Die Versiegelung - Teil 2
Engel halten die Winde
„Und darnach sah ich vier Engel stehen auf den vier Ecken der Erde, die hielten die vier Winde der Erde, auf dass kein Wind über die Erde bliese noch über das Meer noch über irgend einen Baum.“ (Offenbarung 7, 1.)
Diese Engel stehen an den wichtigsten Punkten der Erde und halten die Winde zurück.
In der symbolischen Sprache der Bibel bedeuten Winde Unruhen unter den Völkern, Krieg und politische Umwälzungen, Streit usw.
„So spricht der Herr: Siehe, ich will einen scharfen Wind erwecken wider Babel und wider ihre Einwohner, die sich wider mich gesetzt haben. Ich will auch Worfler gen Babel schicken, die sie worfeln sollen und ihr Land ausfegen, die allenthalben um sie sein werden am Tage ihres Unglücks.“ (Jeremia 51, 1-2; siehe auch Jeremia 25, 32; 49, 36.)
Wir lesen auch im Geist der Weissagung:
„… Johannes sieht, wie die Naturelemente – Erdbeben, Sturm und politischer Streit – von vier Engeln zurückgehalten werden. Diese Winde stehen unter Gottes Kontrolle, bis er gebietet, sie loszulassen. Das ist die Sicherheit für Gottes Gemeinde. Die Engel Gottes gehorchen seinen Befehlen; sie halten die Winde der Erde zurück, dass sie nicht über die Erde blasen noch über das Meer noch über die Bäume, bis die Knechte Gottes an ihren Stirnen versiegelt sind.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 383.
„Ich fragte meinen begleitenden Engel nach der Bedeutung des Gehörten und was die vier Engel hätten tun wollen. Er sagte mir, dass Gott die Mächte zurückhalte, und dass er den Engeln Befehle über Dinge auf der Erde gab; dass die vier Engel Macht hätten von Gott, die vier Winde der Erde zu halten, und dass sie dieselben hätten loslassen wollen. Aber während sie ihre Hände lösen und die Winde anfangen wollten zu blasen, blickte das gnädige Auge Jesu auf den Rest, der nicht versiegelt war, und er erhob seine Hände zu dem Vater und hielt ihm vor, dass er sein Blut für sie vergossen habe. Dann wurde ein anderer Engel beauftragt, schnell zu den vier Engeln zu fliegen, und ihnen Halt zu gebieten, bis die Knechte Gottes versiegelt seien mit dem Siegel des lebendigen Gottes an ihren Stirnen.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 29.
Dieses Zeugnis wurde am 5. Januar 1849 niedergeschrieben. Zu jener Zeit waren die Winde bereit zu blasen. Aber der Engel, der das Siegel des lebendigen Gottes hatte, bat die vier Engel, die Winde zu halten, damit das Werk der Versiegelung durchgeführt werden konnte. Um das Jahr 1848 herrschte unter den Völkern Europas eine große Unruhe; besonders betroffen waren davon Italien, Frankreich, Deutschland und Österreich. Gerade zu der Zeit studierten die Adventisten das 7. Kapitel im Buch der Offenbarung und fanden heraus, dass die Winde gehalten werden sollten, bis das Werk der Versiegelung vollbracht werden würde. Schwester White hatte ein Gesicht über diese Ereignisse, in dem sie folgende Worte sprach:
„Die Ursache warum die Winde nicht losgelassen sind, ist, weil die Heiligen noch nicht alle versiegelt sind. Die Trübsal wird weiter zunehmen. Die Trübsal wird nie enden, bis die Erde von den Gottlosen befreit ist. Die Winde sind bereit, über die Erde zu blasen. Sie werden aber gehalten, weil die Heiligen noch nicht versiegelt sind. Ja, verkünde diese Dinge, die du gesehen und gehört hast, und der Segen Gottes wird sie begleiten.“ – Questions on the Sealing Message, S. 10.
Die Winde werden zurückgehalten, weil die Heiligen noch nicht alle versiegelt sind. Dies gibt uns zu verstehen, dass 1848 schon einige versiegelt waren.
„… Die Menschen vermögen die Engel nicht zu erkennen, die damit beauftragt sind, die vier Winde zu halten, auf dass sie nicht über die Erde bliesen, bis die Knechte Gottes versiegelt sind. Wenn Gott aber den Engeln gebieten wird, die Winde loszulassen, dann wird es ein Kriegsgetümmel geben, das keine Feder beschreiben kann.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 406.
„Ich sah, dass die vier Engel die vier Winde hielten, bis Jesus sein Werk im Heiligtum getan hat.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 27.
Der Engel der Versiegelung
„Und ich sah einen anderen Engel aufsteigen von der Sonne Aufgang, der hatte das Siegel des lebendigen Gottes und schrie mit großer Stimme zu den vier Engeln, welchen gegeben war zu beschädigen die Erde und das Meer; und er sprach: Beschädiget die Erde nicht noch das Meer noch die Bäume, bis wir versiegeln die Knechte unsers Gottes an ihren Stirnen!“ (Offenbarung 7, 2.)
Der Engel, der die Versiegelung durchführt, ist derselbe, der in Offenbarung 14 erwähnt wird. Er warnt nicht nur das Volk vor der Annahme des Malzeichens des Tieres, sondern weist auf die Gebote Gottes hin, von denen eines davon das Siegel enthält. Der dritte Engel in Offenbarung 14 ist der Versiegelungsengel.
Der Geist der Weissagung bestätigt dies:
„… Ich sah eine kleine Schar, die auf einem schmalen Fußweg ging. Alle schienen durch die Wahrheit in Gruppen fest verbunden und vereinigt. Der Engel sagte: ‚Der dritte Engel verbindet oder versiegelt sie in Bündel für den himmlischen Gärtner.‘“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 80.
„Dann sah ich den dritten Engel. Mein begleitender Engel sagte: ‚Furchtbar ist sein Werk. Schrecklich ist seine Mission. Er ist der Engel, der den Weizen von dem Unkraut sammelt und den Weizen für die himmlische Scheune bindet oder versiegelt.‘ Diese Dinge sollten alle Gedanken, die ganze Aufmerksamkeit beschäftigen.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 111.
„… Der mächtige Engel kommt vom Osten (oder vom Aufgang der Sonne). Dieser mächtigste unter den Engeln hat in seiner Hand das Siegel des lebendigen Gottes, der allein Leben geben und das Zeichen oder Siegel auf die Stirnen derer drücken kann, denen Unsterblichkeit, ewiges Leben gewährt werden soll.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 383.
Der Älteste Uriah Smith schreibt in seinem Buch Daniel und die Offenbarung: „Wir schließen daraus, dass der Engel, der im Osten aufsteigt und das Siegel des lebendigen Gottes hat, ein göttlicher Bote mit dem Auftrag ist, ein Werk der Reform bezüglich des Sabbats, des vierten Gebotes, unter den Menschen durchzuführen…
In Offenbarung 14 finden wir wieder dasselbe Werk dargestellt durch einen Engel, der mitten durch den Himmel fliegt. Er hat die schrecklichste Warnung zu verkündigen, die je an menschliche Ohren kam. Der Engel aus Offenbarung 7 ist deshalb derselbe, der als dritter Engel im 14. Kapitel erwähnt wird.“ – Daniel und die Offenbarung, S. 466. 467.
Wenn der Engel der Versiegelung der dritte Engel ist, so muss sein Werk angefangen haben, als das Volk vor der Annahme des Malzeichen des Tieres gewarnt wurde. Er drückt das Siegel des lebendigen Gottes an die Stirnen des Volkes Gottes. Ohne Zweifel begann dieses Werk um 1844.
Das Siegel des lebendigen Gottes
Damit ein Gesetz in Kraft treten kann, muss es vom Gesetzgeber besiegelt sein. Andernfalls hat es keine gesetzgebende Kraft.
Einige Beispiele:
„… nach der Schrift eines jeglichen Volks und nach ihrer Sprache, im Namen des Königs Ahasveros und mit des Königs Ring versiegelt.“ (Ester 3, 12.)
„… so schreibt ihr nun für die Juden, wie es euch gefällt, in des Königs Namen und versiegelt‘s mit des Königs Ringe. Denn die Schriften, die in des Königs Namen geschrieben und mit des Königs Ring versiegelt wurden, durfte niemand widerrufen.“ (Ester 8, 8.)
Das Gesetz Gottes muss ein Siegel oder einen Stempel des großen Gesetzgebers tragen. Im Siegel oder Stempel müssen der Name, der Titel und der Machtbereich des Gesetzgebers enthalten sein.
Während der Zeit des großen Abfalls hat der „Mensch der Sünde“ das Siegel vom Gesetz Gottes entfernt. Aber in den letzten Tagen der Weltgeschichte soll es durch das Volk Gottes wiederhergestellt werden.
Der Prophet sagt: „Binde zu das Zeugnis, versiegle das Gesetz meinen Jüngern.“ (Jesaja 8, 16.)
Wo finden wir das Siegel in Gottes Gesetz?
In den ersten vier Geboten werden uns die Pflichten Gott gegenüber gezeigt, in den folgenden sechs die Pflichten dem Nächsten gegenüber. In den ersten drei Geboten können wir das Siegel nicht finden, und die letzten sechs offenbaren es uns auch nicht. Im vierten Gebot ist die einzige Stelle, wo es offenbar wird. Es heißt:
„Gedenke des Sabbattags, dass Du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Dinge beschicken; aber am siebenten Tage ist der Sabbat des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht und das Meer und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbattag und heiligte ihn.“ (2. Mose 20, 8-11.)
Im vierten Gebot werden genannt:
Name: Der Herr
Titel: Schöpfer (Macher)
Machtbereich: Himmel und Erde und das Meer und alles, was darinnen ist.
Wenn wir das vierte Gebot wegnehmen, hat das Gesetz keine Macht, denn es hat keinen Hinweis auf den Gesetzgeber.
Die Bibel bestätigt, dass das vierte Gebot das Siegel oder Zeichen Gottes ist:
„Sage den Kindern Israel und sprich: Haltet meinen Sabbat; denn derselbe ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen, dass ihr wisset, dass ich der Herr bin, der euch heiligt… Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, dass sie ihn auch bei ihren Nachkommen halten zum ewigen Bund. Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in sechs Tagen machte der Herr Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte er und erquickte sich.“ (2. Mose 31, 13. 16. 17.)
„Ich gab ihnen auch meine Sabbate zum Zeichen zwischen mir und ihnen, damit sie lernten, dass ich der Herr sei, der sie heiligt… und meine Sabbate sollt ihr heiligen, dass sie seien ein Zeichen zwischen mir und euch, damit ihr wisset, das ich der Herr, euer Gott bin.“ (Hesekiel 20, 12. 20.)
Der Geist der Weissagung bestätigt das:
„Von den zehn Geboten enthält allein das vierte das Siegel des großen Gesetzgebers, des Schöpfers Himmels und der Erde. Wer diesem Gebot gehorcht, nimmt seinen Namen an und alle darin enthaltenen Segnungen sind für ihn.“ – Zeugnisse, Band 6, S. 351.
„… Das Siegel des Gesetzes Gottes findet sich im vierten Gebot. Dieses ist das einzige unter allen zehn, das sowohl den Namen als auch den Titel des Gesetzgebers anzeigt. Es erklärt Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde und rechtfertigt so seinen Anspruch auf Anbetung vor allen andern. Außer dieser Angabe enthalten die Zehn Gebote nichts, das die Urheberschaft des Gesetzes anzeigt.“ – Der große Kampf, S. 451.
„Das Zeichen oder Siegel Gottes wird offenbar in der Feier des Siebenten-Tags-Sabbats, des Herrn Gedächtnis der Schöpfung.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 122.
„Es wird erklärt, dass das Beobachten des Sabbats ein Zeichen der Treue von Gottes Volk ist.“ – Zeugnisse, Band 8, S. 102.
„Zu spät erkennen sie, dass der Sabbat des vierten Gebots das Siegel des lebendigen Gottes ist.“ – Der große Kampf, S. 63.