5. Lektion Sabbat, den 5. Mai 2018


Der Zöllner und der Pharisäer

„Darum, wer sich lässt dünken, er stehe, mag wohl zusehen, dass er nicht falle.“ (1. Korinther 10, 12.)

„Nichts missfällt Gott so sehr und nichts ist der Menschenseele so gefährlich wie Stolz und Selbstgewissheit. Von allen Sünden sind sie am hoffnungslosesten und am schwersten heilbar.“ – Christi Gleichnisse, S. 105.

Zum Lesen empfohlen: Christi Gleichnisse, S. 102-112.

Sonntag 29. April

1. Gottesdienst im Tempel

a. Aus welchem Grund gab Jesus das Gleichnis der zwei Anbeter? Lukas 18, 9.


„[Wir] brauchen Selbsterkenntnis, die Reue in uns schafft, um Vergebung und Frieden finden zu können. … Christus kann nur den retten, der sich für einen Sünder hält. … Wir müssen unseren wahren Zustand kennen, anders merken wir nicht, wie sehr wir Christi Hilfe brauchen; wir müssen unsere Gefährdung erkennen; sonst eilen wir nicht nach der Zufluchtsstätte; wir müssen den Schmerz unserer Wunden fühlen, sonst sehnen wir uns nicht nach Heilung.“ – Christi Gleichnisse, S. 108.

b. Beschreibe die zwei Männer, die im Gleichnis erwähnt werden. Lukas 18, 10-13.


„Der Pharisäer und der Zöllner stehen sinnbildlich für zwei große Menschenklassen, in die sich die Anbeter Gottes einteilen lassen. Als ihre ersten beiden Vertreter können die ersten beiden Kinder angesehen werden, die auf dieser Welt geboren wurden. Kain hielt sich selbst für gerecht und nahte sich Gott nur mit einem Dankopfer. Er bekannte keine Sünden und gab auch nicht zu, dass er Gnade brauchte. Abel dagegen brachte Blut dar, das auf das Lamm Gottes deutete. Er fühlte sich als Sünder und bekannte, dass er verloren sei; seine einzige Hoffnung war die unverdiente Liebe Gottes.“ – Christi Gleichnisse, S. 103. 104.

Montag 30. April

2. Wie Gott die Situation einschätzte

a. Was erklärte Jesus über die zwei Männer, die im Tempel beteten? Lukas 18, 14 (erster Teil).


„Der Sünder muss den Glauben haben, der seiner eigenen Seele die Verdienste Christi zu eigen macht, um gerechtfertigt zu werden. Wir lesen, dass auch die Teufel glauben und zittern (Jakobus 2, 19), aber ihr Glaube bringt ihnen keine Rechtfertigung. Genauso wird auch der Glaube derjenigen, die nur eine verstandesmäßige Zustimmung gegenüber der Wahrheit haben, ihnen keine Vorzüge des Heils gewähren. Diese Art des Glaubens reicht nicht aus, denn die Wahrheit berührt das Herz nicht und führt nicht zur Umwandlung des Charakters.“ – Selected Messages, bk. 3, S. 191. 192.

b. Was erkannte der Pharisäer nicht über sich selbst? Römer 3, 10-12. Wie können wir denselben Fehler machen?

„Der Pharisäer geht zum Gebet in den Tempel nicht etwa, weil er sich als Sünder fühlt und Vergebung braucht, sondern weil er sich für gerecht hält und Lob erwartet. Er betrachtet sein Gebet als eine verdienstliche Tat, die ihn vor Gott angenehm macht.“ – Christi Gleichnisse, S. 102.
„Viele täuschen sich hinsichtlich ihres Herzenszustandes. Sie erkennen nicht, dass das natürliche Herz sehr trügerisch und äußerst sündhaft ist. Sie hüllen sich in ihre eigene Gerechtigkeit ein und geben sich mit ihrem eigenen menschlichen Charakter zufrieden. Wie tragisch werden sie jedoch vergehen, wenn sie den göttlichen Standard nicht erreichen; denn aus eigener Kraft können sie die Forderungen Gottes nicht erfüllen.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 319.

c. Welchen Grundsatz lehrt Jesus uns in diesem Gleichnis? Lukas 18, 14 (zweiter Teil); 1. Petrus 5, 6; Jakobus 4, 10.

„Demütigt euch, liebe Geschwister. Wenn ihr das tut, können die heiligen Engel mit euch Umgang pflegen und euch auf sicheren Grund stellen. Dann wird eure Erfahrung von Freude gezeichnet sein.“ – This Day With God, S. 35.
„Gott gewährt keine Vergebung, wenn die Reue keine Demut hervorbringt.“ – Bibelkommentar, S. 486.

Dienstag 1. Mai

3. Die Einstellung des Zöllners haben

a. Wie betrachtet Gott die Einstellung des Zöllners? Psalm 51, 19; 102, 18.


„In Gottes Augen sind Fasten und Beten, in selbstgerechtem Geist geübt, verabscheuungswürdig. Die feierliche Zusammenkunft zum Gottesdienst, der Ablauf der religiösen Handlungen, die zur Schau gestellte Demut und die großartige Opfergabe künden davon, dass der Täter dieser Werke sich selbst für gerecht hält und einen Anspruch auf das Himmelreich habe. Welch eine Täuschung! Mit unseren eigenen Werken können wir uns niemals die Seligkeit erkaufen. …
Bevor jemand im wahrsten Sinne des Wortes ein Christusgläubiger zu sein vermag, muss er von seinem Ich frei sein. Nur aus einem Menschen, der seinem Ich entsagt hat, kann der Herr eine neue Kreatur schaffen.“ – Das Leben Jesu, S. 267. 268.

b. Welche Erfahrung müssen wir wie der Zöllner machen, um Vergebung und Frieden zu erhalten? 1. Johannes 1, 9; Jeremia 3, 13.

„Nicht nur am Anfang des Christenlebens ist diese Selbstübergabe nötig: Bei jedem Schritt himmelwärts muss sie erneut vollzogen werden. Gute Werke, die wir tun, entspringen sämtlich einer Kraft, die außerhalb unserer selbst liegt. Deshalb ist es so wichtig, dass das Herz sich immer wieder Gott zuwendet, dass wir immer wieder aufrichtig und reuevoll unsere Sünden bekennen und unsere Seele vor ihm demütigen. Nur bei ständiger Selbstverleugnung und in Verbindung mit Christus können wir sicher wandeln.“ – Christi Gleichnisse, S. 109.

c. Wie unterschied sich das Gebet des Zöllners vom Pharisäer? Jeremia 29, 12. 13.

„Es gibt zwei Arten des Gebets: ein formales Gebet und ein ernstes Glaubensgebet. Die Wiederholung bestimmter Ausdrücke, die zur Gewohnheit werden, wenn die Seele kein Bedürfnis empfindet – das ist ein formales Gebet. … Wir sollten in all unseren Gebeten besonders darauf achten, unsere Herzenswünsche zu nennen und nur das zu sagen, was wir wirklich meinen. Alle schönen Worte, die uns zur Verfügung stehen, sind nicht so viel wert wie heilige Sehnsucht. Die beredtsten Gebete sind eitles Geschwätz, wenn sie nicht das Empfinden des Herzens getreu zum Ausdruck bringen. Wenn jedoch ein Gebet aus ernster Überzeugung kommt, wenn in ihm das Verlangen der Seele schlicht seinen Ausdruck findet, so, wie wir einen irdischen Freund um einen Gefallen bitten würden, von dessen Erfüllung wir überzeugt sind, so verhält es sich auch mit dem Gebet des Glaubens.“ – My Life Today, S. 19.

Mittwoch 2. Mai

4. Die Fallstricke meiden, in die der Pharisäer fiel

a. Welche Gefahr droht denen, die nicht anerkennen wollen, dass sie Sünder sind? Offenbarung 3, 16. 17; Lukas 5, 31. 32.


„Wer in grobe Sünden gefallen ist, fühlt seine Schande und Armut, merkt, dass er der Gnade Christi bedarf. Hochmut und Stolz fühlen keinen Mangel; sie verschließen daher die Herzen vor Christus und seinen unendlichen Segnungen.“ – Der Weg zu Christus, S. 20.
„Ich bin beauftragt, unseren Geschwistern zu sagen: Demütigt euch und bekennt eure Sünden. Andernfalls wird Gott euch demütigen. Die Botschaft an die Gemeinde zu Laodizea trifft vor allem auf diejenigen zu, die sie nicht auf sich selbst beziehen.“ – Counsels to Writers and Editors, S. 99.

b. Was geht oft mit dieser Art des geistlichen Stolzes einher? Psalm 12, 4. Welche Gefahr besteht hier? Sprüche 26, 28 (letzter Teil); 29, 5.

„Wir müssen alles meiden, was Stolz und Eigendünkel fördern könnte; deshalb sollten wir auf keinen Fall Schmeicheleien und Lobhudeleien annehmen oder spenden: Schönrederei ist Satans Werk. Er teilt genauso gut Schmeicheleien wie Anklagen und Flüche aus, um auf diese Weise Seelen zu verderben. Wer Menschen verherrlicht, lässt sich vom Teufel als Werkzeug benutzen. Christi Diener sollten jedes Wort des Rühmens von sich weisen und nicht auf sich selbst schauen; nur Christus soll erhöht werden.“ – Christi Gleichnisse, S. 111.

c. Wie änderte sich die Erfahrung des Paulus, obwohl er einst ein stolzer Führer Israels war? Philipper 3, 6-9; Römer 7, 9; Galater 6, 14.

„Nach dem Buchstaben des Gesetzes beurteilt, wie es die Menschen auf das äußere Leben anwenden, hatte sich der Apostel [Paulus] der Sünde enthalten; aber als er in die Tiefe des heiligen Gesetzes eindrang und sich selbst so betrachtete, wie Gott ihn sah, demütigte er sich tief und bekannte seine Schuld.“ – Der Weg zu Christus, S. 19.
„Je näher wir Jesus kommen, desto deutlicher werden wir die Reinheit und Herrlichkeit seines Charakters sehen und desto weniger werden wir uns selbst erhöhen wollen. Der Gegensatz zwischen seinem und unserem Charakter wird uns zu einer gründlichen Prüfung und Demütigung des Herzens führen. Je mehr wir Jesus Christus lieben, desto mehr wird das Ich gedemütigt und vergessen werden.“ – The Upward Look, S. 46.

Donnerstag 3. Mai

5. Demut in unserem Leben üben

a. Wie offenbarte Jesus Demut in seinem eigenen Leben? Philipper 2, 5-11.


„Der Menschensohn demütigte sich, um zum Diener Gottes zu werden. Er ließ sich erniedrigen und opferte sich bis zum Tod auf, um denen, die an ihn glauben, Freiheit, Leben und einen Platz in seinem Königreich zu sichern. Er gab sein Leben, um viele zu erkaufen. Das sollte ausreichen, um in denen, die ständig nach der höchsten Stellung streben, Reue und Scham für ihr Benehmen hervorzurufen.“ – This Day With God, S. 356.

b. Was verlangt Christus von uns? Lukas 9, 23. Welche Segnungen sind den Demütigen verheißen? Lukas 18, 14 (zweiter Teil); 1. Petrus 5, 6; Jakobus 4, 10.

„Wer an Christus glaubt und demütig mit ihm wandelt, … wer sieht, was er tun kann, um anderen Seelen zu helfen, sie zu segnen und zu stärken – derjenige arbeitet mit den Engeln zusammen, die den Erben des Heils dienen. Solchen gibt Jesus Gnade, Weisheit und Gerechtigkeit und macht sie zu einem Segen für alle, mit denen sie in Berührung kommen. Je geringer sie in ihren eigenen Augen sind, desto größere Segnungen werden sie vom Herrn erhalten, weil sie sich durch diese Gaben nicht erhöhen. Sie benutzen ihre Segnungen auf die rechte Weise, denn sie empfangen sie, um sie weiterzugeben.
Die dienenden Engel erhalten Anweisungen vom Thron Gottes, mit den menschlichen Werkzeugen zusammenzuarbeiten. Sie empfangen die Gnade Christi, um sie den Menschen zu geben.“ – This Day With God, S. 356.

Freitag 4. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum kann Christus nur diejenigen retten, die sich ihrer Sündhaftigkeit bewusst sind?
2. Warum kommst du in die Gemeinde?
3. Wie sollen wir beten?
4. Wie können wir geistlichen Stolz überwinden?
5. Warum vertraut Gott seine Segnungen den Demütigen an?

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