8. Lektion Sabbat, den 25. November 2017


Vergebung

„Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus.“ (1. Timotheus 2, 5.)

„Reue ist genauso wie Vergebung eine Gabe Gottes durch Jesus Christus. Durch den Einfluss des Heiligen Geistes erkennen wir unsere Sünden und spüren, dass wir Vergebung brauchen.“ – Glaube und Werke, S. 36.

Sonntag 19. November

1. Durch Christus

a. Was bietet Gott uns durch die Erlösung, die Jesus Christus bewirkt hat, und zu welchem Zweck? Kolosser 1, 14; Apostelgeschichte 26, 17. 18.


„Jesus kennt den Zustand jeder Menschenseele. Du magst sagen: Ich bin voller Schuld und Sünden. Das ist wahr; aber je unwürdiger du bist, desto mehr brauchst du die Kraft deines Heilandes. Er stößt keinen Weinenden, keinen Bußfertigen von sich. Er erzählt nicht jedem alles das, was er gern offenbaren möchte, aber er ermutigt jede bedrängte Seele. Bereitwillig vergibt er allen denen, die ihn um Vergebung und Erneuerung bitten. …
Die Seelen, die ihr Heil in Christus suchen, erhebt er über die Anklagen und entzieht sie dem Bereich der bösen Zungen. Kein Mensch und kein gefallener Engel kann diese Seelen herabsetzen. Der Heiland verbindet sie mit seiner göttlich-menschlichen Natur.“ – Das Leben Jesu, S. 560. 561.
„Das Ziel des Meisterlehrers ist es, das Bild Gottes in der Seele wiederherzustellen.“ – Fundamentals of Christian Education, S. 436.

b. Welchen Anteil hat Christus heute an der Sündenvergebung? Hebräer 4, 15; 1. Timotheus 2, 5.

„[Christus] erfüllte die Voraussetzungen dafür, nicht nur Stellvertreter der Menschheit zu sein, sondern auch ihr Fürsprecher, damit jede Seele, wenn sie will, sagen kann: ‚Ich habe einen Freund im Gericht.‘“ – Manuscript Releases, vol. 12, S. 393.

Montag 20. November

2. Die Vergebung Gottes ist unsere Rechtfertigung

a. Was zeigt uns, dass Rechtfertigung und Vergebung ein und dasselbe sind? Römer 3, 24. 25.


„Begnadigung und Rechtfertigung bezeichnen dieselbe Sache. Durch den Glauben wird der Gläubige von einem Rebellen, einem Kind der Sünde und Satans, zu einem treuen Untertanen Christi Jesu – nicht weil ihm etwas Gutes innewohnt, sondern weil ihn Christus durch Adoption als sein Kind annimmt. Der Sünder empfängt die Vergebung seiner Sünden, weil sie von seinem Stellvertreter und Bürgen getragen werden. Der Herr Jesus spricht zu seinem himmlischen Vater: ‚Dies ist mein Kind, ich verschone es von der Verurteilung zum Tod und verleihe ihm meine Lebensversicherungspolice – das ewige Leben –, weil ich seinen Platz eingenommen und für seine Sünden gelitten habe. Er ist sogar mein geliebter Sohn.‘ So steht der Mensch, begnadigt und in die herrlichen Gewänder der [zugerechneten] Gerechtigkeit Christi gehüllt, fehlerlos vor Gott. 
Der Sünder mag fallen, aber er wird [dennoch] nicht unbarmherzig verstoßen. Seine einzige Hoffnung besteht jedoch in der Reue gegenüber Gott und im Glauben an den Herrn Jesus Christus. Es ist das Vorrecht des Vaters, unsere Übertretungen und Sünden zu vergeben, weil Christus unsere Schuld auf sich genommen und uns begnadigt hat, indem er uns seine eigene Gerechtigkeit zurechnet. Sein Opfer erfüllt die Forderungen der [richterlichen] Gerechtigkeit vollkommen.“ – Glaube und Werke, S. 107. 108.

b. Welche lebensverändernden Folgen werden diejenigen erleben, denen Gott vergibt? Römer 8, 28-30.

„Das Erlösungswerk zeitigt Ergebnisse, die der Mensch sich kaum vorstellen kann: ‚Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.‘ (1. Korinther 2, 9.) Wenn der Sünder, von der Kraft Christi gezogen, sich dem aufgerichteten Kreuze naht und sich davor niederwirft, dann erlebt er eine Wiedergeburt: er bekommt ein neues Herz und wird eine neue Kreatur in Christus Jesus (2. Korinther 5, 17). Dann hat er die höchste Stufe der Heiligung erreicht: Gott macht gerecht ‚den, der da ist aus dem Glauben an Jesus‘. (Römer 3, 26). ‚Die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.‘ (Römer 8, 30.) Ist die Schande und Entehrung durch die Sünde noch so groß: die Ehrung und Erhöhung durch die Erlöserliebe ist größer. Menschliche Wesen, die danach streben, dem göttlichen Ebenbild ähnlich zu werden, erhalten aus der Schatzkammer des Himmels eine alles überragende Kraft; die wird ihnen einen höheren Rang einräumen als selbst jenen Engeln, die nie von Gott abfielen.“ – Christi Gleichnisse, S. 112. 

Dienstag 21. November

3. Gottes Vergebung annehmen

a. Was können wir im Gleichnis des verlorenen Sohnes über die vergebende Liebe Gottes uns gegenüber lernen? Lukas 15, 20-23.


„Der verlorene Sohn im Gleichnis muss sich keine Vorwürfe über seinen schlechten Lebenswandel anhören; er hat wirklich das Gefühl, das Vergangene ist vergeben und vergessen und für immer ausgelöscht. Ebenso spricht Gott zum Sünder: ‚Ich tilge deine Missetat wie eine Wolke und deine Sünden wie den Nebel.‘ (Jesaja 44, 22.) ‚Ich will ihnen ihre Missetat vergeben und ihrer Sünde nimmermehr gedenken.‘ (Jeremia 31, 34.) ‚Der Gottlose lasse von seinem Wege und der Übeltäter von seinen Gedanken und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich seiner erbarmen, und zu unserm Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.‘ (Jesaja 55, 7.) ‚Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der Herr, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden.‘ (Jeremia 50, 20.) 
Wie herrlich ist diese Zusicherung, dass Gott den reuigen Sünder annehmen will!“ – Christi Gleichnisse, S. 141. 142.
„Christus kam auf diese Welt, um die Falschheit dieser Anschuldigungen Satans [dass es keine Vergebung von Gott gebe] zu beweisen und zu zeigen, dass Gott die Liebe ist, dass er sich derjenigen erbarmt, die ihn fürchten, wie sich ein Vater seiner Kinder erbarmt. Folgt dem Heiland von der Krippe zum Kreuz und betrachtet sein Leben des selbstlosen Dienstes, sein Leiden im Garten und seinen Tod am Kreuz, und bedenkt, dass es bei Gott reichliche Vergebung gibt. Er verabscheut die Sünde, liebt aber den Sünder mit einer Liebe, die alle Erkenntnis übertrifft.“ – The Review and Herald, 19. Januar 1911.

b. Was muss man wirklich glauben, um zum Überwinder zu werden? Markus 2, 5.

„Gerade daran zweifeln Tausende. Sie nehmen Gott nicht bei seinem Wort. Wer den gestellten Bedingungen nachkommt, der weiß das Bewusstsein zu schätzen, dass sich die Vergebung auf jede Sünde erstreckt. Zweifle nun nicht daran, dass Gott bei diesen Verheißungen dich gemeint habe! Sie sind für jeden Übertreter, der wahrhaft bereut. Stärke und Gnade sind uns durch Christus vermittelt und werden jedem Gläubigen von den dienenden Engeln gebracht. Niemand ist so sündig, dass er nicht Kraft, Gerechtigkeit und Reinheit in Jesus finden könnte, der für alle gestorben ist. Christus will die sündenbefleckten Kleider von ihnen nehmen und ihnen die weißen Kleider der Gerechtigkeit geben; er will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er lebe.“ – Der Weg zu Christus, S. 37. 38.

Mittwoch 22. November

4. Menschliche Vergebung und göttliche Vergebung

a. Was muss ein Sünder tun, wenn er Vergebung erhält? Was ist das Maß der Vergebung? Lukas 11, 4; Matthäus 6, 15.


„Nichts rechtfertigt den Geist der Unversöhnlichkeit. Wer unbarmherzig gegen andere ist, zeigt, dass er selbst die Gnade Gottes nicht angenommen hat. … Vielleicht hat er bereits einmal Vergebung empfangen; doch durch seine Unversöhnlichkeit zeigt er, dass er Gottes verzeihende Liebe jetzt zurückweist und sich von ihm getrennt hat. Darum ist seine gegenwärtige Lage dieselbe wie damals, als er Vergebung empfing: weil er seine Buße widerrief, liegt die Last der Sünden auf ihm, als hätte er nie bereut.“ – Christi Gleichnisse, S. 173. 174.
„[Matthäus 6, 14. 15 zitiert.] Wer nicht bereit ist zu vergeben, verstopft sich die Leitung, durch die ihm die Barmherzigkeit Gottes zuströmt. Wir dürfen uns nicht dem Gedanken hingeben, dass wir dem Beleidiger unsere Vergebung vorenthalten dürften, solange er seinen Fehler nicht bekannt hat. Sicherlich hat er sich durch Reue und Bekenntnis zu demütigen; aber wir sollen Mitleid mit dem haben, der sich gegen uns versündigt hat, ganz gleich, ob er seinen Fehler bekennt oder nicht. Wie schwer auch die uns geschlagenen Wunden sein mögen, sollen wir doch keinen Groll hegen oder Mitleid mit uns selber haben. Hoffen wir darauf, für unsere Vergehen gegen Gott Vergebung zu empfangen, dann müssen wir auch allen verzeihen, die sich an uns versündigt habe.“ – Das bessere Leben, S. 94. 95.

b. In welchem Maße sollten wir denjenigen vergeben, die uns schlecht behandelt haben? Lukas 17, 3. 4.

c. Wie vergab Jesus auch denen, die für seinen Tod verantwortlich waren? Lukas 23, 34.

„Jesus erhielt das Recht, jeden Aufrichtigen vor seinem Vater im Himmel fürbittend zu vertreten. 
Jenes Gebet Christi für seine Feinde umspannte die ganze Welt; jeder einzelne Sünder, ob er schon gelebt hatte oder noch leben würde, von Anbeginn der Welt bis ans Ende der Zeiten, war in diese Bitte eingeschlossen. Denn auf jedem einzelnen ruht auch die Schuld der Kreuzigung des Sohnes Gottes, und jedem einzelnen wird Vergebung bereitwillig angeboten.“ – Das Leben Jesu, S. 745.

Donnerstag 23. November

5. Die Fülle der Vergebung Gottes

a. Was zeigt uns, dass Gottes Vergebung uns von einem sündigen Leben heilt? 1. Johannes 1, 9 (letzter Teil).


„Die Vergebung Gottes ist keine bloße gerichtliche Handlung, mit der er uns die Strafe erlässt. Sie bedeutet nicht nur Vergebung der Sünde, sondern auch Befreiung von der Sünde. Sie ist ein Ausströmen der Erlöserliebe mit Bekehrungskraft. David hatte den richtigen Begriff davon, als er betete: ‚Schaffe in mir, Gott, ein reines Herz, und gib mir einen neuen, beständigen Geist.‘ (Psalm 51, 12.) Auch dort, wo er sagt: ‚So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein.‘ (Psalm 103, 12).“ – Das bessere Leben, S. 95.

b. Woher wissen wir, dass Gottes vergebende Gnade den reumütigen Sünder nicht nur rechtfertigt, sondern ihn zu einem Leben des Gehorsams erneuert? Titus 3, 3-8.

„Paulus beauftragte Titus, die Gemeinde darüber zu belehren, dass die in den Herzen wohnende göttliche Gnade zu einer treuen Erfüllung aller Lebenspflichten führen wird, während die Gläubigen auf die Verdienste Christi um der Erlösung willen vertrauen.“ – Biblische Heiligung, S. 55.

Freitag 24. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum können wir Vergebung nur durch Jesus erhalten? Warum musste er Teilhaber der gefallenen menschlichen Natur werden?
2. Wie können wir diejenigen ermutigen, die irren und entmutigt sind?
3. Was sollten wir bedenken, wenn wir versucht sind, zu glauben, dass wir nicht zu Gott zurückkehren können, nachdem wir gesündigt haben?
4. Wie sollen wir mit denen umgehen, die uns Unrecht getan haben? Was geschieht mit uns, wenn wir uns weigern, anderen zu vergeben?
5. Was wird im Herzen derjenigen stattfinden, die Gottes Vergebung empfangen?

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