8. Lektion Sabbat, den 25. Mai 2019


Unseren Nächsten befreien

„Gebt, so wird euch gegeben. Ein voll, gedrückt, gerüttelt und überfließend Maß.“ (Lukas 6, 38.)

„Ihm gehört die Welt, alle ihre Hilfsmittel stehen zu seiner Verfügung und er will einen jeden segnen, der bestrebt ist, für andere ein Segen zu sein.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 204.

Zum Lesen empfohlen: In den Fußspuren des großen Arztes, S. 165-186.

Sonntag 19. Mai

1. Dem Beispiel Jesu folgen

a. Wie lehrte Jesus seine Jünger, für andere zu wirken? Johannes 13, 34.


„Das Beispiel des Heilandes soll uns das Vorbild in unserem Dienst für die Versuchten und Irrenden sein. Dasselbe Interesse, dieselbe Zartheit und Langmut, welch er gegen uns offenbart hat, sollen wir gegen andere offenbaren … Wenn Christus in uns wohnt, werden wir seine selbstlose Liebe gegen alle offenbaren, mit denen wir zu tun haben. Wenn wir Männer und Frauen sehen, die der Teilnahme und Hilfe bedürfen, sollen wir nicht fragen: ‚Sind sie würdig?‘, sondern: ‚Wie kann ich ihnen von Nutzen sein?‘“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 166.

b. Wie lehrte Jesus den Wert der Seele? Lukas 15, 4-10. Was können wir daraus lernen?

„Der verlorene Groschen in dem Gleichnis des Heilandes war immer noch ein Silberstück, obgleich er in dem Staub und Schmutz lag. Die Eigentümerin suchte ihn, weil er von Wert war. So ist auch jede Seele, obgleich sie durch die Sünde noch so erniedrigt sei, in Gottes Augen köstlich geachtet … 
Die Liebe Christi, die sich in Worten und Handlungen offenbart, wird da Eingang in die Seele finden, wo das Wiederholen von Vorschriften und Beweisen nichts ausrichten kann.
Wir bedürfen mehr christlicher Teilnahme … für arme, leidende, kämpfende Seelen, welche oft von Fehlern übereilt werden, die sündigen und wieder bereuen, die versucht und entmutigt sind.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 167. 168.

Montag 20. Mai

2. Wirken für die Versuchten

a. Mit welcher Dringlichkeit sollten wir für diejenigen wirken, die außerhalb der Gemeinde stehen? Lukas 14, 23.


„Christliche Beweggründe verlangen, dass wir mit einer bestimmten Absicht, einem nie versagenden Interesse und stets zunehmendem Drängen für die Seelen arbeiten, welche Satan zu vernichten strebt. Nichts soll den ernsten, ringenden Eifer für die Rettung der Verlorenen dämpfen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 169. 170.

b. Welche Einstellung sollten wir gegenüber denen haben, die mit der Sünde kämpfen? Warum? Galater 6, 1; Römer 14, 10.

„Es schmerzte unseren Heiland beständig, in Berührung mit Feindschaft, Verderbnis und Unreinheit gebracht zu werden; aber niemals äußerte er ein Wort, woraus man schließen könnte, dass es seine Gefühle verletzt hätte oder sein feines Empfinden beleidigt worden wäre. Was auch die bösen Gewohnheiten, die starken Vorurteile oder die anmaßenden Leidenschaften menschlicher Wesen sein mochten, er trat ihnen allen mit mitleidsvoller Zärtlichkeit entgegen. Wenn wir desselben Geistes teilhaftig werden, so werden wir alle Menschen als Brüder betrachten, die mit ähnlichen Versuchungen und Prüfungen belastet sind und die oft fallen und ringen, um wieder aufzustehen, die wie wir mit Entmutigungen und Schwierigkeiten kämpfen und sich nach Teilnahme und Hilfe sehnen. Dann werden wir ihnen auf eine Weise entgegentreten, dass sie nicht entmutigt oder zurückgestoßen werden, sondern dass Hoffnung in ihren Herzen erweckt wird … 
In dem Gefühl unserer eigenen Schwachheit sollen wir Mitleid für die Schwächen anderer haben … 
Ein sanfter Geist, ein freundliches, gewinnendes Benehmen kann die Irrenden erretten und die Menge der Sünden bedecken.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 170. 171.

c. Welche Lehre Jesu sollten wir immer im Sinn haben, wenn wir uns bemühen, den Versuchten zu helfen? Matthäus 7, 12.

„Wir müssen uns selbst an die Stelle des Versuchten versetzen. Betrachtet die Macht angeerbter Fehler, den Einfluss böser Gemeinschaft und Umgebung, die Macht schlechter Gewohnheiten. Können wir uns wundern, dass unter solchen Einflüssen viele herunterkommen? Können wir uns wundern, dass unsere Bemühungen zu ihrer Aufrichtung nur langsam Erfolg haben?“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 173.

Dienstag 21. Mai

3. Den Unmäßigen helfen

a. Was sollten wir bedenken, wenn wir versuchen, Menschen mit einer Abhängigkeit zu helfen? Galater 6, 9; Judas 23.


„Im Umgang mit den Opfern der Unmäßigkeit müssen wir daran gedenken, dass wir es nicht mit Menschen zu tun haben, die ihren vollen, guten Verstand besitzen, sondern mit solchen, die zeitweilig unter der Macht eines Dämons stehen. Seid geduldig und nachsichtig. Denkt nicht an das abstoßende, abschreckende Aussehen, sondern an das kostbare Leben, zu dessen Erlösung Christus starb. Wenn der Trunkenbold zu einer Erkenntnis seiner Entwürdigung erwacht, so tut alles, was in eurer Macht steht, um ihm zu zeigen, dass ihr sein Freund seid.
Öffnet die Bibel vor der versuchten und kämpfenden Seele und lest ihr wieder und wieder die Verheißungen Gottes vor … Setzt geduldig eure Bemühungen fort, bis die zitternde Hand mit dankbarer Freude die Hoffnung der Erlösung durch Christum erfasst.
Gott fordert sie auf, sich zu erheben und in der Kraft Christi die von Gott verliehene Männlichkeit zurück zu gewinnen, welche durch sündhafte Befriedigung geopfert wurde.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 178.

b. Wie können diejenigen überwinden, die in verkehrten Gewohnheiten gefangen sind? Psalm 119, 11; 17, 4.

„Sagt den Versuchten, nicht auf die Umstände, noch auf die eigene Schwäche oder die Macht der Versuchung zu sehen, sondern auf die Kraft des Wortes Gottes." – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 185. 
Den Opfern schlechter Gewohnheit muß die Notwendigkeit klargelegt werden, für sich selbst eine Anstrengung zu machen... alles wird umsonst sein, wenn sie nicht dazu aufgerüttelt werden, den Kampf für sich selbst zu kämpfen. 
Gott fordert sie auf, sich zu erheben und in der Kraft Christi die von Gott verliehene Männlichkeit zurück zu gewinnen, welche durch sündhafte Befriedigung geopfert wurde." – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 174. 

c. Worauf müssen sie ausgerichtet sein, um den Sieg erringen zu können? Philipper 4, 8; Prediger 9, 10. (erster Teil)

„Eine Beschäftigung von Geist und Körper mit nützlicher Arbeit ist wesentlich als ein Schutz gegen Versuchung.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 181.

Mittwoch 22. Mai

4. Das Werk für die Armen

a. Welchen Bedürftigen sollten wir zuerst helfen? Galater 6, 10.


„Christus hat seiner Gemeinde im besonderen Sinn die Pflicht auferlegt, für die Bedürftigen unter ihren eigenen Gliedern zu sorgen. In jeder Gemeinde hat er seine Armen, sie werden allezeit unter uns sein und er legt den Gliedern der Gemeinde eine persönliche Verantwortung auf, für dieselben zu sorgen.
Wie die Glieder einer wahren Familie für einander sorgen, den Kranken dienen, die Schwachen unterstützen, die Unwissenden belehren, die Unerfahrenen unterweisen, so sollen des Glaubens Genossen für ihre Bedürftigen und Hilflosen Sorge tragen. Unter keinen Umständen sollte an ihnen vorübergegangen werden.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 205.

b. Was benötigen die Armen oftmals, und wie können wir ihnen helfen? Sprüche 13, 23. 

„Wir können den Armen oft am erfolgreichsten helfen, wenn wir sie in praktischer Weise belehren. In der Regel besitzen diejenigen, die nicht zur Arbeit erzogen wurden, keinen Fleiß, keine Ausdauer, Sparsamkeit und Selbstverleugnung … 
Wahre Mildtätigkeit hilft den Menschen, sich selbst zu helfen. … Wahre Mildtätigkeit meint mehr als nur geben. Sie bedeutet ein wahrhaftes Interesse an der Wohlfahrt anderer … Nachdenken, Zeit und persönliche Bemühungen kosten weit mehr, als einfach Geld zu geben, aber es ist die beste Wohltätigkeit.
Jene, die gelehrt werden, zu verdienen, was sie empfangen, werden am schnellsten lernen, das meiste daraus zu machen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 198. 199.

c. Welche Versprechen wurden denen gegeben, die den Armen helfen? Lukas 6, 35. 38; Sprüche 28, 27. 

„Niemand braucht zu fürchten, dass seine Freigebigkeit ihn in Not bringen würde. Gehorsam gegen Gottes Gebote wird gewisslich Gedeihen zur Folge haben.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 190.
„Es ist Gottes Absicht, dass Reiche und Arme durch die Bande der Teilnahme und Hilfsbereitschaft eng verbunden sein sollen. Solche, die Mittel, Talente und Fähigkeiten haben, sollen diese Gaben zum Segen ihrer Mitmenschen benutzen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 196.

Donnerstag 23. Mai

5. Den Hilflosen helfen

a. Welches andere christliche Hilfswerk ist immer ein Teil wahrer Religion? Jakobus 1, 27; Jeremia 49, 11; 5. Mose 10, 18. Welche Segnung ist mit diesem Werk verknüpft?


„Wenn alles getan ist, was getan werden kann, um den Armen zu helfen, sich selbst zu helfen, so bleiben noch die Witwen und Waisen, die Alten, die Hilflosen und die Kranken, welche Teilnahme und Fürsorge beanspruchen. Niemals sollten diese vernachlässigt werden. Sie sind von Gott der Barmherzigkeit, der Liebe und Fürsorge aller derjenigen übergeben, die er zu seinen Haushaltern gemacht hat.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 205.
„Der Herr sorgt für die Witwen und Waisen, nicht durch ein Wunder, indem er Manna vom Himmel sendet oder Raben, die ihnen Speise bringen, sondern durch ein Wunder am menschlichen Herzen, welches die Selbstsucht vertreibt und die Quellen christlicher Liebe entspringen lässt.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 206.
„In der Vereinigung der Alten und Jungen ruht ein Segen. Die Jungen können Sonnenschein in Herz und Leben der Bejahrten bringen … und den Jungen kann geholfen werden durch die Weisheit und Erfahrung der Alten.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 208.

b. Was wissen wir über die Hilflosen und Armen? Markus 14, 7. 5. Mose 15, 11. Warum lässt Gott das zu? 

„Christus prüft seine bekenntlichen Nachfolger, indem er die Hilflosen und Armen unter sie setzt, die von ihrer Fürsorge abhängig sind. An unserer Liebe und unserem Dienst für seine bedürftigen Kinder prüfen wir die Echtheit unserer Liebe für ihn. Wenn wir sie vernachlässigen, erklären wir uns dadurch selbst als falsche Jünger, die Christo und seiner Liebe fremd sind.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 209.

Freitag 24. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Wie können wir Jesu Beispiel folgen, den Irrenden zu helfen?
2. Was können wir daraus lernen, wie Jesus mit Verderbtheit und Unreinheit umging?
3. Wie können wir denen helfen, die mit Abhängigkeiten kämpfen? Was sollten wir bedenken?
4. Welche Klasse bedürftiger Menschen sollten wir niemals vernachlässigen?
5. Warum hat Gott die Bedürftigen unter uns gesetzt? Wie können wir ihnen am besten helfen?

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