7. Lektion Sabbat, den 14. Mai 2016


Die Menschwerdung Christi

„Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids.“ (Lukas 2, 10. 11.)

„Die Menschwerdung des Sohnes Gottes bedeutet alles für uns. Dies ist die goldene Kette, die unsere Seelen mit Christus verbindet und durch Christus mit Gott. Mit diesem Thema sollten wir uns beschäftigen. Christus war tatsächlich ein Mensch. Er bewies seine Demut und wurde Mensch. Doch war er Gott im Fleisch.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 244.

Zum Lesen empfohlen: Das Leben Jesu, S. 9-16. 23-34.

Sonntag 8. Mai

1. Hinter den Kulissen

a. Wie reagierte die Gottheit auf den Sündenfall Adams und Evas? 1. Johannes 4, 10.


„Die Gottheit wurde von Mitleid mit der Menschheit ergriffen, und der Vater, der Sohn und der Heilige Geist schickten sich an, den Erlösungsplan in die Tat umzusetzen. Um diesen Plan auszuführen, wurde beschlossen, dass Christus – der eingeborene Sohn Gottes – sein Leben als Opfer für die Sünde hingeben solle.“ – The Review and Herald, 2. Mai 1912.

b. Warum wurden Adam und Eva nicht noch am selben Tag hingerichtet, an dem sie von der verbotenen Frucht aßen? Hiob 33, 24; Markus 10, 45; Offenbarung 13, 8 (letzter Teil).

„In dem Augenblick, als Adam den Versuchungen Satans nachgab und genau das tat, von dem Gott gesagt hatte, dass er sie nicht tun sollte, trat Christus, der Sohn Gottes, zwischen die Lebenden und die Toten und sagte: ‚Lass die Strafe auf mich fallen. Ich will an die Stelle des Menschen treten, er soll eine zweite Chance bekommen.‘ Die Übertretung brachte die ganze Welt in Gefahr und lieferte sie dem Todesurteil aus. Aber im Himmel ertönte eine Stimme, die sagte: ‚Ich habe ein Lösegeld gefunden‘.“– The Signs of the Times, 27. Juni 1900.

Montag 9. Mai

2. Der Erlösungsplan

1. Welchen ersten Schritt, der den gesamten Erlösungsplan ermöglichte, unternahm Christus? Hebräer 2, 9.


„Dann machte er der Engelschar bekannt, dass ein Weg der Rettung für den verlorenen Menschen gefunden sei. Er sagte ihnen, dass er mit seinem Vater darüber gesprochen und sein eigenes Leben als Lösegeld angeboten habe, dass er das Urteil des Todes auf sich nehmen wolle, auf dass der Mensch durch ihn Vergebung erlangen möchte. Durch die Verdienste seines Blutes und durch Gehorsam gegen das Gesetz Gottes könne der Mensch die Gunst Gottes und den Zutritt zu dem herrlichen Garten wiedererlangen und von der Frucht des Lebensbaumes essen.
Zuerst konnten sich die Engel darüber nicht freuen … Jesus sagte ihnen, dass er … all seine Herrlichkeit im Himmel verlassen, als ein Mensch auf Erden erscheinen, sich selbst als ein Mensch erniedrigen, durch seine Erfahrung mit den verschiedenen Versuchungen bekannt werden [würde], denen der Mensch ausgesetzt sei, auf dass er denen eine Hilfe sein könne, die versucht würden …
Jesus sagte [den Engeln] auch, dass sie an seinem Werke Anteil haben, bei ihm sein und zu Zeiten ihn stärken sollten. Er würde die Natur des gefallenen Menschen annehmen, und seine Kraft würde sogar geringer sein als die ihrige. Sie sollten Zeugen seiner Demütigung und seiner großen Leiden sein. Wenn sie dann seine Qualen und den Hass der Menschen gegen ihn sehen würden, so würden sie mit der tiefsten Rührung erfüllt werden und würden durch ihre Liebe zu ihm wünschen, ihn von seinen Mördern zu befreien und zu erretten. Sie sollten aber nicht eingreifen, um irgendetwas zu verhindern, was sie sehen würden …
Dann frohlockte Satan mit seinen Engeln, dass er durch den Fall des Menschen den Sohn Gottes aus seiner erhabenen Stellung bringen könne. Er erklärte seinen Engeln, dass, wenn Jesus die gefallene menschliche Natur auf sich nehmen würde, er ihn überwinden und ihn an der Ausführung des Erlösungsplanes hindern könne.“ – Erfahrungen und Gesichte, S. 138-142.

b. Welche Eigenschaft Christi machte es ihm unmöglich, vor seiner Menschwerdung zu sterben? 1. Timotheus 6, 14-16.

„Als Christus gekreuzigt wurde, war es seine menschliche Natur, die starb. Die göttliche Natur verschied nicht und starb nicht; das wäre unmöglich gewesen.“ – Lift Him Up, S. 76.

Dienstag 10. Mai

3. Der Sohn Gottes wurde zum Menschensohn

a. Was bedeutet der Ausdruck „das Wort ward Fleisch“ (Johannes 1, 14)? Hebräer 2, 14 (erster Teil).


„Göttlichkeit und Menschlichkeit waren geheimnisvoll vereint, und Mensch und Gott wurden eins. In dieser Vereinigung finden wir die Hoffnung unserer gefallenen Menschheit.“ – Bibelkommentar, S. 313.

b. Wie bestätigt Paulus, dass Christus eine gefallene menschliche Natur besaß, als er auf diese Erde kam? Römer 1, 3; 8, 3.

„Christus nahm die menschliche Gestalt an, eine Gestalt, die geringer war als seine himmlische Natur.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 247.
„Er nahm die gefallene, leidende menschliche Natur an, die von der Sünde entartet und befleckt war. Unsere Sorgen, unser Leid und unsere Schmach nahm er auf sich. Er ertrug alle Versuchungen, denen die Menschen ausgesetzt sind. Er vereinigte Menschlichkeit mit Göttlichkeit: Ein göttlicher Geist wohnte in einem Tempel aus Fleisch. Er vereinigte sich mit diesem Tempel. ‚Das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns.‘ (Johannes 1, 14.) Auf diese Weise konnte er mit den sündigen, bekümmerten Söhnen und Töchtern Adams verkehren.“ – The Youth’s Instructor, 20. Dezember 1900.

c. Warum war es notwendig, dass Christus die menschliche Natur annahm, wie sie nach dem Sündenfall war, und nicht, wie sie vor dem Fall war? Hebräer 2, 16-18.

„Jesus … war in die Welt gekommen, um die Herrlichkeit Gottes zu entfalten, damit die Menschen durch deren erneuernde Kraft gebessert werden sollten. Gott offenbarte sich in ihm, damit Jesus in ihnen offenbart würde. Jesus besaß keine Eigenschaften und verfügte über keinerlei Kräfte, deren die Menschen durch den Glauben an ihn nicht auch teilhaftig werden könnten. Seine Vollkommenheit als Mensch können alle seine Nachfolger besitzen, wenn sie sich Gott so unterwerfen, wie er es tat.“ – Das Leben Jesu, S. 663. 664.
„Bekleidet mit dem Gewand der menschlichen Natur kam der Sohn Gottes auf die Ebene derer herab, die er zu retten wünschte. In ihm waren weder Falsch noch Sündhaftigkeit, er war stets rein und unbefleckt, doch er nahm unsere sündige Natur auf sich. Indem er seine göttliche Natur mit der menschlichen Natur bekleidete, um Gemeinschaft mit der gefallenen Menschheit zu haben, versuchte er für den Menschen das wiederzugewinnen, was Adam durch seinen Ungehorsam für sich selbst und die Welt verloren hatte.“ – The Review and Herald, 15. Dezember 1896.

Mittwoch 11. Mai

4. Die Bedeutung der Menschwerdung

a. Was machte Christus zu einem geeigneten Mittler? 1. Timotheus 2, 5.


„Jesus allein konnte Gott als Bürge dienen, denn er war Gott gleich. Er allein konnte Mittler zwischen Gott und Mensch sein, denn er besaß Göttlichkeit und Menschlichkeit. Jesus konnte so beiden Seiten für die Erfüllung der vorgeschriebenen Bedingungen bürgen. Als Gottes Sohn bürgt er bei Gott für uns, und als das ewige Wort, als einer, der dem Vater gleich ist, sichert er uns die Liebe des Vaters zu, wenn wir seinem verbürgten Wort glauben. Als Gott uns seinen unwandelbaren Ratschluss des Friedens zusichern wollte, gab er seinen eingeborenen Sohn dahin, um ein Glied der menschlichen Familie zu werden und seine menschliche Natur für immer beizubehalten – als Pfand dafür, dass Gott sein Wort erfüllen wird.“ – The Review and Herald, 3. April 1894.

b. Was geschah infolge der Sünde mit dem Verhältnis zwischen Gott und der Menschheit, und wie wurde dieser Bund wieder hergestellt? Jesaja 59, 2; Galater 4, 4. 5.

„Die Menschwerdung des Sohnes Gottes bedeutet alles für uns. Dies ist die goldene Kette, die unsere Seelen mit Christus verbindet und durch Christus mit Gott.“ – The Youth’s Instructor, 13. Oktober 1898.
„Satan hatte eine ewige Trennung zwischen Gott und Mensch erreichen wollen. Durch Christus aber werden wir enger mit Gott verbunden, so als hätten wir niemals gesündigt. Dadurch, dass er unser Wesen annahm, hat sich der Heiland unlöslich mit uns Menschen verbunden … Durch seinen Sohn nahm auch Gott menschliche Natur an, die er damit in den Himmel aufnahm. Der ‚Menschensohn‘ hat Anteil an der Herrschaft über die Welt. Als ‚Menschensohn‘ heißt er: ‚Wunder-Rat, Gott-Held, Ewig-Vater, Friede-Fürst‘ (Jesaja 9, 5) … Er, ‚der da ist heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern abgesondert‘, schämt sich nicht, uns ‚Brüder zu heißen‘ (Hebräer 7, 26; 2, 11).“ – Das Leben Jesu, S. 15.
„Das Werk der Erlösung besteht darin, dass Jesus Mensch wurde, um die gefallene Menschheit in Übereinstimmung mit Gott zu bringen. Christus nahm menschliche Gestalt an, auf dass die Menschen eins würden mit ihm, wie er mit dem Vater eins ist. Dann konnte Gott die Menschen so lieben wie er seinen eingeborenen Sohn liebt. Die Menschen sollten Teilhaber der göttlichen Natur werden und in ihm Vollkommenheit erreichen.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 251.

Donnerstag 12. Mai

5. Die Bedeutung der Menschwerdung (Forts.)

a. Welche Absicht hatte Gott bei der Schöpfung der Menschheit, die durch die Menschwerdung Christi erfüllt wurde? 1. Korinther 6, 19.


„Von Ewigkeit her war es die Absicht des Schöpfers, dass jedes geschaffene Wesen – vom glänzenden Seraph bis zum Menschen – ein Tempel Gottes sein sollte. Infolge der Sünde verlor der Mensch dazu die Bereitschaft. Durch das Böse verderbt und verfinstert, vermochte das Herz nicht mehr die Herrlichkeit des Schöpfers zu offenbaren. Durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes jedoch ist die Absicht des Himmels erfüllt. Gott wohnt im Menschen, und durch seine errettende Gnade wird das Herz des Menschen wieder zu einem Tempel des Herrn.“ – Das Leben Jesu, S. 144.

b. Wie nannten die Engel die Menschwerdung Christi, und warum? Lukas 2, 6-11.

„Wohl den Armen; denn Jesus war gekommen, sie zu Erben seines Reiches zu machen. Wohl den Reichen; denn er lehrte sie, wie sie sich ewiger Reichtümer versichern können. Wohl den Einfältigen; er sollte sie klug zur Seligkeit machen. Wohl den Gelehrten; Jesus wollte ihnen tiefere Geheimnisse offenbaren, als sie je ergründet hatten.“ – The Spirit of Prophecy, vol. 2, S. 191.
„Die Selbsterniedrigung Christi für den Menschen war für die Engel ein Wunder. Die Erlösung der Menschheit durch Christus war für sie ein Geheimnis der Liebe und Weisheit.“ – The Review and Herald, 15. Juli 1909.

Freitag 13. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Warum durften Adam und Eva noch mehrere hundert Jahre lang leben, nachdem sie gesündigt hatten?
2. Was versprach Christus vor Gott, um der Menschheit eine zweite Gelegenheit zur Bewährung zu verschaffen?
3. Warum musste Christus die gefallene Natur Adams annehmen?
4. Warum war es für Christus unmöglich, die Welt zu retten, ohne die menschliche Natur anzunehmen?
5. Ist die Geburt Christi wirklich eine frohe Botschaft für dich? Warum?

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