10. Lektion Sabbat, den 9. Dezember 2017


Heiligung

„Als gehorsame Kinder … stellt euch nicht gleichwie vormals, da ihr in Unwissenheit nach den Lüsten lebtet; sondern nach dem, der euch berufen hat und heilig ist, seid auch ihr heilig in allem eurem Wandel. Denn es steht geschrieben: ‚Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.‘“ (1. Petrus 1, 14-16.)

„Die Umwandlung eines ungeheiligten Menschen in einen geheiligten ist ein kontinuierlicher Vorgang. Gott arbeitet Tag für Tag an der Heiligung des Menschen, der Mensch aber soll mit Gott zusammenwirken und beharrlich darum ringen, gute Gewohnheiten zu entwickeln.“ – The Review and Herald, 15. März 1906.

Zum Lesen empfohlen: Das Wirken der Apostel, S. 555-564.

Sonntag 3. Dezember

1. Gottes Volk muss heilig sein

a. Welches Merkmal Gottes kennzeichnet den ganzen Himmel und muss auch bei allen zu finden sein, die in seine Gegenwart treten wollen? 1. Petrus 1, 14-16.

„Gottes Gerechtigkeit ist vollkommen. Diese Gerechtigkeit zeigt sich in allen seinen Werken und in seinen Geboten. Wie Gott ist, so muss auch sein Volk sein. Das Leben Christi muss im Leben seiner Nachfolger offenbart werden. Alle öffentlichen und privaten Aktivitäten, jedes Wort und jede Tat, brachten praktische Frömmigkeit zum Ausdruck. Diese Frömmigkeit sollte auch im Leben seiner Jünger zu erkennen sein.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1 S. 200.
„[Gott] kann die Gegenwart der Sünde nicht dulden, da er sie hasst. … Heiligkeit ist das Fundament des Thrones Gottes. Sünde ist das Gegenteil von Heiligkeit. Die Sünde brachte den Sohn Gottes ans Kreuz. Wenn Menschen sehen könnten, wie verhasst die Sünde ist, würden sie diese weder dulden noch sich darin erziehen. Sie würden ihr Leben und ihren Charakter reformieren. Geheime Fehler würden überwunden werden. Wollt ihr Heilige im Himmel sein, müsst ihr zuerst Heilige auf Erden sein.“ – Zeugnisse für Prediger, S. 122.

b. Was war von Anfang an Gottes Absicht für die Menschheit? Was sagt die Heilige Schrift über den Willen Gottes für uns? Epheser 1, 4; 1. Thessalonicher 4, 3.

Montag 4. Dezember

2. Zugerechnete und verliehene Gerechtigkeit

a. Welche Heiligung geschieht nicht in einem Augenblick, sondern als fortschreitendes Werk? Welche Schritte werden aufgezählt, damit wir dieses Ziel erreichen können? Hebräer 6, 1; Philipper 3, 13. 14; 2. Petrus 1, 5-10.


„Die Heilige Schrift zeigt deutlich den sich aufwärts entwickelnden Charakter der Heiligung. Wenn der Sünder bei seiner Bekehrung durch das Blut der Versöhnung Frieden mit Gott findet, so hat das christliche Leben eben erst begonnen. Jetzt muss er ‚zur Vollkommenheit fahren‘, heranwachsen zu einem vollkommenen Menschen, ‚der da sei im Maße des vollkommenen Alters Christi‘. (Hebräer 6,1; Epheser 4,13.) Der Apostel Paulus schreibt: ‚Eines aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich zu dem, das da vorne ist, und jage – nach dem vorgesteckten Ziel – nach dem Kleinod, welches vorhält die himmlische Berufung Gottes in Christo Jesu.‘ (Philipper 3, 13. 14.) Petrus zeigt uns die Schritte, die zum Erlangen biblischer Heiligung erforderlich sind: ‚So wendet allen euren Fleiß daran und reicht dar in eurem Glauben Tugend und in der Tugend Erkenntnis und in der Erkenntnis Mäßigkeit.‘ (2. Petrus 1, 5. 6.)“ – Der große Kampf, S. 470.
„Im ersten Kapitel des zweiten Briefes schrieb Petrus deutlich, wie wir unsere eigene Erlösung schaffen können. Wir müssen ständig Gnade zu Gnade hinzufügen. Dann wird Gott sie für uns vervielfachen.“ – The Review and Herald, 15. März 1906.

b. Was wird durch den Tod Christi für uns bewirkt, und welche Erfahrung werden diejenigen täglich machen, in denen Christus wohnt? Römer 5, 10.

„Rechtfertigung bedeutet Rettung einer Seele vor dem Verderben, damit sie Heiligung erlange und durch die Heiligung das Leben des Himmels. Rechtfertigung bedeutet, dass das Gewissen, gereinigt von toten Werken, in die Lage versetzt wird, in der es die Segnungen der Heiligung empfangen kann.“ – Bibelkommentar, S. 446.
„Innere Rechtschaffenheit wird durch äußeres rechtes Handeln bezeugt. Wer innerlich rechtschaffen ist, kann nicht hartherzig und gefühllos sein; er wird dem Herrn täglich ähnlicher und nimmt an Kraft und Festigkeit zu. Wer sich durch die Wahrheit heiligen ließ, wird selbstbeherrscht sein und den Fußstapfen des Heilandes folgen, bis sich die Gnade in Herrlichkeit umwandelt. Die Gerechtigkeit, die uns rechtfertigt, wird uns zugerechnet, die Gerechtigkeit dagegen, die uns heiligt, wird uns verliehen. Jene gibt uns Anspruch auf den Himmel, diese macht uns tauglich für ihn.“ – The Review and Herald, 4. Juni, 1895.

Dienstag 5. Dezember

3. Das Heiligungswerk

a. Wie gründlich muss das Heiligungswerk durchgeführt werden, während uns doch die Gerechtigkeit Christi zugerechnet wird? Aus welchem Grund? 1. Thessalonicher 5, 23.


„Unsere Heiligung ist das Werk des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Sie ist die Erfüllung des Bundes, den Gott mit denen geschlossen hat, die sich mit ihm verbinden, um mit ihm, seinem Sohne und seinem Heiligen Geiste in heiliger Gemeinschaft zu stehen. Bist du wiedergeboren? Dann wirke mit den drei großen Mächten des Himmels zusammen, die für dich wirken.“ – Bibelkommentar, S. 445. 446.
„Nur durch das Wirken des Heiligen Geistes und durch die Heiligung in der Wahrheit wird [der Gläubige] tauglich für den Himmel; denn Christus wirkt in uns. Seine Gerechtigkeit ruht auf uns. Ohne sie wird niemand in den Himmel eingehen. Er könnte auch keine Freude daran haben, wenn er nicht durch den Einfluss des Heiligen Geistes und die Gerechtigkeit Christi vorbereitet wäre auf die heilige Atmosphäre.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 392.

b. Wie wird dieses Werk vollendet? Welche Aufgabe hat der Sünder dabei? Titus 3, 5.

„Wenn der Mensch sich Christus ausliefert, ergreift eine neue Kraft Besitz von einem neuen Herzen. Mit ihm ist eine Wandlung vor sich gegangen, die niemand von sich aus zustande zu bringen vermag. Es ist ein außerordentliches Geschehen, wenn die menschliche Natur durch ein übernatürliches Wesenselement durchdrungen wird.“ – Das Leben Jesu, S. 314.
„Durch Christus besteht alles. Wir sollten jeden Menschen zu unermüdlichem Fleiß anhalten. Wenn wir nicht vom listigen Feind überwunden werden wollen, müssen wir kämpfen, ringen, leiden, wachen und beten. Die Kraft und Gnade, die uns dazu befähigt, kommt von Gott. Deshalb sollen wir ihm vertrauen, der alle, die durch ihn zu Gott kommen, allenthalben erlösen kann. Lasst niemals den Gedanken aufkommen, dass der Mensch nichts oder nur wenig tun könne. Lehrt die Menschen vielmehr, dass sie Fortschritte auf dem Wege zur ewigen Seligkeit machen werden, wenn sie mit Gott zusammenwirken.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 379.

Mittwoch 6. Dezember

4. Biblische Heiligung

a. Was ist biblische Heiligung? Was beinhaltet sie? 1. Thessalonicher 3, 13.


„Durch das Wort und den Geist Gottes werden den Menschen die erhabenen, im Gesetz Gottes verkörperten Grundsätze der Gerechtigkeit erschlossen. Und da das Gesetz Gottes ‚heilig, recht und gut‘ ist, ein Abbild der göttlichen Vollkommenheit, so folgt daraus, dass ein im Gehorsam gegen jenes Gesetz geformter Charakter auch heilig sein wird. Christus ist ein vollkommenes Beispiel eines solchen Charakters. Er sagt: ‚Gleichwie ich meines Vaters Gebote halte.‘ ‚Ich tue allezeit, was ihm gefällt.‘ (Johannes 15, 10; 8, 29.) Die Nachfolger Christi sollen ihm gleich werden, sollen durch Gottes Gnade Charaktere entwickeln, die mit den Grundsätzen seines heiligen Gesetzes übereinstimmen. Nur so kann biblische Heiligung verstanden werden.“ – Der große Kampf, S. 469.
„Die in der Heiligen Schrift verordnete Heiligung schließt das ganze Wesen ein: Leib, Seele und Geist.“ – Der große Kampf, S. 473.

b. Welche Erfahrung wird ein wahrhaft bekehrter Gläubiger machen? Was hat solch ein Gläubiger getan, wenn er auf den Aufruf zur Buße reagiert? 1. Korinther 15, 57.

„Der Christ wird den Reiz der Sünde fühlen; aber er wird sie beständig bekämpfen. Hier ist die Hilfe Christi vonnöten. Menschliche Schwäche verbindet sich mit der göttlichen Kraft, und der Glaube ruft aus: ‚Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unsern Herrn Jesus Christus!‘ (1. Korinther 15, 57.)“ – Der große Kampf, S. 469. 470.
„Keine Reue ist echt, wenn sie nicht eine völlige Umkehr bewirkt. Die Gerechtigkeit Christi ist kein Mäntelchen, um unbekannte und nicht aufgegebene Sünden darunter zu verbergen; sie ist vielmehr ein Lebensgrundsatz, der den Charakter umwandelt und das Verhalten prüft. Gerechtigkeit bedeutet völliges Aufgehen in Gott, die umfassende Übergabe des Herzens und des Lebens an den Willen Gottes.“ – Das Leben Jesu, S. 547.
„Niemand ist ein lebendiger Christ, der nicht eine tägliche Erfahrung in göttlichen Dingen besitzt und täglich Selbstverleugnung übt und willig das Kreuz aufnimmt und Christo nachfolgt. Jeder lebendige Christ wird täglich im göttlichen Leben Fortschritte machen. Während er zur Vollkommenheit schreitet, wird er jeden Tag eine neue Bekehrung erfahren; und diese Bekehrung ist nicht eher beendet, als bis er die Vollkommenheit des christlichen Charakters erreicht hat, eine völlige Vorbereitung auf die Verwandlung zur Unsterblichkeit.“ – Zeugnisse, Band 2, S. 498.

Donnerstag 7. Dezember

5. Der Beweis der Heiligung

a. Welche Erfahrung macht ein Herz, in dem das Heiligungswerk verwirklicht ist? Was wird für solche Menschen eine besondere Freude sein? Psalm 119, 14-16.


„Aller wahre Gehorsam entspringt dem Herzen. Auch bei Christus war er eine Herzenssache. Wenn wir mit ihm übereinstimmen, wird Christus sich so mit unseren Gedanken und Zielen identifizieren und unsere Herzen und Sinne so mit seinem Willen verschmelzen, dass wir, wenn wir ihm gehorsam sind, unsere eigenen Absichten verwirklichen. Der Wille wird, geläutert und geheiligt, sein höchstes Entzücken darin finden, seinem Beispiel der Hingabe zu folgen. Wenn wir Gott so kennten, wie wir ihn nach seiner Gnade kennen sollten, dann würde unser Leben ein Leben beständigen Gehorsams sein. Durch die Wertschätzung des Wesens Christi, durch die Verbindung mit Gott würde uns die Sünde verhasst werden.“ – Das Leben Jesu, S. 666.

b. Was ist der Beweis für diese Heiligung? Woher kennt der reumütige Sünder den Weg? 1. Johannes 2, 3-6.

„Innere Gerechtigkeit wird durch äußere Gerechtigkeit bezeugt. Wer innerlich rechtschaffen ist, kann nicht hartherzig und gefühllos sein; er wird dem Herrn täglich ähnlicher und nimmt an Kraft und Festigkeit zu. Wer durch die Wahrheit geheiligt ist, wird Selbstbeherrschung besitzen und den Fußstapfen des Heilandes folgen, bis die Gnade in Herrlichkeit aufgeht.“ – The Review and Herald, 4. Juni 1895.

Freitag 8. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was bedeutet es, heilig zu sein?
2. Erkläre den Unterschied zwischen zugerechneter und verliehener Gerechtigkeit.
3. Wie wird das Heiligungswerk vollbracht?
4. Was ist das Ergebnis wahrer Heiligung?
5. Wodurch wird deutlich, dass die Seele geheiligt ist?

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