2. Lektion Sabbat, den 12. Juli 2014


Gottes Wächter

„Und nun, du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel.“ (Hesekiel 33, 7.)

„Die Verwalter der Geheimnisse Gottes sollten wie Wächter auf den Mauern Jerusalems stehen... Botschafter Christi sollten auf der Hut sein, damit durch ihre Untreue nicht ihre eigenen Seelen und die Seelen ihrer Zuhörer verloren gehen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 438.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 346.

Sonntag 6. Juli

1. Wächter auf den Mauern Zions

a. Welcher Unterschied besteht zwischen einem treuen und einem untreuen Wächter? Hesekiel 33, 2-6.


„In alten Zeiten wurden häufig Wachen auf die Stadtmauern gestellt, wo sie von ihren vorteilhaften Stellungen aus wichtige Punkte beobachten und das Herannahen von Feinden melden konnten. Von ihrer Pflichttreue hing die Wohlfahrt der Stadt ab. In festgesetzten Zwischenräumen mussten sie einander zurufen, um zu bekunden, dass sie alle wach waren und dass keinem etwas zugestoßen sei. Ein aufmunternder oder ein warnender Ruf wurde von einem zum andern getragen, und jeder wiederholte ihn, bis er die Runde um die Stadt gemacht hatte.“ – Diener des Evangeliums, S. 8.

b. Warum müssen wir uns als Einzelne um die Seelen derjenigen sorgen, die ohne Gott und ohne sein Heil leben? Hesekiel 33, 7-9.

c. Will der Herr lieber vernichten – oder erretten? Hesekiel 33, 11.

Montag 7. Juli

2. Deutliche oder undeutliche Töne?

a. Was geschieht, wenn der Wächter die Posaune bläst, aber keinen deutlichen Ton gibt? 1. Korinther 14, 8.


„Lasst den Wächter auf der Hut sein, dass durch sein Zögern nicht Seelen dem Verderben anheimfallen und ihr Blut von seiner Hand gefordert wird.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 747.

b. Wie beschrieb Christus eine große Schar von untreuen Wächter durch das Symbol eines untreuen Knechts? Matthäus 24, 48-51.

„Solch untreuer Knecht sagt sich: ‚Mein Herr kommt noch lange nicht.‘ (Matthäus 24, 48.) Er sagt nicht, dass der Herr überhaupt nicht kommen wird, er spottet auch nicht über den Gedanken seiner Wiederkunft; nur in seinem Herzen und durch sein Reden und Handeln erklärt er, dass der Herr sein Kommen verzögern wird. Er nimmt den andern die Gewissheit der baldigen Wiederkunft Christi und verleitet sie zu einem vermessenen, sorglosen Dahinleben. Sie werden in ihrer Weltlichkeit und Abgestumpftheit bestärkt. Irdische Leidenschaften, verderbte Gedanken nisten in ihrem Gemüt. Der ungetreue Knecht isst und trinkt mit den Trunkenen und vereint sich mit der Welt im Streben nach Vergnügungen. Er quält seine Gefährten, indem er jene anklagt und verurteilt, die ihrem Herrn ergeben sind. Er vermischt sich mit der Welt und versinkt mit ihr immer tiefer in Sünde.“ – Das Leben Jesu, S. 632.

c. Welche Warnung gibt uns der Apostel Paulus hinsichtlich dieser Wächter? 1. Thessalonicher 5, 3.

„Das Kommen Christi wird die falschen Lehrer überraschen, die immer gesagt haben: ‚Es ist Friede, es hat keine Gefahr.‘ (1. Thessalonicher 5, 3.) Wie die Priester und Schriftgelehrten vor der Zerstörung Jerusalems, betrachten sie die Gemeinde als Mittel, um sich irdischen Wohlergehens und Ruhmes zu erfreuen. Die Zeichen der Zeit legen sie in diesem Sinne aus. Doch was sagt das Wort Gottes von solchen Menschen? Es ‚wird sie das Verderben schnell überfallen‘. (1. Thessalonicher 5, 3.) Über alle Bewohner der Erde, über alle, die diese Welt zu ihrer Heimat gemacht haben, wird der Tag Gottes wie ein Fallstrick, wie ein schleichender Dieb hereinbrechen.“ – Das Leben Jesu, S. 633.

Dienstag 8. Juli

3. Merkmale unfähiger Wächter

a. Wie können wir einen unfähigen Wächter erkennen? Jesaja 56, 10-12.


„Einige, welche die Stellung eines Wächters einnehmen, um das Volk vor Gefahr zu warnen, haben ihre Wachsamkeit aufgegeben und sich bequem zurückgelehnt. Sie sind untreue Wächter. Sie bleiben tatenlos, während der verschlagene Feind in die Festung eindringt und mit Erfolg an ihrer Seite wirkt, das niederzureißen, was Gott geboten hat, aufzubauen. Sie sehen, dass Satan die Unerfahrenen und Arglosen betrügt; aber sie nehmen es gelassen hin, als hätten sie kein besonderes Interesse, als ob diese Dinge sie nichts angingen. Sie befürchten keine besondere Gefahr. Sie sehen keine Ursache, Alarm zu schlagen. Ihnen scheint alles in Ordnung zu sein, und sie sehen es nicht für notwendig an, der Posaune einen deutlichen Ton zu geben, wie er in den klaren Zeugnissen zum Ausdruck kommt, um dem Volk ihr Übertreten und dem Hause Israel ihre Sünden zu zeigen. Diese Tadel und Warnungen stören den Frieden dieser schläfrigen, bequemlichkeitsliebenden Wächter, und es gefällt ihnen nicht. Sie sagen in ihrem Herzen, wenn auch nicht in Worten: ‚Das ist alles unnötig. Es ist zu streng, zu hart. Diese Männer sind unnötig beunruhigt und erregt und scheinen unwillig, uns ein wenig Ruhe oder Stille zu gönnen.‘“ – Zeugnisse, Band 2, S. 434.

b. Welche Warnung sollten wir hinsichtlich des Wirkens eines Wächters beachten, der geistig blind ist? Matthäus 15, 14. Wie beschreibt die Dienerin des Herrn solch einen Wächter in der Geschichte der Adventbewegung?

„Einige waren durch ihren eigenen Unglauben so verblendet, dass sie den Geist von Bruder B. nicht erkannten… Er hat sich geweigert, im Licht der Wahrheit zu wandeln, das Gott seinem Volk gegeben hat, und die darin wandeln wollten, hat er gehindert. 
Er betrachtet es als Ehre, Zweifel und Unglauben bezüglich des gegründeten Glaubens des Volkes Gottes, das die Gebote hält, einzuflößen. Die Wahrheit, deren er sich einst erfreute, ist nun zu Finsternis in ihm geworden. Wenn er seinen Kurs nicht ändert, wird er zurückfallen in eine Mixtur der Ansichten der verschiedenen Glaubensrichtungen, im Ganzen gesehen, aber mit keiner übereinstimmen. Er selbst will eine getrennte Gemeinde bilden… Satan leitet ihn, wie schon viele andere vor ihm, von der Gemeinde weg, auf einen Pfad des Betrugs und des Irrtums.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 466. 467.

Mittwoch 9. Juli

4. Merkmale fähiger Diener

a. Beschreibe die Merkmale eines fähigen Dieners Christi. 1. Timotheus 4, 12-16; Titus 2, 7. 8.


„Die Wächter auf den Mauern Zions genießen das Vorrecht, so nahe zu Gott zu stehen und für die Eindrücke seines Geistes so empfänglich zu sein, dass er durch sie wirken kann, um den Sündern ihre Gefahr und auch den Zufluchtsort zu zeigen. Von Gott erwählt, durch die Weihe versiegelt, sollen sie Männer und Frauen vor dem drohenden Verderben retten. Sie sollen ihre Mitmenschen vor den sicheren Folgen der Übertretungen getreulich warnen und ebenso treu das Wohl der Gemeinde hüten. Nie darf ihre Wachsamkeit ermüden; ihr Werk erfordert die Kraft ihres ganzen Leistungsvermögens. Wie Posaunenstöße müssen ihre Stimmen erschallen, und nie sollten sie einen undeutlichen, einen ungewissen Laut geben. Nicht um Lohn dürfen sie arbeiten, sondern weil sie nicht anders können, weil sie erkennen, dass auf ihnen ein Weh ruht, wenn sie versäumen, das Evangelium zu predigen.“ – Diener des Evangeliums, S. 9. 10.

b. Welches Werk hat Christus jedem Einzelnen anvertraut? Matthäus 24, 45; 2. Timotheus 4, 2. 5.

„Unter den Bewohnern der Erde, zerstreut in allen Ländern, gibt es jene, die ihre Knie nicht vor Baal gebeugt haben. Gleich den Sternen am Himmel, die nur des Nachts scheinen, lassen diese Getreuen ihr Licht weiterleuchten, wenn Finsternis das Erdreich und Dunkel die Völker bedeckt. Im heidnischen Afrika, in den katholischen Ländern Europas und Südamerikas, in China, in Indien, auf den Inseln der Meere und in allen dunkeln Gegenden der Erde hat Gott einen Sternenhimmel von Auserwählten bereit, die inmitten der Finsternis erstrahlen. Sie werden einer abtrünnigen Welt die umwandelnde Macht des Gehorsams gegenüber seinem Gesetz offenbaren. Schon jetzt erscheinen sie unter allen Geschlechtern, Sprachen und Völkern… Je dunkler die Nacht, desto heller werden sie leuchten…
Darum sollte auch heute niemand versuchen, Israel zu zählen. Jeder sollte vielmehr nach einem fleischernen Herzen trachten, einem Herzen voll zarten Mitgefühls, einem Herzen, das sich – wie das Herz Christi – für die Errettung einer verlorenen Welt einsetzt.“ – Propheten und Könige, S. 133.

Donnerstag 10. Juli

5. Welche Freude!

a. Werden die Erlösten einander im Himmel erkennen? 1. Korinther 13, 12. Was werden sie aus dem Mund derer hören, die durch sie zu Christus gefunden haben? 

„Die Erlösten werden denen begegnen und sie wiedererkennen, deren Augenmerk sie auf den erhöhten Heiland gerichtet haben. Welch eine beglückende Unterredung werden sie dann mit einer jeden dieser Seelen haben! ‚Ich war ein Sünder‘, wird man sagen hören, ‚ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt, und du kamst zu mir und lenktest meine Aufmerksamkeit auf den köstlichen Heiland als meine einzige Hoffnung…‘ Ein andrer wiederum wird sagen: ‚Ich war einst ein Heide in heidnischen Landen. Du verließest deine Freunde und dein behagliches Heim und kamst, um mich zu lehren, wie man Jesum findet und an ihn als den alleinigen wahren Gott glaubt. Ich zerstörte meine Götzen und betete Gott an, und nun darf ich ihn sehen von Angesicht zu Angesicht. Ich bin gerettet, auf ewig gerettet, um ihn für immer zu schauen, den ich liebe.‘“ – Zeugnisse, Band 6, S. 311.

b. Was wird Christus zu ihnen sagen? Matthäus 25, 34-40.

„Noch andre wieder werden denen ihre Dankbarkeit ausdrücken, die die Hungrigen gespeist und die Nackten bekleidet haben. ‚Als Verzweiflung meine Seele in Banden des Unglaubens gefangen hielt, sandte der Herr dich zu mir,‘ werden ihre Lippen bezeugen, ‚um mir Worte der Hoffnung und des Trostes zu spenden. Du brachtest mir Speise für meine leibliche Notdurft, und dann erschlossest du mir Gottes Wort und brachtest mich zu einer Erkenntnis meiner geistlichen Bedürfnisse. Du behandeltest mich als einen Bruder.‘“ – Zeugnisse, Band 6, S. 311.

Freitag 11. Juli

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Erkläre den Unterschied zwischen treuen und untreuen Wächtern.
2. Wie beschreibt Christus untreue Wächter?
3. Wie befinden sich viele in Gefahr, in dieselbe Falle wie Bruder B. (Zeugnisse, Band 3, S. 466) zu fallen?
4. Wie können wir die Merkmale des Glaubens besser widerspiegeln?
5. Welche äußerst lohnenden Worte der Dankbarkeit wird man im Himmel hören?

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