11. Lektion Sabbat, den 16. Juni 2018


Wann sollen wir vergeben?

„Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben.“ (Matthäus 6, 15.)

„Nichts rechtfertigt den Geist der Unversöhnlichkeit. Wer unbarmherzig gegen andere ist, zeigt, dass er selbst die Gnade Gottes nicht angenommen hat; denn die Vergebung, die Gott gewährt, zieht den Irrenden so fest ans Herz des ewig Liebenden, dass eine Flut göttlichen Erbarmens in die Seele des Sünders und von dort zu anderen strömt.“ – Christi Gleichnisse, S. 173.

Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 168-174.

Sonntag 10. Juni

1. Wir sollen langmütig sein

a. Welche Lehre wollte Jesus dem Petrus hinsichtlich seiner Ansicht über die Vergebung erteilen? Matthäus 18, 21. 22.

„Die Rabbiner beschränkten die Vergebungspflicht auf drei Fälle. Petrus meinte, ganz im Sinne Christi zu handeln, als er diese Zahl auf sieben, die Zahl der Vollkommenheit, erhöhte. Doch Christus belehrte ihn, dass wir nie müde werden sollen, zu verzeihen.“ – Christi Gleichnisse, S. 168.

b. Wie sollten wir mit denen umgehen, die uns schaden? Warum? Lukas 17, 3; Galater 6, 1.

„Nur zu gern glaubt der Geschädigte, wenn ihm wieder und immer wieder Unrecht geschieht und der Schuldige immer wieder seine Schuld bekennt, dass schließlich einmal genug vergeben sei...
Wenn deine Brüder irren, sollst du ihnen vergeben. … [Du darfst] nicht sagen …: ,Ich glaube, sie fühlen keine wirklich tiefe Reue‘. Woher nimmst du dir eigentlich das Recht, sie zu richten, als könntest du in ihr Herz schauen? …. Und nicht nur siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal, gerade so oft, wie Gott dir vergibt.“ – Christi Gleichnisse, S. 172.

Montag 11. Juni

2. Eine große Schuld vergeben

a. Welches Schicksal drohte einem Diener im Gleichnis über die Schuldner, der seinem König viel Geld schuldete? Matthäus 18, 23-25.

b. Was antwortete der König, als der Diener ihn um Gnade bat? Matthäus 18, 26. 27.


„Die Verzeihung, die der König gewährt, steht für die göttliche Vergebung aller Sünde; der mitleidsreiche König, der seinem Knecht die Schuld erließ, stellt Christus dar. Weil der Mensch unter dem Fluch der Gesetzesübertretung stand und sich aus eigner Kraft nicht retten konnte, kam Christus auf diese Welt, überkleidete seine Göttlichkeit mit Menschsein und gab sein Leben dahin als Gerechter für die Ungerechten. Er opferte sich selbst für unsere Sünde. Jeder Seele bietet er jetzt unentgeltlich Vergebung durch sein Blut an. ‚Bei dem Herrn ist die Gnade und viel Erlösung‘ (Psalm 130, 7).“ – Christi Gleichnisse, S. 169.

c. Welche Verantwortung haben wir, da wir von Christus reichlich für unsere eigenen Sünden Vergebung empfangen haben? 1. Johannes 4, 11; Matthäus 10, 8.

„Es gibt keine Sünden, die Gott in und durch den Herrn Jesus Christus nicht vergeben will. Dies ist des Sünders einzige Hoffnung; und wenn er sich darauf aufrichtigen Glaubens verlässt, ist er der völligen Vergebung gewiss, die ihm als Geschenk gegeben wird. Es gibt nur einen Weg, und der ist allen zugänglich. Auf diesem Weg wartet eine überaus reiche Vergebung auf die reumütige, zerknirschte Seele, und die abgründigsten Sünden sind vergeben.“ – The Faith I Live By, S. 102.
„Alles, was wir sind und haben, verdanken wir Gottes freier Gnade: durch seinen Gnadenbund machte er uns zu seinen Kindern, und durch die Gnade unseres Heilandes wurden wir erlöst, wiedergeboren und zu Miterben Christi erwählt. Diese Gnade müssen wir auch gegen andere bekunden.“ – Christi Gleichnisse, S. 173.
„Nichts rechtfertigt den Geist der Unversöhnlichkeit. Wer unbarmherzig gegen andere ist, zeigt, dass er selbst die Gnade Gottes nicht angenommen hat; denn die Vergebung, die Gott gewährt, zieht den Irrenden so fest ans Herz des ewig Liebenden, dass eine Flut göttlichen Erbarmens in die Seele des Sünders und von dort zu anderen strömt. Wer Teilhaber der Gnade Christi geworden ist, der offenbart die Liebe und Barmherzigkeit, die Christus bei seinem Erdenleben bekundete.“ – Christi Gleichnisse, S. 174.

Dienstag 12. Juni

3. Einen unversöhnlichen Geist hegen

a. Wie ging der Diener, dem eine große Schuld vergeben worden war, mit einem anderen Diener um, der ihm eine kleine Summe schuldete? Matthäus 18, 28-30.


„Der Schuldner im Gleichnis bat um Aufschub: ‚Habe Geduld mit mir; ich will dir's alles bezahlen‘ Daraufhin wurde der Urteilsspruch aufgehoben, ja die ganze Schuld gestrichen. Schon bald bot sich dem Knecht des Königs seinerseits die Gelegenheit, dem Beispiel seines Herrn, der ihm vergeben hatte, nachzueifern. Kaum hatte er den Palast verlassen, da begegnete er einem Mitknecht, der ihm nur eine kleine Summe schuldete. Ihm selbst waren soeben zehntausend Talente erlassen worden; wie wenig waren da die hundert Groschen! Trotzdem behandelte er seinen Mitarbeiter außerordentlich ungnädig, auch dann, als er dieselbe Bitte zu hören bekam, die er kurz zuvor an den König gerichtet hatte. Er übertrug die Gnade, die ihm zuteil geworden war, nicht auf seinen Schuldner.“ – Christi Gleichnisse, S. 169. 170.

b. Was tat der König, als er von dem gnadenlosen Benehmen hörte? Matthäus 18, 31-34. Was lehrt uns dieses Gleichnis?

„Wer sich weigert zu vergeben, braucht nicht zu hoffen, dass ihm vergeben wird.“ – Christi Gleichnisse, S. 170.

c. Welches Beispiel der Vergebung gab uns Jesus in seinem eigenen Leben? 1. Petrus 2, 23; Lukas 23, 34. Wie oft scheitern wir in dieser Hinsicht?

„Wir benötigen die Liebe Christi, um keinen unversöhnlichen Geist zu hegen. Lasst uns nicht denken, dass wir denjenigen, die uns wehgetan haben, mit Recht unsere Vergebung vorenthalten können, wenn sie ihr Unrecht nicht bekennen. Wir sollten keinen Groll in unserem Herzen anhäufen und daran festhalten, bis wir der Ansicht sind, dass der Schuldige sein Herz in Reue und Bekenntnis gedemütigt hat. … Wie schwer auch die uns geschlagenen Wunden sein mögen, sollen wir doch keinen Groll hegen oder Mitleid mit uns selbst haben. Hoffen wir darauf, für unsere Vergehen gegen Gott Vergebung zu empfangen, dann müssen wir auch allen verzeihen, die sich an uns versündigt haben.“ – Sons and Daughters of God, S. 144.

Mittwoch 13. Juni

4. Die Bedingung, um Vergebung zu empfangen

a. Welchen Grundsatz der Vergebung gibt uns Jesus im Gebet, das er seinen Jüngern beibrachte? Matthäus 6, 12. 14. 15. Wie können wir dieses Gebet nur aufrichtig beten?


„Hier wird ein großer Segen erbeten, der an Bedingungen geknüpft ist. Wir selbst führen diese Bedingungen an. Wir bitten, dass Gottes Barmherzigkeit uns in dem Maße zuteilwerde, wie wir barmherzig mit anderen sind. Christus erklärt, dass dies die Regel ist, nach der Gott mit uns verfahren wird: ‚Denn so ihr den Menschen ihre Fehler vergebet, so wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben. Wo ihr aber den Menschen ihre Fehler nicht vergebet, so wird euch euer Vater eure Fehler auch nicht vergeben‘ (Matthäus 6, 14. 15). Wunderbare Bedingungen! Aber wie wenig werden sie verstanden und beachtet. Eine der verbreitetsten Sünden, und dazu mit den verderblichsten Folgen, ist das Hegen eines unversöhnlichen Geistes. Wie viele halten an Feindseligkeit oder Rachsucht fest und beugen sich dann vor Gott mit der Bitte, ihnen zu vergeben, wie sie vergeben. Sicher haben sie keinen Begriff von der Bedeutung dieses Gebets, oder sie würden nicht wagen, es über ihre Lippen zu bringen. Wir sind jeden Tag und jede Stunde von Gottes vergebender Gnade abhängig. Wie können wir dann Bitterkeit und Groll gegen unsere Nächsten hegen, die gleich uns Sünder sind!“ – God’s Amazing Grace, S. 328.

b. Was haben wir zu erwarten, wenn wir anderen gegenüber einen unversöhnlichen Geist hegen? Warum? Matthäus 6, 15; 18, 34. 35.

„Nicht weil wir vergeben, sondern wie wir vergeben, wird uns vergeben. Der Grund allen Verzeihens ist die unverdiente Liebe Gottes. Durch unser Verhalten zum Nächsten zeigen wir, ob wir uns diese Liebe zu eigen gemacht haben. ‚Denn nach welchem Recht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden, und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden‘ (Matthäus 7, 2).“ – Christi Gleichnisse, S. 174.

c. Wie können wir anderen wahre Vergebung erweisen? Epheser 4, 32.

„Lasst die Zärtlichkeit und die Barmherzigkeit, die Jesus in seinem wunderbaren Leben offenbarte, uns als Vorbild dafür dienen, wie wir unsere Mitmenschen behandeln sollen.“ – My Life Today, S. 235.

Donnerstag 14. Juni

5. Liebe inspiriert Vergebung

a. Was tauschte Christus für uns ein? 1. Petrus 3, 18.


„Christus wurde so behandelt, wie wir es verdient haben. Damit wollte er erreichen, dass uns die Behandlung zuteilwürde, die eigentlich ihm zukam. Er wurde um unserer Sünde willen, an der er keinen Teil hatte, verdammt, damit wir durch seine Gerechtigkeit, an der wir keinen Teil haben, gerechtfertigt würden. Er erlitt den Tod, den wir hätten erleiden müssen, damit wir sein Leben empfangen konnten. ‚Durch seine Wunden sind wir geheilt‘ (Jesaja 53, 5).“ – Das Leben Jesu, S. 15.

b. Worum bittet er uns dafür? Johannes 13, 34.

„Oft bedurftet ihr der Vergebung Jesu. Stets seid ihr auf sein Erbarmen und auf seine Liebe angewiesen. Habt ihr es nicht trotzdem versäumt, anderen gegenüber den Geist zu offenbaren, den Christus euch gegenüber walten ließ? Habt ihr für den, der sich auf verbotene Wege wagte, eine Last gefühlt? Habt ihr ihn in Freundlichkeit ermahnt? Habt ihr seinetwegen geweint und mit ihm und für ihn gebetet? Habt ihr ihm durch zärtliche Worte und freundliches Handeln gezeigt, dass ihr ihn liebt und ihn retten möchtet?“ – Zeugnisse, Band 5, S. 640.

Freitag 15. Juni

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was sollte unsere Einstellung sein, wenn unser Bruder oder unsere Schwester sich mehrmals gegen uns versündigt und sich dann entschuldigt? Warum?
2. Womit müssen wir bei anderen Geduld haben? Was sagt es über uns aus, wenn wir mit unseren Geschwistern keine Nachsicht haben?
3. Was sollten wir tun, wenn diejenigen, die uns wehgetan haben, ihr Unrecht nicht bereuen? Warum?
4. Was fehlt uns, wenn wir anderen nicht vergeben?
5. Wie können wir den Irrenden das Mitgefühl und die Vergebung Christi darstellen?

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