4. Lektion Sabbat, den 27. April 2019


Befreiung von der Erziehung Ägyptens

„Ihr sollt nicht nach der Heiden Weise lernen.“ (Jeremia 10, 2.)

„Ich bitte die Eltern, ihre Kinder dorthin zu bringen, wo sie nicht durch falsche Erziehung verzaubert werden. Ihre einzige Sicherheit liegt darin, von Christus zu lernen. Er ist das große, zentrale Licht dieser Welt. Alles andere Licht, alle andere Weisheit ist Torheit.“ – The Review and Herald, 17. August, 1897.

Zum Lesen empfohlen: Erziehung, S. 40-44.
Ein glückliches Heim, S. 116-122.

Sonntag 21. April

1. Die Unterlegenheit der Weisheit Ägyptens

a. Wie kann Salomos Weisheit mit der der Ägypter verglichen werden? 1. Könige 4, 30. [5, 10.]


„Es gibt eine Erziehung, die grundlegend weltlich ist. Ihr Ziel ist weltlicher Erfolg, die Befriedigung selbstsüchtiger Ziele. Um diese Bildung zu verfestigen, verbringen viele Studenten viel Zeit und Geld damit, ihren Verstand mit unnötigem Wissen anzufüllen. Die Welt sieht sie als gelehrt an; aber Gott ist nicht in ihren Gedanken.“ – Counsel to Parents, Teachers, and Students, S. 64.

b. Was ist laut Salomo die Grundlage wahrer Weisheit? Sprüche 9, 10; 8, 13; 15, 33.

„Die hohe Aufgabe des Lebens heißt Charakterbildung, und Gotteserkenntnis ist die Grundlage aller wahren Erziehung.“ – Patriarchen und Propheten, S. 578.
„Die durch Erfahrung erlangte Erkenntnis wahrer Gottseligkeit, die in täglicher Weihe und im Dienen gefunden wird, sichert die höchste Kultur von Leib, Seele und Geist. Diese Weihe all unserer Kräfte an Gott schützt vor Selbsterhöhung. Die Mitteilung göttlicher Kraft ehrt unser aufrichtiges Streben nach Weisheit. Diese wiederum wird uns befähigen, unsere besten Gaben in einer Weise zu benutzen, die Gott ehrt und unsern Mitmenschen zum Segen gereicht.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 72.

Montag 22. April

2. Mose verlässt Ägypten

a. Wie weitreichend war Moses Erziehung, wenn man bedenkt, dass Ägypten die am höchsten entwickelte Nation jener Zeit war? Apostelgeschichte 7, 22.


„In den Schulen Ägyptens erhielt Mose die höchste Ausbildung für Frieden und Krieg. Er übte große, persönliche Anziehungskraft aus, war edel in Aussehen und Gestalt, legte einen gebildeten Geist und fürstliches Gebaren an den Tag und zeichnete sich als militärischer Führer aus; er war der Stolz der Nation. Der König von Ägypten war auch zugleich Priester, und Mose wurde, obwohl er sich weigerte, an dem heidnischen Gottesdienst teilzunehmen, in alle Geheimnisse der ägyptischen Religion eingeweiht.“ – Erziehung, S. 55.

b. Was erwählte Mose, als er mit der Entscheidung konfrontiert wurde, weltliche Ehre zu erhalten oder Gott zu dienen? Warum? Hebräer 11, 24-27.

c. Was war notwendig, damit Mose die negativen Bestandteile seiner ägyptischen Erziehung ablegte? 2. Mose 3, 1 (erster Teil).


„In der Wüste Midian verbrachte Mose vierzig Jahre als Schafhirte. Er schien für immer von seinem Lebensauftrag abgeschnitten zu sein und erhielt doch die notwendige Erziehung, um ihn zu erfüllen. Die Weisheit zur Lenkung einer unwissenden und undisziplinierten Menge musste durch Selbstbeherrschung erworben werden … 
Die Einflüsse, die ihn in Ägypten umgeben hatten: die Zuneigung seiner Pflegemutter, seine eigene Stellung als Enkel des Königs, die Verschwendung und das Laster, das in tausenderlei Gestalt lockte, die überfeinerte, ausgeklügelte Lebensweise und das Geheimnisvolle einer falschen Religion hatten ihren Eindruck auf seinen Geist und Charakter hinterlassen. In der strengen Einfachheit der Wildnis verflüchtigte sich das alles.“ – Erziehung S. 55. 56.
„Viele müssen so wie Mose Dinge vergessen, um das lernen zu können, was sie benötigen. Er musste sich selbst scharfe geistige und moralische Disziplin beibringen, und Gott arbeitete mit ihm, bis er in der Lage war, die Seele und das Herz anderer zu erziehen.“ – This Day With God, S. 321.
„Es war nicht die Bildung, die er in Ägypten erhielt, die ihn dazu befähigte, über seine Feinde zu triumphieren, sondern ein beständiger und unbeirrbarer Glaube, der unter den schwierigsten Umständen standhaft war.“ – The Signs of the Times, 12. Juli 1905.

Dienstag 23. April

3. Freiheit von der ägyptischen Erziehung

a. Welche Ratschläge sollten wir bei der Erziehung unserer Kinder befolgen? Jeremia 10, 2; Sprüche 19, 27.


„Indem man sich von Gottes Wort abwendet und sich von den Schriften nicht inspirierter Menschen nährt, verkümmert der Geist, weil er nicht in Berührung mit den tiefen, viel umfassenden Grundsätzen der ewigen Wahrheit gebracht wird. Das Verständnis passt sich den Dingen an, mit deren Erfassen es sich vertraut macht. Gibt es sich mit vergänglichen Dingen ab, so wird es so geschwächt, und seine Kraft schrumpft so zusammen, dass es mit der Zeit zu jeder weiteren Ausdehnung unfähig ist.
Solch eine Erziehung ist eine ganz unrichtige. Ein jeder Lehrer sollte es sich zur Aufgabe machen, die Gemüter der Jugend auf die großen Wahrheiten der Heiligen Schrift zu lenken, denn nur sie wirkt eine Erziehung, welche für dieses und für das zukünftige Leben wesentlich ist.“ – Christi Gleichnisse, S. 41.

b. Was ist Gottes Wille für uns ebenso wie für das alte Israel? 5. Mose 14, 2. Was wünschen wir stattdessen – wie auch Israel? 1. Samuel 8, 5.

„Die Erziehung und Schulung, die Gott für Israel verordnete, sollten dazu führen, dass es sich in seiner ganzen Lebensweise von den anderen Völkern unterschied. Diese Eigenart, die als besondere Gnade und als Segen hätte angesehen werden müssen, war ihm nicht genehm. Es suchte die zur höchsten Entfaltung notwendige Einfachheit und Selbstbeschränkung gegen das Gepränge und die Zügellosigkeit heidnischer Völker einzutauschen. Sein Ehrgeiz bestand darin, zu sein ‚wie alle Heiden‘. (1. Samuel 8, 5.) Gottes Erziehungsplan wurde beiseite gesetzt, sein Herrschaftsanspruch geleugnet.“ – Erziehung, S. 43, 44.

c. Auf welche Gefahr sollten wir achten? Johannes 12, 43. Kann Christus in einem geteilten Herzen weilen? Matthäus 6, 24.

„Es ist nicht Gottes Absicht, dass diejenigen, deren Stellung er erkauft hat, darauf geschult werden, dem Mammon zu dienen, menschliche Ehre und menschliche Verherrlichung zu erhalten oder der Welt unterwürfig zu sein.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 470.
„Wir können nicht halb Gott und halb der Welt angehören; entweder wir sind Gottes Kind nicht, oder wir sind es ganz.“ – Der Weg zu Christus, S. 31.

Mittwoch 24. April

4. Eine neue Erziehung wird benötigt

a. Warum müssen wir von Gott umerzogen werden? Richter 17, 6; Jesaja 53, 6. Warum benötigten die Eltern unter den Israeliten eine erneute Erziehung, nachdem sie Ägypten verlassen hatten? Inwiefern unterscheiden wir uns heute von ihnen?


„Aber nach dem Auszug aus Ägypten waren unter den Israeliten nur wenige darauf vorbereitet, bei der Ertüchtigung ihrer Kinder mit ihm zusammenzuwirken. Den Eltern selbst tat Belehrung und Erziehung not. Als die Opfer lebenslanger Sklaverei waren sie unwissend, ungeschult und verkommen. Sie besaßen nur wenig Gotteserkenntnis und ein geringes Gottvertrauen. Falsche Lehren hatten sie verwirrt, und durch die lange Berührung mit dem Heidentum waren sie innerlich verdorben worden.“ – Erziehung S. 29. 30. 
„Eltern werden Geduld und geistliche Stärke benötigen, damit sie sich in Gottesfurcht die Gewohnheiten der Welt aberziehen können.“ – The Review and Herald, 13. November 1894.

b. Was passierte mit den Israeliten, die die Erziehung nicht annahmen, die Gott von ihnen forderte? 1. Korinther 10, 5. 6. Welchen Sünden waren sie durch die ägyptische Erziehung eher zugeneigt?

„Der Herr verließ sein Volk auf seiner Wanderung durch die Wüste nicht, aber viele von ihnen verließen den Herrn. Durch die ägyptische Erziehung waren sie Versuchungen, Götzendienst und Zügellosigkeit ausgesetzt. Weil sie die Gebote des Herrn missachteten, wurden nahezu alle Erwachsenen, die Ägypten verlassen hatten, in der Wüste zu Fall gebracht; ihre Kinder aber durften Kanaan betreten.“ – The Review and Herald, 17. Dezember 1895.

c. Was müssen wir im Auge behalten, wenn wir danach trachten, unsere Kinder und Jugendlichen zu erziehen? 1. Johannes 2, 15-17; Römer 12, 2.

„Die Hauptlehre, welche den Jugendlichen beigebracht werden muss, ist, dass sie als Anbeter Gottes die Grundsätze der Bibel schätzen und die Welt unterordnen sollen. Gott möchte, dass sie alle darin unterwiesen werden, wie sie die Werke Christi tun und durch die Tore in die himmlische Stadt eingehen können. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Welt uns verändert; wir müssen ernsthaft danach trachten, die Welt zu bekehren.“ – The Review and Herald, 17. August 1897.

Donnerstag 25. April

5. Gottes Plan folgen

a. Wie wurde Gottes Plan zur Erziehung im Leben Abrahams dargestellt? Was war das gewünschte Ergebnis dieser Erziehung? 1. Mose 18, 19.


„Im göttlichen Erziehungsplan, wie er sich dem Zustand des Menschen nach dem Sündenfall anpasst, erscheint Christus als Stellvertreter des Vaters, als ein Bindeglied zwischen Gott und Mensch. Er ist der große Lehrer der Menschheit. Und er verordnete auch, dass Männer und Frauen wiederum seine Stellvertreter sein sollen. Die Familie verkörpert die Lehranstalt, und die Eltern sind seine Lehrkräfte.
In den Tagen der Erzväter war die Familie der Träger der Erziehung. Für die Lehrstätten, die so zustande kamen, schuf Gott die günstigsten Voraussetzungen zur Entwicklung des Charakters.
… Die Menschen, die an Gottes Lebensgrundsätzen festhielten, lebten inmitten von Feldern und Hügeln. Sie waren Ackersleute und Besitzer von Groß- und Kleinviehherden.“ – Ein glückliches Heim, S. 116.

b. Warum ist Gemeinschaft mit Gott ein wichtiger Teil der Erziehung? Hiob 22, 21.

„Wird der Geist des Menschen mit dem Geist Gottes, das Endliche mit dem Unendlichen in Verbindung gebracht, so übt das eine nicht abzuschätzende Wirkung auf Körper, Geist und Seele aus. Einer solchen Gemeinschaft erwächst die wertvollste geistliche Bildung. Sie ist Gottes ureigenste Art der Fortentwicklung.“ – Das Wirken der Apostel, S. 127.

Freitag 26. April

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wozu führt uns wahre Erziehung im Gegensatz zu unseren ehrgeizigen und selbstsüchtigen Zielen?
2. Wie können wir heute Ägypten verlassen? Warum müssen wir das tun?
3. Wie ahmen wir die Welt durch die Art der Erziehung unserer Kinder nach?
4. Warum müssen viele Eltern heute in Gottes Erziehungsmethode unterrichtet werden? Was müssen sie sich abgewöhnen?
5. Wo waren die ersten Schulen, und wie können wir heute zu Gottes Plan zurückkehren?

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