7. Lektion Sabbat, den 16. August 2014


Jona

„Mache dich auf und gehe in die große Stadt Ninive und predige wider sie! denn ihre Bosheit ist heraufgekommen vor mich.“ (Jona 1, 2.)

„Mit der Jona auferlegten Last war eine große Verantwortung verbunden; doch sein Auftraggeber konnte seinen Knecht erhalten und ihm Erfolg bescheren.“ – The Review and Herald, 4. Dezember 1913.

Zum Lesen empfohlen: Propheten und Könige, S. 188 - 197.

Sonntag 10. August

1. „Die große Stadt Ninive“

a. Welcher moralische Zustand herrschte in Ninive, als Jona dorthin gesandt wurde? Nahum 3, 1.


„Als es ihr gutging, war Ninive ein Mittelpunkt von Verbrechen und Gottlosigkeit… 
So gottlos Ninive auch geworden war, wurde es doch nicht gänzlich dem Bösen überlassen. Der Herr ‚sieht alle Menschenkinder‘ und ‚alle, die auf Erden wohnen‘. (Psalm 33, 13. 14.) Er nahm auch wahr, dass es in jener Stadt viele gab, die nach Besserem und Höherem strebten, und die, wenn sich ihnen die Gelegenheit böte, den lebendigen Gott kennenzulernen, ihr böses Tun ablegten und ihn anbeteten.“ – Propheten und Könige, S. 188.

b. Vergleiche die Städte Sodom und Ninive im Hinblick auf die Zahl der Seelen, die sich vom Heiligen Geist erreichen ließen. 1. Mose 18, 32; Jona 4, 11. Welche Warnung erschallt auch heute noch?

„Die Sünden Sodoms wiederholen sich in unserer Zeit, und die Erde wird von ihren Bewohnern zerstört und verdorben. Das schlimmste an der heutigen Abtrünnigkeit ist der Anschein der Frömmigkeit ohne deren Kraft. Diejenigen, die angeblich großes Licht empfangen haben, befinden sich unter den Sorglosen und Gleichgültigen, und dem Werk Christi wird im Hause seiner angeblichen Freunde Schaden zugefügt. Lasst jene, die errettet werden möchten, aus ihrer Trägheit erwachen und die Posaune blasen, denn das Ende aller Dinge ist nahe gekommen.“ – The Signs of the Times, 16. Oktober 1893.

Montag 11. August

2. Jonas Glaube wird geprüft

a. Wer wurde damit beauftragt, die Bewohner Ninives zur Buße zu rufen, und wie versuchte ihn der Teufel, sodass er an Gottes Auftrag zweifelte, zögerte und ihn letztendlich ablehnte? Jona 1, 2. 3.


„Als der Prophet die Schwierigkeiten und die scheinbare Unmöglichkeit der Ausführung dieses Auftrages bedachte, geriet er in Versuchung, den Sinn des an ihn ergangenen Rufes in Frage zu stellen. Menschlich gesehen schien es, als könnte man durch die Verkündigung einer derartigen Botschaft in dieser stolzen Stadt nichts gewinnen. Jona vergaß kurze Zeit, dass der Gott, dem er diente, allwissend und allmächtig war. Als er zögerte und zweifelte, entmutigte Satan ihn vollends, so dass der Prophet von großer Furcht übermannt wurde. Er ‚machte sich auf und wollte vor dem Herrn nach Tarsis fliehen‘… 
Mit der Jona auferlegten Last war eine große Verantwortung verbunden; doch sein Auftraggeber konnte seinen Knecht erhalten und ihm Erfolg bescheren. Hätte der Prophet unverzüglich gehorcht, wären ihm viele bittere Erfahrungen erspart geblieben, und er wäre reich gesegnet worden.“ – Propheten und Könige, S. 188. 189.

b. Was geschah, als Jona unter dem Eindruck schlief, dass er in Sicherheit vor seiner ihm von Gott auferlegten Verantwortung fliehen konnte? Jona 1, 4. 5.

„Hätte Jona sofort, nachdem der Ruf an ihn ergangen war, in Ruhe darüber nachgedacht, würde er erkannt haben, wie töricht jedes Bemühen sein musste, der ihm auferlegten Verantwortung zu entgehen. Nicht lange sollte er daher seine sinnlose Flucht fortsetzen können.“ – Propheten und Könige, S. 189.

c. Was sollten alle von der Zurechtweisung des Kapitäns lernen, mit der er den schlafenden Propheten weckte? Jona 1, 6. Was taten die Seeleute zuletzt, um den Sturm zu stillen? Vers 7.

„Doch die Gebete des Mannes, der von dem Pfade der Pflicht abgewichen war, brachten keine Hilfe.“ – Propheten und Könige, S. 189.

Dienstag 12. August

3. Evangelisation durch glückliche Umstände

a. Wie stellte Jona sich vor, als ihn die Schiffsmannschaft verhörte? Jona 1, 8. 9.

b. Wie hörten die Seeleute endlich vom wahren Gott? Jona 1, 10-16.

c. Welche Gelegenheiten und Vorrechte zur Mission verwirken wir oftmals, und warum? 1. Petrus 3, 15.


„Wenn die Bedürfnisse des Werkes Gottes diesen Menschen im rechten Licht dargestellt werden, können sie, da sie Mittel und Einfluss besitzen, viel zur Förderung der gegenwärtigen Wahrheit beitragen. Gemeindeglieder haben schon viele Möglichkeiten ungenutzt gelassen, derer sie sich hätten bedienen können, wenn sie es nicht vorgezogen hätten, abseits von der Welt zu stehen.
Durch die Vorsehung Gottes werden wir täglich mit Unbekehrten in Berührung gebracht. Gott bereitet uns den Weg mit seiner eigenen Hand, damit sein Werk schneller fortschreiten kann. Als Mitarbeiter Gottes steht uns ein heiliges Werk bevor. Wir sollten uns um die sorgen, die in gehobenen Stellungen sind. Die herzliche Einladung, zum Hochzeitsfest zu kommen, sollten wir gerade ihnen überbringen.“ – Counsels on Stewardship, S. 186.
„Viele schmeicheln sich selbst und sagen, sie hätten große Dinge tun können, wenn sie nur die Gelegenheit dazu gehabt hätten, aber immer war da irgendein Hindernis; göttliche Fügung habe ihren Weg eingeschränkt, so dass sie nicht das tun konnten, was sie wirklich tun wollten. Wir können nicht erwarten, dass uns große Gelegenheiten angeboten werden, aber wir müssen mit entschlossener und kraftvoller Tat die sich bietenden Gelegenheiten ergreifen, selbst Gelegenheiten schaffen und Schwierigkeiten meistern.
Du brauchst die lebendige Kraft des Himmels. Wir dürfen bei unserer Arbeit nicht nur das Eisen schmieden, wenn es heiß ist, sondern müssen durch Schmieden das Eisen erhitzen. Langsames, gemächliches, träges Tun wird uns bei dieser Arbeit nichts nützen. Wir müssen dazu stehen, sei es zur Zeit oder zur Unzeit. Das Werk befindet sich heute in bedenklichen Zeiten. Durch Zögern und Aufschub entgehen uns viele gute Gelegenheiten…
Was dir bei der Ausübung deines Dienstes am meisten im Wege steht ist deine Unentschlossenheit, die unklare Vorstellung von dem Ziel und die Zaghaftigkeit.“ – Evangelisation, S. 585.

Mittwoch 13. August

4. Eine Lehre für Gottes Botschafter

a. Welchen Auftrag erhielt Jona erneut vom Herrn, nachdem er ans Land gespien worden war? Jona 3, 1. 2.

b. Was tat er, sobald er die verfluchte Stadt betrat? Jona 3, 3. 4. Auf welche Weise offenbarte Gott der Stadt Ninive seine Gnade, und warum? Verse 5-10.


„Kaum hatte Jona die Stadt betreten, begann er mit der Verkündigung der Botschaft: ‚Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen‘ (Jona 3, 4). Von Straße zu Straße ließ er seine warnende Stimme erschallen…
Weil König und Adel mit dem Volk, hoch und niedrig, Buße taten ‚nach der Predigt des Jona‘ (Matthäus 12, 41) und einmütig zu Gott riefen, wurde ihnen Gnade zuteil… Ihr Geschick wurde gewendet; der Gott Israels aber wurde in der ganzen Heidenwelt gepriesen und geehrt und sein Gesetz beachtet. Erst viele Jahre später sollte Ninive eine Beute der umliegenden Völker werden, weil es erneut Gott vergaß und sich anmaßend hochmütig überhob.“ – Propheten und Könige, S. 191. 192.

c. Wie verglich Jesus die bußfertigen Heiden und die Juden, die nicht Buße tun wollten? Matthäus 12, 41.

„Gott räumt den Menschen eine Zeit zur Bewährung ein; es gibt aber eine ganz bestimmte Grenze, hinter der die göttliche Geduld erschöpft ist und die Gerichte Gottes die sichere Folge sind. Der Herr hat lange Geduld mit einzelnen wie mit großen Städten. Er warnt sie aus Gnade und Barmherzigkeit, um sie vor dem göttlichen Zorn zu bewahren; doch es kommt eine Zeit, in der Bitten um Gnade keine Erhörung mehr finden, sondern in der die Aufrührer, die ständig das Licht der Wahrheit verwerfen, aus Barmherzigkeit gegen sie selber und die Menschen, die durch ihr Beispiel beeinflusst werden könnten, ausgelöscht werden.“ – Propheten und Könige, S. 195. 196.
„Wir werden uns nicht für das Licht verantworten müssen, das uns nicht erreicht hat, sondern für die Wahrheit, der wir uns widersetzt haben.“ – The Review and Herald, 25. April 1893.

Donnerstag 14. August

5. Jona besinnt sich

a. Wie beschwerte sich Jona beim Herrn, anstatt sich über die Buße in Ninive zu freuen, und wie rechtfertigte er seine Zweifel und seinen Ungehorsam? Jona 4, 1-3.

b. Was sollten wir daraus lernen, wie Gott Jona zur Besinnung brachte? Jona 4, 5-11.


„Jona war verwirrt, fühlte sich gedemütigt und war daher außerstande zu erkennen, was Gott mit der Verschonung Ninives bezweckte. Dennoch hatte er den ihm erteilten Auftrag, die große Stadt zu warnen, erfüllt. Obwohl das geweissagte Ereignis nicht eintraf, kam die Botschaft doch von Gott und erfüllte den Zweck, den Gott mit ihr verfolgt hatte. Die Herrlichkeit seiner Gnade war unter den Heiden offenbar geworden.“ – Propheten und Könige, S. 193.
„Unser Gott ist ein Gott der Barmherzigkeit. Langmütig und warmherzig geht er mit den Übertretern seines Gesetzes um. Heute aber, da Männer und Frauen so viele Gelegenheiten haben, mit dem in der Heiligen Schrift verzeichneten Gesetz Gottes bekannt zu werden, kann der gewaltige Herrscher des Alls auch nicht mit der geringsten Befriedigung auf die gottlosen Großstädte herabsehen, in denen Gewalttätigkeit und Verbrechen herrschen.“ – Propheten und Könige, S. 195.
„Jeder Engel der Herrlichkeit ist interessiert an dem Werk, das für die Erlösung von Seelen getan wird. Wir sind nicht so wach wie wir sein sollten.“ – Evangelisation, S. 265.

Freitag 15. August 

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was war der Hauptunterschied zwischen Sodom und Ninive?
2. Wie können wir Gefahr laufen, Jonas Zögern, seine Zweifel und seine Flucht vor der Stimme Gottes nachzuahmen?
3. Wie kann Gott uns überraschen, wie er es mit Jona tat, nachdem dieser seine Pflicht erfüllt und die Stadt vor dem bevorstehenden Untergang gewarnt hatte?
4. Wie gleicht unsere Haltung allzu oft der Einstellung Jonas nach dem Sieg?
5. Welche Beispiele gibt Gott uns heute, um uns aufzuwecken?

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