5. Lektion Sabbat, den 4. November 2017


Rechtfertigung durch den Glauben

„Nun wir denn sind gerecht geworden durch den Glauben, so haben wir Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus.“ (Römer 5, 1.)

„Das Licht, das mir Gott gegeben hat, stellt dieses wichtige Thema [der Erlösung] in meinem Denken jenseits aller Fragen. Die Rechtfertigung geschieht ganz aus Gnade und wird nicht durch irgendwelche Werke erlangt, die ein sündiger Mensch tun kann.“ – Glaube und Werke, S. 17.

Zum Lesen empfohlen: Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 387-395.

Sonntag 29. Oktober

1. Voraussetzungen für die Rechtfertigung

a. Nur unter welcher Voraussetzung kann der Sünder gerechtfertigt werden? Apostelgeschichte 16, 31; Galater 3, 11.


„Wenn Gott dem Sünder vergibt, die verdiente Strafe erlässt und ihn so behandelt, als hätte er nicht gesündigt, dann nimmt er ihn aus Gnaden an und rechtfertigt ihn durch die Verdienste der Gerechtigkeit Jesu. Der Sünder kann nur durch den Glauben an die Versöhnung durch den geliebten Sohn Gottes gerechtfertigt werden, der sich für die Sünden der schuldig gewordenen Welt opferte. Niemand kann auf Grund eigener Werke gerecht werden. Er kann nur durch das Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu von der Schuld der Sünde, der Verdammung durch das Gesetz und dem Strafvollzug frei werden.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 387.

b. Der Glaube ist die Bedingung dafür, dass Gott dem Sünder vergibt und ihn rechtfertigt. Wie wirkt dieser Glaube? Matthäus 15, 22-28; Markus 9, 20-24.

„Der Glaube ist die Voraussetzung, unter der Gott den Sündern Vergebung verheißt. Der Glaube an sich hat keine Kraft, die die Erlösung bewirkt. Weil der Glaube aber die Verdienste Christi ergreifen kann, ist er das Heilmittel gegen die Sünde. Anstelle der Missetat und Abtrünnigkeit des Sünders kann der Glaube den vollkommenen Gehorsam Christi darstellen.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 364.

Montag 30. Oktober

2. Ein Beispiel für Rechtfertigung – Abraham

a. Wie wurde Abraham die Gerechtigkeit zugerechnet? Welche Bedeutung haben Werke beim Zustandekommen der Rechtfertigung? 1. Mose 15, 1. 5. 6.


„Erklärt deutlich und eindeutig, dass es nicht möglich ist, bezüglich unserer Stellung vor Gott oder seiner Gabe [der Erlösung] irgendetwas durch menschlichen Verdienst zu erreichen. Wenn jemand das Geschenk der Erlösung durch Glaube und Werke erkaufen könnte, wäre der Schöpfer dem Geschöpf etwas schuldig. Hier besteht die Gefahr, dass Irrtum als Wahrheit akzeptiert wird. Wenn irgendein Mensch die Erlösung durch irgendeine Tat verdienen könnte, wäre er in derselben Lage wie der Katholik, der für seine Sünden Buße tut. Dann wäre die Erlösung wie der Teil einer Schuld und man könnte sie verdienen wie einen Lohn. Wenn der Mensch die Erlösung jedoch durch keines seiner guten Werke verdienen kann, muss sie ganz aus Gnade kommen, empfangen vom sündigen Menschen, weil er Jesus aufnimmt und an ihn glaubt. Sie ist gänzlich ein freies Geschenk. Rechtfertigung durch den Glauben ist über jede Auseinandersetzung erhaben. Und alle Auseinandersetzungen enden, sobald klargestellt ist, dass die Verdienste der guten Werke eines gefallenen Menschen ihm niemals ewiges Leben erwerben können. … Das Licht, das mir Gott gegeben hat, stellt dieses wichtige Thema in meinem Denken jenseits aller Fragen. Die Rechtfertigung geschieht ganz aus Gnade und wird nicht durch irgendwelche Werke erlangt, die ein sündiger Mensch tun kann.“ – Glaube und Werke, S. 16. 17.

b. Wie wird dem Sünder Gerechtigkeit zugerechnet, wenn wir die Erfahrung Abrahams betrachten? Römer 4, 1-8.

„Gerechtigkeit ist Gehorsam dem Gesetz gegenüber. Das Gesetz verlangt Gerechtigkeit, und diese schuldet der Sünder dem Gesetz. Aber das schafft er keineswegs. Nur durch den Glauben kann er die Gerechtigkeit erlangen. Im Glauben kann er die Verdienste Christi zu Gott bringen, und der Herr rechnet den Gehorsam seines Sohnes dem Sünder zu. Die Gerechtigkeit Christi wird anstelle der menschlichen Verfehlungen angenommen. Gott nimmt die gläubige, reumütige Seele an, er vergibt ihr und verschafft ihr Rechtfertigung. Er behandelt sie so, als wäre sie gerecht, und er liebt sie so wie er seinen Sohn liebt. So ist es, wenn der Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet wird. Die Seele, der vergeben wurde, gelangt immer weiter von Gnade zu Gnade, vom Licht zu größerem Licht. Freudig kann sie sagen: ‚Nicht um der Werke willen der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, sondern nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes, welchen er ausgegossen hat über uns reichlich durch Jesum Christum, unsern Heiland, auf dass wir durch desselben Gnade gerecht und Erben seien des ewigen Lebens nach der Hoffnung.‘ (Titus 3, 5-7.)“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 364. 365.

Dienstag 31. Oktober

3. Die blutflüssige Frau

a. Was geschah, als der Herr auf dem Weg zum Haus des Jairus war? Markus 5, 22-27.


„Als [der große Arzt] vorüberging, streckte [eine arme Frau, die unter einem Blutgang litt] die Hand aus, und es gelang ihr, den Saum seines Gewandes zu berühren. Im gleichen Augenblick fühlte sie, dass sie geheilt war. Sie hatte in diese eine Berührung ihren ganzen Glaubensmut gelegt, und sofort trat die Kraft vollkommener Gesundheit an die Stelle von Schmerz und Schwäche. …
Der Heiland konnte die Berührung des Glaubens von dem absichtslosen Anrühren im Gedränge wohl unterschieden. Das gläubige Vertrauen sollte nicht ungewürdigt bleiben. Jesus wollte der demütigen Frau Worte des Trostes zusprechen, die ihr eine Quelle der Freude sein würden – Worte, die allen seinen Nachfolgern bis zum Ende der Zeit Segen verhießen. …
Er gab nicht dem Aberglauben Raum, dass allein das einfache Berühren seines Gewandes Heilung bewirkte. Nicht durch äußerliche Berührung, sondern durch den Glauben, der seine göttliche Macht erfasste, wurde die Frau geheilt.“ – Das Leben Jesu, S. 334-336.

b. Worin bestand der Unterschied zwischen den zufälligen Berührungen der Menschenmenge und der Berührung der kranken Frau, die sein Kleid anfasste? Markus 5, 28-34.

„Die staunende Menge, die Jesus dicht umdrängte, erkannte die Lebenskraft nicht, die in dieser Berührung lag. Als aber die arme, leidende Frau, die schon zwölf Jahre krank gewesen war, in ihrer großen Not die Hand ausstreckte und den Saum seines Gewandes berührte, spürte sie die heilende Kraft. Sie berührte Christus im Glauben, und er merkte, dass sie ihn anfasste. Er merkte, dass Kraft von ihm gegangen war … Der Glaube, der uns in eine lebendige Verbindung mit Christus bringt, zeigt sich vorrangig in vollkommenem Vertrauen und völliger Hingabe. Dieser Glaube ist durch die Liebe tätig und reinigt die Seele. Im Leben der Nachfolger Christi bewirkt er beständigen Gehorsam Gottes Geboten gegenüber; denn Liebe zu Gott und den Menschen ist das Ergebnis eines lebendigen Bündnisses mit Christus.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 332. 333.

Mittwoch 1. November

4. Die Heilung eines Gelähmten

a. Wie reagierte der gelähmte Mann auf den Befehl des Herrn? Was können wir von seinem Beispiel lernen? Johannes 5, 1-9.


„Der Bericht der Bibel über die Art, wie Jesus den Kranken heilte, ist einfach. Daraus können wir lernen, wie wir an den Heiland glauben müssen, wenn uns die Vergebung unserer Sünden zuteilwerden soll. Folgen wir der Geschichte des Schwergelähmten zu Bethesda. Wir sehen einen armen, hilflosen Dulder vor uns. Achtunddreißig Jahre zuvor hat er den Gebrauch seiner Glieder verloren, und doch sagt der Heiland zu ihm: ‚Stehe auf, hebe dein Bett auf und gehe heim!’ (Matthäus 9, 6.) Wohl hätte der Kranke sagen können: ‚Herr, wenn du willst, so mache mich gesund, ich will deinem Worte gehorchen’; doch nein er glaubte dem Worte Christi, er glaubte, dass er gesund geworden war, und erhob sich sofort von seinem Lager. Er machte sich auf, zu gehen, und ging. Er handelte nach dem Befehl Christi, Gott gab die Kraft. Er war ganz geheilt.’“ – Der Weg zu Christus, S. 35. 36.

b. Welches Vorbild, das wir heute nachahmen sollten, gab uns der Gelähmte, der geheilt wurde? Markus 11, 24.

„Wir sind Sünder von gleicher Art. Wir können die Verfehlungen der Vergangenheit nicht abbüßen, unsere Herzen nicht erneuern und nicht aus eigener Kraft zur Heiligung gelangen. Aber Gott verheißt, all das für uns durch die Vermittlung Christi zu tun. Dieser Verheißung müssen wir glauben. Wir müssen unsere Sünden bekennen, uns Gott ergeben und ihm dienen. Tun wir dies, so wird er auch seine Verheißung an uns erfüllen. Wenn wir ihr glauben, dass unsere Missetaten vergeben und unsere Herzen gereinigt sind, dann tut Gott das Seine; dann werden auch wir von unseren Sünden und Gebrechen geheilt, gerade wie der schwer Gelähmte. Es ist so wenn wir es glauben.
Warte nicht, bis du es fühlst, dass du geheilt bist, sondern sage: ‚Ich glaube es, nicht weil ich es fühle, sondern weil Gott es verheißen hat.‘ …
Diese Verheißung hat jedoch eine Bedingung: Wir müssen nach dem Willen Gottes bitten. Nun ist es aber Gottes Wille, uns von unsern Mängeln zu reinigen, uns zu seinen Kindern zu machen und uns zu einem heiligen Leben zu befähigen. So dürfen wir um diese Segnungen bitten und fest glauben, dass wir sie erlangen dürfen, Gott danken, dass wir sie erlangt haben. Es ist unser Vorrecht, zu Jesus zu kommen und, gereinigt von Sünden, ohne Scham und ohne Gewissensbisse vor dem Gesetz zu stehen. ‚So ist nun nichts Verdammliches an denen, die in Christo Jesu sind, die nicht nach dem Fleisch wandeln, sondern nach dem Geist.‘ (Römer 8, 1.)“ – Der Weg zu Christus, S. 36.

Donnerstag 2. November

5. Glauben üben

a. Wohin müssen wir blicken, um Glauben zu erhalten? Zu welchem Zweck wird er uns gegeben? Hebräer 12, 2; Johannes 6, 29.


„Der Sünder kann sich zwar nicht selbst retten, muss aber doch etwas zu seinem Heil beitragen. ‚Wer zu mir kommt‘, sagt Christus, ‚den werde ich nicht hinausstoßen.‘ (Johannes 6, 37.) Aber wir müssen zu ihm kommen und wenn wir unsere Sünden bereuen, auch glauben, dass er uns annimmt und vergibt. Wohl ist der Glaube ein Geschenk Gottes, aber wir haben ihn anzuwenden. Er ist die Hand, mit der der Mensch die angebotene göttliche Gnade und Barmherzigkeit ergreift.“ – Patriarchen und Propheten, S. 411. 412.

b. Wie erklärt Paulus den Glauben? Welche weitere Beschreibung finden wir im Geist der Weissagung? Hebräer 11, 1-3.

„Glaube ist nicht das Fundament unserer Erlösung, sondern der große Segen – das Auge, das sieht; das Ohr, das hört; die Füße, die laufen; die Hand, die ergreift. Glaube ist das Mittel, nicht das Ziel. Wenn Christus sein Leben dahingab, Sünder zu retten, weshalb sollte ich dann nicht diesen Segen annehmen? Mein Glaube ergreift ihn, und so ist ‚der Glaube eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht‘. Ich habe ‚Frieden mit Gott durch unsern Herrn Jesus Christus‘.“– Bibelkommentar, S. 374.

Freitag 3. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was ist nötig, damit wir gerechtfertigt werden können?
2. Wie können wir beweisen, dass Rechtfertigung nicht durch Werke erreicht wird?
3. Welche Lehre können wir aus der Erfahrung der Frau ziehen, die sich in der Menschenmenge befand, die sich um Jesus versammelt hatte?
4. Warum war der kranke Mann imstande, den Segen zu erhalten, und was wird uns darauf vorbereiten, Segnungen zu erhalten?
5. Wie können wir Glauben erhalten und davon profitieren?

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