6. Lektion Sabbat, den 8. November 2014


Mitarbeiter Christi

„Und wer es hört, der spreche: Komm!“ (Offenbarung 22, 17.)

„Als Christus die Erde verließ, gab er jedem Einzelnen eine Aufgabe. Diese Pflicht gilt für uns alle.“ – The Review and Herald, 18. Dezember 1888.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 822-833.

Sonntag 2. November

1. Unser wichtigstes Anliegen

a. Was sollte das oberste Anliegen jedes Christen sein? Worin besteht das Werk der Evangelisation? Offenbarung 22, 17.


„Ungeachtet seiner beruflichen Pflichten sollte es sein erstes Anliegen sein, Menschen für Christus zu gewinnen. Er mag nicht in der Lage sein, vor großen Versammlungen zu sprechen, doch kann er gut für einzelne Seelen arbeiten… Überall gibt es Seelen, die durch das Bewusstsein ihrer Schuld niedergedrückt sind. Nicht Bedrängnis, schwere Arbeit oder Armut entwürdigen die Menschheit, sondern Schuld und sündiges Tun. Das hat Unruhe und Unzufriedenheit zur Folge. Christus erwartet von seinen Dienern, dass sie sündenkranken Seelen helfen. 
Die Jünger sollten ihre Aufgabe dort beginnen, wo sie sich befanden. Das schwierigste und am wenigsten versprechende Feld durfte nicht übergangen werden. So soll jeder Mitarbeiter Christi dort beginnen, wo er sich aufhält. In unserer eigenen Familie mögen Seelen nach Mitgefühl verlangen, gar nach dem Brot des Lebens hungern. Kinder mögen für Christus zu erziehen sein. Schon in unserer nächsten Umgebung finden wir Ungläubige. Deshalb wollen wir gewissenhaft die uns am nächsten liegende Aufgabe erfüllen. Dann erst wollen wir unsere Bemühungen so weit ausdehnen, wie Gottes Hand uns leiten wird.“ – Das Leben Jesu, S. 825.

b. In welchem Sinn sollte sich jeder Christ durch die Liebe Christi verpflichtet fühlen? 2. Korinther 5, 14. 15. 19.

Montag 3. November

2. In der Schule Christi lernen

a. Warum und wie sollen wir Mitarbeiter Christi sein? 2. Korinther 6, 1.

„In dem Bemühen, die Gesundheit des Leibes und der Seele wiederherzustellen, sollten wir mit Gott zusammenarbeiten.“ – Das Leben Jesu, S. 828.

b. Wie können wir effektivere Mitarbeiter im Erlösungsplan werden? Kolosser 1, 9. 10.

„Handwerker, Rechtsgelehrte, Kaufleute, Männer von jedem Geschäft oder Beruf werden für die Beschäftigung, die sie aufnehmen wollen, ausgebildet. Ihre eigne Klugheit veranlasst sie, sich so viel Tüchtigkeit wie möglich anzueignen. Die Putzmacherin, die Schneiderin wird dir sagen, wie lange sie lernen musste, ehe sie ihr Geschäft gründlich verstand; der Baumeister wird es dir berichten, wie lange Zeit verging, bis er verstand, einen gefälligen, geräumigen Bau auszuführen. Und so ist es mit einem jeden Beruf, dem die Menschen nachgehen.
Sollten Christi Diener weniger Fleiß anwenden in der Vorbereitung auf ein Werk, welches unendlich viel wichtiger ist? Sollten sie mit den anzuwendenden Mitteln und einzuschlagenden Wegen der Seelengewinnung nicht vertraut sein? …
Es ist eine traurige Tatsache, dass der Fortschritt des Werkes durch den Mangel an ausgebildeten Arbeitern gehindert wird. Viele besitzen nicht die moralischen und geistigen Fähigkeiten.“ – Diener des Evangeliums, S. 81. 82.

c. Wie können wir in der Schule Christi „zur Vollkommenheit gelangen“? Philipper 3, 12-14; Hebräer 6, 1.

„Gottes Sache fordert vielseitige Männer, die ersinnen, planen, aufbauen und einteilen können. Die, welche die Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten des Werkes für diese Zeit anerkennen, werden ihr Äußerstes versuchen, durch ernstes Studium so viel Wissen wie nur möglich aus dem Worte Gottes sich anzueignen, um dies im Dienst für bedürftige, sündenkranke Seelen zu verwenden. Ein Prediger darf nie meinen, er habe genug gelernt und dürfe jetzt in seinen Bestrebungen nachlassen.“ – Diener des Evangeliums, S. 83.

Dienstag 4. November

3. Verlorene Schafe suchen

a. Welche Frage stellte Jesus einigen Männern, die ihr Geld in Herden investiert hatten? Lukas 15, 4.


„Der Hirte im Gleichnis [vom verlorenen Schaf] sucht nach einem einzigen Schaf, der kleinsten möglichen Anzahl. Ebenso wäre Christus gestorben, wenn nur eine einzige Seele verloren gegangen wäre. 
Ein Schaf, das sich von der Herde verirrt hat, ist ein völlig hilfloses Geschöpf; der Schäfer muss es suchen, denn allein findet es nicht zurück. So ist es auch mit einem Menschen, der sich von Gott entfernt hat. Er fände den Weg zu Gott nimmermehr, wenn dessen Liebe ihn nicht rettete.“ – Christi Gleichnisse, S. 128.

b. Wie fühlt sich ein wahrer Mitarbeiter Christi, und wie handelt er, wenn eines seiner Schafe verloren geht? Lukas 15, 5. 6.

„Wenn der Schäfer merkt, dass eins seiner Tiere fehlt, begnügt er sich nicht damit, angesichts seiner geborgenen Herde zu sagen: ‚Ich habe ja noch neunundneunzig; das eine verlorene zu suchen, macht mir viel zuviel Mühe. Kommt es von selbst zurück, dann will ich ihm das Gatter der Hürde öffnen und es einlassen.‘ Nein! Sobald er das Schaf vermisst, sorgt und quält er sich um es. Immer wieder zählt er die Tiere; weiß er endgültig, dass eines fehlt, so gibt es für ihn nichts anderes, als die neunundneunzig in der Hürde zu lassen und sich auf die Suche zu begeben. Je dunkler und stürmischer die Nacht, je gefährlicher der Weg, desto mehr ängstigt er sich um das Tier und desto eifriger sucht er es. Er setzt alles daran, das eine verlorene zu finden.“ – Christi Gleichnisse, S. 128.

c. Welche Bedeutung haben 1. Johannes 3, 1 und 4, 19?

„Wir tun nicht Buße, damit Gott uns lieben kann, sondern er erzeigt uns seine Liebe, damit wir unseren Sinn ändern.“ – Christi Gleichnisse, S. 129.

Mittwoch 5. November

4. Der verlorene Silberling und der verlorene Sohn

a. Was stellt der Silberling im Gleichnis dar? Lukas 15, 8. 9.


„Der verlorene Silberling… kennzeichnet alle jene, die… kein Empfinden für ihre Situation haben… Die Gefahr des Todes für ihre Seele beunruhigt sie nicht… Gott in seiner Barmherzigkeit [liebt] auch solche Menschen…, die seinen Forderungen gleichgültig gegenüberstehen; deshalb muss man sie suchen und zu Gott zurückbringen…
In diesem Punkte kann das Gleichnis für Familien eine Lehre sein. Gerade im Heim geht man oft recht nachlässig mit dem Seelenheil der Angehörigen um. Einer von ihnen mag sich von Gott entfernt haben, ohne dass sich der Familienverband um ihn, den Gott doch allen anvertraut hat, kümmert.“ – Christi Gleichnisse, S. 132. 133.

b. Welche zwei Aufgaben musste die Frau erfüllen, um das verlorene Silberstück zu finden? Lukas 15, 8 (zweiter Teil).

„Die Frau im Gleichnis sucht eifrig; sie… hört… nicht eher auf, als bis sie ihn gefunden hat. Ebenso soll es in der Familie sein: Wenn auch nur ein einziges Mitglied sich von Gott abgewandt hat, darf nichts unversucht bleiben, um es zu ihm zurückzuführen. Zuvor allerdings prüfe jeder sich selbst genau, ob nicht etwa Fehler in der Lebens- und Familienführung diesen einen in seiner Unbußfertigkeit bestärken.“ – Christi Gleichnisse, S. 133. 134.

c. Wie geht der Herr heute mit verlorenen Söhnen und Töchtern um? Lukas 15, 11-32. Was sollten wir aus der Einstellung des älteren Bruders lernen?

„Sobald du erkennst, dass du ein Sünder bist und dass nur die Liebe deines himmlischen Vaters dich rettet, dann fühlst du auch Liebe und Mitleid gegenüber anderen, die noch in Sünde schmachten… Ist erst das Eis der Selbstsucht in deinem Herzen aufgetaut, dann kommst du in Harmonie mit Gott und teilst schließlich seine Freude über die Rettung Verlorener…
[Dein Bruder] ist durch enge Bande mit dir verbunden; denn Gott nennt ihn seinen Sohn. Leugnest du deine Verwandtschaft mit ihm, so bekundest du, dass du nur ein Mietling, kein Kind in der Familie Gottes bist.“ – Christi Gleichnisse, S. 145. 146.

Donnerstag 6. November

5. Das Werk der Evangeliumsprediger

a. Definiere das Werk eines Predigers des Evangeliums. 2. Korinther 12, 10; 2. Timotheus 3, 10. 11; 4, 5.


„Das Werk des Evangeliumspredigers besteht darin, ‚ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluss ausführt, der von Weltzeiten her verborgen war in ihm’. (Epheser 3, 9.) Wenn aber jemand diesen Dienst aufnimmt und sich nur solche Aufgaben heraussucht, die geringste Aufopferung erfordern, wenn er sich mit Predigen begnügt, die seelsorgerische Arbeit aber einem andern überlässt, kann sein Wirken Gottes Wohlgefallen nicht finden. Aus Mangel an zielgerichteter, persönlicher Arbeit gehen Menschen verloren, für die Christus starb. Wer ins Predigtamt eintritt, ohne zur notwendigen Arbeit an einzelnen Menschen bereit zu sein, hat die Bedeutung seines Berufes verkannt. 
Den wahren Hirten kennzeichnet der Geist der Selbstlosigkeit… Durch die Predigt des Wortes und durch Besuche in den Heimen der Leute lernt er deren Bedürfnisse, Kümmernisse und Anfechtungen kennen. Und da er mit Christus, dem großen Bürdenträger, zusammenarbeitet, fühlt er ihre Leiden mit, tröstet er sie in ihren Nöten, stillt er ihren geistlichen Hunger und gewinnt ihre Herzen für Gott.“ – Das Wirken der Apostel, S. 524. 525.

b. Welche anderen Eigenschaften sind im Evangeliumsdienst unverzichtbar? Jakobus 3, 1. 2. 13-18.

„Die Aufgabe eines Hirten erfordert viel Takt, um Entfremdung, Neid, Verbitterung und Eifersucht in der Gemeinde entgegentreten zu können. Er muss im Geiste Christi arbeiten, um alles in Ordnung halten zu können.“ – Das Wirken der Apostel, S. 524.

Freitag 7. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was bedeutet es, durch die Liebe Christi verpflichtet zu sein?
2. Welche Art von Ausbildung benötigt ein Evangeliumsprediger und warum?
3. Was fühlt ein wahrer Mitarbeiter Christi, und wie reagiert er, wenn ein Schaf aus seiner Herde verloren geht?
4. Welche Eigenschaften werden oftmals als Voraussetzung für den Evangeliumsdienst vergessen?
5. Wie wichtig sind Takt und Weisheit im Evangeliumsdienst?

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