Gerechtigkeit durch den Glauben - Teil 5

Rechtfertigung durch den Glauben

Was ist Rechtfertigung? Rechtfertigung ist der göttliche Akt, durch den der Sünder aufgrund seines Glaubens an Jesus für gerecht erklärt wird. Der Herr hat den Preis für die Sünden der gesamten Welt ein und für allemal am Kreuz auf Golgatha bezahlt; wer ihn durch den Glauben annimmt, dem wird vergeben (siehe Römer 3, 21; 4, 5; 5, 1).

„Das griechische Substantiv für Rechtfertigung leitet sich vom griechischen Verb [dikaio] ab, das soviel bedeutet wie ‚freisprechen‘ oder ‚für gerecht erklären‘. Paulus verwendet es in Römer 4, 2 und 5, 1. Es handelt sich um einen Ausdruck aus der Gerichtssprache, mit dem ein günstiges Urteil in einem Prozess bezeichnet wird.“ – vgl. Nelson’s NKJV Study Bible. (© Thomas Nelson, Inc., 1997).

„Rechtfertigung geschieht einzig und allein aus Gnade; kein menschliches Werk kann sie sicherstellen.“ – Faith and Works, S. 20.

„In [Christus] liegt unsere Hoffnung, unsere Rechtfertigung, unsere Gerechtigkeit.“ – Faith and Works, S. 36.

„Der Reumütige erkennt, dass seine Rechtfertigung kommt, weil Christus als sein Bürge und Stellvertreter für ihn gestorben ist; er ist sein Sühnopfer und seine Gerechtigkeit.“ – Faith and Works, S. 101.

„Wenn der bußfertige Sünder, der zerschlagenen Herzens vor Gott steht, das Sühnopfer Christi für ihn sieht und diese Sühne als seine einzige Hoffnung in diesem und dem zukünftigen Leben annimmt, dann werden ihm die Sünden vergeben. Das ist die Rechtfertigung durch den Glauben…
Vergebung und Rechtfertigung sind ein und dasselbe. Durch den Glauben wird der Christ von einem Rebellen, einem Kind Satans und der Sünde, zu einem treuen Untergebenen Jesu Christi - nicht etwa, weil ihm eine eigene Güte innewohnt, sondern weil Christus ihn durch Adoption als sein Kind annimmt. Der Sünder erfährt Vergebung seiner Sünden, weil sein Stellvertreter diese trägt. Der Herr spricht zu seinem himmlischen Vater: ‚Dies ist mein Kind. Ich entreiße es dem Todesurteil und schenke ihm meine Lebensversicherung, das ewige Leben; denn ich habe seinen Platz eingenommen und für seine Sünden gelitten. Dies ist mein geliebter Sohn.‘ So wird der Mensch, der Vergebung empfangen hat, in das schöne Gewand der Gerechtigkeit Christi gekleidet und steht ohne Makel vor Gott…
Rechtfertigung ist das Gegenteil von Verurteilung. Gottes grenzenlose Barmherzigkeit erweist sich an jenen, die sie nicht verdienen. Er vergibt Übertretungen und Sünden um Jesu Namens willen, der zur Versöhnung für unsere Sünde geworden ist. Durch den Glauben an Christus steht der schuldige Sünder in der Gunst Gottes und erhält die starke Hoffnung auf das ewige Leben.“ – Faith and Works, S. 103-104.

Was ist Glaube?

„‚Überzeugung, Vertrauen‘; Glaube ist das Mittel, wodurch sündige Menschen alle Segnungen der Erlösung erfahren und genießen dürfen. Er ist ein vollständiges Vertrauen auf Jesus zur Erlösung von der Sünde im Hinblick auf das künftige Gericht.“ – vgl. Nelson’s NKJV Study Bible, (© Thomas Nelson, Inc., 1997).
„Es ist aber der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht.“ (Hebräer 11, 1.)

„Glauben heißt, die Hand Christi in allen Nöten desto inniger umfassen.“ – Diener des Evangeliums, S. 233.
„Der selig machende Glaube ist ein Bündnis mit Gott, das die Seelen schließen, die den Herrn annehmen. Wahrer Glaube ist Leben. Ein lebendiger Glaube bedeutet steten Zuwachs an Kraft, ein zuversichtliches Vertrauen, wodurch die Seele zu einer alles überwindenden Macht wird.“ – Das Leben Jesu, S. 336.

„Glauben heißt Gott vertrauen voll Zuversicht, dass er uns liebt und am besten weiß, was gut für uns ist. Solche Gewissheit führt uns dahin, statt eigener Wege den Weg des Herrn zu erwählen. An Stelle unserer eigenen Unwissenheit nimmt der Glaube die Weisheit Gottes an, für unsere Schwachheit seine Stärke, für unser sündiges Wesen seine Gerechtigkeit. Unser Leben, unser Selbst gehört ja schon ihm; der Glaube aber bejaht Gottes Eigentumsrecht und empfängt die damit verbundenen Segnungen. Wahrhaftigkeit, Rechtschaffenheit und Reinheit werden immer mehr als Geheimnisse des Lebenserfolges genannt. Der Glaube ist es, der diese Wesensgrundlage in uns verwirklicht.“ – Erziehung, S. 232.

Was sagt die Bibel über Rechtfertigung durch den Glauben?

Lasst uns einige Bibelstellen aus dem Alten und Neuen Testament zu diesem Thema lesen.
Durch den Propheten Jesaja sagt uns der Herr: „Aber nun sind wir allesamt wie die Unreinen, und alle unsre Gerechtigkeit ist wie ein unflätig Kleid. Wir sind alle verwelkt wie die Blätter, und unsre Sünden führen uns dahin wie Wind.“ (Jesaja 64, 5.) Der Prophet benutzt hier den Ausdruck „unflätiges Kleid“ mit Bezug auf Kleidung, die durch Blut unrein geworden ist. Diese Erklärung sollten wir sehr ernst nehmen. Dieser Vers sagt, dass „wir allesamt wie die Unreinen“ sind – ohne Ausnahme.

Paulus schrieb an die Christen in Rom: „Was sagen wir denn nun? Haben wir einen Vorteil? Gar keinen. Denn wir haben droben bewiesen, dass beide, Juden und Griechen, alle unter der Sünde sind, wie denn geschrieben steht: ‚Da ist nicht, der gerecht sei, auch nicht einer. Da ist nicht, der verständig sei; da ist nicht, der nach Gott frage. Sie sind alle abgewichen und allesamt untüchtig geworden. Da ist nicht, der Gutes tue, auch nicht einer. Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handeln sie trüglich. Otterngift ist unter den Lippen; ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit. Ihre Füße sind eilend, Blut zu vergießen; auf ihren Wegen ist eitel Schaden und Herzeleid, und den Weg des Friedens wissen sie nicht. Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen.‘ Wir wissen aber, dass, was das Gesetz sagt, das sagt es denen, die unter dem Gesetz sind, auf dass aller Mund verstopft werde und alle Welt Gott schuldig sei.“ (Römer 3, 9-19.)

Nach dieser Beschreibung der Menschen bekräftigt Paulus: „Darum dass kein Fleisch durch des Gesetzes Werke vor ihm gerecht sein kann; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.“ (Vers 20.)
Das Gesetz Gottes ist ein vollkommenes Abbild von Gottes Charakter; und sein Charakter ist gerecht. Um also vor Gott als gerecht zu gelten, müssen wir uns völlig in Übereinstimmung mit seinem Gesetz befinden. Andererseits erklärt Paulus, dass niemand aufgrund von Gesetzeswerken für gerecht erachtet werden wird; denn der Sinn des Gesetzes ist es nicht, den sündigen Menschen zu rechtfertigen, sondern ihm seinen wahren geistlichen Zustand zu offenbaren.

Mit anderen Worten: Wir können nicht dadurch gerechtfertigt werden oder als gerecht gelten, dass wir Gottes Gesetz gehorchen. „Wir verdienen unsere Erlösung nicht durch Gehorsam.“ – Der Weg zu Christus, S. 43. Dennoch spricht die Bibel über mehrere Menschen, die als „gerechte Männer“ bekannt waren. Wir wollen hier einige von ihnen erwähnen:
Abel: „Durch den Glauben hat Abel Gott ein größeres Opfer getan denn Kain; durch welchen er Zeugnis überkommen hat, dass er gerecht sei…“ (Hebräer 11, 4.)
Henoch: „…denn vor seinem Wegnehmen hat [Henoch] Zeugnis gehabt, dass er Gott gefallen habe.“ (Vers 5.)

Noah: „… [Noah] hat ererbt die Gerechtigkeit, die durch den Glauben kommt.“ (Vers 7.)
Abraham: „Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, dass er gefunden habe nach dem Fleisch? Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. Was sagt denn die Schrift? ‚Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.‘“ Über welche „Schrift“ redet Paulus hier?

In 1. Mose 15 finden wir die folgende Unterhaltung zwischen dem Herrn und Abram:
„Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn. Abram sprach aber: Herr Herr, was willst du mir geben? Ich gehe dahin ohne Kinder; und dieser Elieser von Damaskus wird mein Haus besitzen. Und Abram sprach weiter: Mir hast du keinen Samen gegeben; und siehe, einer von meinem Gesinde soll mein Erbe sein. Und siehe, der Herr sprach zu ihm: Er soll nicht dein Erbe sein; sondern der von deinem Leib kommen wird, der soll dein Erbe sein. Und er hieß ihn hinausgehen und sprach: Siehe gen Himmel und zähle die Sterne; kannst du sie zählen? und sprach zu ihm: Also soll dein Same werden. Abram glaubte dem Herrn, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.“ (Vers 1-6.)

Der Glaube Abrams an die Verheißungen Gottes wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.
Beging Abram noch irgendeine Sünde, oder machte er noch einen Fehler, nachdem Gott ihn für gerecht erklärt hatte? Was geschah denn, als er „zog von dannen ins Land gegen Mittag und wohnte zwischen Kades und Sur und ward ein Fremdling zu Gerar“?

„Er sprach aber von seinem Weibe Sara: Es ist meine Schwester. Da sandte Abimelech, der König zu Gerar, nach ihr und ließ sie holen. Aber Gott kam zu Abimelech des Nachts im Traum und sprach zu ihm: Siehe da, du bist des Todes um des Weibes willen, das du genommen hast; denn sie ist eines Mannes Eheweib.“ (1. Mose 20, 1-3.)

Als Abimelech ihn nach dem Grund für seine Täuschung fragte, erklärte Abraham ihm: „Ich dachte, vielleicht ist keine Gottesfurcht an diesem Orte, und sie werden mich um meines Weibes willen erwürgen. Auch ist sie wahrhaftig meine Schwester; denn sie ist meines Vaters Tochter, aber nicht meiner Mutter Tochter, und ist mein geworden.“ (Vers 11-12.)

Das zeigt uns: Wenn jemand gerechtfertigt worden ist, unterliegt er trotzdem noch der Schwachheit des sündigen menschlichen Wesens. Es ist eine Tatsache, dass Abraham diese Charakterschwäche besaß. Vor diesen Vorfällen in Gerar hatte er denselben Fehler bereits in Ägypten begangen (siehe 1. Mose 12, 10-20).
Männer und Frauen können durch ihren Gehorsam oder ihre guten Werke nicht gerechtfertigt werden, weil sie Sünder sind. Sie besitzen ein sündiges Wesen und sündige Neigungen. Als Sünder können sie unmöglich gerechte Taten des Gehorsams vollbringen.
Jesus sagte ganz klar: „Es sei denn eure Gerechtigkeit besser als der Schriftgelehrten und Pharisäer, so werdet ihr nicht in das Himmelreich kommen.“ (Matthäus 5, 20.) Gott fordert weit mehr als das.

Wie können wir eine Gerechtigkeit erlangen, die Gottes Maßstab genügt?

Paulus beantwortet diese entscheidende Frage mit den folgenden Worten: „Nun aber ist ohne Zutun des Gesetzes die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, offenbart und bezeugt durch das Gesetz und die Propheten. Ich sage aber von solcher Gerechtigkeit vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesum Christum zu allen und auf alle, die da glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, welchen Gott hat vorgestellt zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben in seinem Blut, damit er die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt, darbiete in dem, dass er Sünde vergibt, welche bisher geblieben war unter göttlicher Geduld; auf dass er zu diesen Zeiten darböte die Gerechtigkeit, die vor ihm gilt; auf dass er allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum. Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch das Gesetz? Durch der Werke Gesetz? Nicht also, sondern durch des Glaubens Gesetz. So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“ (Römer 3, 21-28.)

Wir müssen einige wichtige Punkte herausheben, die in diesen Versen enthalten sind. Die Gerechtigkeit Gottes (die einzig wahre Gerechtigkeit) ist getrennt vom Gesetz offenbart worden und wird durch das Gesetz und die Propheten bezeugt. Wer offenbarte der Welt Gottes Gerechtigkeit? Jesus Christus in seinem Leben und in seinem Tod am Kreuz auf Golgatha. Da Christus als Gott die Quelle der wahren Gerechtigkeit ist, konnte nur er die vollkommene Gerechtigkeit Gottes offenbaren. Und das Gesetz macht klar, dass seine Gerechtigkeit vollkommen ist. Dies ist die einzige Gerechtigkeit, die den Anforderungen des Gesetzes genügt. Diese Gerechtigkeit wird allen angeboten, die glauben, und wir können sie nur durch den Glauben an Jesus Christus empfangen.

In Vers 23 erklärt Paulus: „Sie sind allzumal Sünder und mangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten.“ Also braucht die ganze Welt Rechtfertigung.
Vers 24 sagt uns, dass wir umsonst durch seine Gnade gerechtfertigt werden. Einen anderen Weg gibt es nicht.

In Vers 26 lesen wir: „auf dass [Gott] allein gerecht sei und gerecht mache den, der da ist des Glaubens an Jesum.“ Das ist in der Tat ein mächtiger Schriftbeweis, und wir sollten einige Zeit mit seiner Betrachtung verbringen. Wie kann Gott gerecht sein und gleichzeitig reumütige Sünder rechtfertigen, die an Jesus glauben? Durch den Glauben an Jesus werden die Sünden, die der Mensch bekennt, auf Jesus übertragen, und seine vollkommene Gerechtigkeit wird dem Sünder zugerechnet. So wird dieser als ein gerechter Mensch betrachtet Paulus schließt seine Ausführungen über die Rechtfertigung in Vers 28 mit den Worten: „So halten wir nun dafür, dass der Mensch gerecht werde ohne des Gesetzes Werke, allein durch den Glauben.“

Das dritte Kapitel des Römerbriefs endet mit dieser machtvollen Erklärung: „Wie? Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! sondern wir richten das Gesetz auf.“ (Vers 31.)
Wir werden nicht durch unseren Gehorsam gegen das Gesetz erlöst, sondern wir werden von dem Ungehorsam erlöst. Der Engel Gabriel sagte zu Josef über Jesus: „Des Namen sollst du Jesus heißen; denn er wird sein Volk selig machen von ihren Sünden.“ (Matthäus 1, 21.)

Anhand vieler bisher zitierter Schriftstellen sehen wir, dass der Glaube der Schlüssel zur Rechtfertigung ist. Aber wir sollten uns vor Augen halten, dass der Glaube keine menschliche Zutat ist. Glaube ist eine Gabe Gottes. „So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber aus dem Wort Gottes.“ (Römer 10, 17.)
„Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.“ (Römer 5, 1.)

Zugerechnete Gerechtigkeit

Der Apostel Paulus beginnt das vierte Kapitel des Römerbriefs mit einer interessanten Frage: „Was sagen wir denn von unserm Vater Abraham, dass er gefunden habe nach dem Fleisch? Das sagen wir: Ist Abraham durch die Werke gerecht, so hat er wohl Ruhm, aber nicht vor Gott. Was sagt denn die Schrift? ‚Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.‘“ Und er fährt fort: „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht.“ (Vers 1-4.)
Paulus macht deutlich, dass  wir nur auf eine einzige Art vor Gott gerechtfertigt werden können: durch den Glauben. Lesen wir noch einmal in Römer 4: „Dem aber, der mit Werken umgeht, wird der Lohn nicht aus Gnade zugerechnet, sondern aus Pflicht.“ (Vers 4.) Mit anderen Worten: Wenn wir den ganzen Monat lang arbeiten und am Ende unser Gehalt bekommen, dann erhalten wir dieses Geld nicht aufgrund der Gnade, sondern aufgrund unserer Werke. Doch wenn wir am Ende des Monats einen Lohn erhalten, ohne dass wir gearbeitet haben, wird uns dieser einzig und allein aus Gnade gegeben, weil wir ihn nicht verdienen.
„Dem aber, der nicht mit Werken umgeht, glaubt aber an den, der die Gottlosen gerecht macht, dem wird sein Glaube gerechnet zur Gerechtigkeit. Nach welcher Weise auch David sagt, dass die Seligkeit sei allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit ohne Zutun der Werke, da er spricht: ‚Selig sind die, welchen ihre Ungerechtigkeiten vergeben sind und welchen ihre Sünden bedeckt sind! Selig ist der Mann, welchem Gott die Sünde nicht zurechnet!‘“ (Vers 5-8.)

Davids eigene Erfahrung

Die Verse, die Paulus in Römer 4 zitiert, finden wir auch in Psalm 32: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der Herr die Missetat nicht zurechnet, in des Geist kein Falsch ist! Denn da ich‘s wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein täglich Heulen. Denn deine Hand war Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. Darum bekannte ich dir meine Sünde und verhehlte meine Missetat nicht. Ich sprach: Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde.“ (Vers 1-5.)

Von wessen Sünden spricht David? Er gesteht die schrecklichen Sünden, die er gegen den Herrn begangen hatte und die in 2. Samuel 11 aufgezeichnet sind. Er beging Ehebruch mit Bathseba und ermordete ihren Ehemann. Wie konnte David gerechtfertigt werden? Wie war es möglich, dass der Herr David die Sünde nicht anrechnete? David sagt: „Ich will dem Herrn meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Missetat meiner Sünde.“ Als David seine Sünde erkannte und bekannte, wurde ihm vergeben – er wurde gerechtfertigt. Wie konnte das geschehen?

„Denn Gott war in Christo und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung. So sind wir nun Botschafter an Christi Statt, denn Gott vermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi Statt: Lasset euch versöhnen mit Gott. Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir würden in ihm die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt.“ (2. Korinther 5, 19-21.)

Warum wurde David seine Sünde nicht zugerechnet? Warum wurde er gerechtfertigt? Obwohl er ein großer Sünder war, wurde seine Sünde auf Christus übertragen, das reine Lamm Gottes, in dem keine Sünde war, und zwar im selben Augenblick, als er seine Übertretung bekannte. Mit anderen Worten werden unsere Sünden durch ein von Herzen kommendes Bekenntnis Christus zugerechnet, der von keiner Sünde wusste, und seine vollkommene Gerechtigkeit wird uns zugerechnet, die wir keine Gerechtigkeit kennen. Was für ein wunderbarer Tausch!

Was tat David für seine Rechtfertigung? Er glaubte an seinen Stellvertreter, den Sündenträger; er bereute seine Sünde und bekannte sie dem Herrn. So, und nur so, kann ein Sünder gerechtfertigt werden.

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