Das stille Gebet „Wenn aber du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir's vergelten öffentlich.“ (Matthäus 6, 6.) „Keine Zeit, kein Ort ist ungeeignet, zu Gott zu beten … Im Gedränge der Straßen, inmitten unserer täglichen Geschäfte können wir … um seinen göttlichen Beistand flehen.“ – Der Weg zu Christus, S. 72. Zum Lesen empfohlen: Propheten und Könige, S. 441-445. Sonntag 22. Juli 1. In der Arbeit beten a. Welche Nachricht machte Nehemia betroffen, und wie erfuhr sein Arbeitgeber von seiner Sorge? Nehemia 1, 2-4; 2, 1. 2. b. Was fragte ihn der König, und wie antwortete Nehemia? Nehemia 2, 4. Wie wurde Nehemias stilles Gebet erhört? Vers 6. „Aber der Gottesmann wagte nicht zu antworten, ehe er Weisung von einem Höheren als Artaxerxes erbeten hatte... In diesem kurzen Gebet suchte Nehemia die Nähe des Königs aller Könige und gewann eine Macht für sich, die Herzen wie Wasserströme lenken kann. Zu beten, wie es Nehemia in der Stunde seiner Not tat, ist ein Mittel, das – Christen in Lebenslagen zur Verfügung steht, in denen andere Gebetsarten vielleicht unmöglich sind. Schwer Arbeitende, die im geschäftigen Treiben des Lebens stehen und von Ratlosigkeit bedrängt oder fast überwältigt werden, können eine Bitte um göttliche Führung zum Herrn emporsenden. Reisende zu Wasser und zu Land können sich so dem Schutz des Himmels anbefehlen, wenn irgendeine große Gefahr sie bedroht. In Zeiten plötzlicher Schwierigkeit oder Gefährdung kann das Herz seinen Hilfeschrei hinauf zu dem richten, der geschworen hat, seinen treuen Gläubigen zu Hilfe zu kommen, wann immer sie ihn anrufen.“ – Propheten und Könige, S. 443 Montag 23. Juli 2. Durch Taten beten a. In der Gegend der Gadarener wohnte ein besessener Mann in den Gräbern. Was versuchte er zu tun, als er Jesus zum ersten Mal sah? Markus 5, 5. 6. b. Was kam aus seinem Mund, als Satan ihn nicht beten ließ? Markus 5, 7. Was tat Jesus für diesen grobschlächtigen und verlassenen Mann und seinen Gefährten (Matthäus 8, 28)? Markus 5, 8. „Seine Worte durchdrangen die umnachteten Sinne der Unglücklichen, und die erkannten, wenn auch noch dunkel, die Gegenwart des Einen, der sie von den bösen Geistern erlösen konnte. Sie fielen dem Heiland zu Füßen, ihn anzubeten. Als sie jedoch die Lippen öffneten, um seine Gnade zu erflehen, sprachen die Dämonen aus ihnen.“ – Das Leben Jesu, S. 328. c. Was war das Ergebnis des ersten stillen Gebets der zwei Männer? Lukas 8, 35. Was können wir aus dem stillschweigenden Gebet der besessenen Männer lernen? „Keiner ist so tief gefallen, keiner ist so schlecht, dass er in Christus nicht Erlösung finden könnte. Der Besessene konnte statt eines Gebets nur die Worte Satans aussprechen; dennoch wurde das unausgesprochene Flehen des Herzens erhört. Kein Schrei einer notleidenden Seele wird unbeachtet bleiben, wenn auch die Worte fehlen. Wer ein Bündnis mit Gott eingehen will, bleibt nicht der Macht Satans oder der Schwäche der eigenen Natur überlassen, sondern es wird die Zusicherung Gottes gelten: ‚Sie suchen Zuflucht bei mir und machen Frieden mit mir, ja, Frieden mit mir‘ (Jesaja 27, 5). Die Geister der Finsternis werden um die Seelen streiten, die einmal unter ihre Herrschaft geraten sind. Aber die Engel im Himmel werden mit siegreicher Kraft für sie einstehen. Der Herr sagt: ‚Kann man auch einem Starken den Raub wegnehmen? Oder kann man einem Gewaltigen seine Gefangenen entreißen? So aber spricht der Herr: Nun sollen die Gefangenen dem Starken weggenommen werden, und der Raub soll dem Gewaltigen entrissen werden. Ich selbst will deinen Gegnern entgegentreten und deinen Söhnen helfen.‘ (Jesaja 49, 24. 25.)“ – Das Leben Jesu, S. 243. 244. Dienstag 24. Juli 3. Der unausgesprochene Wunsch nach Vergebung a. Brachte die Frau, die im Ehebruch ergriffen wurde, irgendwelche Ausreden oder Rechtfertigungen vor? Johannes 8, 3-7. b. Hasste Jesus ihre Sünde? Erkläre deine Antwort. Psalm 45, 8; Hebräer 1, 8. 9. „[Jesus] hat weder die Sünde gutgeheißen noch die Größe der Schuld; doch er wollte nicht verdammen, sondern retten. Die Welt hatte für dieses irrende Menschenkind nur Hohn und Verachtung, aber Jesus spricht Worte des Trostes und richtet auf, was gefallen ist. Der Sündlose erbarmt sich der Schwäche des Sünders und streckt ihm seine hilfreiche Hand entgegen … Die Menschen hassen den Sünder und lieben die Sünde. Christus dagegen hasst die Sünde und liebt den Sünder. Von diesem Geist müssen auch alle seine Nachfolger beseelt sein. Die christliche Liebe hält sich zurück im Tadeln, nimmt aber schnell echte Reue wahr. Sie ist immer bereit, dem Irrenden zu vergeben, ihn zu stärken, auf den Pfad der Gottesfurcht zu bringen und darauf zu erhalten.“ – Das Leben Jesu, S. 456. 457. c. Wie reagierte Jesus auf die unausgesprochene Bitte dieser Frau, mit der sie um Vergebung bat? Johannes 8, 10. 11. „Die Frau hatte, von Furcht überwältigt, vor ihm gestanden. Seine Worte: ‚Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein auf sie‘, hörte sie an wie ihr Todesurteil. Sie wagte nicht, ihre Augen zum Heiland zu erheben, sondern erwartete schweigend ihre Strafe. Mit größtem Erstaunen bemerkte sie, wie ihre Verkläger sich einer nach dem andern verwirrt und wortlos entfernten; sie hörte Jesu tröstliche Worte: ‚So verdamme ich dich auch nicht; gehe hin und sündige hinfort nicht mehr.‘ Erschüttert warf sie sich dem Heiland zu Füßen, stammelte ihre dankbare Liebe und bekannte unter heißen Tränen ihre Sünden. Sie begann ein neues Leben; ein Leben der Reinheit und des Friedens, geweiht dem Dienste Gottes. Dadurch, dass Jesus dieses gefallene Menschenkind aufrichtete, vollbrachte er ein größeres Wunder, als wenn er es von einem ganz schlimmen körperlichen Gebrechen geheilt hätte. Er befreite es von der geistlichen Krankheit, die zum ewigen Tode geführt hätte. Diese reumütige Frau war hinfort eine seiner treuesten Nachfolgerinnen. Mit aufopfernder Liebe und Hingabe erwiderte sie die vergebende Gnade Jesu.“ – Das Leben Jesu, S. 456. Mittwoch 25. Juli 4. Durch verzweifelte Handlungen sprechen a. Wie sehr war ein armer Gelähmter daran interessiert, Jesus zu sehen? Lukas 5, 18. 19. „Ich verweise auf den Gelähmten, der seine Glieder viele Jahre lang nicht benutzen konnte. Da lag er. Die Priester und Schriftgelehrten prüften seinen Fall und erklärten ihn für hoffnungslos. Sie sagten ihm, er habe sich durch seine eigene Sünde in diese Lage gebracht und es gäbe keine Hoffnung für ihn. Aber er hörte davon, dass es einen Mann gab, der Jesus hieß und große Werke tat. Er heilte die Kranken und hatte sogar Tote auferweckt. ‚Aber wie kann ich zu ihm kommen?‘, fragte er. ‚Wir werden dich zu Jesus tragen‘, erwiderten seine Freunde, ‚direkt in seine Gegenwart. Wir haben gehört, wo er sich aufhält.‘ Und so nahmen sie den Mann ohne Hoffnung und trugen ihn dorthin, wo Jesus war. Aber die Menge drängte sich so dicht um das Gebäude, in dem er war, dass sie nicht einmal die Chance hatten, bis zur Tür zu kommen. Was sollten sie tun? Der Gelähmte schlug vor, das Dach zu öffnen, ein Loch zu machen und ihn dadurch herabzulassen.“ – Glaube und Werke, S. 65. b. Welchen unausgesprochenen Wunsch des gelähmten Mannes erfüllte Jesus? Lukas 5, 20. Wie offenbarte Jesus, dass er die Gedanken aller lesen konnten, und nicht nur von diesem einen Mann? Verse 21-23. „Jesus wusste genau, was dieser sündenkranke Mensch brauchte. Er wusste, dass er von seinem Gewissen gequält wurde, deshalb sagte er: ‚Deine Sünden sind dir vergeben.‘ Was für eine Erleichterung empfand der Gelähmte da! Was für eine Hoffnung erfüllte sein Herz!“ – Glaube und Werke, S. 66. c. Was bewies die tatsächliche Heilung dieses Mannes über die Kraft, die Jesus besaß? Lukas 5, 24-26. „Derjenige, von dem es bei der Schöpfung heißt: ‚Er sprach, da geschah es. Er befahl, da stand es da‘ (Psalm 33, 9; Bruns), hatte jener in Übertretungen und Sünden toten Seele durch sein Wort Leben geschenkt. Die Heilung des Leibes stellte jene Macht unter Beweis, die das Herz erneuert hatte. Christus forderte den Gelähmten auf, sich zu erheben und zu gehen, damit ‚ihr aber wisset‘, wie er sagte, ‚dass des Menschen Sohn Vollmacht hat, zu vergeben die Sünden auf Erden‘ (Markus 2, 10).“ – Das Leben Jesu, S. 256. Donnerstag 26. Juli 5. Durch Berührung beten a. Wie entschloss sich die Frau, die zwölf Jahre lang unter einer ernsten Krankheit gelitten hatte, Jesus ihre schüchterne Bitte um Heilung vorzutragen? Markus 5, 25-29. „Nun war die Gelegenheit günstig: Sie befand sich in unmittelbarer Nähe des großen Arztes! Aber in dem Durcheinander konnte er sie nicht hören. Sie konnte kaum einen flüchtigen Blick auf ihn werfen. Schon fürchtete sie, dass ihr diese einzigartige Gelegenheit, Linderung für ihr Leiden zu erhalten, verloren gehen könnte. Sie drängte sich noch weiter nach vorn und sagte zu sich selbst: ‚Wenn ich auch nur seine Kleider könnte anrühren, so würde ich gesund.‘ (Markus 5, 28.) Als Jesus vorüberging, streckte sie die Hand aus, und es gelang ihr, den Saum seines Gewandes zu berühren. Im gleichen Augenblick fühlte sie, dass sie geheilt war. Sofort trat die Kraft vollkommener Gesundheit an die Stelle von Schmerz und Schwäche. Sie hatte ihren ganzen Glaubensmut in diese eine Berührung gelegt, die sie geheilt hatte.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 320. b. Wie bestätigte Jesus öffentlich ihr unausgesprochenes Gebet des Glaubens? Markus 5, 30-34. Was lehrt uns das über den Glauben? „Jesus versäumt es nicht, das stille Glaubensgebet zu erhören. Wer am Wort Gottes festhält und eine Verbindung mit dem Heiland aufrechterhält, wird im Gegenzug seine Segnungen erhalten.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 322. Freitag 27. Juli Fragen zur persönlichen Wiederholung 1. Welches Vorrecht haben wir, wenn wir uns in Notlagen befinden, obwohl wir vielleicht nicht imstande sind, vor Gott niederzuknien? Wie können wir das tun? 2. Hört Jesus die geheimen, stillen Gebete, die ein aufrichtiges Herz spricht? 3. Können unsere Handlungen als Gebet dienen? Wie geschieht das? 4. Welche Art der Heilung benötigen wir, und wie sehr ist Jesus bereit, uns zu helfen? 5. Reagiert Jesus nur auf die Worte, die aus unserem Mund kommen, oder auch auf stille Gedanken des Herzens? |