7. Lektion Sabbat, den 18. November 2017


Der Aufruf zur Buße

„Den hat Gott durch seine rechte Hand erhöht zu einem Fürsten und Heiland, zu geben Israel Buße und Vergebung der Sünden.“ (Apostelgeschichte 5, 31.)

„Berufung und Rechtfertigung ist nicht das gleiche. Bei der Berufung wird der Sünder zu Christus gezogen. Dieses Werk vollzieht der Heilige Geist am Herzen, indem er das Sündengefühl weckt und zur Reue führt.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 388.

Sonntag 12. November

1. Göttliche Traurigkeit über die Sünde

a. Was sollen wir tun, damit unsere Sünden von Gott vergeben werden? Apostelgeschichte 3, 19.

b. Was wird immer mit wahrer Buße einhergehen, und wie wird sich das auf das Herz und das Leben auswirken? 2. Korinther 7, 9. 10.


„Wahre Buße schließt aufrichtige Traurigkeit über unsere Sünden und Abkehr von ihnen ein. Wir werden sie nicht ablegen, bis wir ihre Sündhaftigkeit erkannt haben. Eine wirkliche Veränderung in unserm Leben wird erst dann eintreten, wenn wir von Herzen der Sünde abgesagt haben.“ – Der Weg zu Christus, S. 14.
„Wir trauern oft, weil uns unsere bösen Taten unangenehme Folgen bringen. Das aber ist keine Reue. Wahre Reue über die Sünde wirkt nur der Heilige Geist. Der Geist offenbart die Undankbarkeit des Herzens, das den Heiland vernachlässigt und betrübt hat, und bringt uns in Zerknirschung zum Fuß des Kreuzes. Durch jede Sünde wird Jesus aufs neue verwundet. Wenn wir auf ihn blicken, den wir ‚durchbohrt haben‘, trauern wir über die Sünde, die Qual über ihn gebracht hat. Ein solches Leidtragen wird dazu führen, der Sünde zu entsagen.“ – Das Leben Jesu, S. 289. 290.

Montag 13. November

2. Das Geschenk der Reue

a. Wie stellt das Gebet Davids das Wesen wahrer Reue dar? Psalm 51, 3-6. 12-15.


„David sah das Ungeheure seiner Übertretung; er erkannte seine innere Befleckung; er fühlte tiefen Abscheu vor seiner Sünde. Er bat nicht allein um Vergebung, sondern auch um Reinheit des Herzens. Ihn dürstete nach wahrer Heiligkeit, danach, wieder in vollen Frieden und in Gemeinschaft mit Gott zu kommen.“ – Der Weg zu Christus, S. 15.

b. Was lehrt die Bibel über die Quelle wahrer Reue? Römer 2, 4.

„Wir können ebenso wenig ohne den Geist Christi, der das Gewissen weckt, Buße tun, wie wir ohne Christus Vergebung unserer Sünden erhalten.
Christus ist die Quelle jedes rechten Beweggrundes. Er allein kann unsern Herzen Feindschaft gegen die Sünde einpflanzen. Jeder aufrichtige Wunsch nach Wahrheit und Reinheit, jede Überzeugung von unserer Sündhaftigkeit ist ein deutlicher Beweis dafür, dass der Heilige Geist an uns wirkt.“ – Der Weg zu Christus, S. 16. 17.

c. Wie können wir diese Art von Reue erlangen? Matthäus 11, 28; Apostelgeschichte 5, 31.

„Das lebendige Gotteswort lehrt den Sünder nicht, dass er Buße tun muss, bevor er Christi Einladung annehmen kann: ‚Kommet her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.‘ Die Menschen müssen zu Christus kommen, weil sie ihn als ihren Heiland und ihre einzige Hilfe sehen, der sie zur Buße führen wird, denn wenn sie Buße tun könnten, ohne zu Christus zu kommen, können sie auch ohne Christus gerettet werden. Die Heilskraft, die von Christus ausgeht, leitet zur wahren Buße. … Reue ist ebenso ein Geschenk Christi wie Vergebung und kann nicht in einem Herzen gefunden werden, in dem Jesus nicht wirkt. Wir können ebenso wenig Buße tun ohne den Geist Christi, der unser Gewissen weckt, wie wir ohne Christus Vergebung erlangen können. Christus zieht den Sünder durch die Bekundung seiner Liebe am Kreuz zu sich, besänftigt das Herz, beeindruckt die Sinne und flößt der Seele Reue und Sinnesänderung ein.“ – The Review and Herald, 1. April 1890.

Dienstag 14. November

3. Voraussetzungen für die Vergebung

a. Welche Voraussetzungen für die Vergebung werden im Wort Gottes festgelegt? Sprüche 28, 13; Jakobus 5, 16.


„Die Bedingungen, unter denen wir von Gott Vergebung erhalten, sind einfach, gerecht und vernünftig. Der Herr fordert nicht, dass wir uns um der Sündenvergebung willen mit Schmerzen beladen. Wir sollen keine langen und beschwerlichen Wallfahrten unternehmen, auch keine quälenden Bußübungen vollziehen, um uns dem Schöpfer Himmels und der Erde zu empfehlen oder damit unsere Sünden abzutragen. Jedem, der seine Sünden bekennt und lässt, soll Gnade zuteilwerden.“ – Der Weg zu Christus, S. 25. 26.

b. Wen haben wir noch beleidigt, wenn wir unseren Bruder oder unsere Schwester beleidigen? Was sollte uns unsere Pflicht gegenüber unseren Geschwistern lehren? Matthäus 25, 40; 1. Petrus 4, 8.

„Bekennet eure Sünden Gott, der sie allein vergeben kann, und eure Fehler einander. Wenn du deinem Freunde oder Nachbarn Verdruss bereitet, ihn vielleicht sogar beleidigt hast, musst du ihm dein Unrecht eingestehen. Seine Pflicht ist es dagegen, dir von Herzen zu verzeihen. Dann musst du von Gott Vergebung erflehen, weil der Bruder, den du beleidigt hast, Gottes Eigentum ist; hast du dich doch mit der Beleidigung deines Bruders zugleich gegen seinen Schöpfer und Erlöser vergangen!“ – Der Weg zu Christus, S. 26.

c. Vor wem sollen wir unsere Sünden bekennen? Wie muss dieses Sündenbekenntnis stattfinden? Psalm 32, 5; Matthäus 5, 23. 24.

„Wahres Bekenntnis hat stets ein besonderes Merkmal: es gesteht die einzelnen Sünden ein. Es gibt solche, die wir nur Gott bringen dürfen, aber auch solche, die wir unsern Mitmenschen bekennen müssen, die durch unsere Lieblosigkeit manches Unrecht erlitten haben. Schließlich gibt es Sünden von allgemeiner Bedeutung. Diese sollten dann ebenso öffentlich bekannt werden. Alle Geständnisse aber sollten bestimmt und deutlich sein und gerade die Sünden bei Namen nennen, deren wir uns schuldig gemacht haben.“ – Der Weg zu Christus, S. 27.
„Sünden persönlichen Charakters sollten Christo bekannt werden, dem einzigen Mittler zwischen Gott und den Menschen; denn ‚ob jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesum Christum, der gerecht ist.‘ (1. Johannes 2, 1). Jede Sünde ist ein Vergehen gegen Gott und muss ihm durch Christum bekannt werden. Jede offenbare Sünde sollte auch öffentlich bekannt werden.“ – Diener des Evangeliums, S. 192.

Mittwoch 15. November

4. Die Gefahr der Selbstrechtfertigung

a. Wie deuteten Adam und Eva an, dass es wirklich nicht ihre eigene Schuld war, als der Herr sie nach ihrer Sünde fragte? 1. Mose 3, 12. 13.


„Als Adam und Eva von der verbotenen Frucht gegessen hatten, wurden ihre Herzen mit Scham und Schrecken erfüllt. Ihr erster Gedanke war, wie sie ihre Sünde entschuldigen und dem drohenden Urteil entrinnen könnten. Als der Herr sie nun zur Verantwortung zog, versuchte Adam die Schuld teilweise auf Gott und teilweise auf seine Gefährtin abzuwälzen: ‚Das Weib, das du mir zugesellt hast, gab mir von dem Baum, und ich aß.‘ Das Weib schob die Schuld auf die Schlange mit den Worten: ‚Die Schlange betrog mich also, dass ich aß.‘ (1. Mose 3, 12. 13.) In diesem Satz lagen zugleich die Fragen: Warum hast du die Schlange geschaffen? Warum hast du sie in das Paradies kommen lassen? Damit wollten sie Gott für den Sündenfall verantwortlich machen.“ – Der Weg zu Christus, S. 28.

b. Was ist für jemanden, der einer Übertretung schuldig ist, eine häufige Versuchung? Warum macht solch eine Einstellung sein Sündenbekenntnis wertlos? Hiob 9, 20; Lukas 16, 15.

„Alle Selbstgerechtigkeit also stammt von dem Vater der Lüge und ist bei allen Söhnen und Töchtern Adams offenbar geworden. Bekenntnisse dieser Art sind keine Eingebungen des Heiligen Geistes und deshalb Gott nicht wohlgefällig. Die wahre Buße lehrt den Menschen seine Schuld selbst tragen und sie ohne Trug und Heuchelei eingestehen.“ – Der Weg zu Christus, S. 28. 29.

c. Wie genau bekannte Paulus seine Sünde? Welche demütige Einstellung nahm er nach seiner Bekehrung an? Apostelgeschichte 26, 10. 11.

„Die Beispiele von wahrer Reue und Demütigung, die Gottes Wort enthält, atmen einen Geist des Bekennens, in dem keine Entschuldigung der Sünde, kein Trachten nach Selbstrechtfertigung zu finden ist. Paulus versuchte es nicht, sich zu verstecken, nicht, seine Sünden zu beschönigen oder zu verringern, sondern schildert sie in den grellsten Farben, wenn er schreibt: [Apostelgeschichte 26, 10. 11 zitiert.] Er zauderte nicht, die Erklärung abzugeben: ‚… dass Christus Jesus gekommen ist in die Welt, die Sünder selig zu machen, unter welchen ich der vornehmste bin.‘ (1. Timotheus 1, 15).“ – Der Weg zu Christus, S. 29.

Donnerstag 16. November

5. Alles oder nichts

a. Worum bittet uns der Herr, und was gehört dazu? Sprüche 23, 26; Lukas 14, 33.


„Gott verlangt, bevor die Rechtfertigung stattfinden kann, die völlige Übergabe des Herzens.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 363.
„In unserer Hingabe an den Allwaltenden müssen wir natürlich alles das aufgeben, was uns von ihm trennt. Deshalb sagt auch der Heiland: ‚Ein jeglicher unter euch, der nicht absagt allem, was er hat, kann nicht mein Jünger sein.‘ (Lukas 14, 33).Wir müssen alles lassen, was unsere Herzen von Gott wegzieht. Reichtum ist der Götze vieler Menschen. Die Liebe zum Geld und das Verlangen nach Reichtum sind die goldenen Ketten, durch die sie an Satan gefesselt werden. Andere halten sehr auf guten Ruf und weltliche Ehre. Für andere wieder sind selbstgefällige Ruhe und Freiheit von irgendwelcher Verantwortung erstrebenswerte Ziele. Aber diese Sklavenbande müssen gelöst werden. Wir können nicht halb Gott und halb der Welt angehören; entweder wir sind Gottes Kind nicht, oder wir sind es ganz.“ – Der Weg zu Christus, S. 30.

b. Warum wurde das Gebet des Zöllners erhört, als er um Gnade bat? Lukas 18, 13. 14.

„Das Gebet des Zöllners fand Erhörung, weil es vertrauensvolle Abhängigkeit vom Allmächtigen bekundete. Das Ich schien dem Zöllner ganz und gar verachtenswert. Ebenso muss es allen anderen erscheinen, die Gott suchen. Im Glauben – einem Glauben, der alles Selbstvertrauen aufgibt – muss sich der hilfeverlangende Beter an die göttliche Kraft klammern. 
Das Beachten äußerlicher Formen ersetzt nicht einfältigen Glauben und völlige Selbstübergabe. Allerdings kann sich auch niemand seines Ichs entledigen: wir können nur einwilligen, dass Christus an uns wirkt.“ – Christi Gleichnisse, S. 109.

Freitag 17. November

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Welche zwei Dinge beinhaltet wahre Reue?
2. Wie ist Reue ein Geschenk, das wir erhalten, und nicht etwas, das wir selbst tun müssen?
3. Was müssen wir tun, um Vergebung für unsere Sünden zu erhalten?
4. Was zeigt, dass eine wahrhaft reumütige Person keine Ausreden für ihre Sünden suchen wird?
5. Was müssen wir bereit sein aufzugeben, um Rechtfertigung zu erhalten?

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