9. Lektion Sabbat, den 2. Dezember 2017


Von Gott geboren

„Wir wissen, dass, wer von Gott geboren ist, der sündigt nicht; sondern wer von Gott geboren ist, der bewahrt sich, und der Arge wird ihn nicht antasten.“ (1. Johannes 5, 18.)

„Diejenigen, die nicht wissen, was es bedeutet, eine Erfahrung in geistlichen Dingen zu haben, was es heißt, durch den Glauben gerechtfertigt zu werden, und die nicht das Zeugnis haben, dass sie von Jesus Christus angenommen wurden – diese müssen wiedergeboren werden.“ – Lift Him Up, S. 124.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 152-161.

Sonntag 26. November

1. Die Einladung

a. Welche Einladung richtet Jesus an alle? Matthäus 11, 28-30.


„Es ist ein Fehler anzunehmen, dass du zur Buße kommen musst, bevor du zu Jesus kommen kannst. Komm so zu Christus, wie du bist, und betrachte seine Liebe, bis dein hartes Herz bricht.“ – The Review and Herald, 3. September 1901.

b. Wozu wurde Nikodemus veranlasst, weil er so beeindruckt war? Warum handelte er so? Johannes 3, 1. 2.

„Nikodemus hatte gehört, was Johannes der Täufer über Bekehrung und Taufe verkündigt und wie er die Leute auf den einen hingewiesen hatte, der mit dem Heiligen Geist taufen werde. Auch er empfand, dass es den Juden an geistlicher Gesinnung mangelte und dass sie in hohem Maße von Frömmelei und weltlichem Ehrgeiz geleitet wurden. So hatte er gehofft, dass sich mit dem Kommen des Messias diese Dinge zum Guten wenden würden. Anderseits hatte die herzergreifende Botschaft des Täufers ihn doch nicht von seiner eigenen Schuld überzeugt. Er war ein auf Genauigkeit bedachter Pharisäer und stolz auf seine guten Werke. Auch wurde er von vielen hoch geachtet wegen seiner wohltätigen und großzügigen Gesinnung hinsichtlich der Unterhaltung des Tempeldienstes. Er war sich des göttlichen Wohlwollens gewiss.“ – Das Leben Jesu, S. 154.

Montag 27. November

2. Du musst wiedergeboren werden

a. Was muss ein Mensch laut Jesus erfahren, bevor er das himmlische Königreich sehen kann und warum? Johannes 3, 3.


„[Nikodemus war] erschreckt von dem Gedanken an ein Reich, das für ihn in seiner gegenwärtigen Verfassung zu rein wäre.“ – Das Leben Jesu, S. 154.
„Kein Mensch kann aus sich selbst heraus seine Irrtümer erkennen. ‚Es ist das Herz ein trotzig und verzagt Ding; wer kann es ergründen?‘ (Jeremia 17, 9.) Leicht sprechen die Lippen von Armut der Seele, ohne dass das Herz davon überzeugt ist. Während wir zu Gott von unserer geistlichen Armut reden, kann das Herz sich aufblähen im Dünkel höherer Demut und Gerechtigkeit. Nur auf eine einzige Weise können wir wahre Selbsterkenntnis erlangen: im Hinblick auf Christus. Nur die mangelhafte Erkenntnis Christi veranlasst die Menschen, sich in eigener Gerechtigkeit zu überheben: Wenn wir dagegen Jesu Reinheit und Erhabenheit betrachten, dann erkennen wir, wie schwach, arm und fehlerhaft wir wirklich sind, dann wird uns bewusst: wir sind hoffnungslos verloren und tragen nur Kleider der Selbstgerechtigkeit wie alle anderen Sünder auch. Dann geht uns endlich auf, dass wir nicht durch unser eigenes Gutsein, sondern, wenn überhaupt, nur durch Gottes unendliche Gnade gerettet werden können.“ – Christi Gleichnisse, S. 108. 109.

b. Wie erklärte Jesus Nikodemus diese Wahrheit, und was meinte er damit? Johannes 3, 4-6.

„Jesus fuhr fort: ‚Was vom Fleisch geboren wird, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren wird, das ist Geist.‘ Von Natur aus ist das Herz böse. ‚Kann wohl ein Reiner kommen von Unreinen? Auch nicht einer!‘ (Johannes 3, 6; Hiob 14, 4.) Keine menschliche Erfindung kann eine mit Sünden beladene Seele heilen. ‚Denn fleischlich gesinnt sein ist Feindschaft wider Gott, weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.‘ (Römer 8, 7.) ‚Aus dem Herzen kommen arge Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Dieberei, falsch Zeugnis, Lästerung.‘ (Matthäus 15, 19.) Die Quelle des Herzens muss gereinigt werden, ehe der Strom klar werden kann. Wer versucht, den Himmel durch seine eigenen Werke, durch das Halten der Gebote zu erreichen, versucht Unmögliches. Es gibt keine Sicherheit für den, der nur eine gesetzliche Religion, eine äußere Frömmigkeit besitzt. Das Leben des Christen ist keine Veränderung oder Verbesserung des alten Lebens, sondern eine Umwandlung der Natur. Das Ich und die Sünde sterben, und es beginnt ein völlig neues Leben. Dieser Wechsel kann nur durch das kräftige Wirken des Heiligen Geistes geschehen.“ – Das Leben Jesu, S. 155. 156.

Dienstag 28. November

3. Umkehr

a. Welcher grundlegende Segen ist noch im Evangelium enthalten, und warum? Galater 3, 14; Apostelgeschichte 3, 26.

b. Warum ist es uns selbst unmöglich, uns von einem Sündenleben abzuwenden? Römer 8, 7.


„Es ist für uns unmöglich, aus eigener Kraft dem Abgrund der Sünde zu entfliehen, in den wir gefallen sind. Das Trachten unserer Herzen ist böse, aber wir können sie nicht anders machen. ‚Kann wohl ein Reiner kommen von den Unreinen? Auch nicht einer.‘ (Hiob 14, 4.) ‚Denn fleischlich gesinnt sein ist eine Feindschaft wider Gott, sintemal das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag’s auch nicht.‘ (Römer 8, 7.) Erziehung und Bildung, Willensübung und menschliche Anstrengung haben ihren eigenen Wirkungskreis, sind aber in diesem Falle machtlos. Sie mögen eine äußere Verbesserung der Sitten herbeiführen, können aber das Herz nicht verändern; sie sind nicht imstande, die geheimen Triebfedern des Lebens zu reinigen. Es muss zuerst eine Macht im Innern wirken, ein neues Leben von oben kommen, ehe der Mensch von der Sünde zur Heiligkeit bekehrt wird. Diese Macht ist Christus. Seine Gnade allein ist fähig, die toten Seelenkräfte wieder zu beleben und sie zu Gott, zur vollkommenen Heiligkeit hinzuleiten. Der Heiland selbst sagt: ‚Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.‘ (Johannes 3, 3.)“ – Der Weg zu Christus, S. 10.

c. Was können wir tun, auch wenn wir unser sündiges Herz nicht selbst ändern können? Josua 24, 15.

„Lerne nur erst die echte Willensstärke erkennen. Sie ist die führende Macht in der menschlichen Natur: die Macht der Entscheidung oder der Wahl. Alles hängt von der richtigen Tätigkeit des Willens ab. Diese Fähigkeit, zu wählen, hat Gott den Menschen gegeben; an dir liegt es, sie zu üben. Du kannst zwar dein Herz nicht verändern, du kannst Gott aus eigener Kraft nicht lieben; es liegt aber in deiner freien Wahl, ihm zu dienen. Du kannst ihm deinen Willen übergeben, dann wird er in dir das Wollen und das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen wirken. Dann wird deine ganze Wesenheit dem Geiste Christi untertan; all deine Liebe vereinigt sich im Gottessohn, du lebst in engster Gemeinschaft mit ihm.“ – Der Weg zu Christus, S. 33. 34.

Mittwoch 29. November

4. Wie mag solches zugehen?

a. Wer ändert unser Herz, und wie geschieht das? Johannes 3, 7. 8; 12, 32.


„Man hört den Wind in den Zweigen der Bäume, in dem Rascheln der Blätter und Blüten. Und doch ist er unsichtbar. Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht, so geschieht auch das Wirken des Heiligen Geistes am Herzen des Menschen. Dieser Vorgang kann ebenso wenig erklärt werden wie das Brausen des Windes. Es mag jemand außerstande sein, genaue Zeit, Ort und einzelne Umstände seiner Bekehrung anzugeben, und dennoch ist er bekehrt. So unsichtbar wie der Wind weht, wirkt Christus beständig auf das Herz ein. Nach und nach, dem einzelnen vielleicht ganz unbewusst, werden Eindrücke hervorgerufen, die die Seele zu Christus ziehen. Diese Eindrücke mögen dadurch empfangen werden, dass man über ihn nachdenkt, in der Heiligen Schrift liest oder das Wort Gottes von seinen Dienern hört. Dann plötzlich, wenn der göttliche Einfluss immer stärker und unmittelbarer geworden ist, ergibt sich die Seele freudig dem Herrn. Viele nennen dies eine plötzliche Bekehrung, und doch war es nur die Folge des langen, geduldigen Werbens des Geistes Gottes.“ – Das Leben Jesu, S. 156.
„Der Sünder kann sich solcher Liebe widersetzen, er kann sich weigern, sich Christus näherbringen zu lassen; doch wenn er sich nicht sträubt, wird er zu Jesus gezogen werden. Wenn der Sünder den Ratschluss der Erlösung erkannt hat, dann wird er in aufrichtiger Buße für seine Sünden, welche die Ursache der Leiden des teuren Gottessohnes gewesen sind, zum Fuße des Kreuzes geführt.“ – Der Weg zu Christus, S. 18.

b. „Wiedergeboren“ zu werden bedeutet, ein neues Herz zu empfangen – neue Wünsche, Ziele und Beweggründe. Was müssen wir zu uns nehmen, damit wir wiedergeboren werden können? 1. Petrus 1, 23; 2, 2.

„Ist Gottes Wahrheit der unverrückbare Grundsatz des Lebens geworden, dann wird der Mensch ‚wiedergeboren … nicht aus vergänglichem, sondern aus unvergänglichem Samen, nämlich aus dem lebendigen Wort Gottes, das da bleibt‘. (1. Petrus 1, 23.) Diese Neugeburt geschieht, wo ein Mensch Christus als das Wort Gottes annimmt. Wird die göttliche Wahrheit durch den Heiligen Geist ins Herz hineingelegt, so geht dem Menschen ein neues Verständnis auf, und Kräfte, die bis dahin schlummerten, werden zum Dienst für Gott geweckt.“ – Das Wirken der Apostel, S. 518. 519.

c. Welches Licht nutzt Gott, um unser Herz umzuwandeln? 2. Korinther 4, 6.

Donnerstag 30. November

5. Siehe, das Lamm Gottes

a. Was müssen wir für uns selbst über Jesus verstehen, um umgewandelt zu werden? Johannes 3, 14. 15; 1, 29.


„Christus muss dem Sünder als der Heiland offenbart werden, der für die Sünden der Welt in den Tod ging. Wenn wir den Sohn Gottes am Kreuz auf Golgatha anschauen, dann beginnt das Geheimnis der Erlösung sich für uns zu enthüllen: die Güte Gottes leitet uns zur Buße. Christus hat durch sein Leiden und Sterben für uns Sünder eine unbegreifliche Liebe offenbart; betrachtet der Sünder diese Liebe, dann wird das harte Herz erweicht, das Gemüt bewegt und mit Zerknirschung erfüllt.“ – Der Weg zu Christus, S. 17.

b. Was wird geschehen, wenn wir uns Christus weihen? Hesekiel 36, 26. 27.

„Wenn der Sünder, von der Kraft Christi gezogen, sich dem aufgerichteten Kreuze naht und sich davor niederwirft, dann erlebt er eine Wiedergeburt: er bekommt ein neues Herz und wird eine neue Kreatur in Christus Jesus (2. Korinther 5, 17). Dann hat er die höchste Stufe der Heiligung erreicht: Gott macht gerecht ‚den, der da ist aus dem Glauben an Jesus‘. (Römer 3, 26.) ‚Die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.‘ (Römer 8, 30).“ – Christi Gleichnisse, S. 112.

c. Wessen werden wir uns einzig und allein rühmen, wenn wir wiedergeboren sind? Galater 6, 14.

Freitag 1. Dezember

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche grundlegende Erfahrung wird Christus allen schenken, die zu ihm kommen?
2. Was müssen wir über uns selbst erkennen, wenn wir wiedergeboren werden wollen?
3. Warum fällt es uns so schwer, das Richtige zu tun?
4. Was müssen wir zu uns nehmen, wenn wir eine Neugeburt erfahren wollen?
5. Was verheißt uns Gott, wenn wir alles Christus weihen?

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