5. Lektion Sabbat, den 2. Februar 2019


Die Qualen von Ai

„Israel hat sich versündigt … Die Kinder Israel können nicht stehen vor ihren Feinden.“ (Josua 7, 11. 12.)

„Tausende fielen auf dem Schlachtfeld, weil Gott sein Volk nicht segnen und ihm Gedeihen schenken wollte, weil es einen Sünder unter ihnen gab, der sein Wort übertreten hatte.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 254.

Zum Lesen empfohlen: Zeugnisse, Band 3, S. 280-289.

Sonntag 27. Januar

1. EINE VERBORGENE GEFAHR LAUERT

a. Welcher verborgenen Gefahr war sich Josua nicht bewusst, nachdem Jericho gefallen war? Josua 7, 1. Welche Schritte folgten in der Zwischenzeit bei der Eroberung Kanaans? Josua 7, 2. 3.


„Bald nach dem Fall Jerichos beschloss Josua, Ai anzugreifen, eine kleine Stadt in den Bergschluchten, die sich wenige Kilometer westlich des Jordantals erstreckten. Dorthin entsandte Kundschafter brachten die Nachricht, sie habe nur wenige Einwohner, deshalb genüge zu ihrer Eroberung eine kleine Streitmacht.“ – Patriarchen und Propheten, S. 397.

b. Wie viele Soldaten wurden aufgrund des Berichtes der Kundschafter ausgesandt, um Ai anzugreifen? Josua 7, 4 (erster Teil). Welche Fehler wurden zu diesem Zeitpunkt gemacht?

„Der große Sieg, den Gott für sie gewonnen hatte, hob das Selbstvertrauen der Israeliten. Er hatte ihnen Kanaan verheißen, also fühlten sie sich sicher und vergaßen darüber immer wieder, dass allein Gottes Hilfe ihnen Erfolg schenken konnte. Selbst Josua legte seine Pläne zur Eroberung von Ai, ohne bei Gott Rat zu suchen.
Die Israeliten hatten angefangen, sich ihrer Stärke zu rühmen und geringschätzig auf die Feinde zu sehen. Man rechnete mit einem leichten Sieg und hielt 3.000 Mann für ausreichend, die Stadt einzunehmen.“ – Patriarchen und Propheten, S. 397.

Montag 28. Januar

2. EIN AUFRUF ZUR HERZENSPRÜFUNG

a. Welche unerfreuliche Überraschung erlebten die Israeliten in Ai? Josua 7, 4. 5.

„Ohne die Gewissheit, dass Gott bei ihnen sei, stürmten [Israels 3.000 Soldaten] zum Angriff. Doch schon am Stadttor stießen sie auf entschlossenen Widerstand. Über die Anzahl und die gründliche Vorbereitung ihrer Feinde in Panik geraten, flohen sie verwirrt den steilen Abhang hinab, ungestüm verfolgt von den Kanaanitern. ‚Sie hatten sie nämlich von dem Tor ... gejagt und am Abhang erschlagen.‘ Wenn der zahlenmäßige Verlust auch gering war – nur 36 Mann wurden getötet –, war die Niederlage entmutigend für die ganze Gemeinde. ‚Da verzagte das Herz des Volks und ward zu Wasser.‘ Dies war das erste Mal, dass sie im offenen Kampf auf die Kanaaniter gestoßen waren. Wenn die Verteidiger dieser kleinen Stadt sie schon in die Flucht schlugen, was sollte dann in den größeren Kämpfen werden, die ihnen noch bevorstanden?“ – Patriarchen und Propheten, S. 397.

b. Wie reagierte Josua auf die Tragödie? Josua 7, 6-9. Was war verkehrt an seiner Reaktion?

„Josua bekundete echten Eifer für Gottes Ehre. Doch seine Gebete waren mit Zweifel und Unglauben vermischt. Der Gedanke, dass der Herr sein Volk über den Jordan gebracht hatte, um es dort der Macht der Heiden auszuliefern, war sündig und eines Führers Israels nicht würdig. Josuas Verzagtheit und Misstrauen waren unentschuldbar angesichts der gewaltigen Wunder, die Gott im Zusammenhang mit der Befreiung seines Volkes gewirkt hatte. Außerdem gab es die wiederholte Verheißung, dass der Herr bei der Vertreibung der gottlosen Einwohner des Landes mit ihnen sein wollte.“ – The Signs of the Times, 21. April 1881.
„Für jede Gemeinde ist es eine Sünde, wenn sie nicht nach der Ursache forscht, weshalb sie sich in Finsternis befindet und warum es Niedergeschlagenheit in ihren Reihen gibt. Die Gemeinde in … kann keine lebendige, gedeihliche Gemeinde sein, bis sie mehr auf das Unrecht, das in ihrer Mitte geschieht, achtet, wodurch Gottes Segen ihr vorenthalten wird.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 551.
„Wenn Gemeinden oder einzelne Gläubige den Anspruch erheben, zu Gottes Wahrheit zu stehen und für seine Gebote einzutreten, muss von ihnen auch erwartet werden, dass sie dem Willen Gottes gemäß leben und sich von aller Bosheit abwenden. Ermutigt jeden Einzelnen, der Versuchung zu widerstehen, Unrecht zu tun oder Sünde zu tolerieren. Die Gemeindeglieder sollten endlich damit beginnen, ihre Herzen in Demut und Reue zu erforschen, denn wir leben in der Zeit des ‚wahren Versöhnungstages‘. Sie bringt Entscheidungen mit sich, die unser ewiges Schicksal bestimmen.“ – Für die Gemeinde geschrieben, Band 2, S. 388.

Dienstag 29. Januar

3. GOTT ANTWORTET

a. Wie beantwortete Gott gnädig das Gebet Josuas, der sich über die erniedrigende Niederlage der israelitischen Armee in Ai beklagte? Josua 7, 10-12.


„Der barmherzige Gott suchte seinen Diener [Josua] wegen dieses Irrtums [Mutlosigkeit und fehlendes Vertrauen] nicht zornig heim. Er nahm die Demütigung und Gebete Josuas gnädig an. Gleichzeitig tadelte er sanft seinen Unglauben und zeigte ihm dann die Ursache für die Niederlage.“ – The Signs of the Times, 21. April, 1881.

b. Was sollen wir von dieser Krise lernen? 1. Korinther 10, 1–5. 11. 12.

„[Josua 7, 10-12 zitiert]. Mir wurde gezeigt, dass Gott hier illustriert, wie er die Sünde unter den Menschen ansieht, die angeblich seine Gebote halten. Diejenigen, denen er die Gnade schenkte, Zeugen seiner außergewöhnlichen Macht zu sein, wie z. B. das alte Israel, und die dennoch wagen, seine ausdrücklichen Anweisungen zu missachten, werden seinen Zorn spüren. Er will sein Volk lehren, dass Ungehorsam und Sünde für ihn besonders anstößig sind und nicht leichtfertig betrachtet werden dürfen. Gott zeigt uns, dass sein Volk sofort entschlossen darangehen sollte, jegliche Sünde abzulegen, damit sein Zorn nicht auf ihnen allen ruhe. Wenn aber die Sünden des Volkes von den verantwortlichen Männern übergangen werden, wird sie Gottes Zorn treffen und das Volk Gottes als Ganzes für diese Sünden zur Rechenschaft gezogen werden. Gottes Handlungsweise seinem Volk gegenüber in der Vergangenheit zeigt die Notwendigkeit, die Gemeinde von allem Unrecht zu säubern. Schon ein einziger Sünder vermag so viel Finsternis zu verbreiten, dass die ganze Gemeinde von dem Licht Gottes ausgeschlossen ist. Wenn die Kinder Gottes spüren, dass Finsternis sie umhüllt und ihnen die Ursache nicht bekannt ist, sollten sie Gott ernsthaft in tiefer Demut und Selbsterniedrigung suchen, bis das Unrecht, das seinen Geist betrübt, erkannt und entfernt ist. …
Wenn Verkehrtheiten unter Gottes Volk erscheinen und Gottes Diener gleichgültig daran vorübergehen, unterstützen und rechtfertigen sie im Grunde genommen den Sünder.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 281. 282.

Mittwoch 30. Januar

4. EIN WERK IN DIESEN LETZTEN TAGEN

a. Welche Maßnahme wurde Josua in dieser Krisenzeit befohlen, die die Schwachheit und Niederlage in Ai verursacht hatte? Josua 7, 13-15. Was können wir daraus lernen?


„[Manche] mögen Zeugen des Unrechts sein, sie fühlen aber nicht so wie Josua und demütigen sich auch nicht, wenn sie Seelen in Gefahr wissen.
Das wahre Volk Gottes, dem das Werk des Herrn und die Errettung von Seelen am Herzen liegt, wird die Sünde stets in ihrem wirklichen sündhaften Charakter sehen. Es wird immer für eine gewissenhafte und klare Stellungnahme gegenüber den Sünden eintreten, die das Volk Gottes leicht bedrängen. Besonders in dem abschließenden Werk für die Gemeinde, zur Zeit der Versiegelung der Hundertvierundvierzigtausend, die ohne Fehl vor Gottes Thron stehen sollen, werden sie zutiefst die Übeltaten des so genannten Volkes Gottes empfinden. …
Wer handelt in dieser Zeit nach dem Rat Gottes? Sind es die Menschen, die im Grunde genommen das Unrecht unter dem Volk Gottes entschuldigen und in ihrem Herzen, wenn auch nicht offen, gegen die murren, die das Unrecht rügen? Sind es diejenigen, die sich gegen sie stellen und mit denen harmonieren, die Übles tun? Gewiss nicht! Nur wenn sie sich reumütig zeigen, das Werk Satans aufgeben, das darin besteht, die verantwortlichen Männer des Werkes zu bedrücken, und die Hände der Sünder in Zion zu stärken, können sie das Zeichen der göttlichen Versiegelung empfangen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 282. 283.
„Wenn die Leiter der Gemeinde versäumen, fleißig nach den Sünden zu forschen, die Gottes Missfallen über die Körperschaft bringen, werden sie für diese Sünden verantwortlich gehalten.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 285.

b. Wie ging Josua gehorsam voran? Josua 7, 16-18.

„Josua erhielt Anweisung, wie der Schuldige aufzufinden und zu bestrafen war: Das Los sollte ihn ermitteln. Der Sünder wurde also keineswegs sofort benannt, die Angelegenheit blieb vielmehr eine Weile in der Schwebe, damit jeder seine Verantwortlichkeit für die Sünden unter ihnen spüren und dadurch zu Herzensprüfung und Demut vor Gott kommen sollte. … 
Achan, Karmis Sohn, aus dem Stamm Juda wurde von Gottes Finger als derjenige bezeichnet, der Israel Verderben brachte.“ – Patriarchen und Propheten, S. 398.

Donnerstag 31. Januar

5. WAHRE FÜHRUNG IN EINER KRISE

a. Welche Bitte stellte Josua taktvoll an Achan, und wie antwortete dieser? Josua 7, 19-21. Wie betrachtet Gott Gleichgültigkeit in Krisenzeiten? Zephanja 1, 12.


„Es gibt viele, die nicht Josuas Taktgefühl besitzen und deren besondere Pflicht nicht darin besteht, Verkehrtheiten aufzuspüren und unverzüglich mit den Sünden aufzuräumen, die unter ihnen bestehen. Solche Personen sollen … jenen nicht im Wege stehen, die mit dieser Pflicht betraut sind.
Achans Bekenntnis glich demjenigen, welches einige unter uns abgelegt haben und ablegen werden. Sie verbergen ihre Verkehrtheiten und weigern sich, ein freiwilliges Bekenntnis abzulegen, bis Gott sie findet, und dann anerkennen sie ihre Sünden. Einige Personen fahren in ihren verkehrten Wegen fort, bis sie total verhärtet sind. Sie mögen sich dessen sogar bewusst sein, dass die Gemeinde belastet wird … Aber ihr Gewissen verklagt sie nicht. Sie sind nicht bereit, die Gemeinde durch Demütigung ihrer stolzen, empörerischen Herzen vor Gott und Aufgabe ihrer Sünden zu entlasten. Gottes Missfallen ruht auf seinem Volk. Er wird seine Macht nicht in ihrer Mitte offenbaren, solange Sünden unter ihnen bestehen und von jenen in verantwortlichen Stellungen begünstigt werden. 
Diejenigen, die in der Furcht Gottes daran gehen, die Gemeinde von Hindernissen zu befreien und grobes Vergehen zu korrigieren, damit Gottes Volk erkennen möchte, wie notwendig es ist, die Sünde zu verabscheuen und in Reinheit Gedeihen zu finden, sodass Gottes Name verherrlicht wird, werden immer widerstrebenden Einflüssen von Seiten der Ungeheiligten begegnen müssen.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 286. 287.
„Die Gemeinde als Ganzes ist in gewissem Maße für die Verkehrtheiten ihrer Glieder verantwortlich, weil sie dieselben übersieht und nicht ihre Stimme gegen das Übel erhebt.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 532.

Freitag 1. Februar

FRAGEN ZUR PERSÖNLICHEN WIEDERHOLUNG

1. Welche Faktoren waren die Ursache für die Niederlage der Israeliten in Ai?
2. Woran konnte man den Glauben und Zweifel in dem Gebet Josuas zu Gott jeweils erkennen?
3. Erkläre die Aufgabe der Gemeinde der Übrigen, die sich ernsthaft auf das zweite Kommen Christi vorbereitet.
4. Welche Führungseigenschaften aus dem 7. Kapitel von Josua sollte ich entwickeln?
5. Warum muss ich versuchen, die notwendige Aufgabe, die Sünde aus dem Lager auszutreiben, nicht zu behindern?

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