1. Lektion Sabbat, den 3. Januar 2015


Joseph der Träumer

„Alle Züchtigung aber, wenn sie da ist, dünkt uns nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; aber darnach wird sie geben eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.“ (Hebräer 12, 11.)

„Glaube, Geduld, himmlische Gesinnung und Vertrauen in deinen weisen, himmlischen Vater sind die vollkommenen Blumen, die inmitten von Wolken, Enttäuschungen und Trauer ausreifen.“ – Bibelkommentar, S. 480.

Zum Lesen empfohlen: Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 95-99.

Sonntag 28. Dezember

1. Josephs erster Traum

a. Wer war Joseph, und wovon träumte er? 1. Mose 30, 22-24; 37, 1-7.

„Einer [der Söhne Jakobs] hatte aber einen ganz anderen Charakter – Rahels älterer Sohn Joseph. Seine ungewöhnliche körperliche Schönheit schien ein Spiegelbild seines Inneren zu sein. Unverdorben, fleißig und fröhlich bewies der Junge auch schon früh sittlichen Ernst und Festigkeit. Er lauschte den Unterweisungen seines Vaters und gehorchte Gott von Herzen.“ – Conflict and Courage, S. 72.
„Ein Engel Gottes hatte im Traum zu Joseph gesprochen, von dem er voller Unschuld seinen Brüdern erzählte.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 138.

b. Was verstanden Josephs Brüder von der Bedeutung seines Traums im Bezug auf sich selbst? 1. Mose 37, 8.

„Joseph träumte, dass sich beim Binden der Garben im Feld seine Garbe aufrichtete und die Garben der anderen sich vor der seinen verbeugten. Sobald er von seinem Traum berichtet hatte, verstanden alle seine Bedeutung. Seine Brüder riefen entrüstet aus: ‚Sollst du über uns herrschen?‘“ – The Signs of the Times, 18. Dezember 1879.

Montag 29. Dezember

2. Josephs zweiter Traum

a. Inwiefern unterschied sich der zweite Traum vom ersten? 1. Mose 37, 9.


„Bald sandte der Herr Joseph einen zweiten Traum mit derselben Bedeutung, der aber weitaus wichtiger war. Auch von diesem Traum erzählte er seinem Vater und seinen Brüdern.“ – The Signs of the Times, 18. Dezember 1879.

b. Wie reagierte Josephs Vater auf den Traum? 1. Mose 37, 10.

„Bald darauf hatte [Joseph] einen anderen Traum von ähnlicher Bedeutung, den er ihnen ebenfalls erzählte: ‚Siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne neigten sich vor mir.‘ Dieser Traum ließ sich wie der erste mit Leichtigkeit auslegen. Vorwurfsvoll wies ihn sogar der gerade anwesende Vater zurecht: ‚Was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Soll ich und deine Mutter und deine Brüder kommen und vor dir niederfallen?‘ (1. Mose 37, 9.10.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 184.

c. Worin unterschied sich Jakobs Reaktion auf den Traum von der Reaktion der Brüder Josephs? 1. Mose 37, 11.

„Jakob schien von den Träumen seines Sohns unberührt zu sein. Er war aber oft selbst im Traum vom Herrn unterwiesen worden und glaubte, dass der Herr Joseph auf dieselbe Art und Weise belehren wollte. Er tadelte Joseph, damit Josephs neidische Brüder nicht seine wahren Gefühle erkannten.“ – Spiritual Gifts, Bd. 3, S. 139.
„Trotz der scheinbar strengen Worte war er jedoch überzeugt, dass der Herr Joseph die Zukunft offenbart habe. 
Als der junge Mann so vor seinen Brüdern stand und sein schönes Gesicht von innerer Erleuchtung durch den Geist Gottes strahlte, konnten selbst sie ihre Bewunderung nicht verbergen. Aber sie wollten ihrem gottlosen Wandel nicht entsagen. Sie hassten diese Unschuld, die ihren Sünden ein Vorwurf war.“ – Patriarchen und Propheten, S. 184.
„Der Herr wirkt auf seine Weise und nach seinen Vorstellungen. Mögen die Menschen dafür beten, ihr Ich abzulegen und in Übereinstimmung mit dem Himmel zu gelangen!“ – The Review and Herald, 5. Mai 1896.

Dienstag 30. Dezember

3. Die Zeit offenbart alles

a. Wie erkannte Joseph viele Jahre später die Erfüllung seines ersten Traums von den Garben? 1. Mose 42, 6-9.


„Bei der Ankunft wurden [die Söhne Jakobs] zum Bevollmächtigten des Königs gewiesen, und mit anderen Bittstellern meldeten sie sich beim Herrscher des Landes. ‚Als nun seine Brüder kamen, fielen sie vor ihm nieder zur Erde auf ihr Antlitz… Aber wiewohl er sie erkannte, erkannten sie ihn doch nicht.‘ (1. Mose 42, 6. 8.) Sein hebräischer Name war vom König durch einen anderen ersetzt worden. Zudem bestand wenig Ähnlichkeit zwischen dem ersten Minister Ägyptens und dem Jüngling, den sie an die Ismaeliten verkauft hatten. Als Joseph sah, wie sich seine Brüder verneigten und ihm huldigten, kamen ihm seine Träume in den Sinn, und die Ereignisse der Vergangenheit standen wieder lebendig vor ihm.“ – Patriarchen und Propheten, S. 197.

b. Wie viele Jahre vergingen, bevor sich der erste Traum erfüllte? 1. Mose 37, 2; 41, 46. 53. 54; 42, 6; 45, 6.

c. Warum erlaubte Gott, dass so viel Zeit verstrich, bevor sich die Weissagung erfüllte? 2. Petrus 3, 8. 9; vergleiche 1. Mose 37, 4. 11 mit 1. Mose 45, 15.


„Viele, die niemals in prüfende Situationen geraten sind, scheinen hervorragende Christen zu sein, die ein fehlerloses Leben führen. Aber Gott sieht, dass sie Charakterzüge besitzen, die ihnen bewusst werden müssen, ehe sie dieselben korrigieren können… Durch Gottes Vorsehung werden wir in bestimmte Situationen gebracht, um Wesenszüge zu betätigen, die den Charakter unter vielerlei Umständen entwickeln… Bekenntliche Christen mögen, rein äußerlich gesehen, ein untadeliges Leben führen; geraten sie aber in Umstände, die sie völlig veränderten Situationen aussetzen, machen sich starke Wesenszüge bemerkbar, die unbemerkt geblieben wären, wenn ihre Umgebung sich nicht verändert hätte.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 63. 64.
„Nach Gottes Willen sollte [Joseph] durch die Erfahrung der Versuchungen, des Unglücks und der Not gehen, damit er für eine hohe Stellung vorbereitet würde.“ – Bibelkommentar, S. 31.

Mittwoch 31. Dezember

4. Momente der Prüfung

a. Sprecht über weitere Gründe, warum Gott bestimmte Erfahrungen länger dauern lässt, als es uns lieb ist. Psalm 26, 2; Hebräer 12, 11; Jakobus 5, 7-11; Offenbarung 14, 12 (erster Teil).


„Niemand, der Gottes Wort angenommen hat, darf erwarten, dass er nun keine Schwierigkeiten oder Versuchungen mehr zu ertragen habe, aber wenn Leid über ihn hereinbricht, wird der wahre Christ nicht unruhig, verzagt oder mutlos. Auch wenn wir nicht wissen, wie eine Sache ausgehen wird, und wir Gottes Absicht nicht erkennen können, dürfen wir unser Vertrauen nicht wegwerfen. Wir sollten uns an Gottes Barmherzigkeit erinnern und unsere Sorgen ihm überlassen und geduldig auf seine Rettung warten. Durch Schwierigkeiten wird unser geistliches Leben gestärkt. Überstandene Prüfungen fördern die Standhaftigkeit des Charakters und entwickeln wertvolle geistliche Tugenden. Die Frucht des Glaubens, der Sanftmut und der Liebe reift oftmals am besten bei Sturmeswolken und Finsternis zur Vollkommenheit heran.“ – Christi Gleichnisse, S. 36.

b. Was ist die während einer langen Prüfung größte Herausforderung für unseren Glauben? Hebräer 10, 35-39; Psalm 27, 14.

„Umstände ändern sich, und Enttäuschungen geschehen. Ihr habt nicht so viel Hilfe für den Aufbau des Werkes bekommen, wie ihr erwartet hattet. Verliert deshalb aber nicht den Mut. Legt eure Sorgen alle dem Heiland zu Füßen. ‚Bittet, so werdet ihr nehmen.‘ (Johannes 16, 24.) Tut euer Bestes, und dann wartet geduldig, hoffnungsvoll und freudig, weil Gottes Verheißung nicht ausbleiben kann. Christi Leben der unermüdlichen Anstrengung wurde zu unserer Ermutigung niedergeschrieben. Er gab nicht auf und verlor nie den Mut. Seid geduldig, wenn ihr Prüfungen erlebt. Geduld ist ein kostbares Juwel. Sie wird Herz und Seele gesund machen. Wartet, bis der Herr sieht, dass ihr bereit seid, seine Segnungen, um die ihr gebeten habt, zu empfangen und zu schätzen. Übt euch im Glauben, auch wenn die Prüfungen schwer sind. ‚Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht‘ (Hebräer 11, 1). Hoffnung wird aus Glauben geboren.
Selbstbeherrschung ist notwendig, um Enttäuschungen sanftmütig anzunehmen. Jesus versteht deine Nöte. Jedes Gebet, das aufrichtig und im Glauben an ihn gerichtet wird, wird erhört werden. Lass Entmutigung und Verzweiflung nicht ein, nachdem du dein Bestes getan hast. Wenn du von scheinbar unüberwindbaren Schwierigkeiten umgeben bist, ist es höchste Zeit, auf den Herrn zu vertrauen.“ – The Review and Herald, 30. Mai 1912.

Donnerstag 1. Januar

5. Eine göttliche Offenbarung

a. Wie gelangte Joseph schließlich zu dem Glauben, dass diese Träume göttliche Offenbarungen waren, obwohl seine Brüder das vorher geleugnet hatten? 1. Mose 40, 8; 41, 15. 16.

„Joseph nahm die Ehre nicht für sich selbst. Er verwies den Pharao auf den Herrn und sagte: ‚Das steht bei mir nicht; Gott wird doch Pharao Gutes weissagen‘ (1. Mose 41, 16).
Durch die Weisheit, die Gott ihm gegeben hatte, konnte Joseph die wahre Bedeutung des Traums erkennen. Er sah das wunderbare Wirken Gottes und brachte die ganze Angelegenheit detailliert dem Pharao vor.“ – The Youth’s Instructor, 11. März 1897.
„Josephs Antwort verrät Demut und Glauben an Gott. Bescheiden weist er das Verdienst zurück, selbst höhere Weisheit zu besitzen. ‚Das steht nicht bei mir.‘ Gott allein kann diese Geheimnisse erklären.“ – Patriarchen und Propheten, S. 192. 193.

b. Mit welcher Absicht sendet Gott in der Endzeit bestimmte Träume und Gesichte? Joel 2, 28-31 [3, 1-5]; Apostelgeschichte 10, 9-28.

„Lieber Leser, ich empfehle dir das Wort Gottes als die Richtschnur deines Glaubens und Handelns. Durch dies Wort werden wir gerichtet werden. Gott hat in diesem Wort versprochen, in den ‚letzten Tagen‘ Gesichte zu geben, nicht als eine neue Richtschnur des Glauben, sondern zum Trost seines Volkes, und um denen zu helfen, die von der Bibelwahrheit abgewichen sind. So verfuhr Gott mit Petrus, als er ihn zu den Heiden schicken wollte.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 69.

Freitag 2. Januar

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum sollten wir achtgeben, niemanden zu verspotten, der einen Traum gehabt hat?
2. Erkläre, warum die menschliche Natur sich nicht gerne der Autorität eines anderen unterstellt.
3. Welchem Zweck dienen Prüfungen im christlichen Leben?
4. Welche Merkmale unseres Glaubens werden Prüfungen in uns entwickeln?
5. Sollten wir in der Zukunft mehr Träume und Gesichte erwarten?

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