9. Lektion Sabbat, den 29. November 2014


Audienz für eine Seele – „ein Weib aus Samaria“

„Die Juden haben keine Gemeinschaft mit den Samaritern.“ (Johannes 4, 9.)

„Liebe kann nur durch Liebe geweckt werden.“ – Reflecting Christ, S. 23.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 167-179.

Sonntag 23. November

1. Am Jakobsbrunnen

a. Was geschah, als Jesus sich während einer seiner Reisen ausruhte? Wo waren die Jünger? Johannes 4, 3-7 (erster Teil).

b. Hätte Jesus angeboten, der Frau beim Wasserschöpfen behilflich zu sein, wäre sein Angebot angenommen worden? Johannes 3, 8. Was tat er, um ihre Vorurteile zu beseitigen? Vers 7 (zweiter Teil). Was sagte sie überrascht? Johannes 4, 9.


„Die Feindschaft, die zwischen Juden und Samaritern bestand, hielt jedoch die Frau davon ab, Jesus eine Freundlichkeit zu erweisen; doch der Heiland suchte das Herz dieser Frau zu gewinnen, indem er mit allem Feingefühl, aus göttlicher Liebe heraus, um eine Gunst bat, statt eine zu gewähren. Ein Anerbieten hätte abgeschlagen werden können, Zutrauen aber erweckt Zutrauen.“ – Das Leben Jesu, S. 167.
„Wo es um des Glaubens willen zu einer Verbitterung gekommen ist, kann persönlicher Einsatz viel Gutes wirken. Liebendes Dienen vermag Vorurteile niederzubrechen und Seelen für Gott zu gewinnen.“ – Christi Gleichnisse, S. 279.

Montag 24. November

2. Wie Jesus die Samariterin neugierig machte

a. Wie versuchte Christus, die Neugier der Frau zu wecken und ihre Aufmerksamkeit auf etwas Wichtigeres zu lenken? Johannes 4, 10.


„Das Weib verstand Jesu Worte nicht; aber sie fühlte deren ernste Bedeutung.“ – Das Leben Jesu, S. 168.

b. Was sagte sie in der Annahme, dass Jesus über den Jakobsbrunnen sprach? Johannes 4, 11. 12.

„[Die Samariterin] sah nur einen müden Wanderer vor sich, verstaubt und durstig, und verglich ihn in Gedanken mit dem verehrten Patriarchen Jakob.“ – Das Leben Jesu, S. 168.

c. Wie versuchte Jesus, ihre Neugier weiter zu wecken, da sie noch nicht bereit war, die Antwort auf ihre eigene Frage zu akzeptieren? Johannes 4, 13. 14.

„Jesus sagte nicht, dass ein einziger Trunk von dem Wasser des Lebens genügte. Wer von der Liebe Jesu schmeckt, verlangt beständig nach mehr; er sucht nichts anderes. Die Reichtümer, Ehren und Vergnügungen der Welt haben keinerlei Anziehungskraft mehr für ihn, sondern der beständige Ruf seines Herzens lautet: Mehr von dir! Und er, der der Seele ihre Bedürftigkeit offenbart, wartet darauf, den geistlichen Hunger und Durst zu stillen; denn menschliche Mittel und Wege vermögen es nicht. Die Wasserbehälter können leer werden, die Teiche austrocknen, aber unser Erlöser ist eine unversiegbare Quelle. Wir können trinken und immer wieder schöpfen und finden beständig frischen Vorrat. Wer in Christus wohnt, hat die Quelle des Segens in sich, hat ‚Brunnen des Wassers… das in das ewige Leben quillt‘. Aus dieser Quelle kann er genügend Kraft und Gnade schöpfen, um alle Bedürfnisse zu befriedigen. 
Als Jesus von dem lebendigen Wasser sprach, sah ihn das Weib verwundert an. Er erregte ihre Teilnahme und erweckte in ihr ein Verlangen nach jener Gabe, von der er sprach.“ – Das Leben Jesu, S. 169. 170.

Dienstag 25. November

3. Jesu großes Taktgefühl

a. Was sagte die Samariterin, als sie erkannte, dass Jesus ihr etwas Wertvolleres als bloßes Wasser bot? Johannes 4, 15.

b. Was musste sie zugeben? Wie taktvoll brachte Jesus diejenigen Dinge aus ihrem Leben zur Sprache, die sie verbergen wollte? Johannes 4, 16-18.


„Ehe diese Frau die Gabe empfangen konnte, die er ihr gern schenken wollte, musste sie nicht nur ihre Sünde bekennen, sondern auch ihren Heiland erkennen. Er sprach zu ihr: ‚Gehe hin, rufe deinen Mann und komm her!‘ Sie sprach: ‚Ich habe keinen Mann.‘ Mit dieser Antwort hoffte sie alle weiteren Fragen zu umgehen. Doch der Heiland fuhr fort: ‚Du hast recht gesagt: Ich habe keinen Mann. Fünf Männer hast du gehabt, und den du hast, der ist nicht dein Mann; da hast du recht gesagt.‘ (Johannes 4, 15-18.) 
Die Samariterin zitterte. Eine geheimnisvolle Hand wendete die Blätter ihrer Lebensgeschichte um und brachte das zum Vorschein, was sie für immer zu verbergen gehofft hatte. Wer war dieser Mann, der die Geheimnisse ihres Lebens so genau kannte? Sie musste zwangsläufig an die Ewigkeit denken, an das zukünftige Gericht, da alles, was jetzt verborgen ist, offenbar werden wird. In diesem Bewusstsein erwachte das Gewissen.“ – Das Leben Jesu, S. 170.

c. Wie versuchte sie immer noch, jede Erwähnung ihrer Vergangenheit und ihrer aktuellen Lebensumstände zu vermeiden? Johannes 4, 19. Wie versuchte sie, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken? Vers 20.

„Geduldig ließ der Heiland der Samariterin bei der Führung des Gesprächs völlig freie Hand. Inzwischen wartete er auf eine Gelegenheit, ihrem Herzen aufs Neue die Wahrheit nahezubringen. ‚Unsere Väter haben auf diesem Berge angebetet‘, sprach die samaritische Frau, ‚und ihr sagt, zu Jerusalem sei die Stätte, da man anbeten solle.‘ Vor ihren Blicken lag der Berg Garizim, dessen Tempel verwüstet war. Nur der Altar stand noch. Um den Ort der Anbetung hatte es zwischen Juden und Samaritern Streit gegeben.“ – Das Leben Jesu, S. 170.

Mittwoch 26. November

4. Jesus hat keine nationalen Vorurteile

a. Was sagte Jesus, wodurch er bewies, dass er keine Vorurteile gegen die Samariter hatte? Johannes 4, 21-24.


„Jesus hatte damit bewiesen, dass er frei war von dem jüdischen Vorurteil gegen die Samariter. Er versuchte sogar das Vorurteil der Samariterin gegen die Juden zu beseitigen. Während er darauf verwies, dass der Glaube der Samariter durch den Götzendienst verdorben war, erklärte er, dass die großen Wahrheiten über die Erlösung den Juden anvertraut seien und dass aus ihrem Volk auch der Messias kommen sollte. In den heiligen Schriften hatten sie eine klare Darstellung vom Wesen Gottes und von den Grundsätzen seiner Regierung. Jesus rechnete sich selbst zu den Juden, denen Gott die Erkenntnis über seine Person gegeben hatte. 
Er wünschte die Gedanken seiner Zuhörerin über alles Äußere und über alle Streitfragen hinauszuheben.“ – Das Leben Jesu, S. 171.

b. Wie versuchte diese Frau vorsichtig herauszufinden, ob Jesus wirklich der Messias war? Johannes 4, 25. 26.

„Menschen werden dem Himmel nicht näher gebracht, indem sie einen heiligen Berg oder einen geweihten Tempel aufsuchen. Die Religion ist nicht auf lediglich äußere Formen und Handlungen beschränkt. Die Religion, die von Gott kommt, ist auch die einzige Religion, die zu Gott führt. Um ihm in der richtigen Weise zu dienen, müssen wir durch den Geist Gottes neu geboren werden…
Obgleich sie sich durch seine reine Gegenwart in ihrer Sünde verdammt fühlte, hatte er kein Wort des Tadels gesprochen, sondern ihr von seiner Gnade erzählt, die ihre Seele erneuern könnte. Sie wurde von seinem Charakter überzeugt, und sie fragte sich, ob dieser Mann nicht der langersehnte Messias sei.“ – Das Leben Jesu, S. 172.
„Der Heiland tut heute noch das Gleiche wie damals, als er der Samariterin das Wasser des Lebens anbot. Jene, die sich seine Nachfolger nennen, mögen die Ausgestoßenen verachten und meiden; aber keinerlei Umstände der Herkunft oder Nationalität, keinerlei Lebensumstände können den Menschenkindern seine Liebe entziehen.“ – Das Leben Jesu, S. 178.

Donnerstag 27. November

5. Nach solchen Anbetern sucht der Vater

a. Was geschah, als die Samariterin voller Freude zur gänzlich bekehrten Missionarin wurde? Johannes 4, 28-30.


„Um ihm in der richtigen Weise zu dienen, müssen wir durch den Geist Gottes neu geboren werden. Dieser wird unsere Herzen reinigen und unseren Sinn erneuern und uns die Fähigkeit schenken, Gott zu erkennen und zu lieben. Er wird in uns die Bereitschaft wecken, allen seinen Anforderungen gehorsam zu sein. Dies allein ist wahre Anbetung. Sie ist die Frucht der Wirksamkeit des Geistes Gottes. Jedes aufrichtige Gebet ist durch den Geist eingegeben, und ein solches Gebet ist Gott angenehm. Wo immer eine Seele nach Gott verlangt, dort bekundet sich das Wirken des Geistes, und Gott wird sich jener Seele offenbaren. Nach solchen Anbetern sucht er. Er wartet darauf, sie anzunehmen und sie zu seinen Söhnen und Töchtern zu machen.“ – Das Leben Jesu, S. 172.
„Die Worte Jesu hatten die Samariterin mit Freude erfüllt. Die wunderbare Offenbarung überwältigte sie fast. Sie ließ ihren Krug stehen und eilte in die Stadt, um den andern diese Botschaft zu bringen. Jesus wusste, warum sie gegangen war; der zurückgelassene Wasserkrug sprach unmissverständlich von der Wirkung seiner Worte. Das samaritische Weib verlangte nach dem lebendigen Wasser. Sie vergaß den Zweck ihres Kommens, vergaß auch des Heilandes Durst, den sie doch stillen wollte. Sie eilte mit freudig erregtem Herzen in die Stadt zurück, um den andern das köstliche Licht mitzuteilen, das sie empfangen hatte.“ – Das Leben Jesu, S. 174.

Freitag 28. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie versuchte Jesus, die Vorurteile zwischen den Juden und den Samaritern zu überwinden?
2. Was erklärte Christus der Samariterin in Bezug auf das lebendige Wasser?
3. Warum ist Taktgefühl so wichtig, wenn man das Evangelium verkündet?
4. Was müssen wir alle über das Wesen von Vorurteilen erkennen, die auf Gegenseitigkeit beruhen?
5. Was tat die Samariterin, sobald sie völlig überzeugt war?

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