Ein Wort an uns Eltern
Das Heim muss zu dem werden, was es im eigentlichen Sinn sein soll. Es soll ein kleiner Himmel auf Erden sein, ein Platz, wo die Gefühle gepflegt, aber nicht unterdrückt werden. Unser Glück hängt von der Pflege von Liebe, Mitgefühl und wahrer Höflichkeit zueinander ab.“ – Zeugnisse, Bd. 3, S. 570.
Denkt immer daran, liebe Eltern, unsere Kinder gehen nicht in christliche Schulen, sondern sind der Weltlichkeit und den Einflüssen dieser Welt ausgesetzt. Niemand von uns ist in so einer starken Zerreißprobe wie unsere Kinder und Jugendliche. Einerseits wollen unsere Kinder Gott treu sein, andererseits möchten sie keine Außenseiter abgeben. Viele von ihnen spielen ein doppeltes Spiel. Zuhause und in der Gemeinde entsprechen sie unseren Anforderungen, und in der Schule machen sie mit, um nicht aufzufallen. Das ist auf die Dauer eine psychische Belastung und ein Hin und Her zwischen zwei Welten.
Wie wichtig ist es daher, dass unser Zuhause ein kleines Stück Himmel auf Erden ist! Sie sollen stets wissen, dass sie mit all ihren Schwierigkeiten und Problemen zu uns kommen dürfen.
Vielleicht benehmen sie sich zu Hause oft daneben, aber lasst uns weise sein und wissen, dass der Feind ihre Seele bedrängt und sie Hilfe benötigen. Schiebt sie nicht zur Seite. Manchmal ist das schlechte Benehmen nur ein Schrei der Seele.
„Eltern schaffen in großem Maße die Atmosphäre ihres Familienkreises. Wenn sie miteinander streiten, werden die Kinder desselben Geistes teilhaftig. Macht eure häusliche Atmosphäre durch zärtliche Rücksichtnahme angenehm. Wenn du entfremdet wurdest und darin nachgelassen hast, ein biblischer Christ zu sein, dann bekehre dich. Der Charakter, den du in der Prüfungszeit trägst, wird der Charakter sein, den du bei der Wiederkunft Christi haben wirst. Wenn du ein Heiliger im Himmel sein willst, musst du zuerst ein Heiliger auf Erden sein. Die Charaktermerkmale, die du im Leben entwickelst, werden nicht durch den Tod oder bei der Auferstehung geändert. Du wirst mit demselben Wesen aus dem Grab auferstehen, das du zuhause und in der Gesellschaft offenbartest. Jesus verändert die Charaktere bei seiner Wiederkunft nicht. Das Werk der Umwandlung muss jetzt getan werden. Unser tägliches Leben bestimmt unser Schicksal.“ – The Adventist Home, S. 16.
Die Eltern bestimmen, ob die Atmosphäre bei ihnen zu Hause fröhlich, friedlich, echt und wohlwollend ist. Ist das Zuhause ein Rückzugsort vom Druck des ganz normalen Lebens? Ist es ein Ort, an dem man sich wohl fühlt, wo echte Gemeinschaft gelebt wird? Haben wir den Mut einzelne Familienmitglieder daran zu hindern, sich durch Computer und Internet immer mehr vom eigentlichen Familienleben zu isolieren? Wenn nicht, dann verlieren wir die Orientierung und das Ziel aus den Augen. Der Ort „Zuhause“ ist dann eigentlich nur noch zufälliges Zentrum irgendwelcher Aktivitäten ohne uns Eltern, die wir bereit wären, den Ton anzugeben.
Ich möchte euch ermutigen, dem hektischen Rhythmus des modernen Lebens entgegenzuwirken. Sorgt für ein Umfeld, in dem nicht ständig Lärm, Geschäftigkeit und Unruhe herrscht. Bringt euren Kindern bei, auch mal still für sich ein Buch zu lesen, miteinander zu reden, einfach mal nachzudenken oder etwas Kreatives zu tun.
Nirgends haben wir eine bessere Gelegenheit, unsere Charaktere zu formen als in der eigenen Familie. Wenn du in deiner Familie ein wahrer Nachfolger Jesu bist, so bist du es auch überall. Wir sollten nicht nur tadeln und zurechtweisen. Viele Eltern treiben ihre Kinder durch zu scharfe Worte frühzeitig aus dem Hause.
„Übe die Herrschaft des Heims in Weisheit und Liebe aus, nicht mit eiserner Rute. Die Kinder werden darauf mit willigem Gehorsam reagieren. Lobe deine Kinder, wann immer du kannst. Mache ihr Leben so glücklich wie möglich. ... Halte den Herzensboden durch die Offenbarung von Liebe und Zuneigung weich, dann ist er für die Saat der Wahrheit zubereitet. Bedenke, dass der Herr der Erde nicht nur Wolken und Regen gibt, sondern dass es der schöne, lächelnde Sonnenschein ist, der das Aufkeimen der Saat und das Erscheinen der Blüte bewirkt. Bedenke, dass Kinder nicht nur Tadel und Zurechtweisung, sondern auch Ermutigung und Lob, den angenehmen Sonnenschein freundlicher Worte brauchen.“ – Counsels to Teachers, Parents and Students, S. 114.
Haben wir es nicht schon einmal erlebt, dass bei unserer Familienandacht eines der Kinder unwillig oder verstimmt war? Die ganze Atmosphäre war vergiftet. Ein Blick, eine ablehnende Körperhaltung, ein verzogenes Gesicht oder eine unwürdige Sitzhaltung reicht, um den Gottesdienst zu stören. Jeder von uns hat einen Einfluss auf den Anderen in der Familie.
„Es ist uns unmöglich, so zu leben, dass wir keinen Einfluss auf die Welt ausstrahlen werden. Kein Familienglied kann sich so sehr von anderen abkapseln, dass kein anderes Glied nicht doch dessen Einfluss und Geist zu spüren bekommt. Der ganze Ausdruck des Antlitzes hat einen Einfluss zum Guten oder zum Bösen. Sein Geist, seine Worte, seine Taten, seine Einstellung zum Nächsten sind unmissverständlich. Wenn es in Selbstsucht lebt, umgibt es seine Seele mit einer malariaverseuchten Atmosphäre. Wenn es hingegen mit der Liebe Christi erfüllt ist, wird es Höflichkeit, Freundlichkeit und zärtliche Rücksicht gegenüber den Empfindungen anderer offenbaren sowie seinen Mitmenschen gegenüber kontaktfreudig sein. Durch seine Liebestaten wird es bei seinen Mitmenschen zarte, dankbare und glückliche Empfindungen verbreiten. Es wird offenkundig werden, dass es für Jesus lebt und täglich zu dessen Füßen sitzend von ihm lernt sowie sein Licht und seinen Frieden empfängt. Es wird zu dem Herrn sagen können: ‚Deine Güte ist groß über mich ...‘ (Psalm 86, 13.)“ – The Youth‘s Instructor, 22. Juni 1893.
Das Heim, das Gott möchte, geht auf dieser Welt immer mehr verloren. Statt Heimen, haben wir nur noch Interessengemeinschaften. Der Vater geht seinen Interessen nach, die Mutter hat ihre Hobbys oder muss aus finanziellen Gründen arbeiten gehen, und die Kinder haben ihre Beschäftigungen. Wie traurig ist es doch, wenn es keine Gemeinschaft mehr in der Familie gibt: lauter selbstsüchtige Menschen, die nur für sich leben und keine Zeit mehr für den anderen haben.
„‚Keine Zeit‘, sagt der Vater. ‚Ich habe für die Erziehung meiner Kinder keine Zeit und keine Zeit für die geselligen und häuslichen Freuden.‘ Dann hättest du die Verantwortung einer Familie nicht auf dich nehmen sollen. Wenn du ihnen die Zeit entziehst, die ihnen von Rechts wegen zusteht, raubst du ihnen die Erziehung, die sie von dir erhalten sollten. Wenn du Kinder hast, hast du gemeinsam mit deiner Frau ein Werk bei der Formung ihrer Charaktere zu tun.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 65. 66.
„Es ist der Ausruf mancher Mutter: ‚Ich habe keine Zeit, um mit meinen Kindern zusammen zu sein.‘ Dann verwendet um Christi willen weniger Zeit für eure Kleidung. Vernachlässigt, wenn ihr könnt, den Schmuck eurer Kleidung. Vernachlässigt die Gespräche. Vernachlässigt es, eine endlose Reihe an Gerichten zu kochen. Aber vernachlässigt niemals eure Kinder.
Was ist die Spreu im Gegensatz zum Weizen? Lasst nichts zwischen euch und die wichtigsten Interessen eurer Kinder treten.“ – The Signs of the Times, 3. April 1901.
„Manchmal wähnen Mütter, die mit vielen Sorgen belastet sind, dass sie sich nicht die Zeit nehmen können, geduldig ihre Kleinen zu unterweisen und ihnen Liebe und Teilnahme zu schenken. Aber sie sollten daran denken, dass die Kinder, wenn sie bei ihren eigenen Eltern und in ihrem Heim nicht das finden, was ihr Verlangen nach Teilnahme und Geselligkeit befriedigt, sie sich nach anderen Quellen wenden werden, wo Geist und Charakter in Gefahr kommen können.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 396 (oder: Der Weg zur Gesundheit, S. 300).
Liebe Eltern, denken wir daran: Unsere Kinder sind doch nur eine kleine Zeit bei uns. Wie schnell vergehen diese kostbaren Jahre! Natürlich ist es eine schwierige Zeit. Der Vater muss zur Arbeit, um Geld zu verdienen, damit er die Familie ernähren kann. Er ist daher nicht viel zu Hause. Die Mutter bewältigt den Haushalt, ist für die Kinder da und erledigt einfach alles, um das häusliche Wohl zu sichern. Meist geht die Mutter auch noch zur Arbeit, oft wegen finanzieller Schwierigkeiten, aber häufig einfach nur, um sich mehr leisten zu können.
Viele Hausfrauen werden von unserer Gesellschaft als „nur Hausfrau und Mutter“ abgestempelt und nicht anerkannt. Leider teilen viele in unseren Reihen auch diese Ansicht. Doch in Gottes Augen ist gerade diese Aufgabe der Mutter, die höchste Stellung. Ihr Mütter in Israel, wo seid ihr, die ihr Gottes hohe Berufung schätzt und sie ehrbar ausführt? Es ist ein hohes Vorrecht, und ihr dürft sicher sein, dass unser lieber Heiland es reichlich lohnen wird. Die Zeit, in der die Kinder klein sind und uns brauchen kommt nie wieder. Geld kannst du später auch noch verdienen, wenn die Kinder größer, selbstständiger oder schon aus dem Hause sind. Wenn du nur wegen dem materiellen Wohlstand arbeiten gehst, liebe Mutter, und deine Kinder vernachlässigst, dann brauchst du dich nicht wundern, wenn du später zu hören bekommst: „Ja, Vater, ja, Mutter ich habe in meiner Kindheit alles gehabt, was sich ein Kind nur vorstellen kann, nur du warst nie für mich da, als ich dich brauchte.“
Wie schrecklich! Lasst es nicht zu, dass es bei euch so ist. Nehmt euch Zeit und investiert jetzt in die Charaktere euer Kinder, und ihr werdet es nicht bereuen.
„Satan und seine Heerscharen unternehmen die größten Anstrengungen, um die Herzen der Kinder zu beherrschen. Kinder müssen mit Offenheit, Liebe und christlichem Zartgefühl behandelt werden. Dadurch gewinnt ihr auf sie einen starken Einfluss, und sie werden spüren, dass sie zu euch unbegrenztes Vertrauen haben können. Umgebt eure Kinder mit der Geborgenheit eines wirklichen Heims und leistet ihnen Gesellschaft.
Wenn ihr dies tut, werden sie auch nicht mehr so sehr nach der Gesellschaft ihrer Altersgenossen verlangen. ... Infolge der Übel, die in der Welt herrschen, und der Beschränkung, die den Kindern notwendigerweise auferlegt werden muss, sollten die Eltern mit doppelter Sorgfalt darauf bedacht sein, die Kinder an ihr Herz zu nehmen und sie spüren zu lassen, dass sie sie glücklich machen wollen.“ – Schatzkammer, Bd.1, S. 123.
Es ist so wichtig, dass unsere Kinder immer zu uns kommen können. Wir sollten ein Vertrauensverhältnis zu ihnen haben. Sie sollen wissen, dass wir nur das Beste für sie im Sinn haben. Wenn sie Angst vor uns haben, werden sie sich uns nicht anvertrauen. Sie werden sich andere als Freunde aussuchen, um dort Rat und Zuneigung zu bekommen. Somit nehmen sie sich die Ansichten, Überzeugungen und Charakterzüge von diesem Menschen zum Vorbild.
„Wenn die Kinder unter der weisen und liebevollen Leitung eines wahren Heims erzogen werden, werden sie kein Verlangen danach haben, woanders Vergnügungen und Gesellschaft zu suchen.
Das Böse wird sie nicht anziehen. Der im Heim herrschende Geist wird ihre Charaktere bilden. Sie werden Gewohnheiten und Grundsätze annehmen, die eine starke Verteidigung gegen Versuchungen sind, wenn sie den häuslichen Schutz verlassen und ihren Platz in der Welt einnehmen müssen.“ – In den Fußspuren des großen Arztes, S. 400 (oder: Der Weg zur Gesundheit, S. 303).
Auch wenn unsere Kinder zu Hause sind, ist das kein Grund, sie in Sicherheit zu wähnen. Der Feind schläft nicht und hat auch in den christlichen Heimen seine Fallen aufgestellt. Viele Eltern sind sich nicht bewusst, dass der Feind schon in ihren Heimen ist, ohne das sie es merken. Das Mediennetz ist ein Feind, den viele unterschätzen. Viele Mütter wissen nicht genau, was ihre Kinder am Computer machen. Sie sehen nur die harmlosen Dinge auf dem Bildschirm, aber kaum verlassen sie das Zimmer, wird umgeschaltet. Der Teufel hat hier eine Meisterleistung vollbracht. Leider sind auch schon viele Väter verblendet und merken nicht, wohin sie ihre Kinder bringen, wenn sie ihnen uneingeschränkt Zugang zum Internet lassen.
Die Medien unserer Zeit konkurrieren mit uns um die Aufmerksamkeit und Zuneigung unserer Familien. Da sind Fernsehen, Internet, E-Mails, Blogs, Chatrooms, Rundfunk, Zeitungen, Musik, Filme, Bücher und Video-spiele. Manche möchten das nicht wahr haben, aber leider ist das die Realität.
Schreiben wir uns einmal auf, wie viel Stunden wir am Tag für diese Dinge benötigen, und was wir alles in dieser Zeit gemeinsam hätten unternehmen können.
„Satan führt die Menschen dahin, Gott zu missachten. Ihr Geist wird so in Anspruch genommen, dass Gott in ihren Überlegungen keinen Platz hat. Ihre Erziehung hat den Geist verwirrt und das wahre Licht verdunkelt. Satan möchte nicht, dass die Menschen eine Erkenntnis Gottes haben. Er ist sehr zufrieden, wenn er Spiele und Theatervorstellungen benutzen kann, die Sinne der Jugendlichen so sehr zu verwirren, dass menschliche Wesen in Finsternis zugrunde gehen, obwohl um sie herum das Licht scheint.“ – The Review and Herald, 13. März 1900.
Liebe Eltern, wir leben am Ende der Zeit. Satan geht umher wie ein brüllender Löwe. Er wird alles versuchen, um unsere Kinder zu bekommen. Er gönnt sich keine Pause. Mit allen möglichen Raffinessen verzaubert er unsere Kinder. Wachet und betet und lasst nicht zu, dass der Feind eure Kinder bekommt. Macht eure Heime zu einer festen Burg, dahin der Feind keinen Zugang hat. Errichtet grundfeste Mauern um eure Häuser und ladet täglich die Engel Gottes zu euch ein. Nehmt euch Zeit für die Kleinen, wie die Großen und ihr werdet sehen, dass sie von manchen Gefahren und schlechten Einflüssen bewahrt bleiben werden. Kämpft und lasst nicht nach, so schwer die Herausforderungen auch sein mögen. Stärkt euch als Eltern im gemeinsamen Gebet. Lest zusammen ermutigende Bibelverse. Sprecht miteinander und lasst euch selbst nicht verführen, wenig Zeit füreinander zu haben, denn ihr seid das Herz der Familie in Jesus. Des Herrn Segen sei mit euch!
Praktische Tipps, um ein gutes Miteinander zu fördern:
- Mahlzeiten immer gemeinsam einnehmen
- Regelmäßige Andachten
- Familienunternehmungen,wie z. B. Ausflüge, Spaziergänge, Radtouren
- Familienspielzeit am Abend
- Familiensport, einmal in der Woche
- Wellness-Abende
- Feste Videozeiten mit ausgesuchten Videos
- Rüsttagsarbeiten im Team
- Back- und Kochtage
- Familien-Hausmusik
- Singen im Altenheim
- Gartenarbeit
- Bastelstunden
- Haustiere im Familienkreis
- Familienrat
- Hilfestellungen bei Schulproblemen
- Gespräche vor dem Schlafengehen
- Gebet mit dem Kind
- Gemeinsame Projekte, wie z. B.: Wir bauen ein Vogelhaus
- Picknicken auf einer Wiese am Waldrand
- Walderkundung
- Nachbarschaftspflege durch Besuche
- Vorlesen am Abend
- Fotoabend: Bilder von früher