12. Lektion Sabbat, den 20. Dezember 2014


Geht hin und lehret alle Völker

„Darum gehet hin und lehret alle Völker und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“ (Matthäus 28, 19.)

„Auf alle Bewohner der Erde, ob groß oder klein, reich oder arm, sollte das Licht des Himmels kraftvoll und hell herniederscheinen. Die Jünger sollten mit ihrem Erlöser für die Errettung der Welt zusammenarbeiten.“ – The Review and Herald, 9. Oktober 1913.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 820-827.

Sonntag 14. Dezember

1. Die Versammlung in Galiläa

a. Welche Anweisung gab Jesus den Jüngern während des letzten Abendmahls hinsichtlich einer zukünftigen Versammlung mit allen Gläubigen? Matthäus 26, 32; 28, 16.

b. Wie viele waren bei dieser Versammlung anwesend? 1. Korinther 15, 6.


„Zur festgesetzten Zeit hatten sich etwa 500 Gläubige in kleinen Gruppen am Bergeshang eingefunden, die sämtlich danach verlangten, soviel wie irgend möglich von denen zu erfahren, die Christus seit seiner Auferstehung gesehen hatten. Die Jünger gingen von Gruppe zu Gruppe, berichteten über alles, was sie von Jesus gesehen und gehört hatten, und legten die Schrift aus, so wie es Jesus bei ihnen getan hatte. Thomas sprach von seinem Unglauben und erzählte, wie seine Zweifel hinweggefegt worden waren. Plötzlich stand Jesus mitten unter ihnen. Niemand konnte sagen, woher oder wie er zu ihnen gekommen war. Viele der Anwesenden hatten ihn nie zuvor gesehen; aber an seinen Händen und Füßen sahen sie die Nägelmale der Kreuzigung. Sein Angesicht erschien wie das Antlitz Gottes, und als sie ihn erblickten, beteten sie ihn an.“ – Das Leben Jesu, S. 820. 821.

Montag 15. Dezember

2. Der heilige Auftrag

a. Welchen Auftrag gab Jesus den Jüngern, als er sie berief, Mitarbeiter im Werk der Seelenrettung zu werden? Matthäus 28, 19. 20; Markus 16, 15. 16.

b. Wie stand dieser Auftrag im Gegensatz zur Ansicht der Pharisäer, dass niemand außer ihnen gerettet würde? Apostelgeschichte 13, 46; 22, 21. 22; Galater 3, 28.


„Die Juden waren zu Hütern der heiligen Wahrheit bestimmt worden, aber der Pharisäismus hatte sie zu den sich am erhabensten dünkenden und scheinheiligsten Menschen dieser Welt werden lassen. Alles was mit den Priestern und Obersten in Zusammenhang stand – ihre Kleidung und ihre Gebräuche, ihre Zeremonien und ihre Überlieferungen –, machte sie untauglich, das Licht der Welt zu sehen. Sie selbst, die jüdische Nation, das war für sie die Welt. Christus jedoch beauftragte seine Jünger, einen Glauben und eine Anbetung zu verkündigen, die nichts zu tun hatten mit der gesellschaftlichen Stellung oder der Volkszugehörigkeit, einen Glauben, der von allen Völkern, Nationalitäten und Menschenklassen angenommen werden könnte.“ – Das Leben Jesu, S. 822.

c. Warum sollten die Jünger das Werk in Jerusalem beginnen? Apostelgeschichte 1, 8.

„Es gab in Jerusalem viele, die im geheimen an Jesus geglaubt hatten, und es gab nicht wenige, die durch die Priester und Obersten betrogen worden waren. Auch sie sollten mit dem Evangelium bekannt und zur Sinnesänderung aufgerufen werden. Die herrliche Wahrheit, dass durch Christus allein Vergebung der Sünden erlangt werden könne, sollte offen dargelegt werden. Während ganz Jerusalem noch durch die aufregenden Ereignisse der vergangenen Wochen innerlich bewegt war, würde die Predigt des Evangeliums den tiefsten Eindruck hinterlassen. 
Aber das Werk durfte hier nicht aufhören. Es sollte bis in die entlegensten Gebiete der Erde getragen werden... Alle, die danach verlangt, können mit Gott versöhnt werden und das ewige Leben empfangen. Euch, meinen Nachfolgern, übertrage ich diese Gnadenbotschaft. Sie soll zuerst Israel verkündigt werden, danach allen anderen Nationen, Sprachen und Völkern. Juden und Heiden werden sie empfangen, und alle, die daran glauben, sollen in einer Gemeinde gesammelt werden.“ – Das Leben Jesu, S. 823. 824.

Dienstag 16. Dezember

3. Die verheißene Gabe

a. Wie waren die Jünger imstande, unter anderen Völkern zu predigen, ohne zuerst deren Sprachen lernen zu müssen? 1. Korinther 12, 7. 10.


„Die Jünger sollten die gleiche Kraft haben, die Jesus besaß, um ‚alle Krankheit und alle Gebrechen im Volk‘ (Matthäus 4, 23) zu heilen. Indem sie in seinem Namen die Krankheiten des Körpers heilten, würden sie Jesu Macht zum Heilen der Seele bezeugen. Eine neue Gabe wurde ihnen nun versprochen. Da die Jünger auch in anderen Ländern predigen sollten, würden sie die Macht erhalten, auch in anderen Sprachen zu reden. Die Apostel und ihre Begleiter waren ungelehrte Männer, doch durch die Ausgießung des Geistes zu Pfingsten wurde ihre Rede – sowohl die Wortwahl als auch die Aussprache und ganz gleich, ob in ihrer Muttersprache oder in einer anderen – klar, einfach und fehlerfrei. 
So erteilte Jesus den Jüngern ihren Auftrag. Er hatte alle Vorkehrungen für die Durchführung des Werkes getroffen und übernahm selbst die Verantwortung für dessen Erfolg. Solange sie seinem Wort gehorchten und in Verbindung mit ihm arbeiteten, würden sie nicht versagen können. Geht zu allen Völkern, gebot er ihnen. Geht bis zu den entferntesten Teilen der bewohnten Welt und wisst, dass ich auch dort sein werde! Wirkt im Glauben und voller Vertrauen, denn es wird nie geschehen, dass ich euch verlasse.“ – Das Leben Jesu, S. 824. 825.

b. Welche Wunder sollten die Diener des Evangeliums durch die Gabe des Heiligen Geistes vollbringen? Markus 16, 17. 18; 1. Korinther 12, 11.

„Das Evangelium besitzt heute noch die gleiche Kraft. Warum sollten wir dann heute nicht auch die gleichen Ergebnisse erwarten? 
Christus spürt den Schmerz eines jeden, der leidet. Wenn böse Geister den menschlichen Leib peinigen, dann fühlt Jesus den Fluch; wenn Fieber die Lebenskraft aufzehrt, empfindet er die Qual. Er ist heute genauso gern bereit, die Kranken zu heilen, wie damals, als er persönlich auf Erden weilte. Christi Diener sind seine Bevollmächtigten, die Vermittler seines Wirkens. Durch sie möchte er seine heilende Kraft ausüben.“ – Das Leben Jesu, S. 827.

Mittwoch 17. Dezember

4. Die feierliche Pflicht der Gemeinde Christi

a. Welche Pflicht und welches Verbot wurde den Führern Israel gegeben, da ihre Regierung im Namen Gottes und durch seine Autorität begründet war? 5. Mose 4, 1. 2.


„Israel wurde im Namen und durch die Autorität Gottes regiert. Moses Aufgabe war es, mit den siebzig Ältesten, den Obersten und Richtern Gottes Gesetzen Geltung zu verschaffen; neue zu geben, hatten sie kein Recht. Das war und blieb die Bedingung für Israels Existenz als Volk. Von einem Jahrhundert zum andern sandte Gott ihnen geistgesalbte Männer, um sie zu unterrichten und über die Anwendung der Gesetze zu belehren.“ – Patriarchen und Propheten, S. 587.

b. Wie sollen wir unsere Aufgabe verstehen, die Völker zu lehren, „alles zu halten“, wie Christus es befohlen hat? Matthäus 28, 20.

„In seinem Missionsauftrag zeigte Jesus seinen Jüngern nicht nur das Ausmaß, sondern auch den Inhalt ihrer Aufgabe: ‚Lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe.‘ (Matthäus 28, 19. 20.) Die Jünger sollten das lehren, worin Jesus sie unterwiesen hatte. Das umfasste alles, was er nicht nur persönlich, sondern auch durch die Propheten und Lehrer des alten Bundes verkündigt hatte. Der Menschen Lehren sind davon ausgenommen. In diesem Auftrag finden sich keine Überlieferungen, keine menschlichen Theorien und Beschlüsse oder etwa Gemeindebestimmungen. Auch von kirchlichen Würdenträgern beschlossene Gesetze haben keinen Platz darin. Christi Diener sollen nichts davon verkündigen.“ – Das Leben Jesu, S. 830.

c. Welche Verantwortung hat die Gemeinde gegenüber denen, die in Sünde fallen? 2. Timotheus 4, 2.

„Warne jede Seele, die in Gefahr ist; überlasse niemand dem Selbstbetrug; nenne die Sünde bei ihrem richtigen Namen; verkündige, was Gott über die Lüge, über das Brechen des Sabbats, über Stehlen, Abgötterei und jede andere Sünde gesagt hat. ‚Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.‘ (Galater 5, 21.) Wenn sie aber in ihrer Sünde beharren, wird das Gericht, das du ihnen aus der Heiligen Schrift angekündigt hast, im Himmel über sie ausgesprochen werden.“ – Das Leben Jesu, S. 807.

Donnerstag 18. Dezember

5. Eine grundlegende Frage für jeden, der Seelen gewinnen will

a. Welche Frage sollte jeder beantworten, der ein Arbeiter für Christus werden will? Johannes 21, 15-17.

b. Wie allein können wir Werkzeuge im Werk Christi sein? 1. Johannes 4, 7-12.


„Die Macht der Liebe bekundete sich in jeder von Christus vollbrachten Heilung, und nur wenn wir durch den Glauben an dieser Liebe teilhaben, können wir Werkzeuge seines Dienstes sein. Versäumen wir es, uns in göttlicher Verbindung mit Christus zusammenzuschließen, kann der Strom lebenspendender Kraft nicht in reichem Maße durch uns auf andere überfließen…
Wenn die Gemeinde das Werk Christi ausführt, besitzt sie die Verheißung seiner Gegenwart. ‚Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker‘, sagte Jesus. ‚Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.‘ (Matthäus 28, 19. 20.) Um seine Kraft zu erlangen, ist es eine der ersten Bedingungen, dass wir sein Joch auf uns nehmen. Tatsächlich hängt das Leben der Gemeinde davon ab, mit welcher Hingabe sie den Auftrag des Herrn erfüllt. Wenn dieser Auftrag vernachlässigt wird, so sind mit Sicherheit geistlicher Niedergang und Verfall die Folge. Wo nicht tatkräftig für andere gearbeitet wird, dort schwindet die Liebe, und der Glaube wird schwach. 
Christus erwartet von seinen Dienern, dass sie die Gemeinde in der Evangeliumsarbeit anleiten. Sie sollen die Glieder unterweisen, wie sie die Verlorenen suchen und retten können. Aber sind sie auch mit dieser Aufgabe beschäftigt?“ – Das Leben Jesu, S. 829.

Freitag 19. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welchen Auftrag gab Christus all seinen Nachfolgern?
2. Wie werden wir von der Einstellung der Pharisäer gewarnt, dass sie allein selig werden können?
3. Welche besondere Gabe verlieh den Jüngern die Fähigkeit, anderen Völkern die Heilsbotschaft zu verkünden? Was müssen wir in dieser Hinsicht verstehen?
4. Warum schließt Jesu Gebot in Matthäus 28, 20 menschliche Lehren aus?
5. Welche Haupteigenschaft sollte jeder haben, der Seelen für Christus gewinnen will?

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