Bekenntnis, Versöhnung und Heilung

So wir aber unsre Sünden bekennen, so ist er [Jesus Christus] treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Untugend.“ (1. Johannes 1, 9.)

„Bekenne einer dem andern seine Sünden und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“ (Jakobus 5, 16.)

Es gibt eine heilende Kraft in der Vergebung. Es gibt eine heilende Kraft in der Bitte um Vergebung. Es gibt eine heilende Kraft im Vergeben. Es gibt eine heilende Kraft in der Bereitschaft zu vergeben. Es gibt eine heilende Kraft in der Versöhnung.

Ein beschwertes Gemüt ist oft eins unserer größten Probleme. Aufgrund der Sünde befindet sich  der Mensch in Feindschaft mit sich selbst – ein geteiltes Ich. Das verletzte Ich kann Gefühle des Selbstmitleids entwickeln, Gefühle des Hasses, der Zurückweisung oder sogar Sadismus (eine abartige Freude an grausamen Handlungen), selbst eine Mischung aus Minderwertigkeitskomplexen mit Neigung zum Masochismus (eine abartige Freude an Grausamkeit gegen sich selbst) oder einen irrigen Überlegenheitskomplex. Andererseits kann ein schlechtes Gewissen zu Frustration, Scham oder Selbsthass führen. In beiden Fällen kann die Gesundheit des Betroffenen ernstlich beeinträchtigt werden.

Heilung nötig?

Das Leben ist voll von Unvermögen, Enttäuschungen und Sorgen. Manchmal erscheint es uns, als ob sich alles gegen uns verschworen hätte. Nichts funktioniert, wie es soll. Eine Schwierigkeit nach der anderen bringt dich zur Verzweiflung. Schlaflose Nächte bringen finstere Gedanken, die sich um dich drehen. Dein Magen rebelliert, und du hörst wie dein Herzschlag sich beschleunigt. Dein Blutdruck steigt... Nun, bevor du Hilfe erwarten kannst, musst du aber erst den Grund dafür herausfinden.
König David litt sehr unter einem schlechten Gewissen, bis der Prophet Nathan zu ihm kam und ihm den Tadel des Herrn überbrachte: „Du bist der Mann!“ (2. Samuel 12, 9.) Erst dann bekannte David seine Sünde und betete:
„Gott, sei mir gnädig nach deiner Güte und tilge meine Sünden nach deiner großen Barmherzigkeit. Wasche mich wohl von meiner Missetat und reinige mich von meiner Sünde. Denn ich erkenne meine Missetat, und meine Sünde ist immer vor mir. An dir allein habe ich gesündigt und übel vor dir getan, auf dass du recht behaltest in deinen Worten und rein bleibest, wenn du gerichtet wirst. Siehe, ich bin in sündlichem Wesen geboren, und meine Mutter hat mich in Sünden empfangen. Siehe, du hast Lust zur Wahrheit, die im Verborgenen liegt; du lässest mich wissen die heimliche Weisheit. Entsündige mich mit Isop, dass ich rein werde; wasche mich, dass ich schneeweiß werde. Lass mich hören Freude und Wonne, dass die Gebeine fröhlich werden, die du zerschlagen hast. Verbirg dein Antlitz von meinen Sünden und tilge alle meine Missetaten. Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz und gib mir einen neuen, gewissen Geist. Verwirf mich nicht von deinem Angesicht und nimm deinen heiligen Geist nicht von mir. Tröste mich wieder mit deiner Hilfe, und mit einem freudigen Geist rüste mich aus. Ich will die Übertreter deine Wege lehren, dass sich die Sünder zu dir bekehren.“ (Psalm 51, 3-15.)

Erst nach seiner Versöhnung mit Gott fand David Frieden. Er schrieb:
„Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist! Denn da ich‘s wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde.“ (Psalm 32, 1-5.)

Arthritis lindern

Ein chronischer Schuldkomplex ist der Hauptgrund für Angst (ein Gefühl der Furcht und Unsicherheit), die dazu führt, dass du ruhelos, müde und blass aussiehst. Ein Facharzt sagt bezüglich der Behandlung von Arthritis und Rheuma: „Einundfünfzig Prozent der Fälle von Arthritis, Rheuma und Dickdarmkatarrh, die ich bei Patienten im Krankenhaus untersucht habe, hatten ihren Ursprung in Gewissensbissen, die ihr Gemüt plagten.“

Eines Tages wurde ein Mann mittleren Alters, der an rheumatischer Arthritis litt, in einem Rollstuhl zu einer Versammlung gebracht, bei der ein Prediger des Evangeliums sprach. Nach der Versammlung sprach er mit dem Prediger.

„Das Thema eurer Konferenz hat mich interessiert“, sagte er. „Daher bin ich gekommen, um sie zu hören, bevor ich mir eine Kugel in den Kopf schieße. Ich dachte, dass Sie mir vielleicht helfen könnten, eine Lösung für meinen miserablen Zustand zu finden. Seit vierzehn Jahren leide ich an einer akuten Form von rheumatischer Arthritis. Manchmal bin ich drei Monate am Stück bettlägerig. Ich habe alle Arten von Heilverfahren ausprobiert, aber nichts konnte mich heilen oder wenigstens meine Schmerzen lindern.“

Es wurde vereinbart, dass der Prediger diesen leidgeprüften Menschen besuchen soll, der ihm dann seine ganze Geschichte erzählte. Er war der Geschäftspartner in der erfolgreichen Firma seines Vaters gewesen. Der Teufel versuchte ihn damit, den alten Mann zu betrügen und seinen Anteil an der Firma zu übernehmen. Der betrogenene Vater war so von seinem Sohn enttäuscht, dass er krank wurde und einige Monate später starb. Der Sohn wusste, dass er verkehrt gehandelt hatte, und sein schlechtes Gewissen nagte immer mehr an ihm. Nach einer kurzen Weile ging er sogar bankrott, da er nicht wusste, wie er das Geschäft führen soll, das er übernommen hatte. Das Schlimmste aber war für ihn, dass seine Mutter und seine Schwestern nie aufhörten, anklagend mit dem Finger  auf ihn zu zeigen, was soviel bedeutet wie: „Du bist der Mann!“ Er schämte sich so sehr, dass er daran dachte, seinem Leben ein Ende zu setzen. Nachdem sich der Prediger die gesamte Geschichte angehört hatte, überzeugte er den Mann davon, dass das einzige, was ihm helfen konnte, die Anleitung aus 1. Johannes 1, 9 und Jakobus 5, 16 war.

Seine Mutter und eine seiner Schwestern, die in der gleichen Stadt lebten, wurden gerufen. In ihrer Gegenwart bekannte er demütig seine Sünde gegen Gott und gegen sie. Sobald er Vergebung empfangen hatte, sagte er mit einem Lächeln auf seinen Lippen:
„Dies ist seit zwanzig Jahren der erste glückliche Augenblick in meinem Leben.“
Zwei oder drei Tage später konnte er mit der Hilfe eines Stocks laufen. Nach einigen weiteren Tagen konnte er hin und her laufen wie ein junger Mann.
Nicht nur, dass er selbst geheilt wurde, nachdem er Vergebung erfahren hatte, auch seiner Mutter und Schwester ging es viel besser, nachdem sie ihm vergeben hatten.
„Darum, wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und wirst allda eingedenk, dass dein Bruder etwas wider dich habe, so lass allda vor dem Altar deine Gabe und gehe zuvor hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und alsdann komm und opfere deine Gabe... Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde; segnet, die euch fluchen; tut wohl denen, die euch hassen; bittet für die, so euch beleidigen und verfolgen.“ (Matthäus 5, 23. 24. 43. 44.)

„Ist es möglich, soviel an euch ist, so habt mit allen Menschen Frieden. Rächet euch selber nicht, meine Liebsten, sondern gebet Raum dem Zorn Gottes; denn es steht geschrieben: ‚Die Rache ist mein; ich will vergelten, spricht der Herr.‘ So nun deinen Feind hungert, so speise ihn; dürstet ihn, so tränke ihn. Wenn du das tust, so wirst du feurige Kohlen auf sein Haupt sammeln. Lass dich nicht das Böse überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem.“ (Römer 12, 18-21.)

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