2. Lektion Sabbat, den 9. Januar 2016


Ein Reformator im Altertum

„Und es sprach Elia, der Thisbiter, aus den Bürgern Gileads, zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe, es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn.“ (1. Könige 17, 1.)

„Elia aus Thisbe lebte fern von jeder bedeutenden Stadt und bekleidete kein hohes Amt. Dennoch folgte er seiner Berufung im Vertrauen darauf, dass es Gottes Absicht sei, ihm den Weg zu ebnen und vollen Erfolg zu schenken.“ – Propheten und Könige, S. 83.

Zum Lesen empfohlen: Propheten und Könige, S. 83–89.

Sonntag, 3. Januar

1. Elias Herkunft und Berufung

a. Wer war Elia, und was für ein Mensch war er? 1. Könige 17, 1; Jakobus 5, 17.


„Elia… war in den Bergen Gileads östlich des Jordan geboren worden. Er kam aus einem Volk, das von den Gräueln der Amoriter überflutet war. Er begann sein Werk aber mit dem Wort des Glaubens und der Kraft auf seinen Lippen, und sein ganzes Leben war dem Reformationswerk gewidmet.“ – The Review and Herald, 14. August 1913.

b. An welchen Personen geht Gott oftmals vorbei, und wen ruft er stattdessen? 1. Korinther 1, 26-28.

„Mancher Arbeiter, der im täglichen Leben geduldig seine sich beständig wiederholenden Pflichten erfüllt, ist sich nicht bewusst, dass in ihm verborgene Fähigkeiten schlummern, die ihn, wenn sie geweckt würden, zu einer großen Leitfigur in der Welt werden lassen könnten. Eine fähige Hand ist nötig, um diese Fähigkeiten ans Licht zu holen. Mit solchen Männern umgab sich Jesus, und sie genossen das Vorrecht, unter seiner persönlichen Leitung drei Jahre lang ausgebildet zu werden. Kein Studium in den Schulen der Rabbiner oder in den Hallen der Philosophen wäre so wertvoll gewesen.“ – Counsels to Parents, Teachers, and Students, S. 511.

Montag, 4. Januar

2. Dem Abfall entgegentreten

a. Warum ging Elia in den königlichen Palast, um Israel öffentlich für seinen Abfall zu tadeln? Johannes 16, 8; 3, 20; 1. Timotheus 5, 20.


„Elia erhielt den Auftrag, Ahab diese himmlische Gerichtsbotschaft auszurichten. Er bemühte sich nicht darum, des Herrn Bote zu werden, vielmehr kam das Wort des Herrn zu ihm. Da er jedoch die Sache Gottes mit Eifer vertrat, zögerte er nicht, den göttlichen Befehl auszuführen, obwohl Gehorsam in diesem Fall seine sofortige Tötung durch den gottlosen König heraufzubeschwören schien. Der Prophet brach sogleich auf und reiste Tag und Nacht, bis er Samaria erreichte. Vor dem Palast bat er nicht erst lange um Zutritt und wartete auch nicht, bis er förmlich angemeldet wurde. In dem groben Gewand, das die Propheten damals gewöhnlich trugen, schritt er, scheinbar unbemerkt, an den Wachen vorbei und trat gleich darauf vor den erstaunten König. 
Elia entschuldigte sich nicht für sein plötzliches Erscheinen. Ein Größerer als der Herrscher Israels hatte ihm zu reden befohlen. Er reckte die Hand gen Himmel und versicherte bei dem lebendigen Gott, dass die Gerichte des Höchsten in aller Kürze über Israel hereinbrechen würden. ‚So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe‘, erklärte er, ‚es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn‘ (1. Könige 17, 1).“ – The Review and Herald, 14. August 1913.

b. Aus welchem Grund tadelte Elia den König später? 1. Könige 18, 17. 18; Hiob 17, 8.

„Weil Ahab und sein Volk das Gesetz Gottes missachteten, kamen diese Katastrophen über sie. Elia zögerte nicht, dem schuldigen König die gesamte Wahrheit zu offenbaren. Die Welt ist voll von Schmeichlern und Heuchlern, sowohl in Palästen als auch im gewöhnlichen Leben. Wie wenige gibt es aber, die bereit sind, das gebrochene Gesetz Gottes vor dem Widerstand der großen Männer dieser Welt zu verteidigen!“ – The Signs of the Times, 18. Dezember 1884.
„Der Herr sucht zu retten, nicht zu zerstören. Seine Freude besteht darin, Sünder selig zu machen. ‚So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr: ich habe kein Gefallen am Tode des Gottlosen‘ (Hesekiel 33, 11)… Er verleiht seinen auserwählten Boten heilige Unerschrockenheit, damit alle, die sie hören, erschrecken und zur Umkehr bewegt werden.“ – Propheten und Könige, S. 71.

Dienstag, 5. Januar

3. Der Aufruf zur Entscheidung

a. Welche herausfordernde Frage stellte Elia, als er auf dem Berg Karmel zur Reformation aufrief? 1. Könige 18, 21.


„Elia suchte inmitten allgemeinen Abfalls nicht die Tatsache zu verbergen, dass er dem Gott des Himmels diente. Die Propheten Baals waren vierhundertundfünfzig, seine Priester vierhundert, seine Anbeter zählten nach Tausenden; Elia aber versuchte nicht, so zu scheinen, als stände er auf der volkstümlichen Seite. Heldenhaft stand er allein… Wo sind heute Männer wie Elia? …
Durch Feigheit oder Furcht, es zu zeigen, dass wir Gottes Volk sind, das seine Gebote hält, kann nichts erreicht werden. Unser Licht zu verbergen, als müssten wir uns unseres Glaubens schämen, wird nur ins Unglück führen. Gott wird uns unserer Schwäche überlassen. Möge Gott verhüten, dass wir uns weigern, unser Licht dort leuchten zu lassen, wo er uns hingestellt hat. Wenn wir es wagen, auf uns gestellt voranzugehen, unseren eigenen Ideen und Plänen zu folgen und Jesum zurückzulassen, können wir nicht erwarten, mit Seelenstärke, Mut und Geisteskraft ausgerüstet zu werden. Gott hat immer moralische Helden gehabt, und er hat sie heute – jene, die sich nicht dessen schämen, sein abgesondertes Volk zu sein. Ihr Wille und ihre Pläne sind dem Gesetz Gottes untertan. Die Liebe Jesu veranlasst sie, sogar ihr Leben zu opfern… Ihr Leitspruch heißt: ‚Treue zu Gott‘.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 554. 555.

b. Was war Elias erster Schritt im Werk der Reformation? 1. Könige 18, 30.

„Wie eine finstere Wolke hatten sich Täuschung und Blindheit über Israel ausgebreitet. Dieser verderbliche Abfall war nicht plötzlich über sie gekommen, sondern hatte sich allmählich entwickelt. Ein ums andere Mal hatten sie versäumt, die Worte der Warnung und Ermahnung, die der Herr ihnen gesandt hatte, zu beachten. Mit jedem neuen Abweichen vom rechten Tun, mit jeder weiteren Weigerung, Buße zu tun, hatte sich ihre Schuld vertieft und waren sie selbst mehr vom Himmel abgekommen. Auch nun in der Stunde der Entscheidung beharrten sie bei ihrer Weigerung, sich auf Gottes Seite zu stellen. 
Der Herr verabscheut Gleichgültigkeit und Untreue in einer Zeit, in der sein Werk vor einer Entscheidung steht. Das ganze Weltall beobachtet mit unaussprechlicher Anteilnahme die letzten Ereignisse in dem großen Kampfe zwischen Gut und Böse. Das Volk Gottes nähert sich der Grenze der ewigen Welt; was kann da von größerer Wichtigkeit sein, als dass es treu zum Gott des Himmels hält?“ – Propheten und Könige, S. 103.

Mittwoch, 6. Januar

4. Die Macht Gottes offenbart sich

a. Nenne einige Reformatoren aus der Vergangenheit. Lukas 1, 17; 1. Mose 32, 28; 2. Mose 9, 16. Wie erhielten sie die nötige Kraft, um ihre Aufgabe auszuführen? Psalm 27, 14; 28, 7.


„Wer aber mit Gott wandelt, wird von ihm in der Felsenkluft geborgen werden, so dass er – wie Mose – Gott schauen kann. Durch die Kraft und das Licht, die Gott ihm verleiht, vermag er mehr zu verstehen und zu vollbringen, als es sein begrenzter Verstand für möglich gehalten hat.“ – Das Wirken der Apostel, S. 360.
„Jakob siegte, weil er Ausdauer und Entschlossenheit besaß. Seine Erfahrung bezeugt die Macht des anhaltenden Gebetes. Jetzt ist es an uns, ausdauernd beten und unerschütterlich glauben zu lernen. Die größten Siege der Gemeinde Christi oder des einzelnen Christen werden nicht durch Begabung oder Bildung, nicht mit Hilfe von Reichtum oder menschlichem Wohlwollen gewonnen. Es sind die Siege, die im Sprechzimmer Gottes errungen werden, wenn ernster, verzweifelt kämpfender Glaube den Arm des Mächtigen ergreift. 
Wer nicht bereit ist, das Böse zu lassen und den Segen Gottes ernstlich zu erbitten, wird ihn auch nicht erlangen. Aber alle, die wie Jakob aufrichtig und beharrlich an Gottes Verheißungen festhalten, werden sie wie er erfüllt sehen. ‚Sollte Gott nicht auch Recht schaffen seinen Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er's bei ihnen lange hinziehen? Ich sage euch: Er wird ihnen ihr Recht schaffen in Kürze‘ (Lukas 18, 7. 8).“ – Patriarchen und Propheten, S. 177.

b. Welche Verheißung können Reformatoren heute in Anspruch nehmen, wenn sie erkennen, dass sie göttliche Kraft benötigen? Psalm 68, 36; 2. Samuel 22, 32. 33.

„Nicht nur Männer in verantwortungsvollen Stellungen können aus der Erfahrung Elias lernen, wie sie Gott in der Stunde der Anfechtung vertrauen können. Der Gott, der Elias Stärke war, ist stark genug, ein jedes seiner kämpfenden Kinder zu bewahren, wie schwach es auch sein mag. Von jedem erwartet er Treue, und jedem verleiht er dem Bedürfnis entsprechend Kraft. In seiner eigenen Kraft ist der Mensch hilflos, in der Kraft Gottes aber kann er stark sein, das Böse zu überwinden und anderen zu helfen, ihrerseits zu überwinden. Satan vermag über niemanden die Oberhand zu gewinnen, der Gott zu seiner Zuflucht erwählt. ‚Im Herrn habe ich Gerechtigkeit und Stärke… im Herrn wird gerecht aller Same Israels und wird sich sein rühmen.‘“ – The Review and Herald, 30. Oktober 1913.

Donnerstag, 7. Januar

5. Auf sich allein gestellt?

a. War Elia auf sich allein gestellt, als er Gott und sein Gesetz verteidigte? Warum – oder warum nicht? Psalm 34, 8; 91, 11; 103, 20.


„König Ahab, den falschen Propheten und dem ringsum versammelten Israel trat Elia als der Einzige gegenüber, der zur Verteidigung der Ehre des Herrn erschienen war… Doch Elia war nicht allein. Über ihm und um ihn her waren himmlische Heerscharen, Engel von überlegener Stärke, die ihn beschirmten.“ – The Review and Herald, 18. September 1913.

b. Woran sollten wir uns erinnern, wenn wir bei der Verteidigung der Wahrheit und Gerechtigkeit allein dastehen? 1. Könige 19, 18.

„Nicht alle Erdenbewohner sind gesetzlos und sündenverderbt, nicht alle haben sich auf die Seite des Feindes gestellt. Gott hat viele Tausende, die vor Baal nicht die Knie gebeugt haben; viele, die nach einem tieferen Verständnis Christi und des Gesetzes Verlangen tragen; viele, die aller Hoffnungslosigkeit zum Trotz an dem Glauben festhalten, dass Jesus bald kommen und der Herrschaft der Sünde und des Todes ein Ende bereiten werde. Ferner gibt es viele, die unwissentlich Baal gedient haben, an denen aber Gottes Geist noch arbeitet.“ – Propheten und Könige, S. 120.
„Wenn du Vorwürfen und Verfolgung ausgesetzt bist, befindest du dich in bester Gesellschaft, denn Jesus erlitt all das und noch viel mehr. Wenn du ein treuer Wächter Gottes bist, werden diese Dinge ein Kompliment für dich sein. Die heldenhaften Seelen, die treu sind, auch wenn sie auf sich allein gestellt sind, werden die unvergängliche Krone erhalten.“ – The Youth’s Instructor, 28. Mai 1884.

Freitag, 8. Januar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Woher ruft Gott die Menschen oftmals, und warum?
2. Was tun die meisten Menschen, anstatt die Sünde zu tadeln?
3. Was offenbaren wir, wenn wir unser Licht verstecken, und was wird das zur Folge haben?
4. Wie erhalten wir den Segen, dass die Kraft Gottes in unserem Leben wirkt?
5. Warum sind wir nicht wirklich allein, wenn wir als Einzige für die Wahrheit einstehen?

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