Unter seinen Flügeln

Immer wenn das neue Jahr beginnt, ist es bei uns in Deutschland kalt, wie auch im größten Teil Europas. In dieser kalten und dunklen Jahreszeit sehnen sich die meisten Menschen nach Wärme und Licht. Als der Mensch im Paradies zur Sünde verführt wurde, spürte er plötzlich die Kälte. Sofort machten sich Adam und Eva Gedanken, wie sie sich schützen könnten. Doch das Blätterkleid, das sie entwarfen, war nicht ausreichend; damit konnten sie weder ihre Blöße richtig bedecken noch sich vor Kälte schützen. Deswegen gab Gott ihnen eine Kleidung, die viel wertvoller war. Sie war deshalb so wertvoll, weil es ein unschuldiges Leben kostete, sie herzustellen.

Gott umgab die Menschen in seiner Liebe mit Wärme. Wie schön ist es, wenn es draußen stürmt und schneit und wir zu Hause geborgen sind und es warm und gemütlich haben. Dann sind wir dankbar und zufrieden.

Ja, wir haben einen Zufluchtsort. Der Psalmist David sagt in seinem Gebet in Psalm 17, 8 im letzten Teil: „Beschirme mich unter dem Schatten deiner Flügel.” Es gibt keinen besseren Ort der Geborgenheit. Auch der Heiland Jesus Christus sagte zum Volk Israel: „Wie oft habe ich wollen deine Kinder versammeln, wie eine Henne ihr Nest unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt!” (Lukas 13, 34.)

In Sevilla, einer der heißesten Regionen Südspaniens, wird es im Sommer so heiß, dass zur Mittagszeit kaum ein Mensch auf der Straße zu sehen ist. Auf dem Lande ist aber das Vieh draußen der Hitze ausgesetzt, so dass die Besitzer für schattige Plätze sorgen müssen. Einmal wurde eine Henne beim Futtersuchen von einem Flächenbrand überrascht, sodass sie ihre Küken schnell unter ihre Flügel lockte und darunter verbarg. Als der Bauer die Henne fand war sie tot, aber welche Überraschung: unter ihren verbrannten Flügel hatten die kleinen Küken überlebt.

Wir wissen nicht, welche Überraschungen uns das neue Jahr bringen wird. Wir wissen nicht, wie sich die Ereignisse in der Welt entwickeln werden und ob wir von Krankheiten oder sonstigen Nöten verschont bleiben. Bei gegebener Zeit werden wir erfahren, was nach dieser Pandemie noch kommen und wie sich alles entwickeln wird.

Aber eines wissen wir: Wenn wir uns auf unseren Schöpfer und Herrn verlassen, wird er in der Hitze der Versuchung oder in der Kälte der Ungerechtigkeit unserer Zeit seine Arme um uns legen, um uns zu beschützen. Gott hat uns versprochen unser Leiter zu sein, wenn wir es zulassen. Gott verheißt uns in Psalm 32, 8: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten!”

Manches Mal sind wir fast blind vor Tränen und Traurigkeit, manches Mal sind wir fast blind vom Zauber dieser Welt. In beiden Fällen brauchen wir einen mit Durchblick, jemanden, der uns mit guten Augen auf den rechten Weg führt.

Bestimmt haben wir wieder manche Vorsätze für das neue Jahr gefasst. Einige werden wir erfüllen, andere vielleicht wieder vergessen, oder sie werden sich als unerfüllbar herausstellen. Wir werden manche Pläne in die Tat umsetzen, andere Pläne begraben müssen, aber nur, wenn sich unser Wille unter dem Willen Gottes beugt, wird alles gut werden.

Und das wünschen wir Euch, liebe Leser, für das neue Jahr. Möge Gott uns mit seiner Liebe und Wärme umhüllen, damit wir die empfangenen Segnungen auch an unsere Mitmenschen weitergeben können.  

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