9. Lektion Sabbat, den 26. November 2022


Dankesgaben und Fürsorge für die Armen

Leittext: „Wie soll ich dem Herrn vergelten alle seine Wohltat, die er an mir tut.“ (Psalm 116, 12.)

„Unsere selbstaufopfernde Wohltätigkeit, unsere freigiebigen Gaben sollen zeigen, dass die Wahrheit an unseren Herzen gewirkt hat.“ – The Review and Herald, 14. Juli 1904.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 3, S. 411-421.
Zeugnisse, Band 4, S. 501-517.

Sonntag, 20. November

1. Alles gehört dem Schöpfer

a. Woran werden wir erinnert, wenn wir das Eigentumsverhältnis der Welt bedenken? Psalm 95, 3-5; Sprüche 3, 9; 1. Korinther 6, 19 (letzter Teil). 20.


„Gott hat seine Hände auf alle Dinge gelegt, auf den Menschen und seine Besitztümer; denn alles gehört ihm. Er sagt: ‚Ich bin der Eigentümer der Welt. Das Universum ist mein, und ich verlange, dass du mir die Erstlingsfrüchte aller Dinge mir weihst, die ich durch meine Segnungen in deine Hände übergeben habe.‘“ – Counsels on Stewardship, S. 72.
„Das Geld ist nicht unser Eigentum. Häuser, Grundstücke, Bilder, Möbel, Kleidung und Reichtum gehören uns nicht. Wir sind Pilger und Fremdlinge und haben nur auf die Dinge ein Anrecht, die für Gesundheit und Lebensunterhalt notwendig sind. … Unsere zeitlichen Segnungen wurden uns anvertraut, um zu prüfen, ob uns ewige Reichtümer anvertraut werden können. Wenn wir der Prüfung Gottes standhalten, dann sollen wir den erworbenen Besitz – Herrlichkeit, Ehre und Unsterblichkeit – zum Eigentum erhalten.
Wenn doch nur unsere Geschwister das Geld, das ihnen als Leihgabe anvertraut wurde, und den Teil, den sie für selbstsüchtige Befriedigungen und Abgötterei ausgaben, für die Sache Gottes gäben, dann würden sie Schätze im Himmel sammeln und genau das Werk tun, das Gott von ihnen erwartet. Aber wie der reiche Mann im Gleichnis leben sie in Üppigkeit. Das Geld, das Gott ihnen anvertraut hat, damit es zur Verherrlichung seines Namens verwendet wird, verschwenden sie. Sie bedenken nicht ihre Verantwortung gegenüber Gott und dass der Tag der Abrechnung nicht mehr fern ist, wenn sie von seiner Haushalterschaft Bericht erstatten müssen.“ – Ein glückliches Heim, S. 250. 251.

Montag, 21. November

2. Dankopfer, Hebopfer und Sündopfer

a. Was lehrt uns die Bibel über das Geben? Psalm 50, 14; 116, 12.


„Jakob empfand die Berechtigung der Forderungen, die Gott an ihn stellte und die er anerkennen musste, weil die außergewöhnlichen Beweise göttlicher Gnade eine Gegengabe verlangten. Jede Segnung, die uns zuteilwird, ruft uns zu einer Antwort an den Urheber alles Segens auf …
Unsere Zeit, unsere Gaben, unser Besitz sollten ihm gewidmet sein, weil er uns diese Segnungen anvertraut hat. Sooft wir eine außergewöhnliche Erfahrung gemacht haben oder uns unerwartete Hilfe zuteilwurde, sollten wir Gottes Güte anerkennen, aber nicht nur in Worten, sondern wie Jakob mit Opfern und Gaben für seine Sache. [Der folgende Satz wurde aus dem Englischen übersetzt.] Da wir fortwährend von Gott Segnungen erhalten, müssen wir auch fortwährend geben.“ – Patriarchen und Propheten, S. 187. 188.

b. Warum sah Hesekiel die Notwendigkeit einer Reformation in Juda? 2. Chronik 29, 1-7. 27-33. Welche Reformation benötigen auch wir heute?

„Es hat leider eine große Vernachlässigung der Pflicht gegeben. Viele haben Mittel zurückgehalten, die Gott als sein Eigentum beansprucht. Dadurch haben sie Gott beraubt. Ihr selbstsüchtiges Herz hat nicht den Zehnten all ihres Einkommens gegeben, wie Gott es fordert. Zu den jährlichen Versammlungen haben sie nicht ihre freiwilligen Opfer, ihre Dankopfer und Sündopfer, gebracht. Viele sind mit leeren Händen vor den Herrn hingetreten. ‚Ist’s recht, dass ein Mensch Gott täuscht, wie ihr mich täuschet? So sprecht ihr: Womit täuschen wir dich? Am Zehnten und Hebopfer.‘ (Maleachi 3,8.) “ – Zeugnisse, Band 3, S. 540. 541.
„Bringet herbei eure Sündopfer, eure Dankopfer und eure Hebopfer. Demütigt eure Herzen vor dem Herrn, und er wird immer bereit sein, euch anzunehmen und euch zu vergeben.“ – The Review and Herald, 8. Juli 1880.
„Des Herrn Knechte sollen nicht auf einen dürftigen Unterhalt beschränkt sein. Wenn sie die Wahrheit lehren, sollten sie Mittel zur Verfügung haben, um das Werk zur rechten Zeit zu fördern, damit es den besten und segensreichsten Einfluss haben kann. Es muss Barmherzigkeit geübt und den Armen und Leidenden geholfen werden. Für diesen Zweck sollten Gaben und Opfer verwendet werden. Besonders in neuen Feldern, wo das Banner der Wahrheit bisher noch nicht aufgerichtet ist, sollte dies geschehen.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 384.

Dienstag, 22. November

3. Levitische Großzügigkeit

a. Wie hat Gott die Pflicht und die Segnungen vereint? Sprüche 11, 24. 25.


„Die levitische Ordnung zeichnete sich in bemerkenswerter Weise durch die Heiligung des Besitzes aus. Wenn wir vom Zehnten als dem Regelfall der jüdischen Beiträge für religiöse Zwecke sprechen, sind wir nicht deutlich genug. Der Herr verlieh seinen Ansprüchen überragende Bedeutung, und in nahezu jedem Fall, wo die Juden etwas empfangen hatten, wurden sie an den Geber erinnert und dadurch aufgefordert, ihm seinen Anteil zurückzuerstatten …
Einige wenige Gewissenhafte gaben Gott ungefähr ein Drittel ihrer gesamten Einkünfte für die Armen und zum Nutzen religiöser Zwecke. Diese Abgaben kamen nicht von einer besonderen Klasse des Volkes, sondern aus allen Schichten. Die Forderung entsprach der Größe des Besitzes.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 506. 507. [Hervorhebung durch die Autorin]
„Wenn das Volk Gottes zu irgendeiner Zeit freudig und willig seinen Plan systematischer Wohltätigkeit in Gaben und Opfern für das Werk Gottes ausgeführt hatte, erfuhr es auch die Erfüllung der Verheißungen Gottes. Wohlstand begleitete es in dem Maße, wie es Gottes Forderungen nachkam.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 417.

b. Was dürfen wir nie vergessen, wenn wir finanzielle Versprechungen und Gelübde machen? Prediger 5, 4. 5; Psalm 66, 13. 14.

„Gott möchte, dass die Glieder seiner Gemeinde ihre Verpflichtungen ihm gegenüber als genauso verbindlich ansehen wie ihre Schuld beim Kaufmann oder beim Händler. Jeder Einzelne soll sein vergangenes Leben noch einmal an sich vorüberziehen lassen und nachsehen, ob irgendein unbezahltes, ungetilgtes Versprechen in Vergessenheit geraten ist. Dann sollte er sich in besonderer Weise bemühen, ‚auch den letzten Heller‘ zu bezahlen. Wir alle erwarten das endgültige Gerichtsurteil, vor dem nichts anderes standhält als Rechtschaffenheit und Wahrhaftigkeit.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 517.
„Gott hat eine vollkommene Absonderung eines gewissen Teiles unserer Zeit und unserer Mittel bestimmt. Diese Anforderungen zu ignorieren, bedeutet, Gott zu berauben. Die Christen prahlen damit, dass ihre Vorrechte die des jüdischen Zeitalters bei weitem übertreffen. Sollten wir also zufrieden sein damit, weniger für das Werk Gottes zu geben, als sein früheres Volk es tat? Der Zehnte war nur ein Teil ihrer Großzügigkeit. Viele andere Gaben wurden neben den freiwilligen Gaben und den Dankesgaben gefordert, was damals wie heute von andauernder Wichtigkeit war.“ – The Review and Herald, 16. Mai 1882.

Mittwoch, 23. November

4. Der zweite Zehnte

a. Was wurde im hebräischen Haushalt als zweiter Zehnte bezeichnet, und was war dessen Zweck? 5. Mose 14, 22. 23. 27-29; 26, 12. 13.


„Zur Förderung der gottesdienstlichen Versammlungen und auch zur Versorgung der Armen wurde ein zweiter Zehnter von allem Einkommen erhoben. Von dem ersten hatte der Herr gesagt: ‚Den Kindern Levi aber habe ich alle Zehnten gegeben in Israel.‘ Aber für den zweiten ordnete er an: Du ‚sollst davon essen vor dem Herrn, deinem Gott, an der Stätte, die er erwählt, dass sein Name daselbst wohne, nämlich vom Zehnten deines Getreides, deines Weins, deines Öls und von der Erstgeburt deiner Rinder und deiner Schafe, auf dass du fürchten lernst den Herrn, deinen Gott, dein Leben lang‘. (4. Mose 18, 21; 5. Mose 14, 23.) Diesen Zehnten oder seinen Gegenwert in Geld mussten sie jeweils zwei Jahre lang zum Heiligtum bringen. Nachdem die Spender Gott ein Dankopfer dargebracht und dem Priester einen bestimmten Teil davon gegeben hatten, sollten sie das übrige zu einem Fest verwenden, an dem die Leviten, die Fremdlinge, Waisen und Witwen teilnahmen. So wurde für die Dankopfer und Festmahle bei den Jahresfeiern gesorgt und das Volk von den Priestern und Leviten in ihre Gemeinschaft mit einbezogen, damit es Belehrung und Aufmunterung zum Dienst für Gott erhielte.
In jedem dritten Jahr aber sollte dieser zweite Zehnte daheim zum Unterhalt der Leviten und der Armen benutzt werden … [5. Mose 26, 12 zitiert.] Dieser Zehnte schuf einen gewissen Geldvorrat für Wohltätigkeitszwecke und Gastlichkeit.“ – Patriarchen und Propheten, S. 511.

b. Wie wirkte sich der zweite Zehnte für den Geber im geistlichen Sinne als Segen aus? Auf welche Weise kann es auch für uns heute ein Segen sein? Sprüche 19, 17.

„Ein Zehntel aller Erträge wurde Gott geweiht, ob sie nun dem Fruchtgarten oder dem Erntefeld, den Groß- und Kleinviehherden oder geistiger und körperlicher Arbeit entstammten. Ein weiteres Zehntel widmete man der Unterstützung der Armen und anderen wohltätigen Zwecken. Dadurch sollte beim Volk die Wahrheit lebendig gehalten werden, dass alles Gottes Eigentum ist und dass wir Segnungen empfangen, um sie weiterzugeben. Diese Erziehungsmaßnahme war dazu geeignet, alle kleinliche Selbstsucht abzutöten und einen großzügigen, edlen Charakter zu entwickeln.“ – Erziehung, S. 391.
„Es wird eine Vielzahl von Orten geben, an denen der zweite Zehnte benutzt werden kann, um ein ernsthaftes Missionswerk an neuen Orten durchzuführen.“ – Manuscript Releases, Band 7, S. 139.

Donnerstag, 24. November

5. Im richtigen Geiste geben

a. Was sollten wir erkennen, wenn wir etwas für das Werk des Herrn darbringen? Markus 12, 41-44. Wie können die wir die Menge der Erstlingsgaben und anderer Gaben bestimmen? 5. Mose 16, 17.


„‚Wie viel bist du meinem Herrn schuldig?‘ (Lukas 16, 5.) Wir können es unmöglich sagen. Alles, was wir haben, ist von Gott. Er legt die Hand auf unsern Besitz und sagt: ‚Ich bin rechtmäßiger Eigentümer des ganzen Weltalls; diese Güter gehören mir. Heilige mir Zehnten und Hebopfer. Wenn du mir diesen bestimmten Teil deiner Güter als Zeichen deiner Treue und deiner Unterwerfung unter meine Herrschaft darbringst, soll mein Segen deinen Besitz mehren und du sollst Überfluss haben.‘“ – Zeugnisse, Band 9, S. 232.
„Die von den Hebräern für gottesdienstliche und wohltätige Zwecke verlangten Beiträge machten ein reichliches Viertel ihres Einkommens aus. Man könnte meinen, dass solche schwere Besteuerung sie arm gemacht hätte. Aber die gewissenhafte Beachtung dieser Vorschriften war im Gegenteil eine der Bedingungen ihres Wohlstandes.“ – Patriarchen und Propheten, S. 508.

b. Welche Einstellung möchte der Herr bei jedem einzelnen von uns sehen, wenn wir etwas geben? 2. Korinther 9, 6. 7; Matthäus 6, 1-4.

„Der Herr benötigt unsere Gaben nicht. Wir können ihn durch unsere Gaben nicht reicher machen. Der Psalmist sagt: ‚Denn von dir ist alles gekommen, und von deiner Hand haben wir dir’s gegeben (1. Chronik 29, 14.) Trotzdem lässt Gott zu, dass wir unsere Anerkennung für seine Gnadentaten ausdrücken, indem wir selbstaufopfernde Anstrengungen vollbringen, um sie an andere Menschen weiterzuleiten. Das ist der einzige Weg, welcher uns ermöglicht, unsere Dankbarkeit und Liebe zu Gott zu offenbaren. Er hat keinen weiteren Weg vorgesehen.“ – Counsels on Stewardship, S. 18. 19.

Freitag, 25. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum fordert der Herr, dass wir ihm unsere Erstlingsgaben geben?
2. Welche Arten von Gaben legt der Herr auch heute noch für uns fest?
3. Was können wir von dem hebräischen Beispiel des Gebens lernen?
4. Für welche Zwecke sollte der zweite Zehnte in unseren Tagen genutzt werden?
5. Wie wird der Wert einer Gabe in den Augen Gottes gemessen?

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