gott wird über diese Dinge richten.
Einige behaupten, dass der Zehnte für Schulzwecke verwandt werden darf. Andere meinen, dass die Buchevangelisten davon unterstützt werden sollten. Aber es ist falsch, wenn der Zehnte dem Zweck entzogen wird, für den er bestimmt ist – zur Unterhaltung der Prediger. Es sollten heute hundert gut befähigte Evangeliumsarbeiter stehen, wo jetzt nur einer ist.“ – Diener des Evangeliums, S. 125.

Donnerstag, 17. November

5. Unsere oberste finanzielle Priorität

a. Was ist der Schlüssel zu geistlichem und weltlichem Wohlstand? Matthäus 6, 33.


„Der Herr beansprucht den Zehnten nicht nur als sein Eigentum, sondern er sagt uns auch, wie er für ihn aufbewahrt werden soll. Er sagt: ‚Ehre den Herrn mit deinem Besitz, mit den Erstlingen all deines Ertrages!‘ (Sprüche 3, 9.) Das bedeutet nicht, dass wir unsere Mittel für uns verbrauchen und dem Herrn das Übrige bringen, auch wenn es ein ehrlicher Zehnten wäre. Legt Gottes Teil zuerst beiseite. Die Anweisungen, die der Heilige Geist durch den Apostel Paulus hinsichtlich der Gaben gegeben hat, gelten ebenso für den Zehnten. ‚An jedem ersten Tag der Woche lege ein jeder von euch bei sich etwas zurück und sammle an, so viel ihm möglich ist.‘ (1. Korinther 16, 2.) Dies schließt Eltern und Kinder ein. Nicht nur die Reichen, sondern auch die Armen sind angesprochen.“ – The Review and Herald, 10. November 1896. [Hervorhebungen durch die Autorin.]

b. Was sagt uns Gott darüber, was unser ist, und was ihm gehört? Maleachi 3, 10.

„Lasst das Volk Gottes treu den Zehnten geben, und lasst sie, sowohl Eltern als auch Kinder, das Geld beiseitelegen, welches so oft zur Selbstverherrlichung ausgegeben wird. Der Herr hat uns zu seinen Haushaltern gemacht. Er hat seine Mittel in unsere Hände gegeben, damit wir treu damit umgehen. Er bittet uns, ihm das Seine zu geben. Er hat den Zehnten als seinen Teil bewahrt, um das Evangelium in alle Teile der Welt zu senden. Meine Brüder und Schwestern, bekennt und entsagt eurer Selbstsucht, und bringt dem Herrn eure Gaben. Gebt ihm auch den Zehnten, welchen ihr zurückhaltet. Kommt und bekennt eure Vernachlässigung. Prüfet den Herrn, wie er es von euch erbeten hat.“ – The Review and Herald, 23. November 1905.

Freitag, 18. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welches Gleichnis aus Eden veranschaulicht den Grundsatz des Zehnten?
2. Wie erkannten die Hebräer Gottes Anspruch an, bevor sie ihren Zehnten in Gottes Schatzkammer zurückbrachten?
3. Warum ist das System des Zehnten auch auf die Zeit des Neuen Testaments anwendbar?
4. Was würde geschehen, wenn jeder Christ treu seinen Zehnten geben würde?
5. Wie dient das treue Zahlen des Zehnten allen zum Segen?

Nach oben