3. Lektion Sabbat, den 21. Oktober 2023


Die Ordnung der Priesterschaft Melchisedeks

Leittext: „Meine Lieben, wir sind nun Gottes Kinder; und es ist noch nicht erschienen, was wir sein werden. Wir wissen aber, wenn es erscheinen wird, dass wir ihm gleich sein werden; denn wir werden ihn sehen, wie er ist. Und ein jeglicher, der solche Hoffnung hat zu ihm, der reinigt sich, gleichwie er auch rein ist.“ (1. Johannes 3, 2.)

„Das Übel ist nicht eine Folge der Organisation, sondern rührt daher, dass die Organisation zur Hauptsache erhoben wird, während die so lebenswichtige Frömmigkeit als weniger wichtig betrachtet wird.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 253.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 187-198.

Sonntag 15. Oktober

1. Leitende Gaben in der Gemeinde

a. Wie sollten wir einander behandeln, unabhängig von den Gaben, welche wir besitzen? Nenne einige Gaben, welche als erste genannt werden. Römer 12, 10; 1. Korinther 12, 28-30. 11.

b. Erkläre einige Aufgaben der Prediger. Warum ist ihr Werk nicht auf eine Gemeinde beschränkt? Johannes 21, 15-17; 2. Korinther 11, 28; Titus 1, 5; 1. Korinther 4, 17.


„Die älteren Prediger sollten darauf achten, dass sie nicht durch Gebote oder Beispiel den jungen Männern zu verstehen geben, dass das Werk der Arbeiter im Feld darin besteht, zu predigen. Die Erziehung, welche die jungen Prediger am meisten benötigen, ist die, welche sie dazu befähigt, in den verschiedenen Abteilungen des Werkes zu wirken und diejenigen zu entlasten, welche durch übermäßige Arbeit an Kraft verlieren. Es gibt auch Laienglieder, die Fähigkeiten besitzen, die im Dienst eingebracht werden können, und denen Verantwortung für einige Teile des Werkes übertragen werden sollte. Lasst sie spüren, dass es im Weinberg des Herrn keine faulen Arbeiter geben soll.“ – The Review and Herald, 24. Juli, 1883.

c. Wer erwählt die Arbeiter? Wozu entwickeln sie sich, wenn sie einmal erwählt worden sind? 2. Korinther 8, 16-19. 23.

„Menschen, die kein heiliges Leben führen und die untauglich sind, die gegenwärtige Wahrheit zu lehren, betreten das Feld, ohne durch die Gemeinde oder die Brüder anerkannt zu sein, und Verwirrung und Uneinigkeit ist die Folge.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 90.

Montag 16. Oktober

2. Einsegnung

a. Was ist die Aufgabe der Ältesten? Wie sollten wir sie behandeln? Apostelgeschichte 20, 28; 1. Petrus 5, 1-5; Jakobus 5, 14; Hebräer 13, 17. 18.

b. Beschreibe den Verlauf der Einsegnung und erkläre, wann dieser angemessen ist. Apostelgeschichte 6, 1-3. 6; 14, 23; 1. Timotheus 4, 14; Titus 1, 7-9.


„Wenn jemand Verantwortlichkeiten übertragen werden sollen, fragt man nicht, ob er beredt oder wohlhabend, sondern ob er ehrlich, gewissenhaft und fleißig ist. Worin auch seine Kenntnisse bestehen mögen, wenn er dieser Wesenszüge ermangelt, ist er völlig ungeeignet für jeden Vertrauensposten.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 448.
„Ich sah, dass ihr der Ansicht gewesen seid, dass der eine oder andere berufen sei, im Missionsfeld zu arbeiten, während ihr nichts um die Sache wisst. Ihr könnt nicht in den Herzen lesen. Wenn ihr tief in den Wahrheiten der dritten Engelsbotschaft gegründet wäret, fühltet ihr euch nicht so frei, zu erklären, wer von Gott berufen sei und wer nicht. Die Tatsache, dass jemand gut beten und reden kann, ist noch kein Beweis dafür, dass Gott ihn berufen hat. Jeder hat einen Einfluss, und dieser Einfluss muss aufseiten Gottes zählen. Doch die Frage, ob dieser oder jener seine Zeit und Arbeit der Seelenrettung widmen sollte, ist von tiefster Bedeutung. Und niemand als nur Gott kann entscheiden, wer in dieses feierliche Werk eintreten soll. Es gab gute Männer zur Zeit der Apostel, Männer, die machtvoll beten und zum Punkt sprechen konnten. Aber die Apostel, die Macht über unreine Geister hatten und Kranke heilen konnten, trauten sich nicht, in eigener Weisheit jemand für die heilige Aufgabe einzusetzen, Sprachrohr Gottes zu sein. Sie warteten auf einen unmissverständlichen Beweis vonseiten des Heiligen Geistes. Ich sah, dass Gott seinen auserwählten Predigern die Pflicht auferlegt hatte, zu entscheiden, wer zu diesem heiligen Werk befähigt war, und in Verbindung mit der Gemeinde und der Offenbarung des Heiligen Geistes sollten sie darüber entscheiden, wer gehen und wer nicht dazu befähigt war. Ich sah, dass überall Verwirrung und Zerstreuung die Folge wäre, wenn es ein paar Einzelpersonen hier und dort überlassen bliebe, zu entscheiden, wer zu diesem großen Werk befähigt ist.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 228. 229.
„Dieselben Grundsätze der Frömmigkeit und Gerechtigkeit, von denen sich die Obersten in Gottes Volk zu Moses und Davids Zeiten leiten lassen sollten, mussten auch von denen befolgt werden, denen die Leitung der neu organisierten Gemeinde im neutestamentlichen Zeitalter übertragen war. In ihrem Bemühen, Ordnung in alle Gemeinden zu bringen und geeignete Männer als Verantwortungsträger einzusetzen, richteten sich die Apostel nach dem im Alten Testament aufgestellten hohen Maßstab für Führerschaft.“ – Das Wirken der Apostel, S. 96.

Dienstag 17. Oktober

3. Offene Sünde

a. Wie sollen wir mit der Sünde in der Gemeinde umgehen? Matthäus 18, 15-20; Jakobus 5, 19. 20. Welches ist der einzige Weg, wieder einzutreten, wenn eine Person von der Gemeinde ausgeschlossen wurde? Apostelgeschichte 2, 38.


„Du hast Entschuldigungen vorgebracht, dass du schlecht über deinen Bruder, deine Schwester oder deinen Nachbarn gesprochen hast, bevor du persönlich zu ihm gegangen bist und die Schritte unternommen hast, die Gott ausdrücklich geboten hat. Du sagst: ‚Ich habe nicht eher über jemand gesprochen, bis ich so belastet war, dass ich mich nicht mehr zurückhalten konnte.‘ Was hat dich denn so belastet? War es nicht eine deutliche Vernachlässigung deiner eigenen Pflicht, dem zu folgen, was der Herr gesagt hat? Du befandest dich unter der Schuld der Sünde, weil du nicht zu dem Missetäter gingst und ihn zwischen dir und ihm allein straftest. Weil du dies nicht tatest, weil du Gott ungehorsam warst, konntest du doch nur belastet sein. Dein Herz wurde verhärtet, während du Gottes Gebot mit Füßen tratest und deinen Bruder oder Nächsten im Herzen hasstest. Und welchen Weg fandest du, dich zu entlasten? Gott rügt dich der Sünde wegen, dass du nicht zu deinem Bruder gingst und mit ihm über seinen Fehler sprachst. Dann entschuldigst du dich und tröstest dich mit einer Sünde, einer anderen Person die Fehler deines Bruders zu berichten. Ist dies der rechte Weg, Frieden zu erkaufen, indem du Sünde begehst?“ – Zeugnisse, Band 2, S. 58.
„Nun magst du dich ihm nahen und ihm zu Herzen reden. Durch Tadel und Vorwürfe ist noch nie jemand aus seiner falschen Einstellung befreit worden. Dagegen sind auf diese Weise schon gar viele von Christus abwendig gemacht und dahin gebracht worden, sich gegen jedes bessere Wissen zu verschließen.
Sanftmut, Milde und gewinnendes Wesen werden die Irrenden retten und eine Menge Sünden bedecken. Die Offenbarung Christi in deinem Wesen übt neu schaffende Kraft auf alle aus, mit denen du in Berührung kommst.“ – Das bessere Leben, S. 106. 

b. Muss bei allen Sünden nach Matthäus 18 verfahren werden? Erkläre. 1. Timotheus 5, 20.

„[Der] Mann [einer gewissen Schwester] schien beleidigt zu sein, weil ich ihre Fehler öffentlich vor der Gemeinde getadelt hatte und sagte, wenn Schwester White den Anweisungen unseres Herrn in Matthäus 18, 15-17 gefolgt wäre, würde er sich nicht verletzt fühlen …
Mein Mann erklärte dann, dass er diese Worte unseres Herrn so verstehen müsse, dass sie sich auf Fälle von persönlichen Vergehen beziehen und nicht auf den Fall dieser Schwester zutreffe. Sie hatte sich nicht an Schwester White versündigt. Was gerügt worden war, waren öffentliche Verkehrtheiten, welche das Wohlergehen der Gemeinde und des Werkes in Gefahr brachten.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 21.

Mittwoch 18. Oktober

4. Die Lehre festigen

a. Entscheidet jedes Gemeindeglied über Fragen der Lehre? Apostelgeschichte 15, 3-6.


„Zur Abstimmung über diese Frage wurde nicht die Gesamtheit der Christen aufgefordert. Die Apostel und Ältesten – Männer mit Einfluss und Urteilsvermögen – verfassten und erließen den Beschluss, der von dieser Zeit an von allen christlichen Gemeinden angenommen wurde.“ – Sketches From the Life of Paul, S. 70.
„Jedes Gemeindeglied hat bei der Wahl der Gemeindebeamten eine Stimme. Die Gemeinde wählt die Beamten der Vereinigung. Von den Vereinigungen gewählte Abgeordnete wählen die Beamten der Unionen; und von den Unionen gewählte Abgeordnete wählen die Beamten der Generalkonferenz. Durch diese Einrichtung hat jede Vereinigung, jede Anstalt, jede Gemeinde und jeder Einzelne entweder unmittelbar oder durch Vertreter eine Stimme bei der Wahl der Männer, die die Hauptverantwortung in der Generalkonferenz zu tragen haben.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 234.

b. Wie sollten wir mit einem offiziellen Beschluss umgehen, wenn dieser einmal gefasst wurde? Welchen Einfluss hat das auf die gesamte Gemeinde? Apostelgeschichte 15, 22-30; 16, 4. 5.

c. Was geschieht, wenn einzelne Glieder oder Arbeiter sich weigern, solche Entscheidungen zu respektieren? Matthäus 15, 14; Offenbarung 2, 1. 2; Römer 16, 17.

„Es gibt tausend getarnte Versuchungen für diejenigen, die das Licht der Wahrheit haben. Daher besteht der einzige Schutz für uns alle darin, keine neue Lehre und keine neue Auslegung der Heiligen Schrift anzunehmen, ohne sie vorher erfahrenen Brüdern vorgelegt zu haben. Unterbreitet sie ihnen in demütigem, gelehrigem Geist, mit ernstem Gebet, und wenn sie keine neue Erkenntnis darin sehen, dann fügt euch ihrem Urteil, denn ‚wo aber viel Ratgeber sind, da geht es wohl zu‘.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 306.
„Gott führt ein Volk, nicht ein paar getrennte Einzelpersonen hier und dort, wovon der eine dies und der andere das glaubt. Engel Gottes verrichten das Werk, das ihnen anvertraut ist. Der dritte Engel führt und reinigt ein Volk, und es sollte sich gemeinsam mit ihm voranbewegen. Einige laufen den Engeln, die dies Volk leiten, voraus. Aber sie müssen innehalten und sanftmütig nicht rascher voraneilen, als die Engel führen. Ich sah, dass die Engel Gottes sein Volk nicht schneller leiten, als es imstande ist, die wichtigen Wahrheiten, die ihm mitgeteilt werden, zu empfangen und auszuleben. Aber einige ruhelose Geister verrichten nicht die Hälfte ihres Werkes. Wenn der Engel sie führt, geraten sie in Eile für irgendetwas Neues und streben voran ohne göttliche Leitung. Auf diese Weise bringen sie Verwirrung und Uneinigkeit in die Reihen.“ – Zeugnisse, Band 1, S. 227.

Donnerstag 19. Oktober

5. Gottes Fürsorge

a. Wie achtet Gott auf seine Gemeinde? 5. Mose 32, 9. 10; Sacharja 2, 12.


„Als der Herr das jüdische Volk erwählte und es bat, sich nicht mit anderen Völkern zu vereinen, geschah dies, um es davor zu schützen, verdorben zu werden, damit das Licht durch es in die Welt ausgestrahlt würde. Hat der Herr sich geweigert, sein Licht über andere Nationen scheinen zu lassen? Nein. Aber die götzendienerischen Völker errichteten Mauern, sie stellten Hindernisse auf und wendeten sich immer weiter vom Licht ab. Sie begaben sich immer tiefer in die moralische Finsternis und wurden mehr und mehr verblendet. Eine Nation muss zu einem Aufbewahrungsort der heiligen Wahrheit gemacht werden, sodass es zumindest einen Kanal gibt, durch welchen die Strahlen des Lichts in die Welt strahlen können. So hat Gott auch in diesem Zeitalter seinem Volk eine heilige Wahrheit gegeben. Er ist der Meinung, dass es ein Licht haben soll, welches inmitten der Dunkelheit scheint, welche es umgibt.“ – The Ellen G. White 1888 Materials, S. 1012.
„Wenn wir uns auf die Seite Gottes, Christi und der himmlischen Wesen stellen, dann ist der breite Schild der Allmacht über uns, dann ist der mächtige Gott Israels unser Helfer und wir brauchen uns nicht zu fürchten. Wer das Volk Gottes anrührt, rührt seinen Augapfel an.“ – The Ellen G. White 1888 Materials, S. 903.

b. Was für eine Gemeinde wird für Jesus bereit sein? Titus 2, 11-14; 1. Johannes 3, 2. 3.

„Durch seinen vollkommenen Gehorsam hat er es jedem Menschen ermöglicht, Gottes Geboten zu gehorchen. Wenn wir uns Christo unterwerfen, so wird unser Herz mit seinem Herzen vereint, unser Wille geht in seinem Willen auf, unsere Gesinnung wird eins mit seiner Gesinnung, unsere Gedanken werden alle unter seine Herrschaft gebracht; wir leben sein Leben. Dies bedeutet, mit dem Kleide seiner Gerechtigkeit bekleidet zu sein.“ – Christi Gleichnisse, S. 309.

Freitag 20. Oktober

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wer verleiht der Gemeinde die Gaben und entscheidet, wie sie genutzt werden sollen?
2. Nenne einige entscheidende Grundsätze, welche wir bezüglich der Einsegnung von Arbeitern bedenken sollten.
3. Erkläre den Unterschied im Umgang mit persönlichen und mit öffentlichen Sünden.
4. Wer sollte über Lehrpunkte entscheiden? Wie sollten wir mit solchen Entscheidungen umgehen?
5. Wie wird Gottes Fürsorge für sein Volk auf der Erde dargestellt? Welchen Charakter soll es haben, wenn Jesus wiederkommt?

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