11. Lektion Sabbat, den 14. März 2015


Die zweite Begegnung

„Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebet, gleichwie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe denn die, dass er sein Leben lässt für seine Freunde.“ (Johannes 15, 12. 13.)

„Die Liebe ist mächtiger als der Tadel. Die Liebe bahnt sich ihren Weg auch über Hindernisse hinweg, während der Tadel jeden Weg zum Herzen verschließt.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 103.

Sonntag 8. März

1. Die Angst vor Vergeltung

a. Worum kreisten die Gedanken der Brüder in erster Linie, als Joseph ein Festmahl für sie bereitete? 1. Mose 43, 16-22.


„Als die Brüder in den Palast des Regenten geleitet wurden, erfasste sie große Unruhe. Sie fürchteten, wegen des Geldes, das sie in ihren Säcken gefunden hatten, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Vermutung lag nahe, dass man es absichtlich wieder hineingetan hatte, um einen Vorwand zu haben, sie zu Sklaven zu machen. In ihrer Angst wandten sie sich an den Verwalter des Hauses und erklärten ihm die Umstände ihrer Ägyptenreise. Zum Beweis ihrer Unschuld erklärten sie ihm, sie hätten das in den Säcken gefundene Geld wieder mitgebracht und noch anderes dazu, um Nahrung zu kaufen. Und sie fügten hinzu: ‚Wir wissen aber nicht, wer uns unser Geld in unsere Säcke gesteckt hat.‘ (1. Mose 43, 22.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 201. 202.

b. Wie zeigt die Reaktion des Dieners, dass Joseph tatsächlich ein Missionar in Ägypten war? Vers 23; Römer 10, 13-15.

„Durch Joseph wurden der König und die Großen des Landes auf den wahren Gott hingewiesen. Und wenn sie auch an ihrem Götzendienst festhielten, so lernten sie doch die Grundsätze der Anbeter Jahwes achten, die sich in ihrem Denken und Handeln offenbarten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 195.

Montag 9. März

2. Ein Traum erfüllt sich

a. Wie fühlte sich Joseph, als er seinen jüngeren Bruder nach zwanzig Jahren zum ersten Mal wiedersah? 1. Mose 43, 24-30.


„Als Joseph Benjamin unter ihnen sah, konnte er seine Gefühle der brüderlichen Liebe kaum beherrschen. Er gab Anweisungen, ein gemeinsames Mahl mit seinen Brüdern vorzubereiten…
Als Joseph nach Hause kam, gaben ihm seine Brüder das Geschenk im Namen ihres Vaters und beugten sich vor ihm bis auf den Boden.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 145. 146.
„Wieder kamen ihm die Träume in den Sinn, und nachdem er seine Gäste begrüßt hatte, fragte er hastig: ‚Geht es eurem alten Vater gut, von dem ihr mir sagtet? Lebt er noch?‘ Sie antworteten ihm: ‚Es geht deinem Knechte, unserm Vater, gut, und er lebt noch.‘ (1. Mose 43, 27. 28.) Danach verneigten sie sich wieder vor ihm. Als sein Blick auf Benjamin fiel, fragte er: ‚Ist das euer jüngster Bruder, von dem ihr mir sagtet?‘ Dann fügte er hinzu: ‚Gott sei dir gnädig, mein Sohn!‘ Von Rührung überwältigt, konnte er nicht weiter sprechen; er eilte hinaus, ‚ging in seine Kammer und weinte daselbst.‘ (1. Mose 43, 29. 30.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 202.

b. Worüber wunderten sich die Brüder untereinander, als sie mit Joseph aßen? Verse 31-33.

„Wie es der Brauch war, wenn das Alter der Gäste bekannt war, wies Joseph seinen Brüdern am Tisch jeweils einen Platz in der Reihenfolge ihres Geburtsrechts zu. Vom Ältesten bis zum Jüngsten schien er ihr Alter genau zu kennen. Seine Brüder fragten sich, woher er ihr Alter wissen konnte.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 146. 147.

c. Wie versuchte Joseph Benjamin mehr noch als seine Brüder zu verwöhnen? Vers 34.

„Als [Joseph] eine Portion für jeden seiner Brüder kommen ließ, gab er Benjamin fünfmal mehr als den anderen. Damit zeigte er nicht nur, dass er Benjamin besonders schätzte. Er wollte die anderen Brüder prüfen, um zu sehen, ob sie Benjamin mit derselben Eifersucht betrachteten wie einst ihn. Sie dachten, dass Joseph ihre Sprache nicht verstünde, und unterhielten sich in seiner Gegenwart ungezwungen miteinander. So hatte er gute Gelegenheit, ihre wahren Gefühle kennenzulernen.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 147.

Dienstag 10. März

3. Die Prüfung der Liebe

a. Warum ließ Joseph den Trinkbecher ausgerechnet in Benjamins Sack legen? 1. Mose 44,1-6.


„Doch wollte er sie noch weiter prüfen und befahl vor ihrem Aufbruch, seinen eigenen silbernen Trinkbecher in dem Sack des Jüngsten zu verstecken. 
Froh traten sie die Heimreise an. Simeon und Benjamin waren bei ihnen, ihre Tiere mit Getreide beladen, und alle hatten das Gefühl, Gefahren entronnen zu sein, von denen sie anscheinend umgeben gewesen waren. Aber sie hatten kaum die Stadtgrenze erreicht, als der Hausverwalter des Herrschers sie einholte und ihnen die vernichtende Frage stellte: ‚Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten?‘ (1. Mose 44, 4.)“ – Patriarchen und Propheten, S. 202.

b. Wie reagierten die Brüder, als sie den Kelch in Benjamins Sack sahen? 1. Mose 44, 11-13. Warum begann der Diener mit dem Sack des ältesten Bruders?

„Könige und Herrscher hatten einen Kelch, aus dem sie tranken. Dieser Becher hatte angeblich die Kraft, Gift zu entdecken, das jemand unter das Getränk gemischt hatte… ‚Und [die Söhne Jakobs] eilten, und ein jeglicher legte seinen Sack ab auf die Erde, und ein jeglicher tat seinen Sack auf. Und er suchte und hob am Ältesten an bis auf den Jüngsten; da fand sich der Becher in Benjamins Sack.‘ (1. Mose 44, 11. 12.)
Diese Entdeckung überraschte alle, und um ihren unaussprechlichen Jammer auszudrücken, zerrissen sie ihre Gewänder, wie es der Brauch war. Benjamin war noch überraschter und verwirrter als seine Brüder. Sie kehrten traurig und verängstigt wieder in die Stadt zurück und dachten, dass die Hand Gottes sie für ihre vergangene Bosheit bestrafen wollte.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 147. 148.

c. Warum ist es wichtig, unsere Worte sorgfältig zu wählen, auch wenn wir uns unserer Sache sicher sind? 1. Mose 44, 7-10; Matthäus 12, 36. 37.

„Durch ihr eigenes Wort war Benjamin zur Sklaverei verdammt. Sie dachten, dass die Befürchtungen ihres Vaters sich erfüllen würden. Seinem geliebten Benjamin war ‚ein Unfall begegnet.‘ (1. Mose 42, 38.)“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 148.

Mittwoch 11. März

4. Die Liebe der Brüder wird offenbar

a. Welche Handlung Judas zeigt, dass die Brüder ihre verräterischer Sünde gänzlich bereut hatten, die sie zwanzig Jahre zuvor begangen hatten? 1. Mose 44, 14-34; Johannes 15, 12. 13.


„Juda sagte seinen Brüdern, dass Gott sie für die Missetat bestrafen wollte. Weil sie ihren Bruder nach Ägypten verkauft hatten, würde er jetzt zulassen, dass auch sie zu Sklaven würden.
Joseph lehnte Judas Vorschlag ab, sie alle als Sklaven zu behalten… Juda sprach ohne die anderen mit Joseph und erzählte ihm, wie der Vater Benjamin nicht nach Ägypten gehen lassen wollte und wie er sich für Benjamins Sicherheit verbürgt hatte. Er erklärte, dass er sein Leben lang die Schuld tragen würde, wenn er ihn nicht zum Vater zurückbrächte. Beredt setzte er sich für seinen Vater ein und schilderte dessen großen Schmerz, als er Joseph verlor, und dass Benjamin alles war, was ihm von der Mutter geblieben war, die sein Vater liebte. Er erklärte, dass sein Vater sterben würde, wenn Benjamin von ihm getrennt wäre, denn sein Leben war mit dem Leben des Jungen verbunden. Juda bot sich dann als Sklave anstatt seines Bruders an, denn er konnte nicht ohne Benjamin zum Vater zurückkehren.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 148. 149.

b. Wozu fühlte sich Joseph gedrungen, nachdem er Judas Bitte gehört hatte, um Benjamin zu schützen und seinem Vater den Schmerz zu ersparen? 1. Mose 45, 1. 2.

„Joseph war jetzt zufrieden. Er hatte seine Brüder geprüft und bei ihnen die Frucht wahrer Reue für ihre Sünden gesehen. Er war so tief gerührt, dass er seine Gefühle nicht länger verbergen konnte und mit seinen Brüdern allein gelassen werden wollte. Dann gab er seinen lange unterdrückten Gefühlen nach und weinte laut.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 149.

c. Warum erschraken seine Brüder bei dieser Enthüllung? 1. Mose 45, 3. 4.

„[Josephs] Brüder standen regungslos, stumm vor Furcht und Staunen. Der Herrscher Ägyptens war ihr Bruder Joseph, den sie beneidet hatten, den sie töten wollten und schließlich als Sklaven verkauft hatten. Sie dachten daran, wie sie ihn behandelt hatten. Sie erinnerten sich, wie sie ihn um seiner Träume willen geschmäht und sich angestrengt hatten, deren Erfüllung zu verhindern. Und doch hatten sie ihr Teil dazu beigetragen, diese Träume zu erfüllen. Da sie nun vollständig in seiner Gewalt waren, würde er sich zweifellos für alle erlittene Ungerechtigkeit rächen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 204.

Donnerstag 12. März

5. Vergebung heilt

a. Wie zeigte Joseph, dass er sich um die Gefühle seiner Brüder sorgte und ihnen vergeben hatte? 1. Mose 45, 5.


„Als Joseph die Verwirrung seiner Brüder sah, sagte er zu ihnen: ‚Tretet doch her zu mir! Und sie traten herzu. Und er sprach: ,Ich bin Joseph, euer Bruder, den ihr nach Ägypten verkauft habt.‘ (1. Mose 45, 4.) Er versuchte, diese Situation für seine Brüder so einfach wie möglich zu machen. Er trachtete nicht danach, sie durch seinen Tadel weiter zu beschämen. In seinen Augen hatten sie für ihre grausame Tat genug gelitten, und er versuchte sie zu trösten.“ – The Spirit of Prophecy, Bd. 1, S. 150.

b. Was ist der einzige Weg, eine Beziehung zu heilen und wiederherzustellen? Matthäus 18, 21. 22; Kolosser 3, 12. 13. Was ist das größte Hindernis für die Wiederherstellung? Sprüche 13, 10.

„Es ist stets demütigend, auf seine Fehler aufmerksam gemacht zu werden. Niemand sollte die Erfahrung durch unnötige Härte bitterer machen. Noch niemals wurde jemand durch Vorwürfe wiedergewonnen, aber viele sind dadurch zurückgestoßen und dazu gebracht worden, ihre Herzen gegen die Überzeugung zu verhärten. Ein sanfter Geist, ein freundliches, gewinnendes Benehmen kann die Irrenden erretten und die Menge der Sünden bedecken.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 171.
„Wenn Stolz und Selbstsucht beiseite gelegt würden, würden die meisten Schwierigkeiten in fünf Minuten beseitigt sein. Durch die Stunden, die dazu verwendet wurden, sich selbst zu rechtfertigen, wurden die Engel betrübt und Gott entehrt.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 113.

Freitag 13. März

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was wird mit den Menschen um uns herum geschehen, wenn wir unser Licht wie Joseph scheinen lassen?
2. Erkläre, warum Joseph immer noch vorsichtig war und seinen Brüdern nicht ganz vertraute.
3. Warum befahl Joseph, dass sein Kelch in Benjamins Sack gelegt werden sollte?
4. Woher wusste Joseph, dass seine Brüder sich geändert hatten?
5. Wer oder was ist das größte Hindernis für eine Versöhnung?

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