12. Lektion Sabbat, den 23. März 2019


Die Freistädte

„Und der Herr ist des Armen Schutz, ein Schutz in der Not.“ (Psalm 9, 10.)

„Die für das Volk Gottes im Altertum bestimmten Freistädte waren ein Sinnbild für die Zuflucht, die Christus bietet.“ – Patriarchen und Propheten, S. 496.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 495-497.

Sonntag 17. März

1. EINE BARMHERZIGE VORKEHRUNG

a. Welche Vorkehrung wurde für diejenigen getroffen, die unabsichtlich einen Menschen töteten? 4. Mose 35, 9-12; Josua 20, 1-3.

b. Wie viele Freistädte wurden errichtet? Wo? 4. Mose 35, 13. 14.

c. Warum und für wen waren diese Städte notwendig? 4. Mose 35, 15.


„Diese barmherzige Einrichtung war wegen der Blutrache nötig, einer alten Sitte, bei der die Bestrafung des Mörders dem nächsten Verwandten oder Erben des Getöteten zufiel. War die Schuld klar erwiesen, brauchte man nicht auf die Gerichtsverhandlung durch die Obrigkeit zu warten. Der Rächer konnte den Schuldigen überallhin verfolgen und ihn umbringen, wo er ihn fand. Der Herr ließ diesen Brauch damals nicht abschaffen, aber er traf eine Sicherheitsmaßnahme für diejenigen, die ohne Absicht getötet hatten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 495.

Montag 18. März

2. WEGE ZUR ZUFLUCHT

a. Erkläre die Aufteilung der Freistädte und wie man sie nutzen konnte. Josua 20, 4-6. Welcher Unterschied wurde zwischen einem vorsätzlichen Mord und einer unbeabsichtigten Tötung gemacht? 4. Mose 35, 16-24.


„Die Freistädte waren so verteilt, dass sie aus jeder Gegend des Landes in einem halben Tag zu erreichen waren. Die dahin führenden Straßen sollten immer in gutem Zustand sein. Überall standen Wegweiser, die in deutlicher, auffallender Schrift das Wort ‚Zuflucht‘ trugen, damit der Flüchtige keinen Augenblick aufgehalten wurde. Jeder – ob Hebräer, Fremdling oder Gast – konnte sich diese Einrichtung zunutze machen. Wenn auch dadurch die Unschuldigen nicht übereilt getötet werden durften, entgingen die Missetäter deswegen ihrer Strafe nicht. Die zuständigen Obrigkeiten hatten den Fall des Flüchtlings unparteiisch zu prüfen, und nur wenn er vom vorsätzlichen Mord freigesprochen wurde, genoss er den Schutz der Freistadt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 496.

b. Was war die Vorschrift im Fall einer Verhandlung wegen Mordes? 4. Mose 35, 30. Welche Vorschrift wird bezüglich der Anzahl der Zeugen, im neuen Testament wiederholt? Matthäus 18, 16; 1. Timotheus 5, 19. Warum ist das so wichtig?

„Persönliche Feindschaft oder die Aussicht auf persönliche Vorteile hat das Ansehen und die Brauchbarkeit tausender Menschen zerstört. … Ein Mensch kann von Vorurteilen, Selbstsucht oder Bosheit geleitet werden. Aber es ist unwahrscheinlich, dass zwei oder mehr Menschen so verdorben wären, sich zu einer Falschaussage zu vereinen; und wenn es so wäre, würde eine gesonderte Ermittlung die Wahrheit ans Licht bringen.
Die gnädige Maßnahme beinhaltet eine Lektion für Gottes Volk bis zum Ende der Zeit. Es war Christus, der Mose diese genauen Anweisungen für die jüdische Menge gab; und als er mit seinen Jüngern persönlich auf der Erde zusammen war, wiederholte der große Leiter dieselbe Lektion die er sie gelehrt hatte, wie man mit den Irrenden umgehen soll. Die Aussage eines Einzelnen kann weder freisprechen noch verurteilen. Die Ansichten eines einzelnen Menschen konnten keine Streitfragen klären. … Gott hat es seinen Dienern zur Aufgabe gemacht, einander untertan zu sein. Keine Person kann allein das Urteil in einer wichtigen Angelegenheit fällen. Gegenseitige Rücksicht und Respekt verleiht dem Predigeramt wahre Würde und verbindet die Diener Gottes mit engen Banden der Liebe und Harmonie.“ – The Signs of the Times, 20. Januar 1881.

Dienstag 19. März

3. EIN SYMBOL DER ZUFLUCHT

a. Unter welcher Bedingung wurde der Flüchtling vor den Rächern beschützt? Wann war er frei, in sein Heim zurückzukehren? 4. Mose 35, 25-32.

b. Wer ist unsere Zuflucht vor dem Tod, der uns aufgrund der Sünde erwartet? Psalm 9, 10; Römer 8, 1.


„Derselbe barmherzige Heiland, der jene irdischen Freistädte anordnete, schuf durch sein vergossenes Blut für die Übertreter des göttlichen Gesetzes eine sichere Zuflucht, in die sie zu ihrer Sicherheit vor dem zweiten Tod fliehen können. Keine Macht der Welt kann die Menschen aus seiner Hand reißen, die ihn um Vergebung bitten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 496.

c. Wie drängt uns Christus dazu, in ihm Zuflucht zu suchen? 2. Korinther 6, 1. 2; Hebräer 10, 26. 27. Wie wird dies durch die Freistädte versinnbildet?

„Wenn der Flüchtende mit seinem Leben davonkommen wollte, dann durfte er keine Zeit verlieren; die Familie und Beschäftigung mussten zurückgelassen werden, es war keine Zeit, sich von seinen Lieben zu verabschieden. Sein Leben steht auf dem Spiel, und jedes andere Interesse muss für den einen Zweck geopfert werden: die Freistadt zu erreichen. Die Müdigkeit ist vergessen, die Schwierigkeiten bleiben unbeachtet. Er wird nicht auch nur einen Moment langsamer, bis er innerhalb der Mauern der Stadt in Sicherheit ist.“ – The Signs of the Times, 20. Januar 1881.
„Wir leben in der letzten Zeit, in der Satan mit größter Kraft wirkt, um mit geschickten Versuchungen diejenigen zu bezwingen, die an Jesus glauben. Aber wir werden ‚erhalten durch die Macht Gottes‘; deshalb preist den Herrn in der Versuchung, der die glaubende Seele behüten kann und will, sodass sie nicht durch den schlauen Feind bezwungen wird. …
Der schlaue Betrüger wurde als Ankläger erkannt, als Lügner, als Peiniger und als Mörder; was auch immer er andere veranlasst hat, über dich zu sagen, der Herr kann zu ihm sagen wie zu Petrus: ‚Gehe hinter mich, du Satan.‘ Er kann ihm sagen: ‚Du sollst nicht zwischen mich und diese Seele kommen. Du sollst dich nicht zwischen mich und die Seele stellen, die ich durch meinen Tod freigekauft habe.‘“ – The Upward Look, S. 42.

Mittwoch 20. März

4. DIE HEILIGKEIT DES LEBENS

a. Wie betrachtet Gott Blutvergießen? 4. Mose 35, 33. 34.

b. Welche Zeremonie wurde durchgeführt, wenn ein erschlagener Mensch gefunden wurde? 5. Mose 21, 1-9. Was sagt uns das über Gottes Abscheu gegen die Sünde und seine Achtung vor dem menschlichen Leben?


„Wenn die sorgfältigste Suche nach dem Mörder keinen Erfolg gebracht hatte, zeigten die Fürsten bei dieser feierlichen Zeremonie ihre Abscheu vor dem Verbrechen. Sie sollten die Tat des Schuldigen nicht mit Unaufmerksamkeit und Nachlässigkeit behandeln. In all ihrem Handeln sollten sie zeigen, welch verunreinigenden Einfluss die Sünde hat, indem sie einen Flecken auf jedem Land und jedem Menschen hinterlässt, der nicht mit aller Kraft danach trachtet, den, der Falsches tut, der Gerechtigkeit zuzuführen. Gott betrachtet solche als Feinde, die durch jegliche Tat der Nachlässigkeit den Schuldigen beschützen. In seinen Augen sind sie Komplizen der bösen Taten des Sünders. …
Die Sünde mag bei falschem Namen genannt werden oder mit glaubhaften Entschuldigungen und guten Beweggründen übertüncht werden, aber das schwächt nicht die Schuld in den Augen Gottes. Wo auch immer die Sünde gefunden wird, ist sie ein Angriff auf Gott und wird sicher ihre Strafe erhalten.“ – The Signs oft he Times, 20. Januar 1881.

c. Welche anderen Dinge werden in Gottes Augen wie Mord angesehen? 1. Johannes, 3, 15.

„Jede Ungerechtigkeit, die zur Verkürzung eines Menschenlebens führt; Hassgefühle, Rachsucht und andere Leidenschaften, die sich schädlich auf andere Menschen auswirken oder uns auch nur veranlassen, ihnen Böses zu wünschen (denn ‚wer seinen Bruder hasset, der ist ein Totschläger‘); ferner Vernachlässigung der Bedürftigen oder Leidenden aus selbstsüchtigen Gründen und sowohl alle zügellose Genusssucht als auch unnötige Entbehrung oder übertriebene Arbeitsleistung, die zur Schädigung der Gesundheit führt.“ – Patriarchen und Propheten, S. 283.
„Der Geist des Hasses und der Rache ist mit dem Teufel aufgekommen. Aus diesem Geist tötete er den Sohn Gottes. Wer Hass und Neid nährt, pflegt denselben Geist und wird den Tod davon ernten.“ – Das bessere Leben, S. 50.

Donnerstag 21. März

5. HOFFNUNG FÜR ALLE, DIE ZUFLUCHT SUCHEN

a. Welche Vorsorge wurde für unsere heutige Zuflucht getroffen? Johannes 10, 14. 15.


„Derselbe barmherzige Heiland, der jene irdischen Freistädte anordnete, schuf durch sein vergossenes Blut für die Übertreter des göttlichen Gesetzes eine sichere Zuflucht, in die sie zu ihrer Sicherheit vor dem zweiten Tod fliehen können. Keine Macht der Welt kann die Menschen aus seiner Hand reißen, die ihn um Vergebung bitten. …
Ebenso ist der Sünder dem ewigen Tode preisgegeben, bis er Zuflucht in Christus findet. Und wie Zögern und Sorglosigkeit den Flüchtling um die einzige Überlebensmöglichkeit bringen konnten, so können Zaudern und Gleichgültigkeit das Verderben des Menschen bedeuten. Satan, der große Gegner, ist jedem Übertreter des heiligen Gesetzes Gottes auf der Spur. Und wer sich der Gefahr nicht bewusst wird und in der ewigen Zuflucht Schutz sucht, fällt dem Verderber zum Opfer.“ – Patriarchen und Propheten, S. 496. 497.

b. Welche Aufgabe hat die Gemeinde dabei? Johannes 10, 16.

„Die Gemeinde ist Gottes feste Burg, sein Ort der Zuflucht inmitten einer aufrührerischen Welt.“ – Das Wirken der Apostel, S. 10.
„Der Geist Gottes überzeugt Sünder von der Wahrheit und legt sie in die Arme der Gemeinde. Die Prediger mögen ihr Teil vollbringen, aber niemals können sie die Arbeit verrichten, die die Gemeinde zu leisten hat. Gott erwartet von den Gemeindegliedern, dass sie sich der an Glauben und Erfahrung ‚jungen Kinder in Christo‘ annehmen, sie aufsuchen, nicht um mit ihnen zu klatschen, sondern um zu beten und zu ihnen Worte zu sprechen, die ‚wie goldene Äpfel auf silbernen Schalen‘ sind.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 78.

Freitag 22. März

FRAGEN ZUR PERSÖNLICHEN WIEDERHOLUNG

1. Wer erbaute die Freistädte, und aus welchem Grund tat er das?
2. Warum ist es so wichtig, zwei oder mehr Zeugen in einer Verhandlung zu haben?
3. Was sollen wir von der Eile lernen, die nötig war, um eine Freistadt zu erreichen?
4. Was lehren uns diese Städte über Gottes Gnade und Gerechtigkeit?
5. Wann ist Christus eine sichere Zuflucht für mich? Wie kann ich anderen helfen, sie zu finden?

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