6. Lektion Sabbat, den 9. Februar 2019


Das Achan Syndrom

„Sehet zu und hütet euch vor dem Geiz; denn niemand lebt davon, dass er viele Güter hat.“ (Lukas 12, 15.)

„Der Erwerb von Eigentum wird bei manchen zur Besessenheit.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 532.

Zum Lesen empfohlen: Patriarchen und Propheten, S. 396-401.
Zeugnisse, Band 4, S. 531-537.

Sonntag 3. Februar

1. DIE URSACHE DES FLUCHES

a. Was tat Josua, als Achan seine Schuld zugab, nachdem Gott ihn als den Schuldigen in Israel kenntlich gemacht hatte? Josua 7, 22. 23.

b. Warum war es so wichtig, dass solche Sünden offengelegt wurden? Sprüche 26, 2.

„Achan wusste sehr wohl von der bestehenden Einschränkung und dass die goldenen und silbernen Schätze, die er verbarg, dem Herrn gehörten.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 285.
„Achans Sünde brachte Unglück über das ganze Volk. Wegen eines Menschen Schuld kann Gottes Missfallen so lange auf seiner Gemeinde ruhen, bis das Unrecht herausgefunden und beseitigt ist. Was die Gemeinde am meisten fürchten sollte, sind nicht die offenen Gegner, die Ungläubigen und Spötter, sondern der Einfluss unaufrichtiger Bekenner Christi. Sie sind es, die Gottes Segen zurückhalten und seine Nachfolger erschlaffen lassen.
Hat die Gemeinde Schwierigkeiten, spürt man in ihr Kälte und geistlichen Verfall, wodurch die Feinde Gottes Grund zum Triumph erhalten, dann lasst die Gemeindeglieder nachforschen, ob nicht ein Achan im Lager ist, statt die Hände in den Schoß zu legen und den betrüblichen Zustand zu beklagen. Jeder suche in Demut und eingehender Selbstprüfung nach verborgenen Sünden, die Gottes Gegenwart verhindern.“ – Patriarchen und Propheten, S. 478.

Montag 4. Februar

2. ACHAN WIRD ZUR RECHENSCHAFT GEZOGEN

a. Wie befahl Gott dem Volk mit Achan zu verfahren? Josua 7, 24. 25. Warum ist sein Schicksal eine Warnung für uns, die wir dem Ende der Gnadenzeit so nahe sind?


„Wenn schließlich eine Krise kommt … und Gott für sein Volk eintritt, mögen jene, die gesündigt haben, die eine Wolke der Finsternis waren und dem Wirken Gottes für sein Volk direkt im Wege standen, schließlich alarmiert werden, darüber, wie weit sie in ihrem Murren und ihrer Entmutigung des Werkes gegangen sind. Gleich Achan mögen sie erschrecken und bekennen, dass sie gesündigt haben. Aber ihre Bekenntnisse kommen zu spät und sind nicht rechter Art, um ihnen selbst zu nützen, obgleich sie Gottes Werk entlasten mögen. Solche Menschen legen kein Bekenntnis ab, weil sie von ihrem wahren Zustand überzeugt sind und empfinden, wie sehr ihre Handlungsweise Gott missfallen hat.“ – Zeugnisse, Band 3, S. 288.
„Es gibt heute viele, die Achans Sünde als unbedeutend einstufen und sein Vergehen entschuldigen würden. Das liegt aber daran, dass sie das Wesen der Sünde und ihre Folgen nicht erkannt und auch die Heiligkeit Gottes und seiner Forderungen nicht verstanden haben. Es wird oft gesagt, dass Gott es nicht so genau nehme, ob wir genau auf sein Wort achten und wir die Gebote seines heiligen Gesetzes befolgen. Doch der Bericht darüber, wie Gott mit Achan verfuhr, sollte uns eine Warnung sein. Er wird den Schuldigen auf keinen Fall reinwaschen.“ – The Review and Herald, 20. März 1888.

b. Wie und warum wurde die Erinnerung an Achans Schicksal bewahrt? Josua 7, 26. Was sollte uns das zeigen?

„Habt ihr mal überlegt, warum alle, die mit Achan verwandt waren, der Strafe Gottes anheimfielen? Es lag daran, dass sie nicht nach den im göttlichen Gesetz erteilten Anweisungen erzogen worden waren. Achans Eltern hatten ihren Sohn so erzogen, dass er sich frei fühlte, dem Wort des Herrn ungehorsam zu sein. Die Grundsätze, die ihm eingeimpft worden waren, führten dazu, dass er seine Kinder derart erzog, dass sie auch verdorben waren. Einer beeinflusst den anderen. Die Bestrafung Achans und seiner Angehörigen offenbart die Tatsache, dass alle an der Sünde beteiligt waren.“ – Bibelkommentar, Band 2, S. 998.

Dienstag 5. Februar

3. DAS SCHLEICHENDE ÜBEL DER HABGIER

a. Was verlockte Achan zur Sünde? Jakobus 1, 13-15.

„Das köstliche Gewand aus Sinear hatte Achans Habsucht erregt; sogar im Angesicht des Todes bezeichnete er ihn noch als einen ‚schönen babylonischen Mantel‘. (Josua 7, 21). Eine Sünde zog die andere nach sich; er eignete sich auch Gold und Silber an, das für die Schatzkammer des Herrn bestimmt war, und beraubte damit Gott der Erstlingsfrucht des Landes Kanaan.
Achans todbringende Sünde hatte ihre Wurzel in der Habsucht, eins der häufigsten und doch für geringfügig gehaltenen Vergehen. Andere Verstöße werden aufgedeckt und bestraft, aber wie selten rügt man die Übertretung des zehnten Gebotes. Die Lehre aus Achans Geschichte ist, dass ein solches Unrecht frevelhaft ist und schreckliche Folgen hat.“ – Patriarchen und Propheten, S. 476. 477.

b. Erkläre, warum das Übel der Habgier eine Verleugnung des Glaubens ist. Hebräer 13, 5.

„Habsucht ist ein Übel, das sich allmählich entwickelt. Achan hatte die Gewinnsucht so lange genährt, bis sie zu einer Gewohnheit wurde, aus deren Fesseln er nicht mehr loskam. Solange diese Sünde ihn noch nicht ganz durchdrang, wäre er bei dem Gedanken zutiefst erschrocken, er könnte Unheil über Israel bringen. Nun aber war ihm dafür das Gefühl verlorengegangen; als die Versuchung kam, wurde er ihre leichte Beute. 
Werden nicht trotz aller ernsten, ausdrücklichen Warnungen immer noch ähnliche Sünden begangen? Uns ist es genauso verboten, Habsucht zu dulden, wie es Achan untersagt war, sich Beute aus Jericho anzueignen. …
Überall trifft man auf dieses schleichende Übel. Es schafft Unzufriedenheit und Streit in den Familien; es erregt Neid und Hass bei den Armen gegen die Reichen und erzeugt die drückende Härte der Reichen gegen die Armen. Und dergleichen gibt es nicht nur in der Welt, sondern auch in den Gemeinden. Wie oft findet man sogar hier Selbstsucht, Geiz, Übervorteilung, Nachlässigkeit in Liebeswerken und Beraubung Gottes am Zehnten und an der Opfergabe (vgl. Maleachi 3, 8). Auch unter den Gemeindegliedern in guten, geordneten Verhältnissen gibt es leider noch viele Achans.“ – Patriarchen und Propheten, S. 477.

Mittwoch 6. Februar

4. DER FALLE ENTKOMMEN

a. Welche Warnungen kommen auf uns, dass wir nicht irgendetwas begehren sollen, das uns nicht gehört? Lukas 12, 15; 1. Johannes 2, 15-17. Wie behindert diese Sünde Gottes Werk?


„Die zunehmende Hingabe an Gelderwerb und Selbstsucht, die ja das Verlangen nach Gewinn erst hervorbringt, ist die Ursache, dass sich Gottes Gunst von der Gemeinde abwendet und dass deren geistliche Gesinnung abstumpft. Wer sich mit seinen Geistes- und Körperkräften ständig müht, Reichtümer anzusammeln, wird die Forderungen Gottes und der Menschlichkeit vergessen.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 94.
„Anstatt alles um Christi willen zu geben, haben viele die goldene Stange und einen köstlichen babylonischen Mantel genommen und sie in der Hütte verscharrt. Wenn die Anwesenheit eines Achans genügte, um das ganze Lager Israels zu schwächen, können wir dann über den geringen Erfolg erstaunt sein, der unseren Bemühungen beschieden ist, wenn jede Gemeinde und beinahe jede Familie ihren Achan hat?“ – Zeugnisse, Band 5, S. 166.

b. Welche weitere Sünde, die mit Habgier in Verbindung steht, verabscheut Gott im Besonderen? Sprüche 6, 16-19. Wie sieht uns Gott, wenn wir diese Sünden hegen?

„Verschiedene Sünden, die von bekenntlichen Christen gehegt und praktiziert werden, bringen Gottes Zorn über die Gemeinde. Am Tag, wenn die Himmelsbücher geöffnet werden, wird der Richter des Menschen Schuld nicht mit Worten strafen, sondern wird nur einen durchdringenden, überzeugenden Blick auf ihn werfen, und jede Tat, jede Übertretung im Leben wird dem Übeltäter deutlich vor Augen stehen. Diese Person wird nicht, wie in Josuas Tagen, vom Stamm bis zur Familie hin bezeichnet werden, sondern ihre eigenen Lippen werden ihre Schande, ihre Selbstsucht, Habsucht, Unehrlichkeit, Heuchelei und ihren Betrug bekennen. Ihre Sünden, die sie vor Menschen verbargen, werden dann in aller Öffentlichkeit kundgetan werden.
Der Einfluss, der von der Gemeinde am meisten gefürchtet werden muss, ist nicht der von offenen Gegnern, Ungläubigen und Lästerern, sondern der Einfluss wankelmütiger Bekenner Christi. Sie halten Gottes Segen von Israel zurück und bringen Schwachheit über die Gemeinde, eine Schande, die nicht leicht zu entfernen ist.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 534. 535.
„[Gottes] Geist wird durch den Stolz, die Verschwendungssucht, die Unehrlichkeit und Übervorteilung geschmäht, deren sich einige Bekenner der Gottseligkeit schuldig machen. All diese Dinge bringen Gottes Zorn über sein Volk.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 532.

Donnerstag 7. Februar

5. EHRLICHKEIT BEI GESCHÄFTEN

a. Welches Verständnis kann uns helfen, Gott und unseren Nächsten vor den natürlichen Wunsch nach weltlichem Gewinn zu setzen? Sprüche 15, 3; Kolosser 3, 1-3.

„Die Sitte, im Geschäft zu übervorteilen, die in der Welt vorherrscht, ist kein Vorbild für Christen. Sie sollten nicht im Geringsten von völliger Redlichkeit abweichen. Einen Artikel für mehr als seinen wirklichen Wert zu verkaufen und aus der Unwissenheit des Käufers Vorteile zu ziehen, ist Betrug. Unerlaubter Gewinn, kleine Geschäftstricks, Hochtreiben des Preises, Wettbewerb, einen Bruder unterbieten, der ein ehrliches Geschäft abschließen möchte – all diese Dinge verderben die Reinheit der Gemeinde und zerstören ihre geistliche Gesinnung.
Die Geschäftswelt liegt nicht außerhalb der Grenzen von Gottes Herrschaftsbereich. Das Christentum, darf nicht nur am Sabbat und im Versammlungsraum zur Schau gestellt werden. Es ist für jeden Wochentag und überall gültig. Seinen Ansprüchen muss in der Werkstatt, daheim, und im Geschäft mit Geschwistern und der Welt gehorcht werden.“ – Zeugnisse, Band 4, S. 536.
„Die erste Christengemeinde hatte nicht die Vorrechte und Gelegenheiten, wie wir sie haben. Sie waren ein armes Volk, aber sie empfanden die Macht der Wahrheit. Das Ziel, auf das sie zustrebten, genügte ihnen, um alles zu investieren. Sie fühlten, dass die Errettung oder das Verlorengehen einer Welt von ihrem Mitwirken abhing. Sie setzten alles ein und hielten sich bereit, auf des Herrn Geheiß zu gehen oder zu kommen.
Wir bekennen, von den gleichen Prinzipien beherrscht, vom gleichen Geist inspiriert zu sein. … Jeder von uns sollte ans Werk gehen und durch sein Beispiel selbstloser Wohltätigkeit andere mitreißen.“ – Zeugnisse, Band 5, S. 165.

Freitag 8. Februar

FRAGEN ZUR PERSÖNLICHEN WIEDERHOLUNG

1. Was hindert Gottes Volk am meisten daran, die Segnungen Gottes zu empfangen, und schwächt es?
2. Wie könnte es sein, dass ich die Jugend so beeinflusse wie Achan seine Kinder?
3. Wie kann ich von Beginn an verhindern, dass die Habgier Wurzeln schlägt?
4. Welche Gefahr lauert immer, wenn wir etwas Gebrauchtes kaufen oder verkaufen?
5. Wie entgehe ich der alltäglichen Falle, weltlichem Gewinn nachzueifern?

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