8. Lektion Sabbat, den 21. Mai 2016


Die Gerechtigkeit Christi

„Ich achte es noch alles für Schaden gegen die überschwängliche Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn … und achte es für Kot, auf dass ich Christum gewinne und in ihm erfunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz, sondern die durch den Glauben an Christum kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.“ (Philipper 3, 8. 9.)

„Es ist unmöglich für den Menschen, sich selbst zu erlösen. Er mag sich in diesem Punkt täuschen. Aber er kann sich auf keinen Fall erlösen. Nur die Gerechtigkeit Christi kann ihm bei der Erlösung helfen, und dies ist ein Geschenk Gottes.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 330.

Zum Lesen empfohlen: Glaube und Werke, S. 11-25.

Sonntag 15. Mai

1. Die Voraussetzung für das ewige Leben

a. Welche Stellung wurde Adam und Eva gegeben? 1. Mose 1, 28.


„Adam war der gekrönte König in Eden. Ihm war die Herrschaft über alle lebenden Wesen, die Gott geschaffen hatte, übergeben. Der Herr beglückte Adam und Eva mit einer solchen Intelligenz, welche er keinem anderen Geschöpf gegeben hatte. Er machte Adam zum rechtmäßigen Herrscher über alle Werke seiner Hände.“ – Bibelkommentar, S. 10.

b. Vor welche Prüfung wurde Adam gestellt? 1. Mose 2, 16. 17. Was gab der Menschheit die Fähigkeit, diese Prüfung zu bestehen? 1. Mose 1, 26. 27.

„Dem Menschen wurden bei seiner Erschaffung edle Kräfte und ein ausgeglichener Verstand gegeben. Er war ein vollkommenes Wesen und lebte in Einklang mit Gott. Seine Gedanken waren rein, seine Ziele heilig.“ – The Signs of the Times, 25. Oktober 1905.

Montag 16. Mai

2. Adam verlor das ewige Leben 

a. Was waren die Folgen von Adams Ungehorsam? 1. Mose 2, 17; Hesekiel 18, 4 (letzter Teil). Wie reagierte Gott? Johannes 3, 16.


„Adams Missachtung der Gebote Gottes brachte das Todesurteil über die Menschheit. In Adam sterben alle, und ewiger Tod, nicht ewiges Leben, ist die letzte Strafe für alle, die weiterhin die Gebote übertreten.“ – The Signs of the Times, 17. Juni 1897.
„In dem Moment, als Gottes Geschöpfe den Gesetzen seines Reiches den Gehorsam verweigerten, wurden sie seiner Herrschaft untreu und erwiesen sich all der Segnungen, mit denen Gott sie begünstigt hatte, als unwürdig …
Der Grund, weshalb die [ersten] Menschen nicht ausgelöscht wurden, lag darin, dass Gott sie so sehr liebte, dass er seinen geliebten Sohn hergab (siehe Johannes 3, 16), damit dieser die Strafe für ihre Übertretung erleiden sollte. Gottes Sohn schlug vor, für die Menschen ihr Bürge und Stellvertreter zu werden, damit sie aufgrund unvergleichlicher Gnade eine weitere Prüfung – eine zweite Probezeit – bekämen. Dabei konnte ihnen die Erfahrung von Adam und Eva als Warnung dienen, Gottes Gesetz nicht wie sie zu übertreten.“ – Glaube und Werke, S. 18.

b. Wie zeigte Christus, dass Gehorsam gegen das Gesetz auch nach dem Sündenfall als Vorbedingung für das ewige Leben gefordert wurde? Lukas 10, 25-28; Matthäus 19, 16. 17.

„Die Bedingung zum ewigen Leben ist stets die gleiche geblieben, genau dieselbe wie im Paradies vor dem Fall unserer Stammeltern: vollkommener Gehorsam unter dem Gesetz Gottes, vollkommene Gerechtigkeit. Könnten wir das ewige Leben auf eine andere Bedingung hin erhalten, dann stünde die Glückseligkeit der ganzen Menschheit auf dem Spiel.“ – Der Weg zu Christus, S. 44.
„Christus setzt nicht die Forderungen des Gesetzes herab. Er sagt unmissverständlich, dass die Grundvoraussetzung zum ewigen Leben der Gehorsam ist, wie ja Gehorsam auch schon von Adam vor dem Sündenfall gefordert wurde. Der Herr erwartet vom Menschen heute nicht weniger als damals im Paradiese: vollkommenen Gehorsam, makellose Gerechtigkeit. Die Forderung unter dem Bund der Gnade umfasst also genauso viel wie die, die im Garten Eden galt: Übereinstimmung mit Gottes Gesetz, das, wie die Schrift sagt, ‚heilig, gerecht und gut‘ (Römer 7, 12) ist.“ – Christi Gleichnisse, S. 283. 

Dienstag 17. Mai

3. Kein Heil in menschlichen Werken

a. Welche Änderung fand in der menschlichen Natur statt, obwohl sich die Bedingungen für das ewige Leben nach dem Sündenfall nicht änderten? Was war die Folge? Epheser 2, 3; Römer 3, 11. 12.


„Adam und Eva … wurden abgewiesen mit der Begründung, ihre Natur sei durch die Sünde so verderbt, dass sich ihre Widerstandskraft gegen den Bösen verringert habe und sie ihm deshalb umso leichteren Zugang gewährt hätten.“ – Patriarchen und Propheten, S. 38.

b. Erbten die Nachfahren Adams seine sündlose oder seine gefallene Natur? Psalm 51, 7. Was konnten die Nachfahren Adams nicht mehr selbst tun, und warum? Römer 3, 23; Römer 8, 7.

„Adam hätte vor dem Fall durch Gehorsam dem göttlichen Gesetz gegenüber ein gerechtes Wesen ausbilden können. Es gelang ihm jedoch nicht; durch seine Sünde sind nun auch wir gefallen und können uns nicht selbst gerecht machen. Seitdem wir unter der Sünde stehen und der Heiligkeit ermangeln, sind wir nicht fähig, dem Gesetz vollkommenen Gehorsam zu leisten. Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten.“ – Der Weg zu Christus, S. 44.

c. Was steht von denen geschrieben, die sich auf ihre eigenen Werke verlassen, anstatt auf die Verdienste Christi, um als gerecht befunden zu werden? Galater 3, 10; Römer 9, 31-33.

„Wer versucht, den Himmel durch seine eigenen Werke im Halten der Gebote zu erreichen, versucht das Unmögliche … Wenn jemand sich durch eigene Anstrengungen retten könnte, hätte er einen Grund, sich zu rühmen. Der Versuch, sich aus eigener Kraft zu retten, entspricht dem Opfer Kains. Alles, was ein Mensch ohne Christus tut, ist durch Selbstsucht und Sünde verdorben.“ – Glaube und Werke, S. 95.
„Die Rabbiner hielten ihre Gerechtigkeit für einen Freibrief für den Himmel; doch Jesus erklärte, dass diese Gerechtigkeit ungenügend und nichts wert sei. Nur äußerliche Zeremonien und eine lediglich theoretische Erkenntnis der Wahrheit machten ihre Gerechtigkeit aus. Die Rabbiner nahmen für sich in Anspruch, fromm zu sein allein durch ihre eigenen Bemühungen im Befolgen des Gesetzes. Doch ihre Werke hatten die Gerechtigkeit vom Glauben getrennt. Während sie die rituellen Handlungen peinlich genau beachteten, führten sie ein unmoralisches und verderbtes Leben. Ihre sogenannte Gerechtigkeit konnte ihnen niemals den Eingang in das Himmelreich verbürgen.“ – Das Leben Jesu, S. 298.

Mittwoch 18. Mai

4. Christus wurde unsere Gerechtigkeit

a. Was beschloss der Vater zu tun, als die Menschheit ihr Recht auf das ewige Leben verspielte? Galater 4, 4-5. Welche Stellung nahm Christus als zweiter Adam ein, als er Mensch wurde? 1. Korinther 15, 47.


„Nach dem Sündenfall wurde Christus der Lehrer Adams … Als die Zeit erfüllt ward, sollte er in Menschengestalt offenbart werden. Er sollte seine Stellung als Haupt der Menschheit dadurch einnehmen, dass er die Natur des Menschen, nicht aber dessen Sündhaftigkeit auf sich nahm.“ – The Signs of the Times, 29. Mai 1901.

b. Was musste Christus tun, um uns das ewige Leben zu sichern? Matthäus 5, 17. 18. Wie erfüllte Jesus das Gesetz? 1. Petrus 2, 22.

„Das Gesetz fordert Gerechtigkeit – ein gerechtes Leben, einen vollkommenen Charakter. Der Mensch kann dies nicht erfüllen; er kann den Anforderungen des göttlichen Willens nicht genügen. Aber Christus, der als Mensch auf die Erde kam, führte ein heiliges Leben und entwickelte einen vollkommenen Charakter. Er bietet diese Möglichkeiten jedem an, der sie für sich in Anspruch nehmen will.“ – Das Leben Jesu, S. 764.
„In seinem irdischen Leben entwickelte Christus einen vollkommenen Charakter. Er war den Geboten seines Vaters völlig gehorsam. Er kam als Mensch auf diese Welt, wurde dem Gesetz untertan und zeigte den Menschen, dass er ihre Krankheit, Leiden und Schuld trug. Dennoch wurde er nicht zum Sünder … Keine Spur der Sünde wurde in ihm gefunden. Er stand vor der Welt als makelloses Lamm Gottes.“ – The Youth’s Instructor, S. 29. Dezember 1898.

c. Welches Geschenk vom Vater bietet Christus jedem Einzelnen an, nachdem er die Voraussetzungen für das ewige Leben für die Menschheit erfüllt hat? Römer 6, 23; 1. Johannes 5, 11.

„Der Heiland der Welt bietet dem Irrenden die Gabe des ewigen Lebens an. Er wartet auf eine Beantwortung seiner Anerbietung der Liebe und Vergebung. Sein Herz ist voll zärtlicheren Mitgefühls als das irdischer Eltern für einen eigensinnigen, bußfertigen, leidenden Sohn, stets zur Vergebung bereit.“ – The Signs of the Times, 20. April 1876.

Donnerstag 19. Mai

5. Zugerechnete Gerechtigkeit nur durch den Glauben

a. Der Ungehorsam Adams machte uns zu Sündern. Durch wessen Gehorsam werden wir gerecht? Römer 5, 17-19. Wie erscheinen wir in den Augen Gottes, wenn wir im Glauben die Gerechtigkeit Christi ergreifen? Römer 3, 28.


„Wir haben keine eigene Gerechtigkeit, mit der wir den Forderungen des göttlichen Gesetzes genügen könnten. Aber Christus hat sich für uns ins Mittel gelegt. Er weilte auf Erden unter den gleichen Prüfungen und Versuchungen, die über uns kommen; doch er lebte ohne Sünde. Er starb für uns und bietet sich nun an, unsere Sünden auf sich zu nehmen und uns seine Gerechtigkeit zu geben. Wenn wir uns ihm völlig weihen, wenn wir ihn als unsern Heiland annehmen, dann werden wir, mag unser Leben auch noch so sündhaft gewesen sein, um seinetwillen gerecht geachtet. Christi Wesen tritt an die Stelle unserer Wesensart; daher sind wir von Gott angenommen, und das in nicht geringerem Maße, als wenn wir nicht gesündigt hätten.“ – Der Weg zu Christus, S. 44. 45.

b. Welche Hoffnung hat ein reumütiger Gläubiger auch im Tod, wenn ihm die Gerechtigkeit zugerechnet wird? Johannes 3, 16 (letzter Teil); Titus 3, 7; 1. Korinther 15, 21. 22.

„Im Glauben kann [der Sünder] die Verdienste Christi zu Gott bringen, und der Herr rechnet den Gehorsam seines Sohnes dem Sünder zu. Die Gerechtigkeit Christi wird anstelle der menschlichen Verfehlungen angenommen. Gott nimmt die gläubige, reumütige Seele an, er vergibt ihr und verschafft ihr Rechtfertigung. Er behandelt sie so, als wäre sie gerecht, und er liebt sie so wie er seinen Sohn liebt.“ – Ausgewählte Botschaften, Band 1, S. 365.

Freitag 20. Mai

Fragen zur persönlichen Wiederholung

1. Was war die Voraussetzung für das ewige Leben vor und nach dem Sündenfall?
2. Was änderte sich in der menschlichen Natur aufgrund der Sünde?
3. Warum werden diejenigen verflucht, die versuchen, durch ihr Halten des Gesetzes Gerechtigkeit zu erlangen?
4. Was verstehst du unter dem Ausdruck „Christus unsere Gerechtigkeit“?
5. Welche Hoffnung hat ein Mensch, der durch seinen Glauben an die Gerechtigkeit Christi als gerecht erfunden wird, bei seinem Tod?

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