Veränderungen meistern
Es ist die große Hoffnung eines Christen, an der Auferstehung und der Verwandlung zu dem neuen, unsterblichen Leben teilzuhaben, wenn Christus zum zweiten Mal kommt.
Damit wir das auch heute noch von Herzen glauben und verstehen können, lässt uns Gott in der Natur gerade im Frühling so manche große und atemberaubend schöne Veränderung in der Natur miterleben. Wenn wir beispielsweise die ganze Entwicklung eines kleinen Schmetterlings betrachten, so sehen wir verschiedene Stufen der Veränderung, bis so ein zartes, farbenfrohes, bezaubernd schönes Geschöpf durch die Luft dahinflattert.
Die letzte Phase, das anstrengende langsame Schlüpfen aus dem Kokon, haben Wissenschaftler dem Falter zu erleichtern versucht, indem sie seinen Kokon aufgeschnitten haben, doch mit welchem Erfolg? Der Schmetterling starb sehr bald, weil er die für die Entwicklung seines Flugapparats so wichtige Anstrengung nicht machen konnte und er deshalb zu schwach war zum Fliegen.
Gott spricht noch immer durch seine schöpferische Macht zu uns, die wir an seinen Werken erkennen können, die uns Bewunderung für seine überfließende Liebe einflößen und in uns ein bedingungsloses Vertrauen in seine umgestaltende, Neues schaffende Kraft an unseren Herzen, Gedanken und Gefühlen hervorrufen möchten.
Auch wir stellen uns die Zeit nach unserer Verwandlung so vor, dass wir uns dann frei im Universum zwischen den Welten bewegen können. Aber um dort hinzukommen, müssen auch wir durch eine enge Pforte eingehen. Diese Erfahrung bringt uns näher zu Gott: „Du kannst in enge Verbindung mit Gott kommen, wenn du nur darum ringst, zur engen Pforte einzugehen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 240.
„Der Mensch muss Anteil an diesem großen Ringen um das ewige Leben nehmen. Er muss dem Wirken des Heiligen Geistes nachgeben. Es wird ihn einen Kampf kosten, die Mächte der Finsternis zu durchbrechen. Aber der Geist wirkt in ihm, dies zuwege zu bringen. Der Mensch ist jedoch kein passives Wesen, das in Trägheit gerettet wird. Er ist aufgerufen, jeden Muskel anzuspannen, jede Fähigkeit einzusetzen im Ringen um die Unsterblichkeit; und doch ist es Gott, der das Gelingen gibt. Kein Mensch kann in Untätigkeit gerettet werden. Der Herr gebietet uns: ‚Ringet darnach, dass ihr durch die enge Pforte eingehet; denn viele werden, das sage ich euch, darnach trachten, wie sie hineinkommen, und werden‘s nicht tun können.‘ (Lukas 13, 24.)“ – Zeugnisse, Band 8, S. 74.
Seinen Mitarbeitern ruft Jesus auch heute noch zu: „Wer mir will nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ (Markus 8, 34.)
Wir können uns fragen: „Musste Christus, die Majestät des Himmels, der König der Herrlichkeit, das schwere Kreuz und die Dornenkrone tragen und den bitteren Kelch trinken, während wir uns gemächlich zurücklehnen, uns selbst verherrlichen und der Seelen vergessen, für die er gestorben ist, um sie mit seinem kostbaren Blut zu erkaufen? O nein! Lasst uns geben, solange wir über etwas verfügen! Lasst uns so handeln, solange wir dazu imstande sind! Lasst uns wirken, solange es Tag ist! Lasst uns unsere Zeit und unsere Mittel dem Dienst Gottes weihen, damit wir seine Billigung und seinen Lohn empfangen können.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 95.
Wir selbst erleben manche seelische Kämpfe, bis wir verstehen, dass wir als Christen selbst in Schwierigkeiten Freude haben sollen: „Christi Kreuz zu tragen meint, unsere sündhaften Neigungen zu beherrschen, christliche Höflichkeit zu üben, auch wenn es unbequem ist, den Mangel der Bedürftigen und Bedrängten zu erkennen, uns selbst zu verleugnen, um ihnen zu helfen, und unsere Herzen und Türen den heimatlosen Waisen zu öffnen, auch wenn dies finanzielle Opfer und Geduld von uns fordert. Solche Kinder sind die jüngeren Glieder der Familie des Herrn. Sie sollen Liebe und Fürsorge erhalten und ‚in der Zucht und Vermahnung zum Herrn‘ herangezogen werden. Dies ist ein Kreuz, das sich im Reiche Gottes als Diadem der Herrlichkeit erweisen wird, wenn es um Christi willen aufgenommen und freudig getragen wird.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 681.
Was bedeutet eine wirkliche Bekehrung? „Eine wirkliche Bekehrung bringt eine völlige Umgestaltung mit sich. Die eigentlichen Neigungen von Herz und Sinn sollen gewandelt werden. Es gilt, das Leben in Christo zu erneuern.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 22.
Wie können wir aber unseren Sinn erneuern? „Nur die Macht Christi kann in Herz und Sinn die Änderung herbeiführen, die alle erleben müssen, die am neuen Leben im Reich Gottes mit ihm teilhaben wollen ... Damit wir ihm richtig dienen können, müssen wir vom Geist Gottes geboren werden. Das wird das Herz reinigen und das Denken erneuern und uns eine neue Fähigkeit verleihen, Gott zu erkennen und zu lieben. Es wird uns willig machen, all seinen Forderungen zu gehorchen. Das ist wahrer Gottesdienst.“ – Maranatha, S. 370.
Das kann auch unsere Erfahrung werden: „Geschwister, füllt euer Leben um Christi willen mit guten Werken, selbst wenn die Welt eure Anstrengungen nicht würdigt und anerkennt. Das ist Selbstverleugnung. Egoismus ist für Gemeindeglieder das bitterste Joch, das sie sich auferlegen können; und doch geschieht dies oft unter denen, die sich Christi Nachfolger nennen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 681.
Dieses Übel passiert unter uns nicht, wenn wir verstehen und ausleben, dass der Gläubige bestimmte praktische Schritte bei der Erneuerung seines Sinnes unternehmen muss:
1. Wir werden ein tieferes Verständnis für die Gesundheitsreform entwickeln und durch treue Praxis die Kenntnis eines gesunden Lebensstils bezeugen: „Ich ermahne euch nun, liebe Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, dass ihr eure Leiber begebet zum Opfer, das da lebendig, heilig und Gott wohlgefällig sei, welches sei euer vernünftiger Gottesdienst.“ (Römer 12, 1.)
„Niemand kann sich selbst erlösen; aber Gott kann dies auch nicht für ihn tun ohne dessen Mitarbeit. Bemüht der Mensch sich ernsthaft, dann wirkt Gott mit ihm zusammen und verleiht ihm die Macht, ein Gotteskind zu werden.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 372.
Zur Verbesserung unserer Praxis eines gesunden Lebensstils ist die Broschüre „8 Schritte zur Gesundheit“ empfehlenswert.
2. Wir werden die Notwendigkeit der Trennung von der Welt akzeptieren, die die Aufgabe unserer weltlichen Wünsche, unchristlicher Werte und Verhaltensweisen einschließt. Wir wissen, dass wir erst nach diesem Schritt der Trennung von der Welt, Gottes Willen wirklich in aller Klarheit erkennen können: „Und stellet euch nicht dieser Welt gleich, sondern verändert euch durch die Erneuerung eures Sinnes, auf dass ihr prüfen möget, welches da sei der gute, wohlgefällige und vollkommene Gotteswille.“ (Römer 12, 2.)
„Warum ist es denn so schwer, ein uneigennütziges, bescheidenes Leben zu führen? Weil Scheinchristen der Welt nicht abgestorben sind. Wer in diesem Sinne gestorben ist, lebt leicht. Aber viele sehnen sich nach den Fleischtöpfen Ägyptens. Sie wollen sich so viel wie möglich in Kleidung und Gewohnheit der Welt anpassen und dennoch in den Himmel kommen. Sie wollen es auf andere Weise versuchen. Sie gehen nicht durch die enge Pforte und auf dem schmalen Weg. Sie werden keine Entschuldigung haben. Viele kleiden sich wie die Welt, um Einfluss zu gewinnen. Sie begehen hier einen schweren und verhängnisvollen Fehler. Falls sie einen wahrhaften, beglückenden Einfluss ausüben möchten, lasst sie ihr Bekenntnis ausleben, lasst sie ihren Glauben durch rechtschaffene Werke beweisen und den großen Unterschied zwischen einem Christen und der Welt bekunden. Mir wurde gezeigt, dass Kleidung, Worte und Werke für Gott Zeugnis ablegen sollten. Dann wird ein heiliger Einfluss alles erfüllen und davon Kenntnis geben, dass sie mit Christus gelebt haben. Die Ungläubigen werden sehen, dass die Wahrheit, die wir bekennen, einen heiligenden Einfluss besitzt, und dass der Glaube an die Wiederkunft Christi den Charakter der Männer und Frauen bestimmt. Wer einen Einfluss zum Besten der Wahrheit haben will, muss sie ausleben und Jesu demütigem Vorbild nacheifern.“ – Ruf an die Jugend, S. 95.
Wir bekennen uns mit Recht wie der reiche Jüngling zum Halten des Gesetzes, und deshalb sollen wir auch zeigen, dass wir aus seiner Niederlage gelernt haben: „Sein Anspruch, das Gesetz Gottes erfüllt zu haben, war eine Selbsttäuschung; denn er bewies, dass Reichtum sein Götze war. Er konnte die Gebote Gottes nicht halten, solange das Irdische den ersten Platz in seinen Neigungen einnahm. Er liebte die Gaben Gottes mehr als den Geber. Jesus hatte dem Jüngling seine Gemeinschaft angeboten. ‚Folge mir nach!‘, hatte er ihm zugerufen; doch der Heiland bedeutete ihm nicht soviel wie sein eigenes Ansehen unter den Menschen oder seine Güter. Seinen irdischen Reichtum, der sichtbar war, für den himmlischen Schatz aufzugeben, der unsichtbar war, erschien ihm als ein zu großes Wagnis. Er schlug das Anerbieten des ewigen Lebens aus und ging hinweg; seitdem gehörte seine Anbetung der Welt. Tausende gehen durch die gleiche Prüfung; sie vergleichen Christus mit der Welt, und viele entscheiden sich für die Welt! Sie wenden sich, gleich dem Jüngling, vom Heiland ab und sagen sich in ihrem Herzen: Diesen will ich nicht als meinen Führer haben.“ – Das Leben Jesu, S. 514.
„Damit dem Menschen die gesegneten Früchte der Wohltätigkeit nicht entgingen, machte unser Erlöser ihn zu seinem Mitarbeiter. Gott hätte sein Ziel, die Sünder zu retten, ohne unser Zutun erreichen können, aber er wusste, dass der Mensch ohne Mitarbeit in dem großen Werk nicht glücklich sein kann. Durch eine Kette von Umständen, die gewöhnlich seine Nächstenliebe wecken, gibt er dem Menschen zur Pflege der Wohltätigkeit die besten Möglichkeiten und erhält ihn im Geben, indem er ihn den Armen helfen und Gottes Werk fördern lässt. Durch ihre Bedürfnisse fordert eine untergehende Welt unsere Mittel und unsern Einfluss, um Männern und Frauen die Wahrheit zu verkünden, die sie so dringend brauchen. Wenn wir diesem Ruf durch die Arbeit und Mildtätigkeit nachkommen, werden wir dem Bild dessen ähnlich, der um unsertwillen arm wurde. Durch Wohltaten werden wir andern zum Segen und sammeln uns wahren Reichtum.“ – Zeugnisse, Band 9, S. 240.
3. Dann werden wir die darauf folgende sehr wichtige Stufe der Veränderung an uns begreifen: „Denn ich sage euch durch die Gnade, die mir gegeben ist, jedermann unter euch, dass niemand weiter von sich halte, als sich‘s gebührt zu halten, sondern dass er von sich mäßig halte, ein jeglicher, nach dem Gott ausgeteilt hat das Maß des Glaubens.“ (Römer 12, 3.)
Diese Haltung ist die einzige Sicherheit, die wir besitzen, um in unseren Prüfungen nicht – ebenso wie der auf sich selbst vertrauende Petrus und der reiche Jüngling – Christus zu verleugnen. Möchten wir uns doch persönlich mit folgenden Gedanken prüfen: „Freilich, solange es keine Opfer kostet, scheinen sie ihr Gehorsamsgelöbnis zu erfüllen; doch wenn es heißt, sich selbst zu verleugnen und hinzugeben, und wenn es gilt, das Kreuz zu tragen, dann ziehen sie sich zurück. Nach und nach schwindet ihnen das Pflichtgefühl, und bewusste Gesetzesübertretung wird ihnen zur Gewohnheit. Dann hört das Ohr zwar noch Gottes Wort, aber die geistliche Auffassungskraft ist geschwunden. Das Herz verhärtet, und das Gewissen stumpft ab. Glaub nicht, dass du Christus schon damit dienst, dass du keine entschiedene Feindschaft gegen ihn zeigst: mit dieser Annahme täuschten wir uns selbst. Wenn wir Gott vorenthalten, was er uns zu seinem Dienst gab – Zeit, Vermögen oder was auch immer –, so arbeiten wir gegen ihn.“ – Christi Gleichnisse, S. 197.
„Für diejenigen, die Männer und Frauen zum ewigen Felsen hinführen wollen, gibt es viel aus dem Lebenswerk Elias und Elisas zu lernen. Die Arbeiter müssen ihre Herzen demütigen, wenn sie Gottes Ziele verstehen wollen, die er mit ihnen verfolgt. Sie selbst müssen im wahrsten Sinne des Wortes ‚ringen‘, wenn sie anderen den Weg zeigen wollen, der durch die enge Pforte führt. Denen, die Licht und Veredlung benötigen, muss die Wahrheit in passender Weise und mit Kraft verkündigt werden.“ (Brief 30, 1912.) – Bibelkommentar, S. 119.
„Christus fordert uns auf, den schmalen Weg zu betreten, auf dem jeder Schritt Selbstverleugnung heißt. Er fordert uns auf, auf die Plattform der ewigen Wahrheit zu steigen und für den Glauben, der einst den Heiligen übergeben wurde, eifrig zu kämpfen, jawohl – zu kämpfen! ... Wir nähern uns der Zeit, in der Fürstentümer und Mächte und böse Geister unter dem Himmel voll in den Kampf gegen die Wahrheit eingesetzt werden. Das ist eine Zeit, in der Satans Verführungsmacht so groß sein wird, dass er, wenn es möglich wäre, auch die Auserwählten verführen würde. Darum muss unser Unterscheidungsvermögen durch göttliche Erleuchtung geschärft werden, damit wir über Satans Schachzüge nicht im Unklaren sind ... Indem uns Gott die Mitarbeit der heiligen Engel schenkt, hat er es möglich gemacht, dass unser Werk ... ein wunderbarer Erfolg sein wird. Doch Erfolg kommt nur selten als Ergebnis sporadischer Anstrengungen. Der vereinte Einfluss aller Gemeindeglieder ist nötig.“ – Maranatha, S. 110.
„In dem Werk zur Rettung von Menschen hat Gott sein Teil getan; jetzt ruft er die Gemeinde zur Mitarbeit auf. Das Blut Christi, das Wort der Wahrheit und der Heilige Geist stehen auf der einen Seite, dem Verderben geweihte Seelen auf der andern. Jeder Nachfolger Christi hat seinen Teil zu tun, Menschen zu bewegen, dass sie die Segnungen des Himmels annehmen. Möge ein jeder sich prüfen und sehen, ob er diese Arbeit getan hat. Lasst uns unsere Beweggründe und jede Tat unseres Lebens prüfen.“ – Schatzkammer der Zeugnisse, Band 2, S. 228.
„Gott hat erstaunliche Opfer für die Menschheit gebracht. Er hat unermessliche Energie aufgewandt, um Menschen von Übertretung und Sünde zu Treue und Gehorsam zurückzuführen. Aber ich habe gesehen, dass er nichts tut ohne die Mitarbeit des menschlichen Werkzeugs.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 63. (Hervorherbungen durch den Autor erfolgt.)
Das gilt auch für unsere Jugend: „Während diese Jugendlichen alles für ihre Seligkeit taten, wirkte Gott das Wollen und Vollbringen nach seinem Wohlgefallen. Das sind die Voraussetzungen für den Erfolg. Um Gottes Segen zu erlangen, müssen wir unseren eigenen Beitrag leisten. Der Herr nimmt uns weder das Wollen noch das Vollbringen ab. Seine Gnade wird uns geschenkt. Sie beeinflusst unseren Willen und unsere Werke. Aber sie ist nie ein Ersatz für die eigenen Anstrengungen. Unsere Seelen müssen zur Mitarbeit erweckt werden. Der Heilige Geist wirkt in uns, damit wir unsere Seligkeit schaffen. Das ist eine praktische Lehre, die uns der Heilige Geist erteilen möchte.“ – Bibelkommentar, S. 220.
Lasst uns für einander beten, dass wir lernen möchten, siegreicher als bisher zu leben und zu wirken in Abhängigkeit von Jesus Christus, geführt und geleitet durch die Stimme des Heiligen Geistes, bis wir gemeinsam Jesus von Angesicht zu Angesicht in seiner Herrlichkeit schauen dürfen.