6. Lektion Sabbat, den 11. November 2017


Rechtfertigender Glaube

„War nicht Abraham, unser Vater, durch die Werke gerecht geworden, da er seinen Sohn Isaak auf dem Altar opferte? Da siehst du, dass der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden; und ist die Schrift erfüllt, die da spricht: ‚Abraham hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet,‘ und er ward ein Freund Gottes geheißen.“ (Jakobus 2, 21-23.)

„Der rechtfertigende Glaube führt immer zuerst zu wahrer Reue und dann zu guten Werken. Diese sind die Früchte des Glaubens.“ – Our High Calling, S. 52.

Zum Lesen empfohlen: Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 375-380.

Sonntag 5. November

1. Eine gefährliche Auffassung bloßgestellt

a. Welchen unausgewogenen Standpunkt zum Thema „Glaube und Werke“ versuchte die Dienerin des Herrn zu berichtigen?


„Ich besuchte eine Versammlung, bei der viele Menschen anwesend waren. In meinem Traum sprachst du über das Thema des Glaubens und die zugerechnete Gerechtigkeit Christi durch den Glauben. Du wiederholtest mehrmals, dass die Werke belanglos wären und dass es keine Bedingungen gäbe. Durch die Darstellung des Themas konnte ich erkennen, dass Seelen verwirrt wurden und nicht zu dem rechten Verständnis gelangten, in welcher Beziehung Glaube und Werke zueinander stehen. So habe ich mich entschlossen, dir zu schreiben. Du betonst diesen Gedanken zu stark. In Wirklichkeit gibt es tatsächlich Bedingungen, wenn wir die Rechtfertigung und Heiligung und die Gerechtigkeit Christi erlangen wollen. Ich verstehe deinen Standpunkt. Aber bei vielen erweckst du einen falschen Eindruck. Obwohl gute Werke nicht eine einzige Seele erretten, ist es doch für jede Seele unmöglich, ohne gute Werke selig zu werden.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 375.

b. Welches Licht können wir hinsichtlich der Bedingungen für das ewige Leben in der Heiligen Schrift finden? Matthäus 19, 16. 17. 20. 21.

Montag 6. November

2. Die Wirkungslosigkeit eines unbeständigen Glaubens

a. Wie erklärt Paulus, dass ein unbeständiger Glaube der angeblichen Nachfolger Gottes nicht ausreicht? Römer 10, 2. 3. Was für einen Glauben benötigen sie? Römer 10, 10.


„Glaube, der rettet, ist kein gelegentlicher Glaube und auch keine bloße Zustimmung des Verstandes, sondern wurzelt im Herzen dessen, der Christus als persönlichen Erlöser ergreift in der Gewissheit, dass alle, die durch ihn zu Gott kommen, Gerettete sind. Zu glauben, dass er anderen Menschen die Erlösung schenkt, nur dir nicht, ist kein aufrichtiger Glaube.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 389.
„Die Zurechnung der Gerechtigkeit Christi erfolgt durch den rechtfertigenden Glauben, und das ist die Rechtfertigung, für die Paulus so ernstlich eintrat.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 394.

b. Was zeigt, ob wir einen unbeständigen oder einen rechtfertigenden Glauben haben? Jakobus 2, 18.

„Wer aber durch das Verdienst Christi gerechtfertigt ist, vermag nicht die Werke der Ungerechtigkeit zu tun. Der Glaube ist durch die Liebe tätig und läutert die Seele. Der Glaube entwickelt sich und gedeiht und trägt schließlich herrliche Frucht. Wo Glaube ist, da sind auch gute Werke. Kranke werden besucht, Nackte gekleidet, Notleidende und Arme betreut; Witwen und Waisen wird unter die Arme gegriffen. Jesus ging umher und tat Gutes. Wer zu ihm gehört, liebt die Kinder Gottes. Sanftmut und Wahrheit begleiten seinen Schritt. An seinem Gesichtsausdruck wird man erkennen, dass er von Jesus gelernt hat. Der Gläubige wird eins mit Christus. Wer in lebendiger Gemeinschaft mit ihm, dem Quell der Kraft und Liebe, lebt, in dem werden sich die Charakterzüge Jesu widerspiegeln. Christus bietet einen unerschöpflichen Reichtum an Rechtfertigung und heiligender Gnade.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 395. 
„Es gibt viele, die nur einen formalen, unbeständigen Glauben besitzen. Dem Namen nach haben sie Christus als Heiland der Welt angenommen, aber in ihren Herzen gibt es keinen Beweis dafür, dass er ihr persönlicher Heiland ist, dass er ihre Sünden vergeben hat und dass sie eine lebendige Verbindung mit Gott haben, der die Quelle alles Lichtes ist. Du kannst andere nicht über Jesus und seine Gerechtigkeit belehren, ihnen seine unvergleichliche Liebe und die Fülle seiner Gnade darstellen, du kannst ihn nicht als alles in allem für den Christen darstellen, als Tröster und Führer der Menschen, wenn dein Herz nicht von seiner Liebe erfüllt ist. Du wirst nicht imstande sein, Gott als Gott des Mitgefühls und der Liebe darzustellen, wenn du nicht selbst sagen kannst: ‚Ich habe geschmeckt und weiß, dass der Herr freundlich ist.‘“ – The Signs of the Times, 2. September 1889.

Dienstag 7. November

3. Der rechtfertigende Glaube

a. Wann wird ein Sünder durch den Glauben gerechtfertigt? In welchem Zustand sollte die Seele bewahrt werden? Apostelgeschichte 16, 30. 31.


„Wir haben unsere Sünden bekannt, aufrichtig abgelegt und sind entschlossen, mit Gott ein neues Leben zu beginnen. Lasst uns nun zum Herrn gehen und ihn bitten, dass er unsere Sünden tilge und uns ein neues Herz schenke.“ – Der Weg zu Christus, S. 35.
„Wenn der reumütige Sünder, zerknirscht vor Gott, Christi Versöhnung für sich erkennt und diese Versöhnung als seine einzige Hoffnung in diesem und im zukünftigen Leben annimmt, werden seine Sünden vergeben. Dies ist Gerechtigkeit aus Glauben. Jede glaubende Seele soll ihren Willen völlig mit Gottes Willen in Übereinstimmung bringen, in einem Zustand der Reue und Buße bleiben, an die versöhnenden Verdienste des Erlösers glauben und von Stärke zu Stärke, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit voranschreiten.“ – Bibelkommentar, S. 370.

b. Wie beschreibt der Apostel Paulus den Glauben, der die Rechtfertigung ermöglicht? Galater 5, 6. 

„Der selig machende Glaube ist ein Bündnis mit Gott, das die Seelen schließen, die den Herrn annehmen. Wahrer Glaube ist Leben. Ein lebendiger Glaube bedeutet steten Zuwachs an Kraft, ein zuversichtliches Vertrauen, wodurch die Seele zu einer alles überwindenden Macht wird.“ – Der Weg zu Christus, S. 337.

c. Was wird dieser Glaube für den Menschen tun, der ihn besitzt? Matthäus 21, 21.

„Nur wer sich an Christus als die einzige Hoffnung auf Erlösung hält, offenbart wahren Glauben. Solcher Glaube führt dahin, mit allen Empfindungen der Seele zu ihm zu kommen. Dann wird sein Verstand vom Heiligen Geist regiert, und sein Charakter wird dem göttlichen ähnlich werden. Dann ist sein Glaube nicht tot, sondern wirkt Werke der Liebe. Wer so glaubt, wird die Herrlichkeit Jesu schauen und in das Wesen Gottes verwandelt werden.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 389. 390.

Mittwoch 8. November

4. Ein Beispiel rechtfertigenden Glaubens

a. Was zeigt uns, dass Abraham keinen unbeständigen, sondern einen rechtfertigenden Glauben besaß? Jakobus 2, 21-23.


„Der Apostel Jakobus sah, dass Gefahren bei der Verkündigung der Gerechtigkeit aus Glauben aufkommen können, und bemühte sich aufzuzeigen, dass es echten Glauben ohne entsprechende Werke nicht geben kann. Die Erfahrung Abrahams wird dargestellt: ‚Da siehest du‘, sagt er, ‚dass der Glaube mitgewirkt hat an seinen Werken, und durch die Werke ist der Glaube vollkommen geworden.‘ So vollbringt echter Glaube im Gläubigen ein echtes Werk. Glaube und Gehorsam bringen eine feste, wertvolle Erfahrung.
Es gibt einen Glauben, der kein rettender Glaube ist. Das Wort erklärt, dass selbst die Teufel glauben und doch zittern. Der sogenannte Glaube, der nicht durch die Liebe tätig ist und die Seele nicht reinigt, wird niemanden rechtfertigen. … Abraham glaubte Gott. Woher wissen wir, dass er glaubte? Seine Werke bezeugten den Charakter seines Glaubens, und sein Glaube wurde ihm zur Gerechtigkeit gerechnet.“ – Bibelkommentar, S. 482. 483.

b. Welche klare Anweisung wiederholte Jesus oftmals, auch gegenüber denjenigen, deren Leben zeigte, dass sie durch den Glauben gerechtfertigt worden waren? Johannes 5, 14.

„Der Glaube, der uns in eine lebendige Verbindung mit Christus bringt, zeigt sich vorrangig in vollkommenem Vertrauen und völliger Hingabe. Dieser Glaube ist durch die Liebe tätig und reinigt die Seele. Im Leben der Nachfolger Christi bewirkt er beständigen Gehorsam Gottes Geboten gegenüber; denn Liebe zu Gott und den Menschen ist das Ergebnis eines lebendigen Bündnisses mit Christus.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 333.
„Wer Gott an seinem Herzen wirken lässt und in seinem Willen mit dem Willen Gottes übereinstimmt, der lebt aus, was der Heilige Geist an ihm bewirkt. Es gibt keine Diskrepanz zwischen den Absichten des Herzens und dem Leben im Alltag. Der Gläubige sagt sich von jeder Sünde als etwas Hassenswertem los, weil sie den Herrn der Herrlichkeit ans Kreuz gebracht hat. Wenn der Gläubige ununterbrochen Christi Werk treibt, wird er ständig Fortschritte machen. Den Segen der Rechtfertigung empfängt man nur durch ständige Willensübergabe und unaufhörlichen Gehorsam.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 394.

Donnerstag 9. November

5. Beispiele für wahren Glauben

a. Zu welchem Opfer war der Händler bereit, um die wahre Perle zu erhalten? Was wird durch die kostbare Perle dargestellt? Matthäus 13, 45. 46.


„Die Gerechtigkeit Christi, verglichen mit einer reinen, weißen Perle, hat nicht den geringsten Fehler oder Flecken. Keine noch so große menschliche Anstrengung kann diese wertvolle, kostbare Gabe Gottes noch verbessern. Sie hat keinen Fehler. In ihr liegen ‚alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis‘ verborgen (Kolosser 2, 3).“ – Christi Gleichnisse, S. 76.

b. Warum finden viele diese wunderbare Perle, die Gerechtigkeit Christi, nicht? Offenbarung 3, 17.

„Es gibt manche Menschen, die scheinen ständig auf der Suche nach der himmlischen Perle zu sein. Sie sind nicht bereit, ihre falschen Gewohnheiten völlig aufzugeben. Da sie ihrem Ich nicht absterben, kann Christus nicht in ihnen leben. Deshalb können sie die kostbare Perle auch nicht finden. Sie haben ihr unheiliges Streben und ihre Vorliebe für weltliche Reize nicht überwunden. Sie sind nicht bereit, das Kreuz auf sich zu nehmen und Christus nachzufolgen auf seinem Weg der Selbstverleugnung und Opferbereitschaft. Beinahe sind sie Christen, aber nicht ganz. Sie scheinen dem Reich Gottes sehr nahe, aber sie kommen nicht hinein. Beinahe, aber nicht ganz gerettet bedeutet: nicht beinahe, sondern ganz verloren!“ – Christi Gleichnisse, S. 78.

Freitag 10. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was wird im Leben eines Menschen sichtbar sein, der durch Glauben geheiligt wurde, auch wenn wir nicht durch unsere Werke gerettet werden?
2. Worin besteht der Unterschied zwischen wahrem und unbeständigem Glauben?
3. Was wird echter Glaube für den tun, der ihn besitzt?
4. Welche wichtige Beziehung besteht zwischen Glauben und Werken?
5. Was ist eine große Gefahr für diejenigen, die Christen zu sein scheinen?

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